Es wird Frühling und die ersten Ratouren locken. Mein Tipp: der Oder-Neiße-Radweg. Von Zittau im Süden Deutschlands bis Ueckermünde im Norden verläuft der Oder-Neiße-Radweg. Der aus Tschechien kommende Oder-Neiße-Radweg hat eine Länge von 630 Kilometern. Er folgt in Deutschland auf 465 Kilometern der Grenze zu Polen.

Radweg der Sachsen, Preußen und Pommern

Stationen des zu den zehn beliebtesten Radwegen Deutschlands gehörenden Fernradweges sind unter anderem Görlitz, Bad Muskau, Forst, Guben, Eisenhüttenstadt, das Kloster Neuzelle und Groß Neuendorf im Oderbruch.

Ein Highlight am Oder-Neiße-Radweg ist das Kloster Neuzelle

Ein Highlight am Oder-Neiße-Radweg ist das Kloster Neuzelle

Beliebte Radreisen: Oder-Neiße-Radweg

Auch das Theater am Rand in Zollbrücke ist eine beliebte Station am Oder-Neiße-Radweg. Ebenso Schwedt, Eisenhüttenstadt, Frankfurt/Oder und die weitgehend unberührte Landschaft der Oderauen gehören dazu. Westwärts der Oder führt der Weg entlang flacher Flusslandschaften zum Stettiner Haff und nach Ahlbeck auf Usedom. Der Oder-Neiße-Radweg ist Deutschlands östlichster Radfernweg und bestens ausgebaut.

Blick in das Innere der Klosterkirche von Neuzelle, Foto: D.Weirauch

Blick in das Innere der Klosterkirche von Neuzelle, Foto: D.Weirauch

Orte voller Beschaulichkeit, beispielsweise Neuzelle, Städte großer Vergangenheit und europäischer Zukunft, darunter Görlitz und Frankfurt/Oder, beeindrucken ebenso wie die Idylle und Weite der Landschaft.

Pegelhäuschen in Ratzdorf

Für Einsteiger empfehlenswert ist die kurze Strecke zwischen Guben und Neuzelle. Der Weg führt, sobald man Guben verlassen hat, mehr als 20 Kilometer auf dem Deich der Neiße bis zum Zusammenfluss von Oder und Neiße in Ratzdorf. Dort kann man sich die mittlerweile sanierten Bauwerke anschauen, die beim letzten Oderhochwasser in Mitleidenschaft gezogen worden waren. Eindrucksvoll ist das Pegelhäuschen in Ratzdorf. Am Wochenende lädt die Kneipe „Kajüte“ ein, ab und an ist auch die Kleinkunstbühne im alten Wirtshaussaal geöffnet.

Kloster Neuzelle

Das Pegelhaus von Ratzdorf, Foto: D.Weirauch

Küstrin, Lebus und Neulietzegöricke sind weitere Orte, die man durchfährt und wo sich ein Halt lohnt. Der weitere Weg durchquert dabei auch die größten Flussauen Europas im Nationalpark „Unteres Odertal“.

Durch den Nationalpark Unteres Odertal

Der Nationalpark Unteres Odertal lädt mit seiner Auenlandschaft ganzjährig dazu ein, Seeadler zu beobachten, die Heimat von Bibern und Fischottern zu erkunden und – per Pedes oder mit dem Fahrrad – einen der Aussichtspunkte zu besuchen, die einen weiten Blick über die Aue bieten. Ein Highlight ist zudem das „Erfahren“ der Landschaft auf dem Wasser. Wer in Schwedt seine Wanderschuhe schnürt und sich in den Nationalpark begibt, wandelt bald auf urwüchsigen Pfaden und entdeckt in der fast unberührten Natur so manchen Vertreter seltener Vogelarten. Im Winter weilen zum Beispiel Singschwäne in der Region, durch die im Spätsommer bis zu 15.000 Kraniche ziehen.

Kurze Strecken, wie die nach Stützkow, einem Örtchen am Oderhang mit bester Aussicht, oder eine in die vom Tabakanbau geprägte Stadt Vierraden laden ebenso zum Naturerlebnis ein wie abwechslungsreiche Distanzen für mehrtägige Touren.

