Trotz Bauarbeiten im Kirchenschiff gibt es ein großes Interesse an der Krypta der Stiftskirche in Quedlinburg. Seit über 10 Jahren ist die Krypta in der Stiftskirche von Quedlinburg, auch als Quedlinburger Dom bezeichnet, nach aufwändiger Konservierung wieder geöffnet. Obwohl nun das Dach und Gebälk der Stiftskirche sowie das benachbarte Schloss saniert wird, ist das Interesse an dem romanischen Bauwerk sehr groß. Die Krypta ist wie der legendäre Quedlinburger Domschatz ein sehr gefragtes Objekt bei den Besichtigungen der Stiftskirche St. Servatii. einfachraus.eu schaute sich dort um.
Führungen durch die Krypta Quedlinburg
Für Reisegruppen werden regelmäßig Führungen durch die Krypta angeboten (bitte vorher anmelden). Die Krypta der Stiftskirche gehört zu den schönsten Räumen dieser Art in ganz Europa. Sie entstand im Zuge des Neubaus der Kirche zwischen 1070 und 1129 unter Einbeziehung älterer Bauteile. So greift ihr Ostteil vermutlich den Grundriss der Pfalzkapelle Heinrichs I. auf und auch die im Apsisbereich gelegene Confessio mit reichem Stuckdekor entstand bereits im 10. Jahrhundert.
Was ist eine Krypta ?
Krypten waren historisch Orte des Totengedenkens und der Reliquienverehrung. Als gesonderte Räume mit kapellenartigem Charakter nahmen sie vielfach die Gräber besonders verehrter Persönlichkeiten auf. Die Krypta der Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg birgt die Grablegen König Heinrich I. (gestorben 936) und seiner zweiten Gemahlin Mathilde (gestorben 968).
Mit der Grablegung Heinrichs in Quedlinburg aufs Engste verbunden war die Gründung eines Kanonissenstiftes auf dem Burgberg, dem heutigen Schlossberg durch die Königinwitwe Mathilde bereits wenige Wochen nach seinem Tod. Dieses Stift wurde nicht nur zu einem wichtigen Ort des Totengedenkens, sondern zu einem Ort der Heilssorge und zu einer bedeutenden Bildungseinrichtung für Kinder aus dem europäischen Hochadel. Bei dem Bau handelt es sich um eine geräumige Hallenkrypta mit reichem Bauschmuck. Neben den Grablegen des Herrscherpaares Heinrich I. (wurde später an einen nicht bekannten Ort umgebettet) und Mathilde birgt sie eine Reihe wertvoller Äbtissinnengrabplatten und spätromanische Gewölbemalereien. Die ältesten Grabplatten entstanden bereits in der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts. Sie zeigen die Verstorbenen -Kaisertöchter, die dem Stift als Abtissinnen vorstanden (darunter Beatrix I., Tochter Heinrichs III.) – als Ganzfiguren und gehören damit zu den ältesten ganzfigurigen Grabplatten in Europa überhaupt.
Auch die Gewölbemalereien entstanden bereits im 12. Jahrhundert und zählen damit zu den ältesten überlieferten Wandmalereien in Deutschland. Dargestellt sind Szenen aus dem Alten und Neuen Testament, außerdem einzelne Heilige und historische Persönlichkeiten, darunter ein Bischof und eine männliche Herrschergestalt, letztere inschriftlich als „OTTO MAGNUS“ bezeichnet.
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Die Krypta in der Stiftskirche Quedlinburg ist ein Besuchermagnet an der Straße der Romanik. Sie stammt aus der Zeit zwischen 1070 und 1129 und enthält die Grablege König Heinrichs I. und seiner zweiten Gemahlin Mathilde.
Für Besucher nicht zugänglich ist die sogenannte Fürstengruft, deren Raumklima dazu beiträgt, Leichen zu mumifizieren. Dort befinden sich unter anderem die Särge von Aurora von Königsmarck, der Äbtissinnen Anna II. zu Stolberg, Anna III. zu Stolberg-Wernigerode und Marie Elisabeth von Schleswig-Holstein-Gottorf. Lediglich ein kleines unscheinbares Kreuz im Boden verweist auf den Standort des Sarkophages für Aurora von Königsmarck.
