Ein Freund gab uns den Tipp, auf dem Weg nach Oppeln/Opole unbedingt einen Stopp im kleinen Städtchen Praszka einzulegen. „Dort wartet eine Überraschung auf Euch.“ Wir parkten am Markt, dem „Plac Grunwaldzki“, wo uns zunächst das Denkmal für den Heiligen Florian begrüßte. In Polen wird Florian, der Heilige Schutzpatron der Feuerwehr, sehr verehrt. Und wie wir erfuhren, besonders in der Stadt Praszka, rund 70 Kilometer von der Wojewodschaftshauptstadt Opole entfernt, . Hier gibt es auch eine Kirche, die dem Heiligen Florian gewidmet ist. Auf wundersame Weise soll Florian ein Feuer mit einem einzigen Krug Wasser gelöscht haben. Deshalb wird der Heilige Florian oft mit einem Löscheimer dargestellt. Sollte das die angekündigte Überraschung sein?

Auf dem Grunwaldplatz steht der Heilige Florian, der Schutzpatron der Feuerwehrleute.
Ein aufmerksamer Einwohner beobachtete uns beim Fotografieren, sprach uns an und meinte, Praszka hätte noch eine weitere Sehenswürdigkeit, nur wenige Schritte vom Heiligen Florian entfernt. Von der Hauptstraße aus sah man über den Gartenzaun eine Dampflok samt Waggon, frisch renoviert.
Die Lok Px48-1770, 1953 im Dampflokwerk Chrzanow hergestellt, und ein Personenwagen des Typs 1AW der Waggonfabrik Swidnica (Schweidnitz), erinnern an die bis 1987 in der Gegend verkehrende Wieluner Schmalspurbahn, die seit 1917 zwischen Wielun und Praszka auf der Spurweite von 750 Millimeter fuhr.
Der letzte Zug fuhr am 31. August 1987. Die dann im Bahnhof Praszka zurückgelassene Dampflokomotive mit Tender und Personenwagen wurden nicht verschrottet, sie gehörten dem Eisnebahnmuseum in Warschau. Einwohner verhinderten den um 2015 vorgesehenen Abstransport und erarbeiteten ein Projekt, um das technische denkmal dauerhaft im Hof des Museums Praszka zu zeigen. So beherbert der Garten des liebevoll gestalteten Museums eine überegional bekannte eisnebahntechnische Rarität.Dank finanzieller Mittel des polnischen Ministeriums für Kultur und Nationales Erbe und der Gemeinde Praszka konnten beide Objekte detailgetreu restauriert werden.

Hergestellt wurde die Lok 1953 im Lokwerk Chrzanów, im Powiat Chrzanowski in der Woiwodschaft Kleinpolen, 50 kilometer von Krakow entfernt.
Seit dem 11. November 2015 ist das technische Denkmal im Garten des Museums die Attraktion für große und kleine Technik-Lieberhaber der Verkehrsgeschichte. Auch so manche deutsche „Pufferküsser“ fanden den Weg in die Kleinstadt.
Besonders an Museumstagen, wie kürzlich am Internationalen Tag, haben die freundlichen Museumsmitarbeiterinnen Justine und Jolanta alle Hände voll zu tun.
Nicht nur mit dem Verkauf der Eintrittsfahrkarten, sondern auch mit den mündlichen Berichten über die Schmalspurbahn. Dann wird Techniktrumpf aus Uropas Tagen illuminiert und lädt mit typischen Eisnebahngeräuschen nicht nur junge Besucher ein.
Im Museum können noch weitere Objekte der Eisenbahn, Karten über die Strecken sowie alte Fotografien besichtigt werden. Es war eine wirkliche Überraschung, die wir in dem Museum von Praszka erlebten.
Weitere Informationen erhaltet ihr hier:
Museum in Praszka
Plac Grunwaldzki 15
im Internet: www.muzeum.praszka.pl
In Praszka leben rund 9.000 Einwohner, die Gemeinde hat seit 1392 Stadtrecht. Praszka war immer polnisch war, aber direkt an der Grenze zu Schlesien lag, gehört seit der Gebietsreform 1999 zur Wojewodschaft Oppeln, Kreisstadt ist Olesno, das einstige schlesische Rosenberg.
Infor über touristische Sewhenswürdigkeiten der Wojewodschaft Opole erhaltet ihr hier auf der Webseite von Visitopolski.pl.
Nächste Station unserer von Visit Opolski unterstützten Tour durch das Oppelner Land ist die Wojewodschaftshauptstadt Opole.
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