In Criewen lohnt sich zum Beispiel ein Besuch des Nationalparkhauses, in dem eine Ausstellung auf lebendige Weise über die Natur im Unteren Odertal informiert. Das Besondere: Während die Landschaft im einzigen Auen-Nationalpark Deutschlands im Winter aus einer einzigen großen Wasserfläche besteht, erscheinen im Frühjahr Wiesen, deren Gras sich zum Sommer und zum Herbst hin nuancenreich einfärbt, bevor der Wasserspiegel am Jahresende wieder ansteigt.

Dieses Schauspiel lässt sich am intensivsten bei Aktivitäten auf dem Wasser erleben. Ein unvergleichliches Erlebnis bietet zum Beispiel eine geführte Tour mit dem Kanu mitten in das Herz der schützenswerten Landschaft: Das Zwischenstromland zwischen Stromoder und Hohensaaten-Friedrichsthaler-Wasserstraße besteht aus zahlreichen Armen der Oder und ist dadurch ein echtes Wasserlabyrinth, das man nur auf dem Wasserweg gut besichtigen kann.

Grüne Dreieck „Oder-Neiße“

Als Wegbezeichnung für den Oder-Neiße-Radweg dient das grüne Dreieck „Oder-Neiße“. Immer wieder lohnen Abstecher vom Oder-Neiße-Radweg, so nach Gusow, Kunersdorf, Wulkow oder nach Neuhardenberg. In mehreren Orten laden mittlerweile mehr oder weniger gut restautrierte Schlösser und einstige Gutshäuser ein. Weiter geht es mit Radreisen: Oder-Neiße-Radweg.

p1130156-958x453

Tipp: Der beste Reiseführer für den Oder-Neiße-Radweg ist das bikeline-Radtourenbuch (Verlag Esterbauer). Das wetterfeste Klappbuch kostet 12,90 Euro und lässt eigentlich keine Sehenswürdigkeit aus. In dem Buch findet man alles, was man zu einer Radtour benötigt: Präzise Karten, genaue Streckenbeschreibungen und touristische Angebote der Region sowie ein umfangreiches Übernachtungsverzeichnis.

Zwei Flüsse – drei Bundesländer

In Deutschland führt der Radweg durch drei Bundesländer Sachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Leider ist die Ausschilderung nicht immer einheitlich. Der Oder-Neiße-Radweg ist Bestandteil des D-Routennetzes, eines Netzes von mehreren herausragenden Radfernwegen, die in den nächsten Jahren mit einer einheitlichen Beschilderung versehen werden sollen.

Der Oder-Neiße-Radweg gehört zu den zehn beliebtesten Fernradwegen in Deutschland. Weiterhin beliebt sind beispielsweise der Elbe-Rad-Weg, der Main-Radweg, der Radweg entlang der Donau, der Weser-Radweg sowie der facettenreiche Ostseeküstenradweg. Auch der romantische Rhein-Radweg, der Bodensee-Königsee-Radweg sowie der Mosel-Radweg und der Altmühltal-Radweg werden zu den zehn besten und schönsten Radwegen Deutschlands gezählt.

Weitere Informationen hier:

Info:| www.oder-neisse-radweg.de

TMB:| www.reiseland-brandenburg.de

Buchtipp: | bikeline Oder-Neiße-Radweg (Verlag Esterbauer)

Hier gehts zum Kloster Neuzelle auf einfachraus.eu

das Klosterhotel Neuzelle bietet für Radler perfekte Unterkunft

das Klosterhotel Neuzelle bietet für Radler perfekte Unterkunft

 

Ein technisches Denkmal am Oder-Neisse-Radweg ist das Schiffshebewerk in Niederfinow, einfachraus.-de

war dort, schaut hier mehr dazu.

Altes und neues Schiffshebewerk Niederfinow Foto: Weirauch

Altes und neues Schiffshebewerk Niederfinow Foto: Weirauch