Die Ausstellung wurde am 11.6. beendet mit einer beindruckenden Bilanz

„Rund 167.000 Besucherinnen und Besucher sahen in 15 Wochen die Ausstellung Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst, die am Wochenende zu Ende ging. Die große Begeisterung für das Thema Sonne spiegelt sich auch in der regen Teilnahme am Vermittlungs- und Veranstaltungsprogramm wider. In der 16-wöchigen Laufzeit fanden rund 1.000 öffentliche und individuelle Führungen – allein in der letzten Ausstellungswoche 99 – sowie Veranstaltungen wie Konzerte, Talks, Vorträge und Yoga-Sessions statt. Das Veranstaltungs- und Vermittlungsprogramm zählte insgesamt mehr als 18.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Ein Fokus der Bildungsarbeit lag auf jungen Menschen, Schulklassen und Familien; allein 5.000 Gäste nahmen diese Angebote wahr. „

„Das Museum zum ersten Mal nach den unsicheren Pandemiejahren wieder konstant so gut besucht zu sehen, war für uns alle eine beglückende Erfahrung. Nicht nur haben die Besuchszahlen unsere Erwartungen übertroffen, auch das Vermittlungsprogramm hatte eine beeindruckende Resonanz. Das zeigt, dass die Menschen Lust auf die Begegnung mit der Kunst haben – und die Sonne in den letzten Monaten sehnlichst vermisst worden war. Wir freuen uns sehr, dass wir sie mit so vielen Menschen auf künstlerischer Ebene teilen und so ein bisschen Licht in den langen Berliner Winter bringen konnten“, so Ortrud Westheider, Direktorin des Museums Barberini.

Für das Museum Barberini ist Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst die bislang dritterfolgreichste Ausstellung seit Eröffnung. Das Haus wurde 2017 mit den Ausstellungen Impressionismus sowie Klassiker der Moderne eröffnet, die in 18 Ausstellungswochen rund 320.000 Gäste anzogen; die Ausstellung Picasso. Das späte Werk (2019) verzeichnete in 14 Wochen 168.000 Besuche.

Soweit die PM des Museum Barberini

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Claude Monets Gemälde Impression, Sonnenaufgang von 1872, das dem Impressionismus seinen Namen gab, ist Ausgangspunkt der Ausstellung Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst, die noch bis zum 11. Juni 2023 im Potsdamer Museum Barberini zu sehen ist. Die Schau versammelt rund 130 Werke – Skulpturen, Gemälde, Manuskripte, Druckgraphik und Bücher von der Antike bis zur Gegenwart. 

Das Motiv der aufgehenden Sonne als Aufbruch zum Fortschritt oder eher ein politisches Stimmungsbild, das Monet auf Frankreichs unsichere Zeiten nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71) zurückführt? Michael F. Zimmermann im Essay Die Sonne sehen. Einsicht – Blindheit – Impression des Katalogs zur Ausstellung: „ …, eine solche Erklärung allein wäre jedoch zu kurz gegriffen.“

In der Geschichte des Sehens markiert Impression.Sonnenaufgang einen Wendepunkt.

Wer mehr über den Wendepunkt erfahren möchte, greife zum wunderbaren Katalog (Prestel), der mit seinen Beiträgen, Erläuterungen und Abbildungen der Ausstellungsobjekte ein nachträgliches Erlebnis der Ausstellung bietet, verbunden mit vielen neuen Impulsen über Sonne. Als Quelle des Lichts.

Sonnenfinsternisse

Sie sind spektakulär, finden am selben Ort nur etwa alle 375 Jahre statt. „Der Neumond zieht zwischen Erde und Sonne vorbei, alle drei Himmelskörper sind zeitweise auf einer Achse. Zwar ist die Sonne fast vierhundertmal größer als der Mond, doch ist sie auch wesentliche weiter von der Erde entfernt. Der Mond verdeckt die Sonne fast vollständig, wodurch die Erde für wenige Minuten in Dunkelheit getaucht ist. Am Himmel ist eine schwarze Mondscheibe zu sehen, die von der leuchtenden Korona, der dahinterliegenden äußeren Atmosphäre der Sonnen, umgeben ist.“ (Katalog S. 190) 

