Wer die Gegend um den Edersee besucht, sollte sich unbedingt auch Zeit nehmen für den einzigen Nationalpark Hessens, den Nationalpark Kellerwald-Edersee. Der Nationalpark schützt einen der größten Buchenwälder Mitteleuropas. Urige Wälder auf Bergkuppen und in Schluchten am Edersee, Felsen und Blockhalden, naturnahe Bäche und ruhige Wiesentäler sind die Schätze des Nationalparks.
Unesco-Auszeichnung für Kellerwald
Die Unesco adelte den Nationalpark Kellerwald – Edersee zusammen mit anderen bedeutenden Buchenwäldern, darunter den Nationalpark Jasmund auf der Insel Rügen sowie den Nationalpark Hainich in Thüringen, den Grumsiner Forst in Brandenburg und den Serrahner Buchenwald im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern, als Weltnaturerbe.
Abenteuer Baumkronenweg
Wie auch im Hainich (Thüringen) und auf der Insel Rügen kann man am Edersee auf einem 800 Meter langen Baumkronenpfad das herrliche Wechselspiel der vier Jahreszeiten im Buchenwald beobachten.
Wandern in wilder Natur
Der Nationalpark Kellerwald-Edersee liegt südlich des Edersees. Von Bad Wildungen aus kann man beispielsweise über das Dorf Kleinern in den Urwaldsteg einsteigen und erlebt auf einer Wanderung einen Querschnitt des 5700 Hektar großen Nationalparks. Das Credo: Natur darf hier Natur sein. Einst war hier das Jagdgebiet der Fürsten von Waldeck. Der Wildbestand kündet noch heute davon. Im Kellerwald wachsen 540 verschiedene Pflanzenarten. Berühmt ist die Rotbuche, die nur in Mitteleuropa wächst und bis zu 450 Jahre alt wird.
Stille Buchten, ideal für Angler und Ruhesuchende
Die Brüder Grimm
Der Reiz des Nationalparks Kellerwald – Edersee besteht auch darin, dass er völlig unbesiedelt ist. keine Straße führt hindurch. Mehr als 5000 Hektar groß ist der Nationalpark. Für Wanderer ein Traum. Beste Ausgangspunkte für eine Wanderung sind beispielsweise die Orte Frankenau oder Bad Wildungen am südlichen Rand des Nationalparks.
Foto: D.Weirauch
Übrigens: Bei den Gebrüdern Grimm diente der wildromantische Kellerwald inmitten des Waldecker Landes als perfekte Kulisse für ihre schaurig-schönen Geschichten, mit verwunschenen Pfaden und tiefen Tälern. Wo Hexen hinter knorrigen Bäumen lauerten und Wölfe lebten. Das ist die Grimmheimat Nordhessen. Und wer noch ein Stück weiterwandert: Wie ein Märchendorf präsentiert sich das Schneewittchendorf Bergfreiheit.
„Wildnis von morgen“
Die ausgedehnten Laubwälder im Nationalpark werden nicht mehr bewirtschaftet. Hier entsteht „Wildnis von morgen”, so ein Ranger bei einer der Führungen. Wandern auf einem der 20 ausgewiesenen Rundwege im Nationalpark Kellerwald ist deshalb ein Erlebnis der besonderen Art. Die Wege ergänzen die durch den Nationalpark verlaufenden regionalen Hauptwanderwege Kellerwaldsteig, Urwaldsteig und Ederhöhenweg. Stundenlang war ich allein in diesem Paradies im Waldecker Land, 60 Kilometer von Kassel entfernt.
Regelmäßige Führungen
Wer den Nationalpark nicht auf eigene Faust erkunden möchte, kann sich einem Ranger anschließen (Infos im NationalparkZentrum). An allen Wochenenden finden Rangertouren in den Nationalpark statt – zu Fuß, auf dem Fahrrad und dem Planwagen und mitunter auch bei Nacht.
