Herbst ist Wanderzeit. Wo zieht es uns in diesem Jahr hin? Nach Bad Steben, in den Naturpark Frankenwald, im Norden Bayerns gelegen. Seit Jahren kennen wir die selbige Abfahrt Bad Steben an der A9. Selbst waren wir noch nie in dem Ort. Der traditionsreiche Kurort kann nicht nur mit einer über 180-jährigen Geschichte als Mineral- und Moorheilbad punkten. Natürliche Heilmittel wie Radon, Kohlensäure und Naturmoor sind gefragt. Bad Steben verfügt über eine moderne Therme und ist das am höchsten gelegene Bayerische Staatsbad (600 Meter hoch). Romantisch. Natürlich. Gesund. – Mit diesen Attributen wirbt der kleine Kurort Bad Steben für sich. Ob Jean Paul (1763-1824), Alexander von Humboldt (1769-1859) oder Bertolt Brecht (1898-1956) – sie alle fanden ihre Glücksmomente in dem Kurort, wo die Natur heilt. Schließlich taucht der Ort auch zu Beginn eines neuen Jahres auf, wenn die CSU dort ihr traditionelles Drei-Königs-Treffen abhält.
Kurpark in Bad Steben
Und wer wie wir im relexa hotel Bad Steben direkt am Kurpark gebucht hat, der kann von früh morgens bis spät abends den wunderschönen Kurpark für sich entdecken und genießen. Seit 1832 darf sich Bad Steben „Königlich Bayerisches Staatsbad“ nennen.
1838 eröffnete das erste Badehaus im Kurpark, das heute eine der schönsten Visitenkarten des Kurortes ist. Leo von Klenze (1784-1864) ist der Architekt: viel Raum, viel Licht und viel Luft … IN AQUA SALUS – „Im Wasser liegt die Heilung“ – so die Inschrift am Klenzebau. Von hier aus hat man einen wunderbaren Blick auf die 1910 erbaute Säulenwandelhalle, die uns an diesem Morgen im alten Glanz eines klassischen Jugendstilgebäudes begrüßt.
Freundliche Auskünfte in der hier untergebrachten Tourismus-Information stärken unser Wohlgefühl. Bunte Blumenrabatten in dem um 1840 von den Gartenarchitekten Arthur und Andreas Singer nach Ideen des englischen und spätromantischen Landschaftsparks angelegten Kurpark sorgen für eine fröhliche Stimmung. Überhaupt ist der prachtvolle Kurgarten mit den unter Denkmalschutz stehenden Parkanlagen, plätschernden Springbrunnenfontänen, barocken Steinfiguren, dem kleinen Gartenpavillon und dem Brunnenhäuschen, dem romantischen Rosengarten und dem Kurhaus eine Augenweide und sorgt für gute Stimmung.
Alles ist sehr gut gepflegt, Gärtner sind schon früh am Morgen tätig, Eichhörnchen flitzen über den Rasen, Einwohner queren den Kurpark zur Stadt, nicht ohne uns freundlich den Tipp zum „Humboldt-Denkmal“ zu geben.
„Diesseits des Meeres finde ich mir so einen Ort nicht wieder!.“
Denn wegen Alexander von Humboldt sind wir ja eigentlich nach Bad Steben gekommen. Der vor 250 Jahren in Berlin geborene große Naturforscher, dessen Wirkungsfeld weit über die Grenzen Europas hinausreichte, lebte und arbeitete von 1792 bis 1795 in Bad Steben (von 1791 bis 1807 gehörte Bad Steben zum Königreich Preußen). In seinem „ersten „Wohnsitz“ in Franken gründete er 1793 die „Königlich Freie Bergschule zu Steben“, aus der die erste Bergbau-Berufsschule Bayerns hervorgeht. Anlässlich des 250. Geburtstages Alexander von Humboldts wurde unlängst die Geo-Tour „Alexander von Humboldt in Franken“ von den Geoparken Schieferland und Bayern-Böhmen eröffnet. Die Geo-Tour stellt an 18 Standorten im Frankenwald und im Fichtelgebirge das Wirken des großen Naturforschers und Universalgelehrten dar, dessen fast fünfjähriger Aufenthalt in Oberfranken als preußischer Bergassessor seinen Berufseinstieg markierte.