Mit der Erfindung des Teleskops im frühen 17. Jahrhundert änderte sich die Erforschung des Weltalls grundlegend. Und mit der Einführung von Gelantinetrockenplatten in den späten 1870er Jahren waren Momentaufnahmen möglich, die die Fotografie zum unentbehrlichen Hilfsmittel der astronomischen Forschung machte. Abzüge von Fotografien auf Glasplatten stellte das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP) für die Ausstellung im Bereich Sonnenphänomene. Photographie und Zeichnung zur Verfügung. Auf den 15 Photoplatten der in Potsdam aufgenommenen Sonnenfinsternis vom 17. April 1912 lässt sich der Weg des Mondes vor der Sonne nachvollziehen (Kat. 78). Da es sich bei den meisten Platten um Negative handelt, erscheint hier die Sonne als dunkle, der Mond als helle Fläche. Die über einandergelegten Elemente dokumentieren später angefertigte Laborexperimente. (Katalog, S. 190)

Anonym, Sonnenfinsternis 17.April 1912, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)

Anonym, Sonnenfinsternis 17.April 1912, Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam (AIP)

Darstellung des kopernikanischen Systems

Nikolaus Kopernikus, Astronom, Arzt, Mathematiker und Kartograph, (1473 in Toruń – 1543 in Frauenburg) feiert in diesem Jahr den 550. Geburtstag.  Hier erfahrt ihr mehr über das Jubiläum und Kopernikus.

Seit jeher wurde die Sonne nicht nur religiös verehrt, sondern war als Himmelskörper auch Gegenstand aufmerksamer Beobachtung. Erfreulich, dass die Darstellung des kopernikanischen Systems Eingang in die Ausstellung im Abschnitt Blick in den Himmel. Astronomie fand. Den kolorierten Kupferstich, veröffentlicht von Andreas Cellarius (um 1596-1665) in Die Harmonie des Kosmos oder allgemeiner und neuer Atlas, Amsterdam 1661, dominiert die zentrale Sonne, die als halbplastisches Gesicht mit Strahlenkranz dargestellt ist. Sie blickt den Zuschauer an. Die Planeten sind sternförmige Symbole mit ihren Namen, den astronomischen Zeichen und der Angabe der Dauer ihrer Kreisbahn um die Sonne.  Die Erde ist viermal dargestellt, um ihren Jahreslauf um die Sonne zu veranschaulichen. Die Himmelskarte ermöglicht eine visuelle Vorstellung von der Geographie des Kosmos, einen Blick von außen auf die Erde. (Katalog, S. 186) Eine sehr schöne Darstellung des heliozentrischen Weltbildes von Kopernikus, nach dem die Erde ein Planet sei, sich um ihre eigene Achse drehe und sich zudem wie die anderen Planeten um die Sonne bewege.

Sonne.Barberini

Niederländisch, Darstellung des kopernikanischen Systems, in: Andreas Cellarius (um ca. 1596-1665), Die Harmonie des Kosmos, Amsterdam 1661, jetzt: Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

Hier weitere Informationen zu der fulminanten Schau im Barberini.

Aus Sammlungskatalog: Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst. Ausstellung: Michael Philipp, Marianne Mathieu; Katalog: Michael Philipp. Herausgegeben von Ortrud Westheider, Michael Philipp und Daniel Zamani. Mit Beiträgen von Nils Büttner, Matthias Krüger, Michael Philipp, Helene von Saldern, Ortrud Westheider, Hendrik Ziegler, Michael F. Zimmermann. Prestel 2023. ISBN 978-3-7913-9091-8. www.prestel.de; www.prestel.com

Die Ausstellung ist auch mit dem Audioguide des Museums Barberini zu erleben. Die kostenlose Barberini App (Download im App Store oder Google play) kann auf Smartphone oder Tablet geladen werden. Wenn man den Audioguide zur Ausstellung Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst. öffnet, und im Katalog zum Tafelteil auf Seite 66 blättert, erhält man Beschreibungen zu ausgewählten Werken

Ausstellung: Sonne. Die Quelle des Lichts in der Kunst

Ort: Museum Barberini, Alter Markt, Humboldtstr. 5-6, 14467 Potsdam

Ausstellungsdauer: 25. Februar – 11. Juni 2023

Eine Ausstellung des Museums Barberini, Potsdam, und des Musée Marmottan Monet, Paris.

www.museum-barberini.de