Vom Solo zum Tutti: Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden öffnen in den kommenden Wochen schrittweise ihre Museen.  Nach sieben Wochen der Schließung beginnen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) ab 4. Mai 2020 mit einer schrittweisen Wiederöffnung einzelner ihrer 15 Museen. Den Anfang macht das Kunstgewerbemuseum in Schloss Pillnitz (Bergpalais), das fortan täglich außer montags zu den gewohnten Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr Besucher*innen empfängt.

Ab Dienstag, dem 5. Mai sind die Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung bis 1800 im Semperbau am Zwinger wieder zugänglich. dienstags bis sonntags ist das erst im Februar nach mehrjähriger Generalsanierung wiedereröffnete Museumsgebäude in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet, freitags zusätzlich auch von 17 bis 20 Uhr zur „Blauen Stunde“.

Gemäldegalerie Alter Meister Foto: Weirauch

Gemäldegalerie Alter Meister Foto: Weirauch

Ebenfalls noch in der ersten Mai-Woche tritt das GRASSI Museum für Völkerkunde zu Leipzig wieder auf den Plan: Ab 7. Mai wird zunächst die Sonderausstellung „Szenen des Lebens. Ein japanischer Paravent und seine Geschichte/n“ gezeigt, die vorbereitet war, aber wegen der Corona-Krise bisher nicht zugänglich gemacht werden konnte. Die Wiederöffnung des gesamten Museums soll später folgen.

Residenzschloss Dresden

Ab 30. Mai können die Besucher*innen wieder Teilbereiche des Residenzschlosses Dresden erleben. Hier bedarf es noch einer eingehenden Planung des Besuchermanagements, etwa zu den Corona-bedingten Wegeführungen. Die SKD werden in den nächsten Wochen den Ablauf der Wiederöffnungen im Residenzschloss bekannt geben. Dazu gehört auch der Termin der Wiederöffnung des Historischen Grünen Gewölbes.

Stallhof des Dresdner Residenzschloss Foto: Weirauch

Stallhof des Dresdner Residenzschloss Foto: Weirauch

Schon jetzt klar ist aber, dass die Sonderausstellung zur Feier des 300-jährigen Bestehens des Kupferstich-Kabinetts – „300 Jahre Kupferstich-Kabinett. Sammeln in der Gegenwart“ – ab 12. Juni gezeigt wird. Die gestaffelte Aufnahme des Museumsbetriebes ermöglicht es, Erfahrungen beim Besuchermanagement zu sammeln und auf Entwicklungen zu reagieren. Marion Ackermann, Generaldirektorin der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden, sagt: „Unsere aktuelle Planung ist nicht in Stein gemeißelt. Wir werden flexibel auf die Entwicklungen der Besucherresonanz und der Pandemie reagieren. Umplanungen sind deshalb nicht ausgeschlossen.“

Weitere Informationen hier: Webportal der SKD unter www.skd.museum/corona, hier finden die Besucher*innen stets aktuelle Informationen.

Um die Risiken einer Ansteckung mit dem Corona-Virus so gering wie möglich zu halten, folgen die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden den Empfehlungen des Deutschen Museumsbundes ebenso wie denen des Ausschusses für Arbeitssicherheit der SKD mit einer Reihe von Maßnahmen.

So ist das Tragen von Mund-Nase-Bedeckungen seitens der Besucher*innen wie auch des Aufsichtspersonals verpflichtend. Besucher*innen sind gebeten, ihre Eintrittskarten online zu kaufen oder, wenn dies nicht möglich sein sollte, an den Kassen bargeldlos zu bezahlen.

Entsprechend der Regelungen für Verkaufsstätten wird für alle Museen spezifisch errechnet, wie viele Besucher*innen sich gleichzeitig im Gebäude aufhalten dürfen. Legt man das Beispiel des Semperbaus am Zwinger mit der Gemäldegalerie Alte Meister und der Skulpturensammlung bis 1800 zugrunde, so ergibt sich, dass sich maximal 200 Personen gleichzeitig in dem Gebäude aufhalten dürfen. Überdies sind auch Obergrenzen für die einzelnen Säle ermittelt worden, deren Einhaltung über das Sicherheits- und Aufsichtspersonal gesteuert wird.  Auf diese Weise wird das Abstandsgebot umgesetzt. Zudem gibt es ein Besucherleitsystem, das einen Rundgang festlegt, der die Gäste auf einer Einbahnstraße durch das Haus führt, um Begegnungen wo auch immer möglich zu vermeiden.

Wie auch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus heute bekannt gegeben hat, starten die Sächsische Staatskanzlei und die SKD in der Gemäldegalerie Alte Meister ein Pilotprojekt, um mögliche Infektionsketten schnell identifizieren und unterbrechen zu können. „Um das Sicherheitsgefühl noch mehr zu stärken und die Kontaktnachverfolgung für den Fall einer Infektion zu unterstützen, bieten wir in der Gemäldegalerie Alte Meister ein Online-Formular an, mit dem Besucherinnen und Besucher per Smartphone eine Telefonnummer oder eine E-Mail-Adresse freiwillig hinterlassen können“, erläutert Staatssekretär Thomas Popp, der zugleich Beauftragter für Informationstechnologie (CIO) des Freistaates Sachsen ist. „Falls sich später herausstellt, dass ein Besucher mit dem Corona-Virus infiziert ist, können so alle anderen Besucher, die im gleichen Zeitraum im Museum waren und Kontaktdaten hinterlassen haben, zügig kontaktiert werden.“

Multimediaguide für den Semperbau mit Handy

Eine Ausgabe von Audioguides erfolgt nicht, alle Besucher*innen können jedoch den Multimediaguide für den Semperbau über das eigene Handy nutzen. Darüber hinaus setzen die SKD auf analoge Angebote und Outdoor-Aktivitäten, die neuer Bestandteil der Vermittlung sind: Im Rahmen des Outreach-Programms sind Malworkshops mit anschließenden Ausstellungen im Freien geplant und auch Museumsrundgänge werden nach draußen verlagert. So kann sich das Publikum beispielsweise auf einem malerischen Stadtrundgang durch Dresden auf die Spuren Bellottos begeben. In einem Rundgang um das GRASSI Museum erfahren die Teilnehmer*innen Spannendes zur Stadtentwicklung und Museumsgeschichte. Im „Spielfeld Hof“ des Völkerkundemuseums Herrnhut kann gespielt und gleichzeitig erfahren werden, wie, warum und womit Menschen weltweit spielen.

Webportal der SKD unter www.skd.museum/corona,