Ein Rückblick auf Weihnachten 2022. Weihnachten steht vor der Tür. Ein Familientreffen auch. Wir wollen unsere Reiselust und -neugier für ein paar besinnliche Tage ausnutzen, treffen uns mit unserem Sohn auf „halber Strecke“ zwischen Amsterdam und Berlin – in der Domstadt Köln.
Hier lassen wir uns vom adventlichen Weihnachtsmarkt „Heinzels Wintermärchen“ und einem Besuch des zum UNESCO Welterbe gehörenden Kölner Domes in Weihnachtsstimmung bringen, ehe wir am Nachmittag am Anleger neben dem Kölner Schokoladenmuseum frohgestimmt die Nicko Spirit betreten.
Freundlicher Service am Empfang, unkomplizierte Einschiffung und ein Gläschen Glühwein in der Lounge stimmen auf eine weihnachtliche Auszeit vom Alltag ein. Eins sei vorweg gesagt: Unsere Auszeit auf ein paar Tage weihnachtliche Rheinschifffahrt wird durch nichts getrübt. Unsere Familie ist beisammen, wird durch die Schiffscrew verwöhnt mit einem sehr guten Hauskeeping (vielen Dank Maggie), sehr gutem Essen aus der Kombüse (großer Dank an die Kochcrew), das Weihnachtsmenü war vorzüglich, zumal kein Familienmitglied an diesem Weihnachtsfest in der Küche heimatlichen wuseln musste. Und nicht zuletzt hat die Crew mit Kapitän Teunis van Dijk uns sicher über den Rhein und zu den Sehenswüridigkeiten gesteuert. Nach den erklärenden Beschreibungen von Kreuzfahrtleiterin Maria Shishkina hatte „Vater Rhein“ in früheren Zeiten durchaus eine sehr tückische Fahrrinne, Beispiel Binger Loch. Doch dazu später mehr.
Für ein stimmungsvolles Programm sorgte die charmante und auf jede Frage eine Antwort parat haltende Reiseleiterin Maria. Sei es mit eigener humorvoller Lesung am Heiligen Abend oder mit einem Ausflugsprogramm, das uns am Heiligen Abend zur Mitternachtsmesse in den Dom von Speyer führte. Meine Familie fühlte sich wohl während der Tour, die gelebte Dreisamkeit war angenehm, erholsam und macht Lust auf eine Wiederholung 2023. Dafür ein großes Dankeschön an die gesamte Crew.
Highlights auf der Weihnachtsfahrt mit der Nicko-Spirit
Koblenz
Der Stadtrundgang in Koblenz ist das erste Ausflugsziel, das im Ausflugspaket von Nico Spirit für 19 Euro angeboten wird. Mit seiner mehr als 2000-jährigen Geschichte zählt Koblenz zu den ältesten Städten Deutschlands. Koblenz liegt an der Mündungsspitze von Mosel und Rhein, dem sogenannten „Deutschen Eck“. Nur wenige Schritte von der berühmtesten Sehenswürdigkeit der Stadt entfernt legt Nicki Spirit an. Einst vom Deutschen Orden als Ansiedlung genutzt, steht dort seit 1897 die gigantische Reiterstatue von Kaiser Wilhelm I., im Zweiten Weltkrieg zerstört und 1993 als Replika wieder errichtet. Der imposante Ausblick geht auf die beiden Flüsse Mosel und Rhein und die gegenüber liegende Festung Ehrenbreitstein.
Vom Deutschen Eck aus erstreckt sich eine grüne Uferpromenade am Rhein entlang. Im Hintergrund ragen die Türme der romanischen Basilika St. Kastor (9. Jahrhundert) empor, flussaufwärts erhebt sich das klassizistische Kurfürstliche Schloss mit seiner gewaltigen Front aus Säulen und Arkadengängen.
Eine Personenfähre bringt Besucher hinüber ans andere Ufer und zum Fuß der verschachtelten Festung Ehrenbreitstein (Aufstieg per pedes oder per Sesselbahn). Die Sesselbahn ist leider außer Betrieb und das trübe regnerische Wetter hält uns von einem Aufstieg per pedes ab.
