Woher kommt der Name Tesla?

Jahrestag im Januar 2023

7. Januar: 80. Todestag von Nikola Tesla, dem legendären Wissenschaftler und Erfinder, der das elektrische Zeitalter einleitete und ein Wechselstromsystem entwickelte.

Wenn in wenigen Monaten in Grünheide bei Berlin die gigantische Tesla-Fabrik des amerikanischen Multimilliardärs Elan Musk eröffnet, beginnt ein neues technologisches Zeitalter für Deutschland. Denn in diesem Mammutwerk werden ausschließlich elektrobetriebene Autos gebaut – bis zu 500.000 Exemplare pro Jahr.

Tesla. Woher kommt dieser Name?

Der US-Entrepreneur und  Weltraumenthusiast Elon Musk wollte mit dieser Markenbezeichnung für seine Autos den österreichisch-ungarischen Erfinder, Physiker und vor allem Elektronikingenieur Nikola Tesla ehren (1856 – 1943). Der war Genie und Ausgeflippter in einer Person, ein ausgesprochen bizarrer, einmaliger Typ. Er erhielt beispielsweise in 26 Ländern über 112 Patente, in den 1930er Jahren zwölf Ehrendoktorwürden, darunter von den Universitäten Prag, Brünn, Bukarest und Paris. Er sprach acht Sprachen fließend: Serbo-Kroatisch, Tschechisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Ungarisch, Italienisch und Latein. Er war 1,88 Meter groß, bei einem Gewicht, das sich konstant um die 64 Kilogramm bewegte.

Der New Yorker Chefredakteur Arthur Brisbane sprach von Nikola Tesla als „fast der größte, fast der dünnste und mit Sicherheit der ernsteste Mann, der regelmäßig zu `Delmonico‘ geht“. Ja, der eigenartig-eigenwillige Nikola Tesla war auch Lebemann: Nach seiner Arbeit zwischen täglich 9 und genau 20 Uhr 10 suchte er das berühmte New Yorker Restaurant `Delmonico` oder auch das Hotel `Walldorf-Astoria` auf, wo für ihn jederzeit derselbe Tisch reserviert sein musste. Er hatte dort auch das, was er „Stammbedienung“ nannte. Sein Essen mußte haargenau 15 Minuten nach seinem Eintreffen serviert werden. Anschließend arbeitet er oft bis nachts drei Uhr in seinem Büro weiter. „Ich brauche nur zwei Stunden Schlaf“, behauptete er einem Freund gegenüber. Vor dem Einschlafen, erläuterte er einmal, massiere und knete er intensiv seine Zehen – das würde seine Hirnzellen stimulieren.

Tesla Auto Test

Blick in das Cockpit eines Tesla Foto: Weirauch

Während seiner Studienzeit in Graz – er schaffte wohl nie einen Abschluss – entdeckte er seine Leidenschaft für Billard, Schach und Kartenspiele, saß mitunter „48 Stunden am Stück an einem Spieltisch“, heißt es beispielsweise in dem Online-Nachschlagewerk Wikipedia. Dort sind ihm Seiten über Seiten gewidmet – der große Wissenschaftler war eben auch ein regelrechter Kauz. So kommentierte er 1926 die Ungleichheit der Geschlechter und sagte voraus, dass Frauen einst das dominierende Geschlecht würden. Er heiratete nie, deutete einmal an, Frauen würden ihn in seinem Beruf nur behindern. In einem Interview vom 10. August 1924 sagte Tesla: „Die Tendenz der Frauen, den Mann beiseite zu schieben und den alten Geist der Zusammenarbeit mit ihm in allen Angelegenheiten des Lebens zu verdrängen, ist für mich sehr enttäuschend“. Andererseits meinte er in einem anderen Interview, „durch Nichtheirat ein zu großes Opfer für seine Arbeit gebracht zu haben“.

Nikola Tesla war zeitweise Vegetarier

Nikola Tesla hatte etwas gegen übergewichtige Menschen. So entließ er einmal seine Sekretärin mit der Begründung, sie sei zu dick. Er selbst lebte zeitweise als Vegetarier, nahm nur Milch, Brot, Honig und Gemüsesäfte zu sich. Ausschlaggebend dafür war wohl die Tatsache, dass er in jungen Jahren vielfach kränkelte. Er war als orthodoxer Christ geboren und erzogen worden, bezeichnete sich später aber als Nichtgläubigen „im orthodoxen Sinne“.  Nikola Tesla glaubte nicht an das Leben nach dem Tod.

