Mit dem Korbschlitten von Monte nach Funchal. Wer erst einmal oberhalb Funchals, in Monte an der Korbschlittenstation steht, hört oft die Frage: „Ob das gut geht?“ Die Fahrt mit dem Korbschlitten von Monte hinunter Richtung Funchal gehört zu den Touristenattraktionen auf Madeira.
Mit dem Korbschlitten von Monte nach Funchal
Man sieht den Wartenden die Unsicherheit an. Die Fahrt soll ja eine lustige Rutschpartie den Berg hinunter sein. So jedenfalls meint unsere Reiseleiterin. Und viele „Rutschlustige“ vor uns sind ja auch wohlbehalten unten angekommen.
Nicht weit von der Bergstation der Seilbahn in Monte, vorbei am sehenswerten Bergpark Jardim Tropical Monte Palace, erblickt man bereits die traditionellen Korbschlitten, auch „Toboggan“ oder „Cesto“ genannt, die einen Asphaltweg Weg Caminho do Monte hinab bis etwa auf die Hälfte des Weges Richtung Funchal herunterrutschen.
Ist die Fahrt mit dem Korbschlitten gefährlich ?
30 Euro kostet die Fahrt für zwei Personen, kein Schnäppchen, aber Spaß soll es ja machen. Waren wir doch extra hier herauf nach Monte in der Viererkabine der Seilbahn gefahren.
Diese Schlitten gelten als das erste öffentliche Verkehrsmittel Portugals. Plätze sind meist immer frei. Wir haben rund 10 Minuten gewartet und da blieb nicht viel Zeit zum Überlegen. also los !
Die Fuhrleute entstammen einer alteingesessenen Gilde. Die Korbschlitten sind Eigentum der Genossenschaft.
Steigen wir also ein in den aus Weidenruten geflochtenen Korb, der eine gepolsterte Bank für zwei bis drei Personen hat und auf zwei Kufen aus Linden – oder Kiefernholz befestigt ist. Etwa acht bis zehn Minuten dauert die Fahrt mit den als weltweit einmalig gepriesenen Korbschlitten. Zwei Männer in weißer Kleidung lenken das Gefährt. Anfangs geht es entlang der Autos die Straße herunter. Früher soll es Kopfsteinpflaster gewesen sein, heute Asphalt. Je nach Gefälle schieben oder ziehen sie es, fahren auf den mit Seife eingeschmierten Kufen mit oder bremsen mit ihren Schuhen ab. Diese haben spezielle Sohlen, um den Abrieb minimal zu halten. Da sind kräftige Muskeln bei den Schlittenlenkern gefragt, wenn der Schlitten erstmal in Fahrt gekommen ist. Gebremst wird durch Zurückhalten oder Querstellen. Wenn nötig, springen sie mit einem Fuß hinten auf oder ziehen das Gefährt mit einem Seil. Für die Mitfahrer wirkt das mehr als rasant. Mit viel Gekreische, wie das Video beweist, geht es mit zehn bis 12 Stundenkilometer die Straße abwärts. Rund 2,5 Kilometer sind es von Monte bis zum Endpunkt in Livramente am Stadtrand von Funchal. Bis vor einigen Jahren rutschten die Schlitten noch weiter in die Stadt hinein.
Unterwegs begrüßen die bereits den Schlittengaudi absolvierten Mitreisenden am Wegesrand das lustige Gefährt. Auch die Strohhüte, wie ihn die Tobogganfahrer tragen, und eine CD mit Musik Madeiras gibt es im kleinen Souvenirshop. Unten angekommen kann man ein Erinnerungsfoto kaufen, für 10 Euro.
Fazit: Die Fahrt mit dem Korbschlitten ist nicht gefährlich. Im Gegenteil: die Fahrt macht Riesenspaß!
Früher mussten die Fuhrleute die Schlitten wieder zurück auf den Berg tragen.
Heute wartet an der Endstation ein LKW, der die Schlitten wieder zum Startpunkt zurück bringt.
Die Fuhrmänner selbst fahren ebenfalls hinauf. Die Kleidung der Fuhrleute ist übrigens im Jahr 1931 per Regierungsdekret festgeschrieben worden.
Die Reiseleiterin erzählt, dass der einzige Schlittenmacher sich oberhalb der Kirche in Monte befindet. Der Manufaktur hätte ich gern einen Besuch abgestattet. zu spät, die Reise über die schöne Insel Madeira geht weiter.
Informationen zu Madeira, Funchal und Monte:
- Insel Madeira: visitmadeira.pt/
- Buchtipp: Susanne Lips: Madeira, Dumont, 17,99 Euro
- Übernachten: hochwertig im historischen Nobelhotel Reids
- Hier eine weiterer Beitrag auf einfachraus.eu zu Madeira und Funchal.
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[…] Wer wissen will, wie eine Fahrt mit dem Korbschlitten abläuft, kann das bei Dieter von Einfachraus.de nachlesen. […]