Folglich werden wir ein weiteres Mal nach Koblenz kommen, um die Sehenswürdigkeiten der Stadt näher kennenzulernen. Der Rundgangs durch die historische Altstadt führt durch idyllische Gassen zwischen der Basilika St. Kantor, dem ältesten Kirchengebäude von Koblenz, und der Liebfrauenkirche sowie zu einem weiteren Wahrzeichen der Stadt, dem Schängelbrunnen am Rathaus, der dem Koblenzer Schenkel, einem Lausbuben, ein Denkmal setzt.
Zurück vom Rundgang erwartet uns ein
Oberes Mittelheintal: Sehfreude pur
Am frühen Nachmittag erwartet uns wohl der schönste Abschnitt unserer Rheinflusskreuzfahrt zwischen Koblenz und Rüdesheim. „Das ist eine Gegend wie ein Dichtertraum, und die üppige Phantasie kann nichts Schöneres erdenken als dieses Tal …“ (Heinrich von Kleist, 1777-1811, Dichter der Rheinromantik). 1802 als die Deutschen ihren „Vater Rhein“ entdeckten, hatten vorher Italiener, Holländer und Briten die Landschaft am Mittelrhein zwischen Bingen und Koblenz bereist und in höchsten Tönen gelobt. Doch erst die Exkursionen des Philosophen Friedrich Schlegel sowie der Dichter Clemens Brentano und Achim von Arnim beförderten den deutschen Kult um den Fluss.
Weltweit höchste Burgendichte
Im Mittelrheintal reiht sich ein altes Gemäuer an das andere
(rpt) Über 60 Burgen, Schlösser und Festungsanlagen begleiten den mächtigen Rhein auf seiner Reise von Bingen nach Remagen. Als weltweit besonders einmalig gilt dabei die Dichte der Burgen auf dem Abschnitt zwischen Bingen, Rüdesheim und Koblenz. Sie gehört zu den vielen Gründen, die das Obere Mittelrheintal zum UNESCO-Welterbe gemacht haben.
Wer mit dem Schiff auf dem Rhein unterwegs ist oder an seinen Ufern wandert, passiert eine Burg nach der andern. Jede hat ihre ganz eigene Geschichte. Da gibt es vollständig erhaltene Anlagen aus dem Mittelalter wie die Marksburg oder die Burg Pfalzgrafenstein. Andere sind malerische Ruinen, die von Krieg und Zerstörung erzählen. Die Mauern der Burgen Fürstenberg, Ehrenfels, Rheinfels und Hammerstein gehören zu dieser Kategorie.
Wiederaufbau in der Romantik
Schließlich wurden zahlreiche Anlagen im Zuge der Burgenbegeisterung in der Romantik wiederaufgebaut. Zu den bekanntesten Beispielen zählen Burg Rheinstein, Burg Katz oder Burg Sooneck. Sie alle sind Zeugen einer großen Vergangenheit, in der sich die Adelsgeschlechter um die Vorherrschaft am Rhein stritten. Viele der Burgen können heute besichtigt werden, in einigen der alten Gemäuer kann man sogar übernachten. In den Jugendherbergen, wie zum Beispiel auf der Festung Ehrenbreitstein in Koblenz oder in Burgenhotels, wie zum Beispiel auf der Schönburg in Oberwesel.
Wandern auf dem Rhein-Burgen-Weg
Wer auf einer Wanderung am Romantischen Rhein Burgen erleben will, der kann zum Beispiel den Rhein-Burgen-Weg gehen, der 2025 sein 15-jähriges Bestehen feiert. Auf 200 Wanderkilometern verbindet der zertifizierte Qualitätsweg auf der linken Rheinseite eine Vielzahl von schönen Rheinburgen miteinander. Die Strecke ist in Tagesetappen unterteilt, die gut an den öffentlichen Nahverkehr angebunden sind. Ein Wandererlebnis also für alle die, die Strecke machen wollen oder eben mal nur einen Tag lang die Landschaft am Rhein erkunden.
Weitere Informationen zur Region unter www.rlp-tourismus.de/romantischer-rhein
Weitere Informationen zum Rhein-Burgen-Weg unter www.tourenplaner-rheinland-pfalz.de/de/tour/fernwanderweg/rheinburgenweg-gesamt-sued-nord-/1516438/
Das Mittelrheintal ist beiderseits gespickt mit Burgen und Schlössern. Das Gesamtbild, inklusive der sagenumwobenen Loreley – 132 Meter hoher Felsen und Heines blonde Versuchung, gehört als UNESCO-Kulturerbe zu den großartigsten Kulturlandschaften der Welt.
