Goslar gehört wie Quedlinburg, Halberstadt, Wernigerode, Aschersleben, Ilsenburg und den Brocken zu den Highlights jedes Harzbesuches. Goslar wird gern auch als Herz des Harzes bezeichnet. Vor 1000 Jahren mächtige Kaiserpfalz, heute zauberhaftes Fachwerkstädtchen – beim Bummel durch Goslars Zentrum finden sich hübsch restaurierte historische Bürgerhäuser ebenso wie moderne Architektur. Nicht umsonst wird die einstige Kaiser-, Reichs- und Hansestadt Goslar auch das „nordische Rom“ oder die „Schatzkammer der Deutschen Kaiser“ genannt. Verfügt Goslar doch über eine historische Altstadt, eine fast intakte mittelalterliche Stadtbefestigung, zahlreiche Kirchen und Spitäler sowie die berühmte Kaiserpfalz. Und ein einzigartiges Besucherbergwerk, das einstige Silberbergwerk Rammelsberg am Rande der Stadt.
Was wir in Goslar erlebten
Herz des Harzes mit zweifachem Weltkulturerbe
Dank dieser Vielfalt, die Kriege und magere Zeiten überlebte, gehört die Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hoch oben auf dem Marktkirchenturm bietet sich der beste Überblick über die Stadt am Fuße des Harzes. Jahrhundertelang logierten die Kaiser des Heiligen Römischen Reichs in Goslar, selbst ein Papst gab sich die Ehre. Das nahe gelegene Erzbergwerk Rammelsberg sorgte für zusätzlichen Reichtum. Heute ist es übrigens das einzige der Welt, das 1000 Jahre durchgehend in Betrieb war, und steht ebenfalls seit 1992 auf der UNESCO-Liste. Da ist eine Erlebnisführung unter Tage fast ein Muss – oder der Weihnachtsmarkt tief in der Erde. Die Welterbestätte „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“ erstreckt sich mit ihren zahlreichen musealen Einrichtungen und öffentlich zugänglichen Bodendenkmalen auf einer Fläche von über 200 Quadratkilometern. Sie ist eine der vielfältigsten UNESCO-Weltkulturerbestätten Deutschlands. Das Erzbergwerk Rammelsberg und die Altstadt Goslar wurden 1992 in die UNESCO-Liste des Weltkulturerbes aufgenommen. 2010 wurde diese Welterbestätte mit der Oberharzer Wasserwirtschaft um das einzigartige vorindustrielle Energieversorgungssystem des Oberharzer Bergbaus erweitert.
Die Stiftung „Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“ (kurz: Stiftung UNESCO-Welterbe im Harz) wurde 2010 gegründet. Auftrag der gemeinnützigen Stiftung ist der Erhalt und die Vermittlung des Welterbes.
Was man in Goslar sehen sollte
Mittelpunkt der Goslarer Altstadt ist der schöne Marktplatz mit dem Marktbrunnen (13. Jahrhundert), dessen vergoldeter Reichsadler die Reichsstadt symbolisiert. Das Rathaus, ein einfacher gotischer Steinbau, der ab 1450 in mehreren Phasen entstand, öffnet sich zur Marktseite mit Arkaden. Eine Freitreppe führt ins Obergeschoss, wo sich der mit farbenprächtigen Malereien (Anfang 16. Jahrhundert) ausgestattete ehemalige Sitzungssaal befindet.
Kaiserworth
Im Giebel des ehemaligen Kämmereigebäudes gegenüber ist ein Glocken- und Figurenspiel zu sehen. Die Kaiserworth (1494) an der Südseite des Marktplatzes war Gildehaus der Gewandschneider (heute Hotel). Hölzerne Kaiserfiguren schmücken die Front; auf einer Giebelkante illustriert das Dukatenmännchen den Reichtum der Gilde. Hinter dem Rathaus erhebt sich die Marktkirche (1170), im 13. und 16. Jahrhundert erweitert. Gegenüber ihrem Westportal steht das mit fantasievollen Schnitzereien verzierte Brusttuch (1521-1526; heute Hotel), eines der schönsten Patrizierhäuser der Stadt. Mit lebendigen Veranstaltungen – beispielsweise Walpurgis, Mittelalter- und Kunsthandwerkermarkt, Altstadtfest oder Weihnachtsmarkt mit Weihnachtswald – zieht Goslar jährlich tausende Besucher an. Unterhaltsame Stadt- und Kostümführungen machen die Geschichte lebendig.