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Die Stiftskirche St. Servatii
Die Stiftskirche St. Servatii ist das Herzstück der UNESCO-Welterbestadt Quedlinburg. Im frühen 10. Jahrhundert durch den ersten deutschen König Heinrich I. als Pfalzkapelle gegründet, wurde die Kirche 936 zu seiner Grablege. Auf Betreiben seiner Witwe, der heiligen Mathilde, entstand an dieser Stelle ein hochadeliges Damenstift, das auf das Engste mit der ottonischen und salischen Herrscherfamilie verbunden war und die liturgische Erinnerung an den Königsgräbern pflegte. Hochromanische Architektur und mittelalterliche Schatzkunst laden zum Entdecken ein und lassen den Ort der ersten deutschen Könige und Kaiser lebendig werden. König Heinrich I. und seine Gemahlin, die heilige Mathilde, legten hier den Grundstein für die Entwicklung von Stift, Stadt und Staat. Die Tradition der Ottonen nach Quedlinburg zu kommen, pflegten auch spätere Kaiser. Der weltberühmte Schatz der Stiftskirche ist bis heute beeindruckendes Zeugnis dieser reichhaltigen Geschichte.
Berühmte Schatzkammer
Der Schatz der Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg ist ein hervorragend erhaltenes Ensemble mittelalterlicher Schatzkunst. Seine Wurzeln gehen bis in die Gründungszeit des Frauenstiftes unter den Ottonen zurück. Der Reichtum vermehrte sich stetig durch kaiserliche Privilegien und Stiftungen. Die hoch verehrten Reliquien, ihre kostbaren Behältnisse und vor allem auch die einzigartigen Handschriften dienten vor allem der Liturgie. Neben Skulpturen und Tafelmalereien haben sich einzigartige Goldschmiedearbeiten, feine Schnitzereien aus Elfenbein und strahlende Werke orientalischer Kristallschneidekunst erhalten. Ein besonderer Höhepunkt ist ein Knüpfteppich aus der Zeit um 1200, der älteste erhaltene Knüpfteppich Europas. Wegen Restaurierung der Gebäude ist dieser u.a. derzeit nicht zu sehen.
Informationen zur Stiftskirche
- Öffnungszeiten
- April bis Oktober:
- Dienstag – Sonntag / Feiertag 10:00 – 18:00 Uhr
Montags geschlossen
letzter Einlass eine Stunde vor Schließung - November bis März:
- Dienstag – Sonntag / Feiertag 10:00 – 16:00 Uhr
Montags geschlossen
letzter Einlass eine Stunde vor Schließung - Schließtage 24.12. | 25.12. | 01.01.
- Eintrittspreise
- Erwachsene: 4,50 € / 3,50 € (ermäßigt)
- Kinder bis 18 Jahre erhalten freien Eintritt
- Freier Eintritt für „Geburtstagskinder“ (mit Nachweis)
Führungen
- öffentliche Führung:
- samstags/sonntags 11:00 und 13:00 Uhr
- Gruppenführungen:
- ab 10 Personen
- auf Anmeldung
Kontakt
- Stiftskirche St. Servatii
Schlossberg 1g | Quedlinburg
Tel. (+49) 03946/ 70 99 00
E-Mail: post@domschatzquedlinburg.de
Web: www.domschatzquedlinburg.de
Facebook: Domschatz Quedlinburg
Hier geht es zu einem weiteren kühlen Ort: der Klosterkirche auf dem dem Schlossberg gegenüberliegenden Münzenberg von Quedlinburg.
Eine der Grabplatten zeigt einen Mann bärtiges Gesicht, weite Ärmel, Hand zur Segnung erhoben…einer der Konfessoren ?
Lebten Nonnen auf der’Burg‘? Hatten die adligen Damen immer einen Pfarrer, Konfessor in Residenz ? Der auch die Gottesdienste leitete?