Der Mittelrhein als perfekte landschaftliche Kulisse für die romantische Macht der Gefühle – wohl kaum jemand kann sich dem entziehen. „Bei dem freundlichen Bonn fängt die eigentlich schöne Rheingegend an; eine reich geschmückte breite Flur, die sich wie eine große Schlucht zwischen Hügeln und Bergen eine Tagereise lang hinaufzieht bis an den Zufluss der Mosel bei Koblenz; von da bis St. Gar und Bingen wird das Tal immer enger, die Felsen schroffer, und die Gegend wilder; und hier ist der Rhein am schönsten“, schrieb Friedrich Schlegel (1772-1829).
Clemens Brentano (1778-1842) wiederum legte in seinem Gedicht „Zu Bacharach am Rheine“ den Grundstein für den Loreley-Mythos, und sein Dichterkollege Achim von Arnim formulierte in seinen „Rheinmärchen“ eine romantisch fantasierende Liebe zum Fluss.
Natur als Bildungsziel
Immer mehr deutsche und ausländische Dichter und Denker wie Goethe, Hölderlin, Heine, Bettina von Arnim, Heinrich von Kleist und Lord Byron prägten nun mit ihren Reisen die „Rheinpoesie“ – Naturverbundenheit, Freude am Reisen und Rückblick auf ein angeblich reines und ursprüngliches Mittelalter. Der Rhein wird zum Sinnbild bürgerlicher Bildung und eines neuen deutschen Patriotismus. Bald reagierte auch die Politik auf diesen Trend. Preußenkönig Friedrich Wilhelm IV. ließ bei Koblenz das Schloss Stolzenfels errichten, ein romantisch-rückwärtsgewandtes neugotisches Bauwerk.
Und dann kamen die gewöhnlichen Touristen. Mit dem Dampfschiff und der Eisenbahn war das Rheintal plötzlich bequem zugänglich. Der Rhein mit seinen mittelalterlichen Ruinen erschien immer mehr als Relikt einer vergangenen und – augenscheinlich – besseren Welt. Die bildliche Verherrlichung der geliebten Landschaft in der Malerei machte den Rhein immer bekannter im In- und Ausland, so dass auch die Einheimischen Vorteile erkannten und Hotels und Gasthäuser eröffneten. So wurde der Mittelrhein im 19. Jahrhundert neben den Schweizer Alpen zum ersten großen Touristenziel Europas.
Von der überschwänglichen Romantik von damals war auf unserer Reise kaum mehr etwas zu spüren. Die „Autobahn“ für Schiffe ließ kaum noch romantische Gefühle aufkommen. Aber dennoch faszinierte uns das Mittelrheintal mit seinem engen, schlingenreichen Durchbruchstal durch das Rheinische Schiefergebirge. An dessen Steilhängen und auf Höhen liegen über 60 Schlössern, Burgen und Ruinen aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Und seine im Tal liegenden Ortschaften mit ihren Kirchen- und Kirchtürmen, bunten Häuserzeilen, schönen architektonischen Tunnel-Eingängen bilden sehenswerte Blickpunkte. Nicht ohne Grund wurde der Mittelrhein-Abschnitt zwischen Bingen und Koblenz auf einer Länge von 70 Kilometern von der UNESCO als „Kulturlandschaft Oberes Mittelrheintal“ in die Weltkulturerbe-Liste aufgenommen.
Die beiden Schwesterstädtchen im Dunstkreis der Loreley sind durch eine Autofähre verbunden. St. Goar glänzt mit seiner Stiftskirche des Namenspatrons, die sich durch ihr filigranes Netzgewölbe und die spätgotischen Malereien auszeichnet. Über der Stadt thront die gigantische Burg Rheinfels. Obwohl sie lange als Steinbruch genutzt und zur Errichtung der Koblenzer Festung Ehrenbreitstein herangezogen wurde, ist das Gewirr von Mauern, Gängen und Tunneln noch immer ein steinernes Lehrstück für die Festungsbauweise früherer Epochen. Um Ufer gegenüber und unterhalb der zerstörten und im 19. Jahrhundert restaurierten Burg Katz (14. Jahrhundert) konzentriert sich St. Goarshausen ganz auf den Loreley-Tourismus.