Siemens – Haus: Stammhaus der Industriellenfamilie
Bedeutendster Namensträger istder in Lenthe bei Hannover geborene Werner Siemens (1816–1892). Das Siemenshaus befand sich während der Jahre 1778 bis 1916 nicht im Besitz der Familie, wurde dann aber anlässlich des 100. Geburtstags von Werner von Siemens von dessen Kindern zurückerworben, um als Familienstammhaus für Tagungen und Zusammenkünfte und als Sammelstätte für ein Familienarchiv mit Dokumenten, Bildern und Büchern zu dienen. Das Siemenshaus, so Wikipedia, befindet sich bis heute im Besitz einer Familienstiftung. Intensive familiengeschichtliche Forschungen führte erstmals Leo Siemens (1847–1925) durch, der 1873 den Siemens-Familienverband mit Sitz in Goslar begründete, dem die Namensträger aller Zweige des Goslarer Gesamtgeschlechts angehören.
Mönchehaus-Museum und Kaiserring
Goslars Engagement für zeitgenössische Kunst – seit 1974 verleiht Goslar alljährlich den Kaiserring, und überall in der Stadt sind moderne Skulpturen aufgestellt – spiegelt sich in der Sammlung des in einem alten Fachwerkhaus (1528) untergebrachten Mönchehaus-Museum für Moderne Kunst wider. Ausgestellt sind u.a. Werke von Baselitz, Beuys und Immendorf.
Goslar hat eine hohe Lebensqualität. Es gibt nicht nur etwas zum Sehen und bummeln, man kann auch gut einkaufen und schlemmen in Goslar. Übrigens genoss Goslar wie auch Ballenstedt am Harzrand den Ruf eines Pensionopolis. Nach dem Krieg von 1866 wieder preußisch, wurde Goslar ein beliebter Alterswohnsitz für pensionierte Städter. Berliner, Hannoveraner und Braunschweiger ließen sich besonders im Boom der Gründerzeit Villen an Steinberg und Georgenberg bauen.
Weitere Tipps und Stadtführungen gibt es bei einen Stadtrundgang bei der Goslar Tourist-Information. Diese befindet sich am Markt. Die Palette der Angebote ist umfangreich: mittelalterliches Goslar, jüdisches Leben oder technische Bauwerken rund um Bergbau und Trinkwasserversorgung. Auch Rundfahrten mit der Kutsche oder der Bimmelbahn haben wir bei unserem Besuch gesehen.
GOSLAR marketing gmbh
Markt 7, 38640 Goslar
Tel. 05321 78060, Fax 05321 780655
E-Mail tourist-information@goslar.de
Tipp für Essen und Trinken
In Goslars einziger Gasthausbrauerei Brauhaus Goslar trifft traditionelle Handwerkskunst auf geschichtsträchtiges Ambiente und regionale Küche. In dem denkmalgeschützten Haus am Marktplatz aus dem Jahr 1720 konnten wir verschiedene Bier, Gose, Sorten probieren. Die Küche ist regional orientiert Küche und verwöhnt mit Spezialitäten aus und um den Harz .
1.100 Jahre Goslar
Unter dem Motto „Wo Kaiser ihr Herz verlieren“ begeht Goslar seinen 1.100 Geburtstag. Und das wird ausgiebig gefeiert. Da es kein exaktes Gründungsdatum gibt, sind das ganze Jahr über Feste und Aktionen rund um die 1.100-jährige Stadtgeschichte geplant, wie beispielsweise ein großer Festumzug am 2. Juli 2022. www.goslar.de/kultur-freizeit/1100-jahre-goslar
An- und Abfahrt
Goslar ist super mit der Deutschen Bahn zu erreichen, auch über die Autobahn kommt man gut hin.
Café Winuwuk in Bad Harzburg
Niemand Geringeres als Bernhard Hoetger (1874-1949), Architekt der Böttcherstraaße in Bremen, schuf in Bad Harzburg mit dem Café Winuwuk eines der wenigen bis heute in Außen- und Innenarchitektur erhaltenen Baukunstwerke des Expressionismus.
Wir waren in Goslar am Rand einer Tour auf den Spuren der Moderne in Niedersachsen, mehr dazu lest ihr hier:
Die Recherche wurde unterstützt von TourismusMarketing Niedersachsen GmbH. Vielen Dank an Renate Rebmann.
Hier ein Tipp, um Geld zu sparen: Die HarzCard: Ein Ticket – über 100 Erlebnisse
Harzcard
All-Inklusive-Karte für den Harz, die HarzCardbitete über 100 attraktive Erlebnisziele im ganzen Harz sind mit einer Karte kostenlos zu besichtigen: Aus Goslar sind 8 Sehenswürdigkeiten mit dabei. Das Schloß Wernigerode, das Europa-Rosarium Sangerhausen, der Kristall-Therme in Altenau oder das HöhlenErlebnisZentrum Bad Grund sind darüber hinaus nur einige Beispiele.
Hier geht es zum UNESCO Weltkulturerbe Bergwerk Rammelsberg
Weitere Informationen: www.welterbeimharz.de
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