Reiseführer preisen die Burgruine Hanstein als eine der schönsten Burgen in Thüringen. Die unverkennbare Silhouette der rund 16 Kilometer vom hessischen Kurort Bad Sooden-Allendorf gelegenen Ruine prägt die sie umgebende Landschaft. Zu Zeiten des Eisernen Vorhanges war die Burg nicht zugänglich, sie lag direkt im Sperrgebiet der DDR-Grenzanlagen.

Von Hanstein bis zum Brocken

Vom Nordturm der Burgruine Hanstein kann man das Dreiländereck von Hessen, Thüringen und Niedersachsen gut überblicken. Bis nach Kassel sind es etwa 50 Kilometer. Das eindrucksvolle Panorama umfasst bei gutem Wetter unter anderem den Hohen Meißner, den Kaufunger Wald, das Leinebergland und das Eichsfeld in Thüringen. Bei klarem Wetter ist im Nordosten der Harz mit dem Brocken zu sehen.

Kulisse für Ritterfeste

Burgruine Hanstein ist seit 1683 „wüst und unbewohnt“. Bis zum Mauerfall war der Nordturm ein Beobachtungsposten der DDR-Grenztruppen. Seit dem Mittelalter verfallen, bietet die imposanten Burgruine mehrmals im Jahr den passenden Rahmen für Ritterspiele. Dann erklimmen bis zu 10 000 in mittelalterliche Gewänder gekleidete Ritter den sagenumwobenen Bergsporn. Solche Treffen dauern dann mehrere Tage. Und alle Ritter kommen am Gasthaus „Klausenhof“ im nahen Bornhagen vorbei. Denn der Gasthof liegt am Fuße der Burg und bietet bis zu 100 Gästen, teils in Gemeinschaftsquartieren, Unterkunft.

Eichsfelder Gastlichkeit

Der gastfreundliche „Klausenhof“ punktet mit Eichsfelder Spezialitäten, schmackhaften Wildgerichten und einer saisonalen Kräuterküche. Das urige Gasthaus war im Mittelalter bereits, da an einer wichtigen Fernstraße gelegen, Ausspannstation und Gasthaus. Dichterfürst Goethe soll, so bereichtet der Gastwirt Klaus Röhrig, dort gewesen sein. Berühmt ist der „Klausenhof“ für seine Hausschlachtung. Interessenten können an einem Schlachttag dabei sein. Die Schweine werden direkt neben der wiederaufgebauten Stall- und Scheunenanlage, in dem sich auch das einzige Hausschlachtemuseum Thüringens befindet, gemästet.

Spezialität der Hausfleischerei ist die Eichsfelder luftgetrocknete Wurst, die noch wie zu Urgroßmutters Zeiten in einer Lehmwurstkammer reift. Der Eichsfelder Feldkieker ist vergleichbar mit der Ahle Wurscht im benachbarten Nordhessen.

Die Recherche in Hessen und Thüringen wurde unterstützt von der Thüringer Tourismus GmbH und der Hessen Agentur. 

Infos
Anfahrt: Von Kassel die A7 bis Ausfahrt Hannoversch-Münden/Bad Soden-Allendorf, von Bad Soden-Allendorf weiter über die B27 bis Bornhagen und dann den Ausschilderungen folgen.