Die berühmte Loreley
Der berühmteste Felsen des Rheins lässt bis heute deutschen, britischen und sogar japanischen Touristen romantische Schauer über den Rücken laufen. Bei Heinrich Heine heißt es:
„Die Luft ist kühl, und es dunkelt,
Und ruhig fließt der Rhein;
Der Gipfel des Berges funkelt
Im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
Dort oben wunderbar;
Ihr goldnes Gescheide blitzet,
Sie kämmt ihr goldnes Haar.“
Man weiß auch um die Schiffer, die sie mit ihrem verlockenden Gesang von den gefährlichen Stromschnellen ablenkt und deshalb zum Kentern bringt. Die Geschichte mag zum Klischee geworden sein, doch für die Romantiker war die Loreley der Gipfel ihrer Sehnsucht, und der Blick vom Felsen auf den Rhein ist und bleibt fabelhaft. Auf einer Landzunge bei St. Goarshausen steht heute eine 3,30 Meter hohe Loreley-Figur aus Bronze. Sie wurde 1983 von der russischen Künstlerin Natascha Alexandrova Prinzessin Jusopov geschaffen.
A
Die Loreley ist mit dem Auto zu erreichen und mit ihr auch ein Besucherzentrum, da man nicht auslassen sollte: Eine Ausstellung darin informiert und animiert zum Mitmachen. Ein Film in 3-D-Format präsentiert visuelle Impressionen aus dem gesamten Mittelrheintal. Der Felsen selbst zeigt sich von seiner schönsten Seite vom linken Rheinufer in St. Goar aus.
Zollburg Pfalzgrafenstein mitten im Rhein
Im Fluss liegt die Burg Pfalzgrafenstein (ab 1326 errichtet und nie zerstört), die auf einer Insel mitten im Rhein liegt. Die Befestigungsanlage mit Burghof und Wehrgang diente einst der Eintreibung von Zöllen. Heute erlaubt sie Gästen ein außergewöhnliches Panorama von Flusse und Weinbergen zu erleben.
Bacharach
Rheinromantik in Reinkultur. Malerischer kann sich eine Weinbaugemeinde kaum darbieten. Wer sich fragt, warum die UNESCO den Mittelrhein zum Weltkulturerbe erklärt hat, der findet hier die überzeugendste Antwort.
Lorch. Einst wurden hier die Rheinschiffe entladen und die Waren auf dem Land weiter transportiert, um die gefährlichen Stromschnellen des Binger Lochs zu vermeiden; heute führt eine Fähre nach Niederheimbach am anderen Ufer. 1919 bis 1923 war Lorch der „Freistaat Flaschenhals“: Weil die Siegermächte Frankreich und Amerika um Mainz und Koblenz jeweils eine besetzte Zone von 30 Kilometern einrichteten, blieb ein Gebiet in Form eines Flaschenhalses übrig, vom restlichen Deutschland isoliert.
Am Spätnachmittag kommen wir mit Nicko Spirit in Rüdesheim an.
Rüdesheim
Hier erwartet uns am Abend eine musikalische Attraktion. Über einen wunderschönen Weihnachtsmarkt gelangen wir in etwa 15 Minuten zum ab 1292 erbauten Brömserhof, dem ehemaligen Sitz des alten Rüdesheimer Geschlechts der Bremser mit gotischer Kapelle und einem von Fresken geschmückten Ahnensaal. Seit 1973 beherbergt das Gebäude eine musikalische Kostbarkeit.
Siegfrieds Mechanisches Musikkabinett
– eine Sammlung von etwa 350 selbstspielenden mechanischen Musikinstrumenten aus drei Jahrhunderten. Im Musikkabinett werden wir mit einem Gläschen Wein empfangen, den es im Drosselglas gibt, und das als Souvenir an den Aufenthalt in Rüdesheim erinnert. Der Slogan: „Ihre Ohren werden Augen machen“
Denn das einstige Geschlecht der Bremser lebte einst ganz in der Nähe auf der Brömserburg, die vom 10. bis 19. Jahrhundert in den Besitz der Erzbischöfe von Mainz war und heute die umfangreichen Sammlungen des Rheingaues Weinmuseums enthält. Der Weinbau wurde neben der Schifffahrt im Laufe der letzten Jahrhunderte immer wichtiger für die Region. Davon kann man heute in der Drosselgasse noch einstiges Flair, ein wenig kitschig, verspüren.
