Naumburg, um das Jahr 1000 an der Kreuzung zweier Handelsstraßen angelegt, kann man von verschiedenen Seiten entdecken. Eingebettet in die idyllische Burgen- und Weinregion an Saale und Unstrut ist Naumburg ein lohnendes Reiseziel für Liebhaber von Kultur, Natur und kulinarischen Genüssen. Naumburg – die Domstadt
Dom „St. Peter und Paul“
Am beliebtesten ist aber der Start der Stadtführung mit einem Besuch des berühmten Domes. Der Dom ist das meistbesuchte Bauwerk an der „Straße der Romanik“. Aufgrund seiner romanisch-gotischen Architektur und wegen der hochgotischen Monumentalskulptur und Bauornamentik gehört er zu den bedeutendsten Kulturdenkmälern des Mittelalters. Die Mitte des 13. Jahrhunderts vom so genannten Naumburger Meister geschaffenen lebensgroßen Stifterstandbilder im Westchor (die bekanntestes Paare sind Ekkehard und Uta sowie Hermann und Regelindis) sowie die Darstellung der Passionsgeschichte am Westlettner beeindrucken durch ihre realitätsnahe Gestaltung. Bau- und kulturgeschichtlich bedeutsam sind die spätromanische Krypta, der Ostlettner und die mittelalterlichen Glasfenster sowie der Domschatz. Neben dem Dom St. Stephanus und St. Sixtus zu Halberstadt, der Stiftskirche St. Servatius in Quedlinburg und dem Dom St. Johannes und St. Laurentius Merseburg zählt der Naumburger Dom zu den Höhepunkten der Straße der Romanik. Neben dem Dombezirk hat Naumburg aber auch eine bedeutende Bürgerstadt. Erst 1832 wurden Bürgerstadt und Domstadt vereinigt. Naumburg verbindet mit Altenburg (Thüringen) eine enge Geschichte. So finden 2014 zwei Sonderausstellungen in beiden Städten statt, diei n Naumburg trägt den Titel: „Glanzlichter. Meisterwerke zeitgenössischer Glasmalerei im Naumburger Dom“, die in Altenburg „Georg Spalatin. Steuermann der Reformation.“
Glasmalerei im Dom
Im Mittelpunkt der Bürgerstadt steht der Marktplatz, Bürgerhäuser aus der Zeit des Barock und der Renaissance umrahmen den großen viereckigen Platz. Den Marktbrunnen krönt die Figur des Heiligen Wenzel, Schutzpatron der Stadt. Gleich dahinter lohnt ein Aufstieg auf den 72 Meter hohen Turm der Wenzelskirche. Der Turm ist städtisch und die Wohnung in 52 Metern Höhe beherbergte bis um 1995 eine Türmerin. Von dort oben ist der Ausblick überwältigend. Weit kann man zu den sonnenbeschienenen Talhängen von Saale und Unstrut schauen, die sich bei Naumburg vereinigen. Seit dem Mittelalter wird in der Gegend von Naumburg, Schulpforta und Freyburg bekanntllich auch Wein angebaut.
St. Wenzel
Nicht versäumen sollte man ein Konzert in der Wenzelskirche, jeweils Mittwoch, Samstag und Sonntag bringen Organisten die von Zacharias Hildebrandt im Jahre 1746 erbaute Orgel zum Klingen. Johann Sebastian Bach und Gottfried Silbermann übernahmen die Prüfung dieses Instruments, das heute überregional als Juwel barocker Orgelbautradition gilt. Für eine Besichtigung der spätgotischen Kirche, die 1510/1520 ihr Westportal und 1724 im Innern eine barocke Ausstattung erhielt, sollte man sich Zeit lassen. Sehenswert sind u. a. der barocke Hochaltar von 1680 sowie zwei Gemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä. Bemerkenswert ist auch die Grabplatte des August von Leubelfing, Page des Schwedenkönigs Gustav II. Adolf.
Lohenswert sind auch Streifzüge durch die verwinkelten Gassen entlang der Stadtmauer, die noch in Teilen erhalten ist – ein gutes Beispiel ist das Marientor. Im Innern der Anlage finden im Sommer Open-air-Konzerte sowie Theateraufführungen statt.
Nietzsches Haus
An der Stadtmauer entdeckt man auch das Nietzsche-Haus. Es war zwischen 1858 und 1897 das Wohnhaus Franziska Nietzsches, die 1850 mit ihren beiden Kindern Friedrich und Elisabeth nach dem Tod ihres Mannes nach Naumburg zog. Friedrich Nietzsche verbrachte den Großteil seiner Kindheit und Jugend in Naumburg. Hier besuchte er die Elementarschule und das Domgymnasium und auch nachdem er 1858 die Freistelle im nahegelegenen Internat Schulpforta erhalten hatte, besuchte er die Mutter oft am Weingarten 18. Neben dem Museum entstand 2002 ein Dokumentationszentrum, das sehr eindrucksvoll die Ausstellung zum Leben Nietzsches in seinem Elternhaus ergänzt. Ein weiteres Nietzsche-Museum befindet sich in Weimar, 230 Kilometer von Naumburg entfernt.
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