1200 Jahre Tradition und Weltoffenheit prägen Bremen. Das passt zum Programm von Nicko Cruises – Tradition und Weltoffenheit. Es gibt einen kostenlosen Bus-Shuttle direkt von der World Voyager in die alte Hansestadt an der Weser. Mit Stadtführerin Marie-Luise erleben wir eine kurzweilige Stadtführung durch Bremen. Wir begeben uns auf eine Zeitreise, die in der Wachtstraße beginnt und endet. Wir wurden Zeuge der langen und spannenden Geschichte, viele Sehenswürdigkeiten gibt es zu entdecken und es bleibt auch noch Zeit für eine kleine Kaffeepause im Café Tölke (Schnoor 23A, Am Landherrnamt 1, 28195 Bremen).
Wie Perlen auf der Schnur/Schnoor
Auf dem zweistündigen geführten Rundgang lernten wir Bremens ältesten Stadtteil, den Schnoor, kennen. Durch das Labyrinth von Gassen, gesäumt von kleinen Fachwerkhäusern aus dem 15. und 16. Jahrhundert, die wie Perlen an einer Schnur (niederdeutsch Schnoor) aufgereiht sind, schieben sich zur Urlaubszeit die Touristen eng an eng.
Wir haben den Vorteil, dass in Corona-Zeiten die Touristenschwärme kleiner sind, und wir so auch ab und zu den Blick auf die Hausfassaden und bunten Schaufenster mit ihren Auslagen werfen können, ohne jemanden zu nahe zu kommen und Angst um sein „Gepäck“ haben zu müssen. Im Schnoor, der erstmals im 13. Jahrhundert schriftlich erwähnt wird, sind viele Handwerksfirmen, Kunstbrunnen und Skulpturen zu finden. Die Kirche St. Johann am Rande des Viertels wurde im 14. Jahrhundert errichtet, war Teil eines Franziskanerklosters, das nicht mehr erhalten ist. Anfangs des 20. Jahrhunderts ein Armenviertel und autofrei, weil die Gassen zu klein waren und sicher damals ein Nachteil für das Viertel, heute macht es das besondere Ambiente des berühmten Quartiers aus. Mehr als 100 denkmalgeschützte Wohn- und Handwerkshäuser, das altertümliche Kopfsteinpflaster in den engen Gassen ergeben eine einzigartige Atmosphäre, die man unbedingt erlebt haben muss bei einer Stippvisite in Bremen.
Weitere Bremer Sehenswürdigkeiten:
Altehrwürdiger Bremer Marktplatz
Eindrucksvoll das prächtige Bremer Rathaus im Stil der Weserrenaissance. Das Rathaus und der mächtige Roland davor (mehr als 10 Meter hoch) prägen den Marktplatz von Bremen. Da mag mancher Bürger einst ehrfurchtsvoll zum Roland aufgeschaut haben und auf Hilfe und Unterstützung gehofft haben durch seinen Rechtsspruch. Seit 1404 verkörpern Rathaus und Roland bis heute den Bürgerwillen nach Unabhängigkeit. Sie stehen als einzigartiges Welterbe der Menschheit unter dem Schutz der UNESCO, doch auch der Schnoor, die ungewöhnliche Architektur der traditionsreichen Böttcherstraße oder der Bremer Dom suchen ihresgleichen. Eigentlich bräuchte man keinen Stadtplan, alles liegt dicht beieinander. Dennoch gibt uns Marie-Luise zu Beginn an der Tourist-Information einen. Hier muss man unbedingt seinen Blick in die Höhe richten – auf das Glockenspiel. Den weichen Klang der Porzellanglocken kann man von April bis Dezember täglich zur vollen Stunde von 12 – 18 Uhr in der Böttcherstraße weithin hören.
Vorbild ist das Dresdner Porzellanglockenspiel, das 1930 auf der Hygieneausstellung den Bremer Kaffeekaufmann Ludwig Roselius anregte, eine ähnliche Attraktion für die Böttcherstraße zu schaffen. Seine Erfindung des koffeinfreien Kaffees und die Gründung der Firma Kaffee HAG (1906) waren so erfolgreich, dass er die gesamte Böttcherstraße erwerben und von 1923 bis 1931 komplett umgestalten konnte. Zusätzlich sollte ein bewegliches Figurenspiel Maritimes thematisieren. Eine Zeichnung mit beweglichen Matrosen hat sich bis heute im Archiv der Böttcherstraße erhalten.
Das kleine Konzert in der Böttcherstraße
Nach den Entwürfen des Architekturbüros Runge & Scotland wurden 1934 dreißig Glocken zwischen die Giebel zweier ehemaliger Lagerhäuser in ein kupfernes Rankwerk gehängt. Eigens für das Figurenspiel wurde zwischen dem Haus des Glockenspiels und dem Roselius-Haus ein Turm errichtet; statt des Figurenspiels wurden jedoch fünf beidseitig geschnitzte Holztafeln auf einer drehbaren Trommel nach Entwürfen von Bernhard Hoetger angebracht. Die Mechanik im Inneren des Turms dreht jede Tafel, so dass insgesamt 10 verschiedene Bilder gezeigt werden können. Ludwig Roselius selbst entwickelte die bis heute unveränderte aufwändige Mechanik der drehbaren Trommel. Das erste Glockenspiel fiel den Bomben des 2. Weltkriegs zum Opfer. 1954 konnte ein neues Glockspiel aus 30 weißen Glocken in das noch vorhandene Rankenwerk eingebaut werden. 1988 erwarb die Sparkasse die Böttcherstraße und es begann eine Grundsanierung, die auch das Glockenspiel erfasste. Die Firma Turmuhrenbau Ferner aus Niederau bei Meißen stattete das Glockenspiel mit einer modernen elektronischen Spielmechanik aus, die 2009 auf digitale Spieltechnik umgestellt wurde. (Aus dem Prospekt über das Glockenspiel von der Stiftung der Sparkasse Bremen).
Heute ist es eine sehenswerte Attraktion, nicht nur für die Bremer. Ludwig Roselius – ein Mann mit Visionen … aus dem vergangenen Jahrhundert. Der nach dem verlorenen 1. Weltkrieg den Menschen mit dem Projekt Neuerrichtung der Böttcherstraße Mut machen wollte, den in- und ausländischen Touristen einen Weg der kulturellen Erneuerung aufzeigte, der Tradition und Moderne verband. Jedes der sieben Häuser hat eine besondere Bestimmung. Mich hätte im Paula-Becker-Modersohn-Haus die Ausstellung „Avantgarde“ interessiert, die u.a. Paula Modersohn-Becker in Paris thematisiert. Doch bei einer Stippvisite bleibt dafür keine Zeit.
Lest, was wir auf Helgoland erlebten
Souvenire sind in großer Überzahl, die eine Auswahl erschwert. Wir behalten lieber die Bilder im Kopf und nehmen als Souvenir die Caféhaus-Rechnung mit. Und wieder wartet World Voyager mit seinen Ruheoasen und seinem Verwöhn-Service auf uns. https://www.einfachraus.eu/mit-world-voyager-5-tage-kiel-borkum-bremen-helgoland-kiel/
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