Cottbus – Pyramiden wie im alten Ägypten
Pyramiden erwartet man in Ägypten, aber nicht in Cottbus. Aber genau dort, im Branitzer Park, finden sich die beiden einzigen Erdpyramiden in Europa.
Bauherr war Hermann Fürst von Pückler-Muskau (1785 – 1871), ja, der, nach dem die Eiscreme benannt wurde. 1838 bis 1840 war er in Ägypten und besuchte zahllose Pyramiden. Doch anders als in Ägypten ließ Pückler seine Pyramiden ab 1856 nicht aus Stein errichten, sondern aus Erde aufschütten. Dann wurde ein See angelegt, den man heute mit einem Kahn umrunden kann. Gizeh und der Nil standen Pate für die Pyramide im See, und Sakkara war Vorbild für die stufenförmige Landpyramide, die vier Jahre später gebaut wurde, da viel Aushub vorhanden war.
Ein Grab in einer Erdpyramide war damals weltweit einmalig. Im Vergleich zur Cheops-Pyramide von Gizeh (139 Meter) sind die 13,50 Meter zwar mickrig, aber Pückler befahl noch zu Lebzeiten die chemische Zerstörung seines Körpers nach seinem Tod. So wurde das entnommene Herz mit Schwefelsäure übergossen und der Leichnam in ein mit Ätznatron durchtränktes Tuch in einen Metallsarg gelegt. Er fand sein Bestattungsvorhaben wohl schlicht standesgerecht: Als wäre er ein Pharao gewesen … (www.pueckler-museum.de)