Hoch über dem romantischen Fluss Selke erhebt sich, ganz in der Nähe von Gernrode, auf einem Bergsporn die Burg Falkenstein im Harz. Der Aufstieg von Meisdorf aus über den sogenannten Esels- oder Selketalstieg ist anstrengend, lohnt aber auch wegen der schönen Ausblicke in das romantische Selketal. Man kann aber auch sein Auto am „Gartenhaus“ abstellen und mit der stündlich fahrenden Bimmelbahn der Familie Jerusel zum Eingangstor direkt vor die Burg fahren. Einmal oben angekommen wird man belohnt mit einem prächtigen Ausblick über die riesigen Wälder des Ostharzes. Höhepunkt jeden Besuches ist der Aufstieg auf den Turm mit seinem weitschweifenden Blick, der Brocken ist nicht mehr weit. Auf jeden Fall ist sie sehenswert: Burg Falkenstein im Harz. Sie gehört zum Ortsteil Pansfelde der Stadt Falkenstein/Harz, Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt,
Mittelalterliche Burg Falkenstein
Trotz vieler Umbauten wahrte die Burg bis heute ihren mittelalterlichen Charakter. Die hochmittelalterliche Burg gehört ebenfalls wie der Dom von Halberstadt, die nahe Konradsburg und Schloss Ballenstedt zur Straße der Romanik. Die beliebte Frrienstraße wird 2023 auch schon 30 Jahre alt. Errichtet in der ersten Hälfte des 12. Jh., soll der Legende nach Eike von Repgow hier den Sachsenspiegel verfasst haben. 1437 übernahmen die Herren von der Asseburg die Anlage.
Im 19 Jahrhundert weilten u. a. Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. von Preußen und Reichskanzler Otto von Bismarck auf der Burg. In den letzten Jahren erfolgten Sanierungen der Ausstellungsräume, die heute zu großen Teilen wieder die originale Fassung und Nutzung aufweisen. Zu den eindrucksvollsten Räumen gehören die voll funktionstüchtige spätgotische Alte Küche und die Burgkapelle mit dem hochmittelalterlichen Glasfenster. Die Königszimmer präsentieren sich in der neogotischen Fassung des preußischen Architekten F. A. Stüler und dienen heute unter anderem als Standesamt. Umfangreiche Arbeiten erfolgten auch im Rittersaal. Seit dem 16. Jahrhundert als Neuer Saal erwähnt, später als Festsaal genutzt, zeigt das heutige Bild mit farbigen Malereien an Wand und Decke den Zustand vom Beginn des 20. Jahrhunderts. Im sogenannten Schießgang weisen die freigelegten Wurflöcher auf den alten Wehrgang hin.
Neben der musealen Ausstellung finden auf der Burg Falkenstein Veranstaltungen wie die museumspädagische Projektwoche „Gelebtes Mittelalter auf der Burg Falkenstein“ Ende Juli oder das Burgfest Anfang Oktober statt.
Seit 1946 ein Museum, kann man heute eindrucksvolle Räume wie den Rittersaal, die Herrenstube, die Burgkapelle, die neogotischen „Königszimmer“ oder die Alte Küche besichtigen.
Die Ausstellung informiert über die Geschichte der Burg und den „Sachsenspiegel“.
Das Versteck Magdeburg
Auf der Burg Falkenstein wurden nach 1990 mehrmals schätze gefunden. Im MDR-Film erfahrt ihr hier mehr über die Schatzsuche.
Indem sie 1943 Teile des Familienschatzes auf einer Wiese vergruben und im Frühjahr 1945 in der Spinndiele auf Burg Falkenstein weitere Teile in einer fensterlosen Zwischenetage versteckten, sicherte die Grafenfamilie von der Asseburg und von Rothkirch wichtige Bestandteile des Familienschatzes, darunter auch den Asseburger Becher. Der vergrabene Schatz wurde 1990 gefunden und die Zwischenetage 1992 geöffnet. Alleine in dem „Magdeburg“ genannten Versteck auf Burg Falkenstein konnten rund 3000 Stücke gesichert werden. Nach einem langen Rechtsstreit wurde ein Großteil der Stücke der Familie zuerkannt und anschließend veräußert. Ein kleinerer Teil verblieb als Dauerleihgabe auf der Burg. Auch 2017 kamen versteckte Schätze ans Licht und verblieben als Dauerleihgabe auf der Burg.