Als Angestellter im Preußischen Berg- und Hüttendepartement reiste er von Revier zu Revier in den ehemals markgräflichen fränkischen Fürstentümern, um die vielen Gruben und Hüttenwerke systematisch und zielgerichtet aufzunehmen.
Die Jahre im Frankenwald und Fichtelgebirge haben Humboldt für sein Leben geprägt. In unmittelbarer Berührung mit der Praxis konnte er als junger Oberbergrat sein theoretisches Wissen anwenden und erproben und „dem fränkischen Berg- und Hüttenwesen zu einem letzten Aufschwung verhelfen“. Das „Humboldt-Haus“, ein ehemaliges markgräfliches Schloss, ist in der Badstraße in unmittelbarer Nähe zum alten Bergamt noch heute erhalten. Die 1793 gegründete Königlich freien Bergschule ist heute Sitz des Rathauses von Bad Steben. Am 14. September 2019 feierten die jungen Budenschuster-Braumeister der Gemeinde Bad Steben den 250. Geburtstag von Alexander von Humboldt mit einem kräftigen Stebener Humboldt-Bier im Biergarten am Rathaus. Originell – das hätte wohl auch Humboldt gefallen.
In der Therme Bad Steben
Die 2004 eröffnete Therme Bad Steben gehört zu den zehn schönsten in Deutschland (Social Activity Network tourispo.com). Dank Pavillon des Hörens, Pavillon des Fühlens, Duftgrotte und vielem mehr ist die Therme ein besonderes Erlebnis, heißt es in der Bewertung. Auch der angeschlossene Wellness-Dome konnte besonders punkten: Wer seiner Gesundheit etwas Gutes tun möchte, finde hier passende Attraktionen. Darüber hinaus sei das großzügige Saunaland ein großes Plus der Therme Bad Steben.
Das Herzstück der Wasserwelten ist die große Panorama-Badehalle mit separatem Whirlpool. Von hier gelangt man in den weitläufigen Außenbereich mit einem heißen Sole-Außenbecken und einem Strömungskanal. Massagedüsen, Nackenduschen und Sprudel-Liegen sorgen für wohlige Entspannung.
Uns gefiel besonders die Schiefer-Dampfgrotte mit ihren sinnlichen Düften. Ruhe und Entspannung gab es für uns auch im Pavillon des Hörens. Faszinierende Video- und Laserprojektionen, Unterwasser-Musik und Klangduschen ließen uns den Alltag für eine kurze Zeit vergessen.
Das blaue Gold
Wer sich zu einem Kurzurlaub in Bad Steben entschließt, sollte sich auch auf die Spuren des „blauen Goldes“ begeben. Das Gelände und die Geologie um den Stebener Sauerbrunnen beschrieb bereits vor 200 Jahren Georg Heinrich Spörl, Mitarbeiter von Alexander von Humboldt und Lehrer an der Königlich freien Bergschule im damaligen Steben. Heute residiert der Bürgermeister in der einstigen Schule.
Spuren des alten Schiefer-Bergbaus sind noch heute im Oberen Kurpark in Form von Vertiefungen im Gelände zu sehen, die durch Einsturz ehemaliger Bergwerksstollen und Schächte entstanden sind. In den Bad Stebener Quellspalten im Kurpark stiegen zudem kohlensäurehaltige Mineralquellen auf: die Sauerbrunnen oder Säuerlinge. „Tempelquelle“ und „Wiesenquelle“ zählen heute zu den bekanntesten und wertvollsten Bad Stebener „Heilwasser“.