Schick sieht der Tesla aus Foto: Weirauch

Schick sieht der Tesla aus Foto: Weirauch

Nikola Tesla wurde trotz seiner vielen Eskapaden und Unwägbarkeiten in höchstem Maße verehrt und bewundert. Der US-Autor Julian Harthorn schrieb, dass „man selten einen Wissenschaftler oder Ingenieur wie Tesla traf, der auch Dichter, Philosoph, Sprachwissenschaftler und zugleich Kenner von guter Musik, Essen und Trinken und ein Liebhaber war“. Tesla traf viele „große Geister“ seiner Zeit, freundete sich auch mit dem Schriftsteller Mark Twain an.

Wikipedia schreibt zu Tesla u.a.: „Nikola Tesla (* 10. Juli 1856 in SmiljanKroatische MilitärgrenzeKaisertum Österreich; † 7. Januar 1943 in New YorkUSA) war ein ErfinderPhysiker und Elektroingenieur. Sein Lebenswerk ist geprägt durch zahlreiche Neuerungen auf dem Gebiet der Elektrotechnik, insbesondere der elektrischen Energietechnik, wie die Entwicklung des heute als Zweiphasenwechselstrom bezeichneten Systems zur elektrischen Energieübertragung. Tesla erhielt in 26 Ländern über 280 Patente, davon 112 in den USA.

Erfindung des Induktionsmotors

Sie beide arbeiteten oft in Teslas Labor zusammen. Mark Twain etwa schwärmte von Teslas Erfindung des Induktionsmotors als „das wertvollste Patent seit dem Telefon“. Tesla war auch mit der französischen Schauspielerin Sarah Bernhardt (1844 – 1923) befreundet, die als beste Darstellerin ihrer Zeit galt.

Beruflich war Nikola Tesla ein Genie. Sein Lebenswerk ist geprägt durch Erfindungen, die auch heute noch von größter Bedeutung sind. Dazu gehört beispielsweise das System der elektrischen Energieübertragung, besser bekannt als Zweiphasenwechselstrom. Teslas gesamtes Leben war der Elektrizität gewidmet.

Warum Elon Musk seine Autos nach Tesla benannte ?

Das letztlich ist auch der Grund, weshalb Elon Musk seine Autos nach Tesla benannt hat – und nicht etwa „Musk“. Elon Musk hat nicht nur Tesla erfunden, sondern brilliert auch auf dem Sektor Raumfahrt. Er gründete die Firma Space X, übrigens erst 2002. Dieses Unternehmen übertrifft inzwischen sogar die NASA. Nicht nur, indem es Astronauten zur Raumstation ISS befördert, was die NASA seit Jahren nur mit Hilfe der Russen kann. Musk hat zudem die erste wiederverwendbare Rakete der Welt erschaffen – einmalig! Wenn diese Rakete ihre Last auf den Weg ins All gebracht hat, kehrt ihre erste Stufe zur Erde zurück und landet senkrecht auf einer Plattform – um für einen neuen Start präpariert zu werden.

Elon Musk und der Mars

Musk will auch Menschen zum Mars schicken, dort eine Siedlung bauen. Bisher hat ihm niemand dieses Vorhaben ausgeredet – diesen aberwitzigen Plan. Dort sollten Roboter tätig sein, nicht Menschen, die in unwirtlicher Umgebung jahrelang eingesperrt würden . . .

Tausendsassa und Exzentriker zwischen Himmel und Erde: Elon Musk

Welch ein Gegensatz: Sein Privatleben erscheint bizarr und quasi „durch den Wind“, beruflich dagegen ist er das intelligente Glückskind. Da hat er es schließlich mit zwei einzigartigen Einfällen zum Multi-Milliardär gebracht: Elon Musk, Jahrgang 1971 (!!!).

