Was ist eine Fächerstadt ? Aus Potsdam kenne ich Sichtachsen. Karlsruhe nennt sich Fächerstadt. Bei meinem Besuch anlässlich der Rames Ausstellung erfuhr ich Genaueres.. Dem vom Stadtgründer Markgraf Karl Wilhelm beauftragten fächerförmigen Grundriss verdankt Karlsruhe zudem den Beinamen „Fächerstadt“. Das Karlsruher Schloss ist Mittelpunkt des sogenannten Fächers. 32 Radialstraßen führen auf das Schloss zu und bilden den Stadtgrundriss.  1715 errichtete Markgraf Karl Wilhelm von Baden Durlach das Residenzschloss. Heute ist in dem einstigen Residenzschloss das renommierte Badische Landesmuseum untergebracht. Im Park befindet sich das Bundesverfassungsgericht.

Früher: Einfache Holzhäuser als Schloss

Zurück zur Geschichte. Die erste Gebäude des Karlsruher Schlosses bestanden noch aus Holz und waren schnell renovierungsbedürftig. 1746 wurde die Holzkonstruktion durch Stein ersetzt. Ein imposanter Turm mit sieben Stockwerken kam hinzu. Karl Friedrich ließ das Gebäude von 1770 an mehrfach umbauen und erweitern. Mit der Abdankung des letzten badischen Monarchen 1918 ging das Schloss in Staatseigentum über und ist seitdem Badischen Landesmuseum.

Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg

Während des Zweiten Weltkrieges wurde das Schloss stark beschädigt. Nach Kriegsende verzichtete das Landesmuseum zugunsten von Ausstellungsräumen auf eine Rekonstruktion der Prunkräume.

Der Turm des Schlosses kann beim Besuch des Badischen Landesmuseum erklommen werden. Auf 42 Meter Höhe liegt die Aussichtsplattform, die einen Rundblick über Karlsruhe bis hin zum Schwarzwald und den Pfälzer Bergen bietet. Auch der Bundesgerichtshof, das oberste Gericht der Bundesrepublik Deutschland, hat seinen Sitz in Karlsruhe, im ehemaligen Erbgroßherzoglichen Palais. Das Palais steht auf einem künstlich aufgeschütteten Hügel in der Nähe des Schlosses

Sammlungen im Badisches Landesmuseum

Das Landesmuseum präsentiert Kunst und historische Lebenswelten von der Urgeschichte bis zum 21. Jahrhundert. Jeden Freitag haben Besucher von 14-18 Uhr freien Eintritt.

Der Schlossgarten wurde zwischen 1731 und 1746 im französischen Barockstil angelegt. Jedoch ließ Karl Friedrich noch im 18. Jahrhundert Teile in einen englischen Landschaftsgarten umgestalten. Zu Bundesgartenschau 1967 erfolgte die Weiterentwicklung im gleichen Stil. Im Park sind zahlreiche Skulpturen, Denkmäler und Brunnen vom Barock bis zur Moderne zu sehen.

Das blaue Band

Ein Band blauen Majolika-Fliesen führt seit 2001 vom Schlossturm zur Majolika-Fabrik. Die „Staatliche Majolika Keramik Manufaktur Karlsruhe GmbH“ liegt am Rand des Schlossparks. Sie wurde 1901 gegründet. Künstler wie Bruno Paul oder Luigi Colani entwarfen für das Unternehmen, das unter anderem den Bambi kreierte. Inzwischen ist in dem Gebäude auch das Keramik-Museum untergebracht.

Lebensqualität und ein Mekka für junge Leute

Karlsruhe ist die lebenswerteste Stadt Deutschlands, so das Ergebnis des aktuellen Fraunhofer Morgenstadt City-Index. Karlsruhe punktet unter anderem mit seinem milden Klima, dem sehr grünen Zentrum mit viel Wasser, einer aktiven Start-up- und Kulturszene sowie den innovativen Ansätzen der Smart-City-Strategie.

Damit verweist die Universitätsstadt die sonstigen Platzhirsche wie München, Hamburg, Berlin & Co. auf die hinteren Ränge. Insgesamt wurden 30 der dynamischsten deutschen Städte, die besonders Studenten und junge Berufstätige anziehen, unter die Lupe genommen.

Egal ob ein entspannter Nachmittag auf den Wiesen im Schlosspark, eine Bootsfahrt im Zoologischen Garten oder eine umweltfreundliche Scrooser-Tour durch das vielfältige Biotop der Oberrheinebene – jedes „Grün“ hat in Karlsruhe sein eigenes Flair und mit rund 800 Hektar Gärten und Parks gibt es jede Menge davon zu entdecken.

Auch abends spielt sich das Leben hier in der zweitwärmsten Stadt Deutschlands draußen ab. In den zahlreichen Straßencafés, Bars und Restaurants – von der einfachen Studenten-Kneipe mit „Badischen Tapas“ bis hin zum veganen Feinschmecker-Szenetreff – schlemmen in Karlsruhe alle am liebsten unter freiem Himmel.

Fahrradfreundliches Karlsruhe

Nach Hause geht es in der Heimatstadt von Karl Friedrich Drais, dem Erfinder des ersten Zweirads, dann natürlich mit dem Fahrrad. Dank des sehr gut ausgebauten Wegenetzes für die Radler und der gelebten Fahrradkultur „fährt“ Karlsruhe in den Fraunhofer-Untersuchungen mit dem zweiten Platz hier ebenfalls ganz vorne mit.