Schieferbergwerk Lotharheil
Das Schieferbergwerk Lotharheil ist das einzige noch heute betriebene Schieferbergwerk in Bayern, in dem der untertägige Abbau des Tonschiefers seit 1857 betrieben wird. Er besteht in erster Linie aus Mineralien sowie einem hohen Quarzanteil, seine dunkelgraublaue Farbe entsteht durch kohliges Pigment. 1857 erwarb Lothar Freiherr von Faber das Abbaurecht, nach ihm wurde das Bergwerk „Lotharheil“ benannt. Faber benötigte das gewonnene Material für die Herstellung von Schiefertafeln in seiner neu gegründeten Fabrik in Geroldsgrün.
Da der Schiefer für diesen Zweck zu hart war, wurde das Bergwerk 1895 verkauft. 1904 ging „Lotharheil“ an die Schieferdecker-Eheleute Christian und Henriette Teichmann über. In 4. Generation produziert Manfred Teichmann heute in seinem kleinen Bergwerk das „blaue Gold“, das Gestein des Jahres 2019. Aus dem Lotharer Material stellt Manfred Teichmann heute vor allem Fußbodenplatten, Treppensteine, Fensterbänke sowie Tischplatten her.
Das Know How der Schieferbearbeitung in allen ihren Formen und Besonderheiten ist heute bestimmend im Traditionsunternehmen Schieferwerk Lotharheil, das Kunden in ganz Deutschland und im benachbarten Ausland bedient. Die Schieferlagerstätte ist Teil des Thüringischen Schiefergebirges, das sich geographisch über den südöstlichen Thüringer Wald und nordwestlichen Frankenwald erstreckt.
2007 konnte das Schieferwerk Lotharheil sein 150-jähriges Jubiläum feiern. Manfred Teichmann, dessen Schwiegersohn die Firma übernehmen will, betreibt mittlerweile in der Nähe ein neues Bergwerk. Im kleinen Shop von Lotharheil findet jeder Gast ein kleines Mitbringsel, gerade in der Weihnachtszeit macht sich ein Herz aus Schiefer besonders gut.
Schieferbergwerk Lotharheil – Teichmann SchieferZentrum
Lotharheil 2, 95179 Geroldsgrün
Tel. +49(0)9267 91010, info@tsz.de, www.schieferbergwerk.de
Schiefer ist das Gestein des Jahres 2019. Einfachraus.eu war auf einer Wanderung auf Schieferhalden im Frankenwald und im Geopark Schieferland unterwegs. An der Nahtstelle der drei Naturparks Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Thüringer Wald und Frankenwald dreht sich alles um den Schiefer – das blaue Gold über und unter der Erde. Hier bieten beschauliche Orte mit ihren kunstvollen, schwarz-blauen Schieferdächern einen ganz besonderen Reiz. Eingebettet in sattgrüne Wiesen und Wälder entstehen stimmungsvolle Landschaftsbilder. Die Konzentration von historischen Schieferbrüchen zeugt vom einst florierenden, weltweiten Absatz des Rohstoffs – ob als Schiefertafeln aus Ludwigsstadt, als dazugehörige Griffel aus Steinach oder durch die Schiefer-Dachdeckerkunst, wie sie im thüringischen Lehesten gelehrt wird. Darüber hinaus bietet die Region eine Fülle sehenswerter geologischer Besonderheiten, Besucherbergwerke und Ausstellungen.
Der Frankenwald verführt seine Gäste aber auch zum Wandern, Entspannen und Schlemmen. In der Ortschaft Geroldsgrün lädt der Traditions-Gasthof zum Goldenen Hirschen zum Verweilen ein. Bereits im 14. Jahrhundert erbaut, steht er heute unter Denkmalschutz. Seit 1850 befindet er sich in Besitz der Familie Walter. In der 5. Generation werden heute die Gäste mit fränkischen Schmankerln aus frischen und regionalen Zutaten aus dem Frankenwald abseits von Stress und Hektik verwöhnt. Wer einen Blick auf das Dach wirft, entdeckt ein kleines Kunstwerk aus Schiefer.