Phantastische Autos und einzigartige Raketen

Das Bizarr-Private: Mit seiner ersten Ehefrau, der Schriftstellerin Justine Wilson, hat er fünf Söhne, Zwillinge und Drillinge. Er ließ sich scheiden, um 2010 die britische Schauspielerin Talulah Riley zu ehelichen. Scheidung 2012. Doch ein Jahr später heiratete er sie erneut, um nach nur zwölf Monaten wiederum geschieden zu werden. Im Jahr darauf machte dieses Paar die Scheidung rückgängig, aber 2016 reichte sie die Scheidung ein. 2017 dann war Musk einige Monate lang mit der Schauspielerin Amber Heard liiert. 2018 letztlich gab es Medienberichte, wonach Musk ein Verhältnis mit der sehr erfolgreichen kanadischen Sängerin Grimes. geborene Claire Boucher, hat. Sie gebar 2020 einen Sohn, und der wurde – um im Bizarren zu bleiben – X AE A-12 Musk genannt. Seine singende Mutter erläuterte das jetzt wie folgt: „Das  X steht für eine unbekannte Variable, AE für künstliche Intelligenz und A -12 ist die Zulassungsnummer unseres  Lieblingsflugzeugs“.

Viel zielstrebig-geglückter, aber doch auch phänomenal stellt sich das innovative Technik-Imperium dieses Elon Musk dar. Schließlich hat er mit der Marke Tesla die weltweit führenden und fortschrittlichsten Elektro-Autos und mit seiner Firma SpaceX eine Rakete entwickelt, deren Fähigkeiten bisher weder von der NASA, der ESA oder der russischen Raumfahrt erzielt wurden.

Kann eine Biografie noch brillant-erfolgreicher sein?

SpaceX gründete Elon Musk 2002. Er ist Raketen-Designer dieses Raumfahrt-Unternehmens und dessen alleiniger Geschäftsführer. Mit den von ihm entwickelten und gebauten Raketen schaffte er es, binnen 15 Jahren zum weltweit führenden Anbieter von Satelliten-Transporten zu deren Umlaufbahnen zu werden. Mit seinem Raumschiff „Dragon“ steuert er zudem seit 2012 die Raumstation ISS an, um Versorgungsgüter dorthin zu bringen. Es heißt, er könne das billiger tun als seine staatlichen Konkurrenten aus den USA und Russland. Der Clou seiner Raumfahrt-Innovationen aber ist eine wiederverwendbare Rakete: Nachdem sie etwa einen Satelliten auf dessen Umlaufhöhe im Weltall gebracht hat kehrt sie zur Erde zurück, landet senkrecht auf einer Plattform – und kann für einen neuen Start hergerichtet werden. Gegenwärtig „bastelt“ Musk an der Raumschiff-Kombination Starship/SuperHeavy, die irgendwann Menschen zum Mars befördern soll. Für 100.000 Dollar pro Person.

Grünheide(Mark): Auf dem Weg vom Dorf zur Industriestadt

01ier siedelten schon die Germanen. Denn es gibt seit Jahrhunderten fruchtbare Grünflächen sowie Flüsschen und Seen – eine ganze Seenplatte. Aber ein bemerkenswertes Wachstum der Bevölkerung ist nicht zu verzeichnen: 2003 wurden gut 7 000 Einwohner gezählt, in unseren Zeiten sind es knapp 9 000. Doch nicht nur auf diesem Sektor stehen geradezu dramatische Veränderungen bevor. Wie die Germanen sich aus Stämmen und Sippen rekrutierten, besteht das Amt Grünheide aus einem guten Dutzend Siedlungen und Dörfern, die oft kilometerweit auseinander liegen, aber durch sehr gut ausgebaute Landstraßen verbunden sind. Vielleicht kann man das Viertel um Kirche und Schmiede als Mittelpunkt, keinesfalls als Zentrum bezeichnen.

Das alles entwickelt sich mit Sicherheit binnen kürzester Zeit zur Industriestadt. Mit Supermärkten und Boutiquen etwa in einem Shopping Center, mit Schaufenstern, die zum Bummeln einladen. Mit größter Gewissheit wird Grünheide einen Wohnungsbauboom erleben. Denn aus diesem schönen Sammelsurium von attraktiven Siedlungen entsteht eine Industriestadt – Wolfsburg, wenn man so will, lässt grüßen.