Fachwerkromantik, stuckverzierte Hotelbauten und vor allem rheinische Weinfröhlichkeit locken Touristen aus der ganzen Welt nach Rüdesheim. Mehr als drei Millionen Gäste zählt die Stadt Jahr für Jahr, und wohl keiner lässt die berühmte Drosselgasse aus. So kann es auf dem 144 Meter langen, an der schmalsten Stelle gerade einmal drei Meter breiten Gässchen schon mal eng werden. Ab und an kann man auch das schon 1889 von Otto Hausmann verfasste Lied „Zu Rüdesheim in der Drosselgass“ hören …
Kurzbesuch in Mainz
Ein nächstes Ziel auf unserer Weihnachtskreuzfahrt war Mainz. Mainz blickt auf eine lange Stadtgeschichte zurück und hält beeindruckende Gebäude, Denkmäler und Museen bereit. Die heutige Altstadt mit ihren verwinkelten Straßen und Gassen um die Augustinerstraße erinnert deutlich an das mittelalterliche und frühneuzeitliche Stadtbild. Im Ausflugspaket der Nicko Spirit bot der rund zweistündige Stadtrundgang Mainz (20 Euro) einige Sehenswürdigkeiten: die prunkvolle Barockfassade der Augustinerkirche, die den zweiten Weltkrieg unbeschadet überstanden hat, barocke Prachtbauten, Adelspaläste und die „Heunensäule“ auf dem Marktplatz sowie der mächtige Mainzer Dom Sankt Martin.
Für einen Besuch des Gutenberg-Museums in der Nähe des Mainzer Doms reichte die Zeit nicht mehr. Johannes Gutenberg, Erfinder des Buchdrucks, wurde um 1400 in Mainz geboren.
Trotz des regnerischen Wetters machten wir einen Spaziergang entlang der Rheinfront. Das barocke ehemalige Deutschordenshaus ist heute Sitz des rheinland-pfälzischen Landtags.
Fotos: Blick auf Plantanenallee mit Stadttor (zum Schloss), Landtag – Ordenshaus -, Zeughaus (Museum)
Stadtrundfahrt/-gang Straßburg (39 Euro)
Idyllische Fachwerkgassen, heimelige Weinschenken und natürlich das eindrucksvoll Münster machen den Besuch dieser historischen Stadt Grenzstadt am Rhein zum Erlebnis. Per Bus ging es hinein nach Straßburg, vorbei an zahlreiche europäische Einrichtungen wie Europarat, Europaparlament und Europäischer Gerichtshof für Menschenrechte. Das gesamte Stadtzentrum von Straßburg wurde 1988 aufgrund des vielfältigen Architekturbestands von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
Der Spaziergang begann am Platz der Republik mit dem Rheinpalast, der Nationalbibliothek und der Oper, führte weiter durch das malerische Gerberviertel, vorbei an alten Gasthäusern und Delikatessenläden zur Kathedrale Notre-Dame. Eine Sehenswürdigkeit im Münster ist die Astronomische Uhr. Wenn die „volle Stunde“ schlägt hauchen unterschiedliche Figuren der wundervollen Uhr Leben ein. Gebannt blicken hier immer viele Gäste auf das große technische Kunstwerk. Und natürlich blieb bei dem Ausflug auch Zeit für einen Besuch des Weihnachtsmarktes am Münster.
Das Ausflugspaket Nicko Spirit (115 Euro) enthält die Ausflüge: Stadtrundgang Koblenz und Mainz; Stradrundfahrt/ -gang Straßburg und Ausflug Heidelberg.
Kurzfristig organisierte Nicko Spirit am Heiligenabend auf Wunsch der Gäste noch einen Besuch der Mitternachtsmesse im Dom von Speyer (30 Euro).
UNESCO Welterbe Dom zu Speyer
Berühmt ist Speyer wegen des über tausendjährigen Kaiserdoms direkt am Rhein. Die größte erhaltene romanische Kirche Europas und UNESCO-Weltkulturerbe erhielt als erste große romanische Kirche ein durchgehendes Gewölbe. Nach der teilweisen Zerstörung im Pfälzischen Erbfolgekrieg 1689 wurde sie wieder hergestellt und mehrfach verändert. In den 1950er Jahren erhielt der Dom seinen ursprünglichen romanischen Chrakter wieder. Altester Bauteil ist die 1041 gebaute Krypta, in der acht deutsche Kaiser und Könige, vier Königinnen und eine Reihe von Bischöfen ihre letzte Ruhe fanden. Die sechs Türme sind bis zu 72 Meter hoch. Sehenswert sind auch der neu gestaltete Kaisersaal und die Aussicht von der Plattform.