Gasthof zum Goldenen Hirschen
Burgsteinstraße 12, 95179 Geroldsgrün
Tel. +49(0)9288 234, goldenenhirschen@t-online.de, www.goldener-hirsch-geroldsgruen.de
Schiefermuseum Ludwigsstadt
Wer kennt sie noch, die alte Schiefertafel, auf der viele Kinder in der Nachkriegszeit noch das Schreiben lernten? Zufällig besuchen wir am ersten Schultag nach den großen Ferien das Schiefermuseum in Ludwigsstadt. Wie viele Kinder mögen wohl heute in ihrer Schultüte eine kleine Schiefertafel mit Griffel vorfinden? Eher können sie wohl mit einem modernen Tablet rechnen.
Das Schiefermuseum Ludwigsstadt ist Teil der Thüringisch-Fränkischen Schieferstraße, jenem Teil des Gebirges zwischen Thüringer Wald, Vogtland und Frankenwald, der schon durch seinen Namen auf seine erdgeschichtliche Entstehung hinweist. Die Lagerstätten der Griffel-, Alaun- und Dachschiefer prägen eindrucksvoll das Landschaftsbild dieser Region. Sie erinnern auch an die frühere Verwendung als Schiefertafel und Schiefergriffel. Um das „blaue Gold“ – Gestein des Jahres 2019 – dreht sich alles im Schiefermuseum Ludwigsstadt. Wer mit Nicole Wittig eine Führung durch das Museum macht, erfährt auf lebendige und anschauliche Weise vieles über die Schiefergewinnung und seine Verarbeitung bis zur Schiefertafel- und Dachziegelfertigung.
Geschichtliche Sachzeugen aus dem 19. und 20. Jahrhundert geben eindrückliche Einblicke in die sozialen Strukturen und die schwere Arbeit der Tafel- und Dachziegelmacher. Dank der 1991 gegründeten Hermann-Söllner-Stiftung, die sich für die Pflege der Heimat und ihres Brauchtums einsetzt, konnte das Deutsche Schiefermuseum in dem ehemaligen Fabrikgebäude der Bromsilberdruckanstalt in der Lauensteiner Straße eingerichtet werden. Besucher des Museums können sich auch selbst betätigen: Etwa, wenn sie mit einer Linienreißmaschine auf ihrer Schieferplatte Linien reißen und so ihr eigenes kleines „Tablet“ herstellen.
Und wer Schorsch, den Schieferbeißer, noch nicht kennt, der kann auf der Homepage des Museums einige seiner vielen Erlebnisse nachlesen …
Schiefermuseum Ludwigsstadt
Lauensteiner Straße 44, 96337 Ludwigsstadt
Tel. +49 (0)926397 4541, info@schiefermuseum.de, www.schiefermuseum.de
Danach ging es zur Wanderung auf die Schieferhalden bei Dürrenwaidenhammer. Begleitet wurden wir zum Schallersbruch über Schieferhalden mit Führung durch den Kreisheimatpfleger Siegfried Scheidig. Ruhe genießen, Tiere wie beispielsweise Feuersalamander beobachten und viel zur Geschichte der einstigen Schieferhalden erfahren.
Wanderung auf den Schieferhalden in Richtung Schallersbruch
interessante Basisinfos: https://www.lfu.bayern.de/geologie/gestein_des_jahres/2019/index.htm
„Landschaft, die schmeckt!“
Bei Wanderungen über die Schieferhalden im Naturpark Frankenwald. Hier lohnt sich das genaue Hinschauen und Hinhören. Als Besonderheit zeigt der Frankenwald neben ausgedehnten Wäldern viele kleinteilige Strukturen: Wiesen und Weiden, überschaubare Äcker, Hecken, Streuobstwiesen, fließende Gewässer und Teiche. Diese Vielfalt bietet Lebensraum für seltene Pflanzen- und Tierarten. Auch der Mensch fühlt sich hier wohl, sei es als Erholung suchender Tourist oder als Einheimischer, der Geborgenheit, Schönheit und individuellen Charakter seiner Heimat liebt. „Landschaft, die schmeckt!“ – Dieser Band, bereits in 2. Auflage herausgegeben vom Naturpark Frankenwald e.V., koppelt die Vorzüge und Produkte einer Landschaft mit originellen Rezepten, die nicht nur Lust auf eine regionale Küche machen, sondern auch Lust auf eine Reise in den Naturpark Frankenwald. Der Band stellt die Landschaftsräume Streuobstwiese, Teich, Hecke, Wiese und Weide mit Bergwiese, Feucht- und Nasswiese, Magerrasen des Naturparks Frankenwaldes nicht nur mit eindrucksvollen Fotos vor, er macht auch auf ihre Bedrohung aufmerksam. Doch er gibt auch Ausblicke, etwa wenn eine traditionelle und umweltschonende Bewirtschaftung gefordert wird, die Lebensmittel produziert, die sich erfolgreich vermarkten lassen. Der umfangreiche Rezepteblock des Bandes gibt Anregungen, wie mit den Produkten des Naturparks leckere Gerichte gekocht werden können. Schon die Abbildungen lassen das Wasser im Mund zusammenlaufen.