1843 besuchte auch Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. die Burg während einer Jagd in den Wäldern des Harzes. In der recht kleinen Burgkapelle der Burg Falkenstein können wiederhergestellte hochmittelalterliche Glasfenster bestaunt werden. Leider im April 2023 geschlossen.
So ist Geschichte dieser Höhenburg bis in den Jetztzeit spannend. Im 12. Jahrhundert gegründet von den Konradsburgern (die nah bei Aschersleben befindliche Konradsburg gehört ebenfalls zur Straße der Romanik), hat sie alle Zeitläufe überdauert, dabei ihren mittelalterlichen Grundcharakter jedoch stets bewahrt.
Zu Beginn des 13. Jahrhunderts förderte Graf Hoyer II. von Falkenstein den Rechtskundigen Eike von Repgow. Der Legende nach soll dieser den Sachsenspiegel, das wohl älteste deutschsprachige Rechtsbuch, auf dem Falkenstein vollendet haben. Ein Teil der Dauerausstellung ist der Entstehung und Wirkung dieses bedeutenden Werkes aus dem Mittelalter gewidmet. Später übernahmen nach einhundertjähriger bischöflicher Herrschaft ab 1437 die Herren von der Asseburg die Burg mit ihren Besitzungen. Ihre intensive Bautätigkeit prägt bis heute das Bild des Falkenstein. Immer wieder waren Könige und fürsten Gäste auf dem Falkenstein,. Als preußischer Oberjägermeister und Chef des Hofjagdamtes lud Graf Ludwig I. von der Asseburg-Falkenstein 1843 die gekörnten Häupter von Preußen, Sachsen und Hannover zur Dreikönigsjagd. Im Zeichen der Romantik lockte die Burg im 19. Jahrhundert zahlreiche Wanderer, die den Falkenstein als Ritterburg für sich entdeckten und sich von ihr inspirieren ließen. Zahlreiche Darstellungen des Falkenstein, z. B. von Ludwig Richter, sind aus dieser Zeit überliefert. Zum Ende des Zweiten Weltkriegs floh die Familie von der Asseburg-Falkenstein in die westlichen Gebiete Deutschlands. Am 1. April 1946 öffnete die Burg wieder ihre Tore für Besucher – nunmehr als Museum Burg Falkenstein.
In den letzten Jahren erfolgten Sanierungen der Ausstellungsräume, die heute zu großen Teilen wieder die originale Fassung und Nutzung aufweisen. Zu den eindrucksvollsten Räumen gehören die voll funktionstüchtige spätgotische Alte Küche und die Burgkapelle mit dem hochmittelalterlichen Glasfenster. Die Königszimmer präsentieren sich in der neogotischen Fassung des preußischen Architekten F. A. Stüler und dienen heute unter anderem als Standesamt. Umfangreiche Arbeiten erfolgten auch im Rittersaal. Seit dem 16. Jahrhundert als Neuer Saal erwähnt, später als Festsaal genutzt, zeigt das heutige Bild mit farbigen Malereien an Wand und Decke den Zustand vom Beginn des 20. Jahrhunderts.Im sogenannten Schießgang weisen die freigelegten Wurflöcher auf den alten Wehrgang hin. Neben der musealen Ausstellung finden auf der Burg Falkenstein Veranstaltungen wie die museumspädagische Projektwoche „Gelebtes Mittelalter auf der Burg Falkenstein“ Ende Juli oder das Burgfest Anfang Oktober statt. Die Burg Falkenstein ist seit 1996 eine Liegenschaft der heutigen Kulturstiftung Sachsen-Anhalt.