Mit der Bahn auf den Turmberg

Nicht versäumen sollten Besucher eine Fahrt mit der Turmbergbahn zum Turmberg. Die Bergbahn fährt seit 1888 auf den 256 Meter hohen Hügel. Es handelt sich um die älteste Standseilbahn Deutschlands. Vom Hügel aus haben Besucher einen fantastischen Blick über die Rheinebene. Auf dem Hügel befindet sich ein alter Turm aus der Stauferzeit in 13. Jahrhundert.

Am Friedrichsplatz

Mitten in der Stadt liegt der Friedrichsplatz, der in der wärmeren Jahreszeit zum Verweilen einlädt. Der kleine Stadtpark mit Brunnen befindet sich zwischen Lamm- und Ritterstraße sowie Bankhof. Derzeit findet der Christkindlesmarkt dort statt. Hier mein Bericht.

Botanischer Garten

Wer Pflanzen liebt, sollte nicht nur einen Spaziergang im Schlossgarten machen sondern den Botanischen Garten besuchen. Markgraf Karl Friedrich (1746-1811) ließ den Botanischen Garten anlegen. Zeitweilig wuchsen dort mehr als 4000 verschiedenen Pflanzen. Die Vielfalt ist immer noch beeindruckend. Die Orangerie und die Gewächshäuser mit ihren tropischen Pflanzen sind vor allem in der kühlen Jahreszeit einen Abstecher wert.

Achtung: die Gewächshäuser sind derzeit wegen Sanierungsarbeiten geschlossen (Adresse: Hans-Thoma-Straße 6; Öffnungszeiten: Di-Fr 10-16.34 Uhr, Sa-So 10-17.45 Uhr; Einritt: 2 Euro, ermäßig 1 Euro, Familien 5 Euro).

Liegt direkt im Stadtzentrum: Zoo Karlsruhe, Foto. KTG Tourismus

Marktplatz mit Pyramide

Der bekannteste Platz in Karlsruhe ist der Marktplatz. Mitten auf dem Platz befindet sich die Pyramide – das Grabmal des Markgrafen Karl Wilhelm von Baden-Durlach (1679-1738). Ursprünglich befanden sich an diesem Platz die Konkordienkirche mit der Gruft des Markgrafen sowie das Rathaus. Nach dem Abriss der Kirche wurde die Gruft des Markgrafen 1823 mit einer Pyramide gesichert. Derzeit entsteht unter dem Marktplatz die erste U-Bahnstation. Bis 2016 wird der Platz umgebaut. Dennoch laden Cafés und Restaurants am Marktplatz dazu ein, dem Treiben zuzusehen.

Stadtkirche in griechischem Design

Die evangelische Stadtkirche an der Kreuzstraße 13 entstand 1807 nach dem Vorbild eines griechischen Tempels. Der Giebel wird von sechs korinthischen Säulen getragen. Im Zweiten Weltkrieg zerstört, wurde die Kirche zumindest innen sehr schlicht wieder aufgebaut. Unter dem Mittelschiff befindet sich die ehemalige Gruft der großherzoglichen Familie. Außerdem steht dort der Sarg des Architekten Friedrich Weinbrenner (1766-1826), der unter anderem auch diese Kirche schuf. Sehenswert ist die Krypta, in der wechselnde Ausstellungen zu sehen sind. (Öffnungszeiten: Mo-Sa 11-17 Uhr).

Majolika Manufaktur

Wer sich für schöne Keramik interessiert, sollte die Majolika Manufaktur besuchen. Seit mehr als hundert Jahren werden in der Fabrik nicht nur Tassen und Teller fabriziert, sondern auch von namhaften Künstlern entworfene Kunstkeramik (Adresse: Ahaweg 6-8, 76131 Karlsruhe; Telefon: +49721-9123770; Öffnungszeiten: Verkaufsraum Di-Fr 10-19 Uhr, Sa und So 10-17 Uhr, Majolika-Museum täglich 10-13 Uhr; Museumseintritt: 2 Euro, ermäßigt 1 Euro).

Kennenlern-Paket

Die Karlsruher Tourismus GmbH hat ein spezielles „Kennenlern-Paket“ für alle Interessierten geschnürt. Das „Karlsruher Wochenende“ gibt es in verschiedenen Ausführungen – die Pauschale für zwei Übernachtungen inklusive reichhaltigem Frühstück ist bereits ab 117 Euro pro Person im Doppelzimmer buchbar. Obendrauf gibt es noch die Karlsruhe Card mit der die Gäste unter anderem freien Eintritt in verschiedenste Museen erhalten, kostenfrei an Stadtführungen teilnehmen können sowie umsonst Bus & Bahn fahren.

  • Informationen Karlsruhe

  • Badisches Landesmuseum Karlsruhe Schloss
  • Adresse: Schlossbezirk 10, 76131 Karlsruhe
  • Telefon: 0721-9266514
  • Eintritt: 4, ermäßigt 3 Euro, freier Eintritt freitags von 14-18 Uhr
  • Öffnungszeiten: dienstags bis donnerstags 10-17 Uhr, freitags bis sonntags 10-18 Uhr
  • Internet: landesmuseum.de
  • Karlsruhe Tourismus
  • Karlsruhe Tourismus GmbH,Beiertheimer Allee 11 a, 76137 Karlsruhe, Telefon: +49 721 3720-2401
  • Email: info@karlsruhe-tourismus.de
    Internet: https://www.karlsruhe-tourismus.de
  • Empfehlenswert: Karlsruhe Card