Der salische Kaiser Konrad II. ließ im 11. Jahrhundert die Kathedrale in Speyer bauen. Heute ist sie die größte romanische Kirche der Welt und gehört seit 1981 zum UNESCO-Welterbe. Das verdankt Speyer dem Ehrgeiz des Kaisers, die längste Kirche weltweit zu bauen. Das dauerte seine Zeit. Als Konrad II. als erster Kaiser des Heiligen Römischen Reiches 1039 im Speyerer Dom beigesetzt wurde, war dieser noch eine Baustelle. Er wurde erst 1061 geweiht. Nur 20 Jahre später begann der erste Umbau. Das Mittelschiff erhielt ein riesiges Gewölbe, Türme wurden aufgestockt und das Mauerwerk mit der Zwerggalerie bekrönt. So bekam der Dom unter Heinrich IV. sein heutiges Aussehen.
Beinahe abgerissen und mehrfach restauriert
Im Lauf der Geschichte blieb der Dom nicht vor Bränden, Zerstörungen in Kriegen und Revolutionen verschont. Zu Zeiten der Französischen Revolution wäre er 1806 sogar beinahe abgerissen worden. Bei der großen Domrestaurierung in den1950er-Jahren erfuhr der Kirchenbau eine Re-Romanisierung. Die Ausmalung des 19. Jahrhunderts wurde entfernt und der Boden auf das ursprüngliche Niveau gebracht. Aus dieser Zeit stammen die fünf Bronzeportale der Kirche. Anlässlich des von der Generaldirektion Kulturelles Erbe in Rheinland-Pfalz ausgerufenen Kaiserjahres 2020/21 erfuhr die Vorhalle des Doms eine umfassende Restaurierung. Die neoromanische Halle wurde im Vergleich zu den Teilen des Doms aus romanischer Zeit als Kunstwerk lange unterschätzt. Jetzt strahlen in dem halboffenen Raum die beiden imposanten Grabmale für Rudolf von Habsburg und Adolf von Nassau, die Skulpturen in den vergoldeten Nischen sowie das imposante dreijochige Backsteingewölbe in alter Pracht.
Herrschergruft für Könige und Kaiser
Die Krypta ist der älteste Teil des Domes und war von Anfang an als Raum für Gottesdienste gedacht. Von der Vorkrypta aus führen zwei Treppen zu den Gräbern der Kaiser und Könige. Dieser Zugang wurde erst Anfang des 20. Jahrhunderts geschaffen. Zuvor waren sie jahrhundertelang nicht sichtbar. Heute sind die Krypta und die Kaisergräber für Besucher zugänglich. Die Gräber liegen am Ende des Mittelschiffs an der Schwelle vom „irdischen“ Mittelschiff zur „sakralen“ Vierung und damit an der Schwelle vom Leben in den Tod und zum ewigen Leben. Anfangs nur als Grablege für Kaiser Konrad II. und seine Frau vorgesehen, ließen sich auch alle weiteren Herrscher der Salierdynastie dort bestatten. Spätestens mit der Beisetzung des ersten nicht-salischen Herrschers wurde der Speyerer Dom ein Denkmal für die Kontinuität des König- und Kaisertums. Nach den Saliern wählten auch die Staufer, Habsburger und Nassauer über weitere 200 Jahre hinweg den Dom als ihre letzte Ruhestätte. So wurde der Dom zur bedeutendsten Königs- und Kaisergrablege in Deutschland – vergleichbar mit der Grablege für die englischen Könige in der Westminster Abbey in London. Besuchergruppen stehen bei Besichtigung des Doms auch verschiedene Führungen zur Auswahl: So gibt es zum Beispiel Führungen mit Krypta und Kaisersaal, Führungen mit Aufstieg zum Turm des Domes sowie regelmäßige öffentliche Führungen für Einzelbesucher. Die nächsten öffentlichen Führungen finden am 5. und 6. Januar, jeweils um 14 Uhr, statt. Die Tickets kosten neun Euro und sind an der Dom-Information erhältlich, dort ist auch der Treffpunkt für die Führung.
