Regionalmuseum Bad Frankenhausen
Eintauchen in vergangene Zeiten – dazu laden das Schloss und Museum in Bad Frankenhausen ein. Die Baugeschichte vom Schloss Frankenhausen begann mit dem Jahr 1533, als auf den Gewölben eines im Bauernkrieg 1525 stark beschädigten Vorgängerbaues ein einflügeliges Renaissanceschloss erricht wurde, das 1537 weitgehend fertiggestellt war. 1689 einem Stadtbrand zum Opfer gefallen, wurde 1694 bis 1704 ein schlichter Neubau errichtet, der sowohl Stilelemente der Renaissance als auch des Barocks in sich vereint. Seine heutige Gestalt erhielt das Schloss in den Jahren 2009 bis 2010. Der um 1700 errichtete Risalit mit Treppenhaus wurde wegen Bauschäden abgetragen und in Form eines Ersatzneubaues in Beton-Glas-Kombination neu aufgerichtet. Aufgrund des Flachdaches ist deutlich erkennbar, dass hier neu an alt grenzt. Das Schloss gehörte den Grafen von Schwarzburg, ab 1710 Fürsten von Schwarzburg – Rudolstadt. Nach dem Ausklang der Monarchie 1918 fiel das Schloss an die Stadt Frankenhausen. Die Gründung des heutigen Regionalmuseums zu Natur und Geschichte der Kyffhäuserlandschaft erfolgte als Heimatmuseum im Jahre 1920. Nach zwei Jahren intensiver Sammeltätigkeit und Gestaltung einer ständigen Ausstellung konnte es im Mai 1922 eröffnet werden.
Sehenswerte Ausstellungsbereiche
Im Museum befindet sich eine der umfangreichsten naturkundlichen Ausstellungen mit zahlreichen Dioramen zu Flora und Fauna der Kyffhäuserlandschaft. Teilbereiche widmen sich den vom Aussterben bedrohten Tieralten im Naturpark Kyffhäuser als ebenso der Rückkehr des Luchses. Mit einem Audioguide können Besucher die Dauerausstellung „Geheimnisse der Nacht – Faszination Fledermaus“ digital erleben und eine Überblick über das Leben, die Artenvielfalt, die Orientierung und den Schutz der Fledermäuse gewinnen.
Beleuchtet wird die rund 4000 Jahre alte Gewinnung von Salz aus Sole. Im 16. Jahrhundert gehörte Frankenhausen zu den führenden Salinestädten in Deutschland. Auf der heilenden Wirkung der Sole basiert seit mehr als 200 Jahren der Kurbetrieb der kleinen Stadt Bad Frankenhausen. Selbst Johann Wolfgang von Goethe’s Schwiegertocher Ottilie und sein Enkel Walther zählten zu den Kurgästen von Thüringens ältestem Soleheilbad. Auseinandersetzungen rund um die Salzgewinnung mit den Grafen von Schwarzburg ließen fast die gesamte Einwohnerschaft von Frankenhausen am Bauernkrieg 1525 telnehmen. Höhepunkt des Aufstandes im mitteldeutschen Raum war die Schlacht bei Frankenhausen am 15. Mai 1525. Sie endete mit einer verheerenden Niederlage der Aufständischen. Im Museum sind die einzigen, bislang bekannten Funde vom Tag der Schlacht im Original zu sehen.Weitere informative Ausstellungen widmen sich der Ur- und Frühgeschichte mit den bedeutdsten Funden aus der Bronzezeit im Norden Thüringens, der Geologie und der Geschichte des Mittelalters mit einzigartigen Funden aus der einstigen Reichsburg Kyffhausen.
Knopfgeschichten
Für rund 180 Jahre, bis ins erste Jahrzehnt unseres Jahrhunderts, prägte die Herstellung von Bekleidungsverschlüssen das wirtschaftliche Leben von Frankenhausen. Zeitweilig fanden fast 1000 Menschen Arbeit in der Knopfindustrie. In einer einziartigen Schau mit Knöpfen aus unterschiedlichen Stilepaochen präsentiert das Museum die „Geschichte des Knopfes“ vom Mittelalter bis in die Gegenwart.
weitere Informationen: www.regionalmuseum-bfh.de
und hier Infos zum
Schiefen Turm von Bad Frankenhausen
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