Was für eine Pracht ! möchte man ausrufen beim Anblick des barocken Ensembles von Stift Melk in Österreich. Während unserer weihnachtlichen Fahrt mit der neuen nicko.Vision besuchten wir das imposante Stift Melk. Wie der Aachener Dom oder Schloss Sanssouci in Potsdam gehört Stift Melk zum UNESCO Weltkulturerbe.
Vom Schiffsanleger , wo unsere Nickovision liegt, sind es 15 Minuten hinüber zum auf einem Felsplateau thronenden Kloster. Das Stift Melk ist die größte Klosteranlage des österreichischen Barocks. Allein der Südflügel mit seinem prächtigen Marmorsaal ist über 240 Meter lang, die Länge der Hauptachse beträgt insgesamt 320 Meter.
Wir hatten das Stift fast allein an diesem Dienstagnachmittag. Im Sommer sieht das ganz anders aus: Tausende Ausflügler bevölkern das Areal mit seinem sehenswerten Garten. Was uns auffällt ist ein großzügiges Besucherzentrum mit einem sehr modernen Shop. Auch der berühmte Marillenlikör, für die Wachau typisch, wird hier verkauft. So können wir gleich noch Weihnachtseinkäufe erledigen.
Doch zuerst besuchen wir das Kloster. Die etwa einstündige Rundgang umfasst die Kaiserstiege, den Kaisergang, das Stiftsmuseum mit dem Titel „Vom Gestern ins Heute“ in den ehemaligen Kaiserzimmern, den Marmorsaal, die Altane und die Stiftsbibliothek. Die Stiftskirche, ein Meisterwerk des Hochbarock, ist im Anschluss ohne Führung zu besichtigen.
Stift Melk wird seit seiner Gründung 1089 ununterbrochen von Benediktinermönchen bewohnt. Es ist somit seit mehr als 925 Jahren Wahrzeichen des Glaubens und der österreichischen Geschichte. Auf der Basis benediktinischer Lebenserfahrung ist das Stift ein Meisterwerk der Symbiose von Kunst, Kultur und Natur, von Glaube und Wissenschaft. Auch heute pulsiert hier das Leben: im Stiftsgymnasium mit über 900 Schülerinnen und Schülern, bei vielfältigen kulturellen Angeboten und Veranstaltungen und durch die tausenden Besucher aus aller Welt.
Modernes Stiftsmuseum
Der Kaisergang im ersten Stock durchläuft mit 196 Metern Länge fast die gesamte Südfront des Hauses. An den Wänden sind Porträts aller österreichischen Herrscher zu sehen. Linkerhand des Ganges befinden sich die für die kaiserliche Familie bestimmten Zimmer, in denen sich das Stiftsmuseum befindet, es ist modern und digital erlebbar. Zu den Themen gehören unter anderem: Der heilige Benedikt und die Gründung des Benediktinerordens, das Auf und Ab in der Geschichte des Stiftes und der Kirche, Abt Berthold Dietmayr und das Stift im Barock, ausgestellt sind Paramente und Abtstäbe, Aufgeklärter Absolutismus und Josephinismus, zu sehen sind lederne Messgewänder und ein sogenannter Josephinischer Sparsarg (leider darf man im Stift nicht fotografieren), Wirtschaft und Baugeschichte des Stiftes, der Barockbau und seine künstlerische Ausstattung, mit einem großen Modell der gesamten Klosteranlage.
Der heutige Barockbau wurde in den Jahren 1702–1746 errichtet. Liebhaber schwärmen von einem „sinnbildlichen und dominanten Barockgebäude“. Üblicherweise betreten Besucher von Osten her den Bau. Das 1718 fertiggestellte Portal wird von zwei Basteien flankiert. Die südliche Bastei ist eine Wehranlage von 1650. Zwei Statuen, der heilige Leopold und der heilige Koloman, die 1716 vom Wiener Hofbildhauer Lorenzo Mattielli entworfen wurden, stehen beiderseits vor der Toreinfahrt.
Engel krönen den Dachgiebel des Portals. Durchquert man diese, so betritt man den sogenannten Torwartlhof, in dem sich linkerhand der Empfangs- und Kassenbereich für Touristen befinden. Rechterhand befindet sich einer der beiden Babenbergertürme, Überbleibsel einer alten Befestigungsanlage. Geradeaus erblickt der Besucher die Ostfassade, die prunkvolle Empfangsseite der schlossartigen Klosteranlage.