Burg Falkenstein ist aufgrund ihres guten Erhaltungszustands ebenfalls eine beliebte Filmkulisse besonders für Märchenproduktionen. Auch hier spielten Szenen von “ Schneeweißchen & Rosenrot“ , aber auch von “ Prinz Himmelblau und Fee Lupine“ oder “ Jorinde und Joringel“ . 1978 war sie zum ersten Mal Filmschauplatz, und zwar in der beliebten DDR-Kinderserie “ Spuk unterm Riesenrad“ . 2015 tobten hier Fritz Fuchs und sein Hund Keks dem “ Gespenst von Greifenklau“ hinterher. 1980 kam Burg Falkenstein in der Folge “ Die Entdeckung“ der DDR-Krimiserie “ Polizeiruf 110″ vor. Während die aktuellen ARD-Krimis der Reihe “ Harter Brocken“ in St. Andreasberg in Sichtweite des Brocken spielen und gedreht werden. Aljoscha Stadelmann sorgt hier als Polizist Frank Koops für Ordnung.
Mittagessen gibt es in der Burggaststätte, erfolgreich sind dort nach Informationen von Burggastwirt Lutz Jerusel vor allem die abendlichen Ritteressen. Die Gastwirtsfamilie betreibt u.a. auch das nahegelegene „Gartenhaus“ sowie die „Leinemühle“ bei Molmerswende.
Beliebt sind auf der Burg Falkenstein auch die Greifvogelvorführungen. Pavel Sihelsky ist einer erfahrener Falkner. Im Sommerhalbjahr zeigt der Falkenhof Greifvögel im freien Flug. Eindrucksvoll sind die Geschwindigkeit des Federspielfalken oder der Sturzflug des Adlers. Hier geht es zum Falkenhof
Und was könnte man an einem Wochenende noch so machen ? Jetzt ist es Zeit für eine Erkundungstour. Mit der Bimmelbahn oder zu Fuß geht es einen gemächlichen Weg Richtung Gartenhaus. Von dort kommt man entweder zum als Geheimtipp geltenden, zwölf Hektar großen Park mit 175 Arten und Gattungen einheimischer und fremder Gehölze in dem kleinen Ort Degnershausen oder wandert weiter im Tal der Selke zum Schlosshotel Meisdorf (Achtung: Renovierung 2023)..
Informationen zur Burg Falkenstein
- Kulturstiftung Sachsen-Anhalt
Pansfelde – Burg Falkenstein 1
06543 Falkenstein (Harz) - 034743 535590
- Internet hier
burg-falkenstein - Veranstaltungstipps hier
Den Besucher erwarten im Frühjahr und Sommer Veranstaltungen wie das „Ritterfest“ zu Himmelfahrt, die Pfingstkonzerte oder die Projektwoche „Gelebtes Mittelalter“ Ende Juli. Heinrich Heine beschrieb in seiner Harzreise die Selke als zärtlich, aber auch fröhlich dahinplätschernden Fluss. Unser Weg führt ganz in der Nähe zur Konradsburg,
einer der Höhepunkte der Straße der Romanik.
Über den Ort Ballenstedt kommen wir in den zu Quedlinburg gehörenden Ortsteil Rieder mit der Roseburg. Der Bauherr Bernhard Sehring, der Architekt des Berliner Theaters des Westens in Berlin und des Jugendstiltheaters von Cottbus, hatte sich zwischen 1905 und 1925 das auf einer Anhöhe gelegene, noch heute von einer Wehrmauer umgebene Park- und Bauensemble als architektonisches Vermächtnis und Privatwohnsitz ausgewählt. Übernachten kann man neben der Leinemühle (Familie Jerusel) auch im Schloss Meisdorf, das einst auch der Adelsfamilie von der Asseburg gehörte.
Vorige Station auf der Straße der Romanik ist das durch Otto O. berühmt gewordene Schloss Walbeck.
Auch Quedlinburg ist eine Station an der Straße der Romanik.
Schaut hier mit uns in diese wundervolle Stadt Quedlinburg mit der Stiftskirche..
Die Recherche in Sachsen-Anhalt auf der Straße der Romanik wurde unterstützt von der IMGS Sachsen-Anhalt.
Hier finden Sie weitere Tipps zu Sehenswürdigkeiten im Harz.
Hier geht es zur Straße der Romanik.
Ganz in der Nähe: Die Konradsburg.
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