Auf einer bisher kaum bekannten Technikroute unterwegs. Schiffswerft in Papenburg, Schiffshebewerk Scharnebeck (größtes Doppelsenkrecht-Schiffshebewerk Deutschlands), Europas höchstes Getreidesilo in Brake an der Weser, beeindruckender Wasserturm Lüneburg, Gasthausbrauerei, einzigartige Museen und seltene Brückenkonstruktionen (Schwebefähre von Osten). Auf einer Dreitagestour durch Niedersachsen kann man all das erleben und dabei so manchen Rekord kennenlernen. War ich erst kürzlich in Goslar und habe mit dem UNESCO-Welterbe Silberbergwerk Rammelsberg in Goslar schon ein Highlight der Technikgeschichte in Niedersachsen kennenlernen dürfen, so führte uns die Reise Ende August 2025 in den Norden des oftmals unterschätzten Reiselandes Niedersachsen.
Vorab gab es ein Rendezvous mit der pittoresken Fachwerkstatt Lüneburg.

Gut essen und trinken kann man dort im Mälzer Brau- & Tafelhaus, Heiligengeiststr. 43, 21335 Lüneburg, Internet: www.maelzerbrauhaus.de

Eine Stätte der Braukunst und gepflegter Gastfreundschaft ist das Mälzer Brauhaus in Lüneburg
Ebenfalls empfehlenswert ist auch die Gaststätte am Stintmarkt.
Dann traf ich Gäste, die auf den Spuren der beliebten Fernsehserie „Rote Rosen“ in Lüneburg unterwegs waren. Denen schloss ich mich aber nicht an, sondern ging zum Wasserturm, einem technischen Denkmal, das mit viel Leben erfüllt ist. Darüber erfahrt Ihr hier mehr.

Die wichtigsten Drehorte von „Rote Rosen“ in Lüneburg sind das Hotel Bergström (als „Hotel Drei Könige“), die historische Altstadt mit dem Wasserviertel und dem Stintmarkt, das Lüneburger Rathaus, der Flugplatz Lüneburg und der Hof an den Teichen.

Alter Kran – Wahrzeichen der Stadt am Hafen www.lueneburg.info/alter-kran

Besteigung Wasserturm – für den perfekten Panoramablick www.wasserturm.net/turm

Freundlich präsentiert sich der Empfangsraum des Wasserturmes von Lüneburg.
Ebenfalls anschauen solltet Ihr Euch das Rathaus – das älteste Gebäude der Stadt, allerdings ist eine Besichtigung nur mit Führung möglich. 
Übernachtungstipp Lüneburg:

Hotel Wyndberg, eine der ersten Adressen in Lüneburg.

Blick in mein Zimmer im Hotel Wyndberg in Lüneburg

Blick in das Wyndberg – Restaurant mit Brenngerätschaften.
Hotel Wyndberg mit Whiskybrennerei, Egersdorffstraße 1a, Lüneburg Weitere Infos im Internet: www.wyndberg.de
Route zu den Wunderwerken der Technik.
Mit dem Auto nach ca. einer halben Stunde kamen wir am Anleger in Artlenburg (nicht weit von Lüneburg) an und los ging es mit dem sehr gepflegten Schiff „Lüneburger Heide“ über Elbe und Elbe-Seiten-Kanal an Lauenburg vorbei Richtung Schiffshebewerk Scharnebeck (im Amtsdeutsch der Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes auch „Schiffshebwerk Lüneburg“ genannt). Zusammen mit der Schleusengruppe Uelzen bei Esterholz sind das imposante Wasserbau-Ingenieurbauwerke.
Schiffshebewerk Scharnebeck

