02ute hat Friedrich II. von Preußen (1712–1786) Geburtstag. Im Innenhof des Nationalmuseum Stettin steht die 1791 von Johann Gottfried Schadow (von ihm stammt auch die Quadriga auf dem Brandenburger Tor in Berlin) geschaffene Statue des Königs. Eine Tafel neben der zweieinhalb Meter hohen Statue aus weissem  italienischem Marmor erzählt uns die Geschichte der Plastik. Bis 1877 hatte die Figur ihren Platz auf dem Paradeplatz in Stettin und später durch eine Bronzekopie ersetzt. Die Marmorskulptur fand ihren Platz im Ständehaus, dem heutigen Polnischen Nationalmuseum in Stettin. Dort blieb sie dann bis 1942, wurde in den Wirren des 2. Weltkrieges erst ausgelagert und dann stark lädiert. Während die Stettiner Bronzestatue sich im Pommerschen Nationalmuseum in Greifswald befindet, war das Schicksal der Originalplastik aus Marmor jahrzehntelang unbekannt. Die Fragmente wurden  im Depot des Nationalmuseums in Stettin verwahrt, galten aber zeitweise als verschollen.

Erst als die polnischen Restauratoren bei der Staatlichen Gipsformerei in Berlin die Gipskopie der Staue als Muster für eine Restaurierung ausliehen, wurde man auf die Angelegenheit aufmerksam. Nach ihrem Auffinden initiierten polnische Kunstfreunde zusammen mit der Berliner  Schadow-Gesellschaft eine Spendenaktion und ermöglichten so die Restaurierung der Marmorfigur. Der Bildhauer Ryszard Zarycki aus Breslau hat mit viel Liebe das Denkmal aus weissem Carrara-Marmor restauriert. Die bei der Restaurierung eingefügten Ergänzungsstücke  stammen aus demselben Marmor in Italien, sogar aus derselben Gesteinsader wie der Block, den Schadow ursprünglich verwendete.

Blick in das Lapidarium im Inneehof des Nationalmuseum

Blick in das Lapidarium im Inneehof des Nationalmuseum

Immer wieder bestaunen Besucher des Nationalmuseum die kunstvoll gearbeitete Figur, die auch etwas Besonderes ist. Friedrich II. trägt eine Militäruniform, darüber einem Mantel, einen Hermelinumhang, Reiterstiefel und einen Säbel. Das Gesicht zeigt sehr feine Züge. Auf dem Kopf trägt er einen Dreispitz. Schadow stellt den König in der Pose eines Feldherrn dar. Den Kommandostab, den Friedrich II. in seiner Rechten hält, stützt er auf zwei auf dem Boden übereinander gestapelte Bücher. Die Statue drückt dadurch die Widersprüche im Charakter des bedeutenden Königs aus: Kriegsherr, Literat, Philosoph und Musiker sowie Eroberer und Kämpfer für die Gerechtigkeit.

Hier weitere Informationen auf dem Blog des Pommerschen Greif.

Hier geht es zur Webseite des Nationalmuseum (Achtung: es hat mehrere Ausstellungsstandorte)

Im Eingangsbereich des Museums gibt es einen gut sortierten Museumsshop, auch mit deutschsprachigen Broschüren und Informationsmaterial zur pommerschen Geschichte.

Museum für regionale Traditionen (Staromłyńska 27)

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