Das Gebiet Grünheide hat eine bewegte Vergangenheit:

 

Bis zu Reformation gehörte das gesamte Gebiet zum Kloster Zinna. Kurfürst Joachim II. baute auf einer Insel im Werlsee ein Jagdhaus, und in das lud er 1541 seinen Bruder ein,  Markgraf Johann von Brandenburg-Küstrin. Aus dieser Zeit auch stammt der Begriff „grüne Hyde“. Der 30jährige Krieg (1613 bis 1643) entvölkerte die Region fast vollständig.

Das änderte sich erst 1662, als der Große Kurfürst – Friedrich Wilhelm – eine Sägemühle bauen ließ. Daher gilt 1662 auch als Grünheides Gründungsjahr. Friedrich II. dann, der Große, siedelte zwischen 1748 und 1763 Kleinbauern und Holzfäller an – ihre kargen Behausungen wurden „Kolonien“ genannt. Einen weiteren Aufschwung gab es 1875, als das Flüsschen Löcknitz ausgebaut und schiffbar gemacht wurde.

Wohlhabende und prominente Berliner entdeckten schließlich Grünheide und bauten an den Ufern von Werlsee und Peetzsee ihre Sommerhäuser: Gerhart Hauptmann ebenso wie Bertolt Brecht, Wilhelm Busch oder Ernst Rowohlt.

Um zur Neuzeit zu gelangen: Im September 1989 wurde im Haus von Katja Havemann die DDR-Bürgerrechtsbewegung „Neues Forum“ gegründet, die eine deutsche Wiedereinigung forderte. Katja Havemanns Ehemann Robert übrigens galt in der DDR als „Staatsfeind“ und wurde mit jahrelangem Hausarrest bestraft.

Grünheide also besteht aus einem knappen Dutzend Ortsteilen, die einst selbstständige Gemeinden waren: Spreeau und Mönchwinkel, Birkenwerder, Freienbrink, Storkowfurt, Fangschleuse, Gottesbrück – um nur einige zu nennen.

Mit historischen Sehenswürdigkeiten ist Grünheide nur mäßig bedacht worden. Die 1892 errichtete „Kirche Zum Guten Hirten“ muss in diesem Zusammenhang Erwähnung finden. Ihr Taufbecken aus Sandstein stammt noch aus dieser Gründungszeit. Dieser neuromanische Backsteinbau wurde in die Denkmalliste des Landkreises Oder-Spree aufgenommen. Die beiden Figuren der Apostel  Petrus und Paulus in der Küsterei schuf der  Berliner Bildhauer Gotthold Riegelmann (1864 bis 1935).

Dieses insgesamt idyllische „Gestern“ findet Ergänzung in einem supermodernen „Heute“, denn Elon Musk, reichster Mensch der Welt und Amerikaner, baut hier eine Superfabrik. Er, (Jahrgang 1971), investiert mehr als vier Milliarden Euro. Hier sollen ab Mitte 2021 Modelle des Elektroautos Tesla vom Band rollen – 150 000 Stück pro Jahr. Mehr als 4 000 Personen finden hier, quasi vor den Toren der Hauptstadt und dicht am Berliner (Autobahn)Ring gelegen, Arbeit. Die Teslastraße führt direkt zur größten Produktionshalle, und die ist mit den Ausmaßen 740 mal 310 Meter wahrhaftig gigantisch.

Grünheide: Um die 50 Kilometer von Berlin wie auch Potsdam entfernt. Anreise mit Auto empfohlen. Navi geradezu ein Muss.

Hier weitere Beiträge von Chefredakteur a.D. Wolfgang Will 

Hier ein Buch zum aktuellen Thema Tesla in Brandenburg, erschienen im Verlag L & H

Tesla L & H Verlag für Regionalgeschichte

Cover Tesla L & H Verlag Cover

2023-08-21T11:05:35+02:001. Dezember 2020|Kategorien: Mobilität|Tags: , |2 Kommentare

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2 Kommentare

  1. goran 17. August 2022 um 14:57 Uhr

    Stimmt nicht Nikolai Tesla stammt aus Kroatien und nicht aus Österreich oder Ungarn

  2. Grabowski 18. November 2022 um 08:58 Uhr

    Elon Musk war nur Investor und hat Tesla sukzessive übernommen. Er hat Tesla nicht benannt und auch nicht erfunden/entwickelt. Er ist ein manipulativer Blender mit viel Geld – mehr nicht

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