Am Anleger des Schiffshebewerkes empfing uns dann Gästeführer Jörg Ahlfeld (hier kann man seine Führungen buchen:Mobil: 0151 2266 3303), der mit Leidenschaft und ungeheurer Sachkenntnis die Einzigartigkeit dieses „Wunderwerkes der Technik“ nahebrachte. Ich kannte zwar schon verschiedene Schiffshebwerke, so u.a. das Schiffshebewerk Niederfinow und auch das Waserstraßenkreuz über die Elbe bei Magdeburg, aber seine Ausführungen hatten Verve und sind empfehlenswert. Das Schiffshebewerk Scharnebeck ist nicht nur ein bedeutendes Bau- und Ingenieurdenkmal, sondern auch Symbol für menschliche Erfindungskraft und präzise Ingenieurskunst – ein faszinierendes Ziel für Technikfans, Wasserstraßenliebhaber und alle, die spektakuläre Ingenieurbauten hautnah erleben möchten.
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Adresse und Info zum Schiffshebewerk Scharnebeck: Am Unteren Vorhafen, 21379 Scharnebeck. Hier mehr, auch zum Besucherzentrum schiffshebewerk-scharnebeck.de
Schwebefähre in Osten-Hemmoor
Fast zwei Stundne brauchten wir dann, fast an Hamburg vorbei, um mit dem Auto zur Schwebefähre in Osten-Hemmoor, an der Oste gelegen, zu gelangen. Darüber erfahrt ihr hier demnächst mehr in einem eigenen Beitrag.


Die Tragkonstruktion der eigentlichen Fähre, hier als Gondel bezeichnet, wird mittels eines Elektroantriebs bewegt.
Diese einzigartige Stahlkonstruktion, die an den Eiffelturm erinnert, wurde in weniger als sieben Monaten Bauzeit an beiden Seiten des Ufers errichtet. An der Stahlkonstruktion hängt die in de Luft schwebende Fähre. Im kommenden Jahr steht die Rekonstruktion an. 
Karl-Heinz Brinkmann, Vorsitzender Fördergesellschaft zur Erhaltung der Schwebefähre Osten Hemmoor e. V. , weiß eigentlich alles über die Geschichte der Schwebfähre zu berichten. Gegenüber der Fähranlage gibt es ein kleines sehenswertes Museum, das man unbedingt besuchen sollte. Brinkmann und seine Mitstreiter können sich nach einer entsprechenden Prüfung „Fährleute“ nennen. Pro Fahrt passen rund 40 Passagiere auf das nostalgische Ungetüm aus Uropas Tagen. Weltweit gibt es heute nur acht Schwebefähren. Die meisten davon sind technische Denkmale und gehören zum Weltverband der Schwebefähren.
Hier die Adresse: Schwebefähre Osten Hemmoor. Fährstraße 1, Osten, www.schwebefaehre-osten.de

Gut essen, rund 30 Kilometer weiter, im Restaurant Dobbedeel im kleinen Ort Geestland. Eine empfehlenswerte Adresse in idyllischer Lage.
Seehafen in Brake
Weiter geht die Fahrt Richtung Weser, nach Brake. Davon hatte ich noch nie gehört. Hier gibt es einen großen Hafen, u.a. mit der Firma J. Müller, einem der großen Player unter den Hafendienstleistern in Niedersachsen. Mit vorheriger Anmeldung kamen wir auf das Gelände und aus dem Staunen nicht mehr heraus.
Wieder so eine niedersächsische Landmarke der Superlative, die uns hier erwartete: die höchsten Getreidesilos Europas. Der Seehafen Brake liegt rund 26 km stromaufwärts der Wesermündung. Am seeschifftiefen Wasser erstrecken sich moderne Umschlags- und Siloanlagen entlang der rund 2,1 km langen Stromkaje mit insgesamt acht Schiffsliegeplätzen. Als multifunktionaler Spezialhafen punktet Brake mit Schnelligkeit, Flexibilität und einer breiten Dienstleistungspalette. Der Hafen ist mit einem maximalen Tiefgang von 11,9 m (geplant 12,8 m) zu erreichen.
Der südliche Hafenbereich mit den markanten Silos dient dem Umschlag von Getreide und Futtermitteln. In nördlicher Richtung schließt sich ein Areal an, in dem Breakbulkprodukte wie Zellulose und Holz, Schrott und greiferfähige Massengüter umgeschlagen werden. Daneben befinden sich Bereiche für den Umschlag von Schwefel sowie von pflanzlichen Ölen. Der schwerlastfähige Niedersachsenkai für Stahl- und Projektladungen sowie Windenergie-Komponenten und Zellulose und Holz liegt ganz im Norden des Hafens. Der Binnenhafen wird von See-, Binnen- und Fischereischiffen genutzt. Eine Seeschleuse mit einer Kammergröße von 85 x 16 m und einem Tiefgang von 3,5 m (tideunabhängig) bis 5,0 m (tideabhängig) verbindet den Binnenhafen mit der Weser.
Mehr im Internet: www.nports.de/haefen/brake
Technisches Wunder: Besuch in der Meyer Werft: zu Besuch bei einem Ozeanriesen

