Barcelona schläft nie, könnte man meinen. wir waren schon desöfteren dort und erlebten immer recht viel quirliges Treiben. Vor allem die legendäre – und leider auch bei Tasachendieben beliebte – Flaniermeile Rambles (oder Rambla) sind sehenswert. Aber auch das Gotische Viertel, einst wie heute Zentrum katalanischer Macht (hier sitzt die katalanische Landesregierung) , kann man am besten zu Fuß erkunden. Das Gebiet ist nicht groß, aber es lohnt sich, genügend Zeit einzuplanen und sich zur Einstimmung einfach treiben zu lassen: über Gassen und Plätze, durch Kirchen und Museen, in Bars und kleine Geschäfte. Wir folgten dem Tipp von Pepe (was auf spanisch soviel wie Josef heißt) und erlebten viele verwinkelte und durchaus aufregende Ecken. Das wir am Ende dann doch wieder auf der quirligen Rambles ankamen, das ist wieder eine andere Geschichte.
Gotisches Viertel (Barri Gòtic)
Um die Plaça de Sant Jaume erstreckt sich das gotische Viertel, ein Kleinod mit verwinkelten, teils dunklen Gassen und lauschigen Plätzen. Der Stadtteil mit seinen Kirchen und Palästen, Bars und Geschäften ist vor allem ein Revier für tagsüber, abends verzieht sich das Leben in andere Stadtteile.
Da Touristen auch Taschendiebe anlocken sollte man im Barri Gòtic wie auch auf den Rambles seine Habseligkeiten besonders gut im Griff haben.
Die Kathedrale von Barcelona
Von der Plaça de la Seu erklimmt man die breite Treppe zur Kathedrale Santa Eulàlia, an der fast sechs Jahrhunderte gebaut wurde. Das dreischiffige gotische Gotteshaus entstand ab 1298 auf den Resten einer von den Mauren zerstörten frühchristlichen Basilika und einer romanischen Basilika und einer romanischen Kapelle.
Die neogotische Hauptfassade wurde erst 1899 fertig. Ihren Namen verdankt die Kathedrale der Stadtpatronin Santa Eulàlia, die in der Krypta unter dem Hauptaltar in einem Alabastersarkophag ruht.
Was es mit den Gänsen in der Kathedrale auf sich hat, lest ihr hier auf dem Blog freibeuter-reisen von Nicole, der Barcelonaexpertin.
Die Rambles
Wer nur ein oder zwei Tage Zeit hat, bekommt so den besten Eindruck: zuerst das Barri Gòtik und dann über die Flaniermeile Rambles und schlendern, dann die Hafengegend erkunden und per Seilbahn auf den Montjuic übersetzen. Nicht auslassen sollte man auch Gaudis La Sagrada Familia. Doch der Reihe nach.
Die berühmteste Promenade Spaniens, einst ein Flussbett außerhalb der Stadtmauer, erstreckt sich über gut 1,5 Kilometer von der Plaça Catalunya bis zum Hafen. Hier zeigt sich auf den ersten Blick, dass in Barcelona das Leben auf der Straße stattfindet: Einheimische und Touristen flanieren unter Platanen. Straßenkünstler und fließende Händler buhlen um die Aufmerksamkeit der Spaziergänger. Auf beiden Straßenseiten liegen einige prachtvolle Stadtpaläste und Bürgerhäuser wie der klassizistische Palau Moja und schräg gegenüber das Rokoko-Palais Palau de la Virreina, dazwischen laden kleine Läden und Cafés zum Stöbern und Schwelgen ein.
Markthalle La Boquería
Durch ein Jugendstiltor an den Rambles betritt man den berühmtesten von mehr als 40 Märkten der Stadt. In der gusseisernen Halle des Mercat de Sant Josep (im Volksmund La Boquería) decken sich die Hausfrauen und Küchenchefs der Stadt mit frischen Produkten ein. Fisch und Meeresfrüchte in schier endloser Auswahl, Käse und Wurstspezialitäten aus ganz Spanien sowie Obst und Gemüse werden wunderschön präsentiert, die Farben und Gerüche lassen auch ausländischen Besuchern das Wasser im Munde zusammen laufen.
Händler, die lokale Behème und Touristen treffen sich gern in den Markt-Restaurants.
Palau Güell
Wenige Schritte westlich der Rambla schuf Antoni Gaudí 1886 bis 1888 für seinen Förderer Graf Eusebi Güell einen neogotischen Stadtpalast. In der engen Gasse Carrer Nou de la Rambla sind die Schornsteine und Türme über der eher abweisenden Fassade kaum zu erblicken, doch hinter den schmiedeeisernen Toren eröffnet sich ein prunkvolles Interieur mit riesiger Kuppelhalle, Marmorsäulen, geschnitzten Holzdecken, Glasmalereien und von Gaudí entworfenen Möbeln. Außerdem ist im Palau Güell das Theatermuseum (Museu de les Arts de l‘Espectacle) untergebracht.
Am Hafen
Seit der Olympiade 1992 ist die Hafengegend aus ihrem jahrzehntelangen Dämmerschlaf erwacht. Das Museu d’Història de Catalunya im ehemaligen Hauptlagerhaus des Hafens (Palau de Mar) vermittelt auf moderne Art die Geschichte Kataloniens – und hat auf dem Dach ein Restaurant samt Terrasse mit Weitblick über Stadt und Hafen.
Vom Ende der Mole fährt die Hafenseilbahn (Transbordador aeri) zum Fuß des Montjuïc. Nordöstlich liegt der Olympiahafen (Port Olímpic), dort bieten Restaurants Spezialitäten aus dem ganzen Land an. Rechts und links davon finden sich die Strände der Stadt.
Am Ende des Alten Hafens, wo die Rambles in die Seepromenade münden, weist die Kolumbussäule seit 1888 über das Meer und erinnert daran, dass der Entdecker nach seiner ersten „Amerika“-Reise 1493 von den Katholischen Königen Fernando und Isabella in Barcelona empfangen wurde. Ein Lift im Inneren des Monuments führt zu einer Aussichtsplattform. Direkt vor dem Kolumbusdenkmal starten Ausflugsboote zu Hafenrundfahrten.
Auf dem Montjuïc
213 Meter hoch ragt der Montjuïc über den Hafen, ein weitläufiges Erholungsgebiet mit Gärten, Vergnügungsparks, Sportstätten, Museen und Gastronomie. Mit der Hafenseilbahn erreicht man den Berg von der Moll de la Barceloneta aus, mit der Funicular ab dem Carrer Nou de La Rambla (westl. C). Weiter hinauf geht es mit der Telefèric zur Festung Castell de Montjuïc, in der das Militärmuseum untergebracht ist. Außerdem findet man am Montjuïc das Museu Etnològic, das Museu Arqueològic, das für die Olympiade 1992 restaurierte Stadion und in einem modernen Bau die Fundaciò Joan Miró, eines der großen Kunstmuseen der Stadt. In der katalanischen Karnevalshochburg Sitges endet das wilde Treiben am Aschermittwoch mit dem farbenträchtigen „Begräbnis der Sardine“.
Hier eine weitere Tour in die Umgebung von Barcelona.
Und wie kommt man nach Barcelona ?
Anflug mit Vueling auf Barcelona, Foto: D.Weirauch
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