Buchtipp: Landschaft, die schmeckt! Vielfalt für Natur und Gaumen im Naturpark Frankenwald.
Herausgeber: Naturpark Frankenwald e.V., Güterstraße 18, 96317 Kronach, Tel. +49(0)9261 678-290, www.naturpark-frankenwald.de. ISBN 978-3-00-058499-2.
Adresse: Gasthof Bischofsmühle. Inhaberin Dora Strößner. Bischofsmühle 1, D-95233 Helmbrechts. Telefon: 09289-367. Mail: info@gasthof-bischofsmuehle.de Homepage: www.gasthof-bischofsmuehle.de
Einmal probiert – schon verführt!
Wer Süßes mag nach einer ausgiebigen Wanderung durch den Frankenwald, dem sei die Lauenstein-Confiserie in der idyllisch gelegenen Fisch-bachsmühle empfohlen. Wer Zeit hat, sollte in der Gläsernen Manufaktur selbst seine eigene Lieblings-praline gestalten. Feinschmecker und Süßmäuler kommen finden hier köstliche Kreationen.
Adresse: Confiserie Burg Lauenstein GmbH
Fischbachsmühle, 96337 Ludwigsstadt
Tel. +49(0)9263 945 480
info@lauensteiner.de
www.fischbachsmuehle.de
Unterwegs im Frankenwald und Geopark Schieferland
Tourist-Information
Bayerisches Staatsbad Bad Steben
Badstraße 31, (in der Wandelhalle), 95138 Bad Steben
Tel. 09288 74-70, info@bad-steben.de, www.bad-steben.de
Übernachtungstipp: relexa hotel Bad Steben
Badstraße 26-28, 95138 Bad Steben
Tel. +49 (0)9288-72-0, badsteben@relexa-hotel.de, www.relexa-hotel-bad-steben.de
Das Hotel liegt direkt am idyllischen Kurpark des Bayerischen Staatsbades Bad Steben. Zu jeder Jahreszeit gibt es hier hervorragende Möglichkeiten für Wellness, Beauty und Gesundheit, für Fitness, Sport und Kultur. Eine reizvolle Umgebung bietet Entspannung für Körper, Geist und Seele. Freundliche Mitarbeiter sorgen rundum für ein angenehmes Wohlfühl-Ambiente.
Mit einem gesunden und vielseitigen Frühstücksbuffet mit Blick auf den Kurpark beginnt der Tag. Regionale Spezialitäten der Saison bestimmen die Menükarte. Am Nachmittag gibt es auf der Caféterrasse Gebäck aus der hauseigenen Patisserie. In der Hotelbar kann man am Abend in stimmungsvoller Atmosphäre den Tag beenden.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Das Haus des Volkes in Probstzella (Thüringen) wurde 1925 bis 1927 im Auftrag des Industriellen Franz Itting von Alfred Arndt und Ernst Gebhardt als Hotel und kulturelles Zentrum erbaut. Die Inneneinrichtung wurde vollständig von Künstlern des Bauhauses Dessau gestaltet, es handelt sich um das größte in Thüringen realisierte Bauhaus-Ensemble. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der Gemeinde und dem DDR-Zoll genutzt, im „Roten Saal“ fanden Aufführungen und Feiern verschiedener Art statt. In den 70er Jahren baute man das Gebäude im Inneren um und erweiterte es um ein Restaurant. 1995 erhielten das Haus und der Hotelpark Denkmalstatus. 2003 wurde das Haus von Dieter Nagel, seiner Frau und Freunden aus Probstzella ersteigert.
