Von Kärstin Weirauch
„Willkommen in der Hauptstadt des polnischen Liedes“ – Mit dieser Neonschrift begrüßt Oppole am Hauptbahnhof seine Besucher. Im Museum des polnischen Liedes gegenüber dem Piastenturm im Zentrum von Oppeln begegnet uns die auffällige Begrüßung dann wieder. Mitte Juni beginnt wieder das Festival des Polnischen Liedes. 2025 zum 62. Mal.
Jugenderinnerungen werden wach, als wir in Opole/Oppeln das beeindruckende Liedermuseum in moderner Architektur besuchten. Oppeln – neben Sopot – wohl die bekannteste musikalische Festivalstadt Polens, kümmert sich intensiv um die wissenschaftliche Erforschung der Geschichte des polnischen Liedererbes seit den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts bis in die heutige Zeit. Das 2016 eröffnete Museum ist eines der wenigen Einrichtungen dieser Art in Europa, wie uns die junge, sympathische Museumsmitarbeiterin während der kurzweiligen und überaus interessanten Führung erklärt.
Oppelner Liederfestival seit 1963
An vielen interaktiven Stationen und Exponaten sowie zwei Wänden als multimediale Wiedergabeflächen kann jeder Besucher u.a. in Filmsentenzen Ausschnitte aus den seit 1963 jährlich stattfindenden Opelner Liederfestivals erleben. Und so stoßen wir auch auf Czesław Niemen, die Legende der polnischen Rockmusik (1939-2004). Sein Song „Dziwny jest ten ´swiat“ ist heute so aktuell wie 1967 als Niemen ihn schrieb. Ein Protestsong, nicht nur für die damaligen polnischen Jugend. „Der Mensch verachtet den Menschen. Ein schlechtes Wort tötet wie ein Messer.“ Niemen glaubt, dass es mehr Menschen guten Willens gibt und dass die Welt Dank ihnen nicht sterben wird.“ Die Synthese aus traditioneller Kirchenmusik und avantgardistischer Rockmusik begeisterte auch mich in meiner studentischen Zeit und zog mich heute während des Museumsbesuchs wieder in den Bann.
Viele interaktive Stationen, die Ausstellung der originalen Kostüme der ehemaligen Stars, die man im Spiegel digital selbst anprobieren kann und vieles mehr, vermitteln, wie sich die polnische Musik in den Jahrzehnten verändert hat. Die Sprachbarriere ist kein Hindernis, die Musiker, die Zuschauer, die Stimmungen auf den vielfältigen Konzerten und Festivals zu beobachten, macht Spaß und nimmt die Besucher gefangen. Das spürten wir auch bei den Besuchern während unseres Aufenthaltes im „Museum of Polish Songs“.
Wer Lust hat, konnte auch selbstgesungene Lieblingssongs in zwei kleinen perfekt ausgestatteten Aufnahmestudios aufnehmen (eine besondere Attraktion des Museums) und per E-Mail an eine selbst gewählte Adresse senden – eine originelle Erinnerung an einen interessanten Museumsbesuch. Einige der „Selbstversuche“ als „Star“ sind auf einer multimedialen Wiedergabefläche am Eingang der Ausstellung zu sehen.
Gern würden wir auch einmal das Musikfestival in Opole live miterleben, im juli findet das nächste Festival statt. Das Museum vereinigt in einer einzigartigen Architektur ein zweistöckiges Museumsgebäude mit einem Amphitheater unter einem Schleppdach. Mehr als 3000 Gäste finden hier Platz. Es muss eine einzigartige Stimmung sein, wenn die polnischen Musikkünstler hier auftreten.

Blick vom rund 50 Meter hohen Piastenturm auf das Amphitheater mit dem Museum des polnischen Liedes, eröffnet wurde das Theater 1963.
„Willkommen in der Hauptstadt des polnischen Liedes“ – Mit dieser Neonschrift begrüßt Opole am Hauptbahnhof seine Besucher. Hier im Museum des polnischen Liedes finden wir sie wieder. Der Besuch des Museums darf bei einem Besuch in Opole nicht fehlen.
Infos zum Museum
Museum des polnischen Liedes in Opole
ul. Piastowska 14A, Amphiteater: Eingang ul. Barlickiego
Mehr im Internet unter www.muzeumpiosenki.pl
Die Recherche in Städte, zu Schlössern, regionaler schlesischer Küche sowie zu technischen Attraktionen im Oppelner Land wurde unterstützt vom Polnischen FVA Berlin polandtravel sowie visitopolski. Vielen Dank !
Und danach besuchen wir die schöne Stadt Opole/Oppeln mit dem Stadtführer Eryk Latała. Schaut hier.
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