Weitere Informationen zur Region unter www.rlp-tourismus.de/pfalz
Weitere Informationen zum Ausflugsziel unter www.rlp-tourismus.com/de/infosystem/infosystem/Dom-zu-Speyer-UNESCO-Weltkulturerbe_Speyer/infosystem.html
Wir hatten noch ein ganz besonderes Erlebnis in der Heiligen Nacht. Ein Engel in Gestalt des angehenden jungen Pfarrers Daymond nach Ende des Gottesdienstes zum Schiff zurück, das in Mannheim lag. Wir hatten unsere Gruppe verfehlt, es gab ja noch soooo viel zu sehen, so dass wir um 1 Uhr auf dem Domplatz standen und verzweifelt nach einer Rückfahrtmöglichkeit suchten. Taxis waren belegt, und die Abfahrtzeit von Nicko Spirit rückte näher … Und der liebe Gott schickte uns Daymond, der sofort anbot, uns mit seinem Auto nach Mannheim zu bringen. Uns so erfuhren wir, dass der freundliche junge Mann auf ein fünf-jähriges Theologiestudium vorbereitet, seine krebskranke Mutter betreut und immer ein offenes Ohr für bedürftige Menschen hat. Wir waren ihm für seine Hilfe sehr dankbar. Gern gaben wir ihm einen finanziellen Obolus und hoffen, dass auch viele meiner selbstgebastelten Engel, die wir ihm schenkten, auch anderen Freude machen.
Fazit: Mehrere Weihnachtssmärkte und Besuche von herausragenden UNESCO-Kulturstätten, wie den Domen in Köln, Mainz und Speyer, dazu eine Christmette. Das erlebten wir auf der kurzweiligen Kreuzfahrt mit der nickoSpirit von nicko-cruises.
Fazi: Spontanes Genießen in einem der drei Restaurants, lichtdurchflutetes Interieur gepaart mit viel Raum für Individualität sowie moderne Kabinen mit absenkbarer Panoramafront. Auch Entspannung und Wohlfühlen kommen nicht zu kurz im Wellness- und Fitness-Bereich mit Sauna.
Weitere Informationen zum Angebot von nicko cruises erhalten Sie in Ihrem Reisebüro oder unter +49 (0) 711 / 24 89 80 44 oder auf der Webseite www.nicko-cruises.de.
Kulinarische Erlebnisse
Zu einer Weihnachtskreuzfahrt gehören natürlich auch kulinarische Erlebnisse. Diese gab es auf Nicko Spirit jeden Tag. Das Mittags- und Abendmenü wurde im Restaurant an weißgedeckten Tischen gereicht. Wer wollte, konnte sich auch in Mario’s Grill verwöhnen lassen, wenn man zuvor reserviert hat. In the Garden der Lounge (im Sommer auf dem Vordeck) gab es einen Lunch, der so beliebt war, dass täglich mehr Gäste sich dort einfanden.
Das Gala Abendessen
Die weiße Brigade unter dem ungarischen Chefkochs zauberte mit seiner Küchencrew zum Heilig Abend ein Gala Abendessen vom Feinsten:
Vorspeisen
Kalbslebermousse
(Kalbsleber, Calvadosgelee, Portwein-Zwiebel,Konfit)
oder
Rote Beete Carpaccio
(Feta, Apfelvinaigrette, Feldsalat, geröstete Walnüsse)
Suppen
Lobster Bisque (Kerbelschaum)
oder
Blumenkohl-Kichererbsensuppe (Kaffirblätter) Gemüsefond, Curryschaum
Sorbet
Apfel-Zimt Sorbet (Ingwer-Prosecco)
Hauptspeisen
Ente
(Brust, Keule, Portwein-Schokoladensauce, Orangenrotkohl, Kartoffelknödel)
oder
Gebratenes Barschfilet
(Barschfilet, Blutorangen-Hollandaise, Kohlröschen, Pastinakenpüree)
oder
Kürbisrisotto
(Kürbis, Risotto, gratinierter Ziegenkäse, Rosmarin)
Alternative
Wiener Würstchen, Kartoffelsalat, Senf
Dessert
Internationale Käsesorten
(Baguette, Salzgebäck, Weintrauben)
oder
Lebkuchenmousse
(Brombeeren, Rahm)
oder
Frisch geschnittenes Obst
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