Papenburg. Meyer Werft: Kreuzfahrtschiff Disney Destiny

Übermannsgroß ist die Schiffsschraube für die AIDA

Blick in eine Montagehalle der Meyerwerft Papenburg

Das idyllische Papenburg im Emsland

Im Zentrum der alten Schifferstadt Papenburg lädt das Arkadenhaus ein
Übernachtungstipp Arkadenhaus – Hotel Freiherr von Schwarzenberg, Hauptkanal Links 68-72, 26871 Papenburg, Tel.: 04961 8096 20
Gut essen kann man hier: Restaurant Altes Gasthaus Kuhr, Alter Schulweg 62, www.kuhr-hotel.de
Schließlich ein weiterer Höhepunkt der Techniktour:
Der Rundgang im Besucherzentrum der Meyer-Werft in Papenburg (Emsland) vermittelte jede Menge Neues über Historie , Gegenwart und Zukunft des Schiffbaus. Gerade ausgeliefert wurde das neueste Walt Disney-Schiff, die Disney Destiny.

Die Disney Destiny ist ein im August 2025 aus der Papenburger Meyer Werft ausgedocktes Kreuzfahrtschiff, das im Auftrag des Disney-Konzerns gebaut wurde und zur „Disney Wish“-Reihe gehört.

Hier geht es zur Meyerwerft Papenburg

Papenburg. Meyer Werft Kreuzfahrtschiff Disney Destiny
Meyer Werft. Industriegebiet Süd, Mail: info@papenburg-marketing.de Auch im Internet unter: besucherzentrum-meyerwerft.de – Ticket gibt es unter Tel. 04961-83960.
Demnächst gibt es hier einen eigenen Beitrag über Papenburg. Gut gegessen haben wir u.a. im Fischhaus Smutje. Hauptkanal Links 14, www.smutje-papenburg.de

Leider gab es auf der Tour recht wenig Sonnenschein. Aber die engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den besuchten Regionen mit ihren technischen Wunderwerken haben das wieder wett gemacht. Ich danke Niedersachsen Marketing für die Einladung zu der Pressereise.



Herrliche Niedersachsen-Tour, Dieter! Man merkt, du hast dich wirklich in die Technikgeschichte verliebt – von der Schwebefähre, die an Uropas Erinnerung erinnert, bis zum beeindruckenden Schiffshebewerk Scharnebeck. Leider fehlte der Sonnenschein, aber die „technischen Wunderwerke haben das mehr als wettgemacht. Die Beschreibung des Schiffshebewerks ist ja eigentlicherweise beeindruckend, aber die Erwähnung, dass du beim Abstieg fast „nahezu schwerelos schwebtest, lässt einen fast schon neidisch auf das Gegenteil – also reines Schwerelosigkeitserlebnis – sein. Toll, dass Niedersachsen so viel zu bieten hat, auch wenn man manchmal zwischen Lüneburg und Papenburg die Hälfte der Fahrt auf dem Wasserstraßenkreuz verbringen muss. Danke für diese virtuelle Reise!