Sie sanierten das Gebäude und nutzen es wieder im ursprünglichen Sinn. 2005 wurde den Bauherren für einen Teilbereich des Gebäudes der Deutsche Fassadenpreis im Ergebnis von Sanierungsarbeiten verliehen. Das Restaurant eröffnete Ende 2005 und im Jahr 2008 das Bauhaushotel. Wir konnten die Geschichte des Hauses in einer Führung erleben. Es ist das größte Bauhausdenkmal in Thüringen.
Adresse: – Bauhaushotel „Haus des Volkes“ Inhaber: Dieter Nagel Bahnhofstraße 25 07330 Probstzella Telefon: 036735-46057 Mail: hdv@probstzella.de
Homepage: https://www.bauhaushotel.com/
Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth
Wie Berlin wurde Mödlareuth, ein fünfzig Einwohner zählendes Dorf im Frankenwald, zu einem Symbol der deutschen Teilung. Mit Gründung der beiden deutschen Staaten 1949 gehörte der thüringische Teil des Ortes zum Territorium der DDR, der bayerische zur Bundesrepublik. Zunächst teilte ein übermannshoher Holzbretterzaun, ab 1966 eine 700 Meter lange Betonsperrmauer das kleine Dorf. Berlin wuchs nach der Wiedervereinigung 1990 verwaltungstechnisch zusammen. „Little Berlin“, wie die Amerikaner Mödlareuth nannten, fand nach 1990 nicht zusammen. Verwaltungstechnisch gehört heute die eine Hälfte des Dorfes zum Freistaat Bayern, die andere zum Freistaat Thüringen. Schön ist es jedoch, dass man den Alltag wieder gemeinsam gestaltet und die Feste zusammen feiert.
Mit dem Fall der Mauer 1990 entstand die Idee, ein Museum zur Geschichte der deutschen Teilung in Mödlareuth zu errichten. Am 3. September 1990 erfolgte die Gründung des länderübergreifenden Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth. Nicht nur Mauer und Stacheldraht, die hier im Original zu sehen sind, erinnern an die deutsche Teilung, auch die politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und alltagsgeschichtlichen Aspekte der Teilung werden anschaulich dargestellt. Sonderausstellungen, Seminare, Führungen, Vorträge vermitteln das heute schon. Doch das Museum platzt aus allen Nähten.
Für Landrat Oliver Bär ist es wichtig, dass das Museum eine lebendige Gedenkstätte in einem modernen Museumsgebäude wird. Dafür setzt er sich vehement ein. Die Geschichte der deutschen Teilung mit all ihren Facetten muss vor allem auch den jungen Menschen verdeutlicht werden.
Mödlareuth als authentischer außerschulischer Lernort und (inter-)nationaler Begegnungsstätte bietet gute Voraussetzungen. Demnächst entsteht am Ortseingang ein neues Gebäude für das Museum.
Adresse: Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth
Mödlareuth Nr. 13, 95183 Töpen/Mödlareuth
Tel. +49(0)9295 1334, info@museum-moedlareuth.de, www.museum-moedlareuth.de
Thüringer Warte
Von Probstzella ist es nicht weit bis zur Thüringer Warte. Der 26,5 Meter hohe Aussichtsturm auf dem fast 660 Meter hohen hohen Ratzenberg befindet sich nahe dem Ortsteil Lauenstein (leider hatten wir keine Zeit, um uns die Burg Lauenstein näher anzuschauen) der oberfränkischen Stadt Ludwigsstadt. Die Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen verläuft nur etwa 200 Meter vom Turm entfernt. Das Grüne Band, der einstige innerdeutsche Grenzstreifen ist von der Thüringer Warte noch gut erkennbar.
