Pawłowice ist ein kleines Dorf nahe von Gorzów Śląski, rund 60 Kilometer von Opole entfernt. Gutsbesitzer Friedrich Wilhelm Konstantin von Pannwitz hat das Schloss 1864 im Stil der Neurenaissance und Neubarocks bauen lassen. Später wurde es mehrfach umgebaut und modernisiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Areal bis 2002 unter anderem, wie viele Gutshäuser und Schlösser, unter anderem als Kindergarten und Schule genutzt.
Frau Godyla, die aus dem Ort stammt, schmerzte es, dass das Schloss immer weiter verfiel. Sie kaufte mit ihrem Mann das Gebäude und renovierte es denkmalgerecht. 2010 eröffnete das Gebäude mit neuer Nutzung. Das hübsche Schlosshotel „mit Herz“ ist heute ein gesuchter Ort für Touristen, für Firmenevents, für Hochzeiten und andere familiäre Feiern.
Zur Hotelanlage gehören ein kleiner Park, ein Restaurant im Seitengebäude sowie ein Weinberg, der von Szymon Godyla als Winzer betreut wird und ganz vorzügliche weine hervorbringt. 2015 wurde der Weinberg in der Nähe des Hotels angelegt, anknüpfend an die Weinbautradition einstiger Vorbesitzer. Das Winzerhandwerk erlernte Szymon Godyla nach einem studium für Lebensmittel an der Breslauer Universität sowie einem Semester an der humboldt Universität Berlin u.a. in Bad Dürkheim (der Nachbarort kluczbork hat eine städtepartnerschaft mit Bad Dürkheim) im renommierten Weingut „Vier Jahreszeiten“. Bei Wettbewerben räumten seine Weine schon viele Preise ab. Beliebt sind Weinverkostungen im Schlosskeller.

Foto: Palac Pawlowice

Foto: Palac Pawlowice
Hier geht es zur kulinarischen Route durch die Region Opole.

Schlossmanagerin Żaneta Kallus beim Weintasting im Schlosskeller
Schlosshotel mit Geschichte
Das Schlossrestaurant ist für seine traditionellen Gerichte bekannt. Dank der angebotenen traditionellen Gerichte ist das Restaurant in die kulinarische Liste der Wanderroute „Opolski Bifyj“ eingetragen. Die Gerichte werden vorrangig mit Zutaten aus der Region zubereitet. Die traditionelle Sauerteigsuppe Schlesischer Żur (Sauermehlsuppe), hat hiereine besondere Note. Roggenmehl, Buttermilch, Kartoffeln, einige Scheiben Wurst und ein halbes gekochte Ei sind die Zutaten, alles wir mit Meerrettich, Majoran und Salz abgeschmeckt. Die Buttermilch gibt den säuerlichen Geschmack. Die Suppe haben wir auf unserer Reise in den verschiedensten Varianten kennengelernt. Ob im Brotlaib, auf dem Teller oder in der Suppenterrine, mal mit gestampften Kartoffeln statt mit Kartoffelwürfeln, mal mit pochiertem statt gekochtem Ei, mal mit geräuchten Wurstscheiben, mal mit dünnen Speckscheiben, mal weniger gewürzt, mal säuerlicher – geschmeckt haben uns alle Varianten. Inzwischen gehört die Suppe zu unseren Leibspeisen. Die schlesische Roulade gibt es hier als Rinderroulade mit schlesischen Klößen und Modro kapusta (Blaukraut).
Als Dessert sollte man den Kołocz Śląski probieren. Das ist ein lockerer Hefekuchen mit Butterduft, süßen Streuseln und mit Puderzucker bestreut. Meist ist der Hefekuchen gefüllt mit Mohn, Äpfeln oder Quark. Er ist eine süße Spezialität in Schlesien.

Benjamin Godyla stellt einen der von der Familie erzeugten Weine vor.
Dazu gibt es ein Glas Wein vom Weingut des Pałac Pawłowice.

Foto: Palac Pawlowice
Adresse: Schloss Pawłowice
Pawłowice 58, Gorzów Śląski
Mehr im Internet unter www.palacpawlowice.pl
Die Recherche in Städte, zu Schlössern, regionaler schlesischer Küche sowie zu technischen Highlights im Oppelner Land wurde unterstützt vom Polnischen FVA Berlin polandtravel sowie visitopolski. Vielen Dank !
Nächste Station unserer Rundreise durch das schöne Oppelner Land ist die Wojewodschaftshauptstadt Opole, bekannt auch als Stadt des polnischen Liedes.
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