Stiftsbibliothek von Kloster Stift Melk
Imposant präsentiert sich die Stiftsbibliothek von Kloster Stift Melk. Sie besteht bereits seit Gründung des Melker Klosters im Jahre 1089, da die von Stift Lambach kommenden Benediktinermönche auch einige Schriften im Gepäck hatten. Darunter die Benediktsregel Codex 1942. Ihr Bestand umfasst heute rund 100.000 Bände, darunter 798 Inkunabeln. Stiftskirche von MelkDie Stiftskirche von Melk ist das Wahrzeichen der Stadt Melk und der Wachau, und gilt als eine der schönsten Barockkirchen in Österreich. Die Stiftskirche ist ein mächtiger tonnengewölbter Saalbau mit Kapellnischen und Emporen sowie mit einer gewaltigen, 64 Meter hohen Tambourkuppel. Die prunkvolle Innenausstattung, reichlich mit Blattgold, Stuck und Marmor verziert, ist in den Farben Gold, Ocker, Orange, Grün und Grau gehalten. Ein wesentlicher Anteil daran geht auf Entwürfe und Anregungen des Architekten Antonio Beduzzi zurück. Zentrales Thema des vergoldeten Hochaltars ist der Abschied der Apostel Petrus und Paulus voneinander. Über allem thront Gottvater unter einem weiteren Siegeszeichen, dem Kreuz.
Sehenswert auch der Stiftspark. Die aus den Jahren 1746/47 stammende Parkanlage ist teilweise noch original erhalten. Im Garten steht ein barocker Gartenpavillon, heute ist dort ein Café eingerichtet. Aber da werden wir wohl zu einer wärmeren Jahreszeit wieder in die Wachau kommen müssen.
Die Klostersteige hinab in den Ort
Wir entscheiden uns den Wanderweg hinab in den Ort Melk und werden nicht enttäuscht. Zwar ist der Weihnachtsmarkt in der Woche, bis auf ein Weihnachtshäusel, über die Woche geschlossen. Aber es gibt jede Menge Überraschungen.Vor fast jedem Geschäft stehen liebevoll staffierte Weihnachtsbäume, teilweise mit sehr individuellen Sprüchen geschmückt. Die Einwohner von Melk haben Ideen, bemerkt meine Begleiterin.
Und den Höhepunkt des abendlichen Stadtbummels erleben wir beim Blick durch eine gläserne Tür. Wir schauen in eine Whiskybrennerei und sehen die Brennblase. Eintritt erwünscht. Dort treffen wir auf Fabian und seine Freundin. Beide betreiben im einstigen Eiskeller des Stift Melk seit Oktober 2018 ihre Destille.
Sie handeln nicht ur mit Whisykysorten befreundeter Brennereien sondern sie brennen auch selbst. Meines Wissens ist Fabian der jüngste Brandmeister in Österreich. Eine schöne Geschichte, hierüber demnächst mehr.
Der Weg zum Schiff über die Brücke
Informationen zu Stift Melk
- Besichtigung: April bis Oktober: mit oder ohne Führung,
- 9 bis 17.30 Uhr (letzter Einlass 17 Uhr), mit deutschsprachiger Führung (ca. 50 min):
- April bis Oktober: 10 / 11 / 12 / 13 / 14 / 15 / 16 Uhr
- Eintritt: 13 Euro, Schüler/Studenten: 8 Euro
- Das Ticket gilt auch für den Eintritt in den Park mit Gartenpavillon (Mai bis Oktober von 9 bis 18 Uhr) und die Nordbastei mit dem Wachaulabor
- November bis März: Besichtigung nur mit Führung, 11 und 14 Uhr,
- Adresse: Benediktinerstift Melk
- Berthold-Dietmayr-Straße 1
- 3390 Melk
- (T) +43 (0)2752 555-232
- Mail: tours@stiftmelk.at
- Intenet:https://www.stiftmelk.at
Hier folgen weitere Stationen unserer vorweihnachtlichen Reise auf der Donau mit der nicko.VISION im Dezember 2019.
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Die Recherche wurde unterstützt von nicko-cruises
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