Errichtet wurde die 34,2 Tonnen schwere viereckige Stahlkonstruktion von der aus Probstzella stammenden und seit Ende des Zweiten Weltkriegs in Ludwigsstadt ansässigen Firma des Industriepioniers Franz Itting. Er ließ das Haus des Volkes bauen, das wir zuvor besucht haben. Die Einweihung des Turms erfolgte am 17. Juni 1963, dem damaligen Tag der deutschen Einheit, der an den Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 erinnern sollte. Im Inneren des Turms befindet sich eine Dauerausstellung über die innerdeutsche Grenze.
Adresse: – Aussichtspunkt Thüringer Warte Lauenstein 96337 Ludwigsstadt Telefon: +49 9263 9745-41 Mail: info@rennsteigregion-im-frankenwald.de Homepage: www.rennsteigregion-im-frankenwald.de
Was ist der „Geopark Schieferland“ ?
Der „Geopark Schieferland“ wurde am 17. Juni 2009 gegründet.
An der Nahtstelle der drei Naturparke Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Thüringer Wald und Frankenwald dreht sich alles um den Schiefer – das blaue Gold über und unter der Erde. Die beschaulichen Orte bieten mit ihren kunstvollen, schwarz-blauen Schieferdächern einen ganz besonderen Reiz. Eingebettet in sattgrüne Wiesen und Wälder entstehen stimmungsvolle Landschaftsbilder.
- Frankenwald Tourismus Service Center
- Markus Franz, Geschäftsführer, Adolf-Kolping-Straße 1, 96317 Kronach, Telefon: 09261-6015-10
- franz@frankenwald-tourismus.de
- Homepage: www.frankenwald-tourismus.de
Die Recherche wurde unterstützt vom Geopark Schieferland/Naturpark Frankenwald sowie vom Service Center Frankenwald.
Nachtrag im November 2020:
Geopark Schieferland jetzt „Nationaler GeoPark in Deutschland“
Die Entscheidung, den länderübergreifenden Park mit dem Gütesiegel auszuzeichnen, ist jetzt von der Zertifizierungskommission der GeoUnion „Nationaler Geopark“ bei deren diesjährigen Sitzung im hessischen Korbach einstimmig getroffen worden. Damit ist der Geopark Schieferland, der sich über die Landkreise Hof, Kronach und Kulmbach in Bayern sowie die Landkreise Schleiz, Saalfeld und Sonneberg in Thüringen erstreckt, einer von insgesamt 17 nationalen Geoparks in Deutschland. Mit der Verleihung dieses besonderen Prädikats, das 2002 ins Leben gerufen wurde, setzt die GeoUnion zukunftsweisende Impulse für den Geotourismus in der Rennsteigregion und darüber hinaus. Die zahlreichen Geotope, die bereits bestehenden 23 Geopfade, die zwei Georadrouten und die drei Geostraßen im Geopark Schieferland sollen künftig durch eine intensive Vermarktung noch mehr in den Fokus gerückt werden.
Hofs Landrat und Vorsitzender des Geoparks Schieferland Dr. Oliver Bär bedankt sich in diesem Zusammenhang bei den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern, die – etwa durch Führungen – den Geopark für Besucher erlebbar machen. „Ich bin dankbar dafür, dass ihr Engagement, ebenso wie die wichtige Arbeit zahlreicher Einrichtungen, wie etwa die Besucherbergwerke in Lichtenberg und Kupferberg, das Schieferwerk Lotharheil oder das Schiefermuseum in Ludwigsstadt, dazu beitragen, dass die Geografie und Historie unserer Region auch weiterhin vermittelt wird.“
Über den Geopark Schieferland:
Geoparks sind große, klar definierte Regionen, die die inneren Zusammenhänge der Erdgeschichte anhand ausgewählter touristischer Angebote präsentieren. Umweltbildung und Naturschutz sind dabei von besonderer Bedeutung. Der „Geopark Schieferland“ wurde am 17. Juni 2009 gegründet. An der Nahtstelle der drei Naturparke Thüringer Schiefergebirge/Obere Saale, Thüringer Wald und Frankenwald dreht sich alles um den Schiefer – das blaue Gold über und unter der Erde.
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