Beliebt sind die sogenannten Morgentau-Touren mit der Elektrofähre Im Morgennebel mit dem Boot zur Banfebucht, mit dem Ranger in den erwachenden Nationalpark nach Bringhausen und schließlich ein wohlverdientes Frühstück nach der Rückfahrt über den See. Dazu muß man sich vorher anmelden. Hier der Link zur Veranstaltungsseite des Nationalparkes. Der Preis: 30 Euro (inkl. Bootsfahrt und Verpflegung)
Im Reich der Buchen
Der einzige hessische Nationalpark Kellerwald-Edersee schützt einen der letzten großen und naturnahen Rotbuchenwälder Mitteleuropas. Urige Naturwaldrelikte, über 1.000 reinste Quellen und naturnahe Bäche, Felsfluren und Blockhalden sind seine Schätze. Ausgewählte Bereiche des Großschutzgebietes gehören zum transnationalen UNESCO-Weltnaturerbe „Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands“.
Die Nationalpark-Region ist ein Paradies für Wanderer. Eingebettet in urige Krüppelwälder, umgeben von steilen Hängen und Schluchten, windet sich der klare, blaugrüne Edersee. Wanderer auf dem Urwaldsteig laufen auf verschlungenen Pfaden durch naturbelassene wilde Eichen- und Buchenwälder. Über Stock und Stein durchwandern Sie einzigartige Natur mit herrlichen Ausblicken auf die Wald- und Seenlandschaft. Bizarre Baumgestalten entführen in die verwunschene Welt der Kobolde. Im einzigen Nationalpark Hessens ist auf einer Fläche von etwa 5700 Hektar einer der größten zusammenhängenden Buchenwälder Mitteleuropas geschützt.
Keine Straße, keine Siedlung zerschneidet die alten Buchenwälder. Natur Natur sein lassen ist das Motto aller Nationalparke weltweit. Im Sommer erstrahlt der Buchenwald in hellem, leuchtendem Sommergrün. Das NationalparkZentrum lädt alle Besucher ein, spielerisch die Geheimnisse des Nationalparks zu entdecken und sich auf eine virtuelle Expedition zu begeben. Hier folgen Besucher dem Feuersalamander auf seinem Pfad durch die „Felsen und Blockhalden“ oder werden im „Buchenurwald“ in die Perspektive eines Spechtjungen versetzt. Ein einmaliges 4D-Kinoerlebnis nimmt die Besucher am Ende des Ausstellungsbesuchs mit auf einen Streifzug durch den Nationalpark.
Radfahren im Nationalpark
Viele Wege sind mit einem Fahrradsymbol markiert. Direkt am NationalparkZentrum können E-Bikes ausgeliehen werden. Auch im Kurparkzentrum von Reinhardshausen, so Fahrradverleiher Heinrich Müller, stehen mehrere E-Bikes bereit. Wer beispielsweise von dort in den Nationalpark Kellerwald-Edersee und weiter zum Schloss Waldeck sowie rund um den Edersee fährt, hat gut und gerne am Abend 70 Kilometer zurückgelegt. Aber: Innerhalb des NationalparksKellerwald – Edersee hat die Natur Vorfahrt.
Der Ausbau der Fahrradwege entspricht nicht immer den gängigen Normen. Vor allem der Urwaldsteg ist Wanderern vorbehalten. Und es herrscht Helmpflicht.
Besuch im Nationalpark Zentrum
Im Nationalpark Zentrum Kellerwald-Edersee können die Besucher spielerisch die Geheimnisse des Nationalparks entdecken. Erlebnisräume und ungewöhnliche Ausstellungsstücke garantieren spannende Einblicke in die werdende Wildnis des Nationalparks. Im 4D-Kino spürt man den Wind der Wälder und das Krabbeln der Käfer. Ein Besuch des großen Nationalpark Zentrums mit Shop und Gaststätte ist auch eine Schlechtwettervariante. Stundenlang kann man im modernen und interaktiven NationalparkZentrum mit seinem 4D-Sinnenkino den Schätzen der urwüchsigen Landschaft des Nationalparks nachspüren.
Wer einmal im Nationalpark unterwegs ist, dem sei der Besuch des WildtierParks in der Nähe der Staumauer an der Edertalsperre empfohlen. Nicht nur faszinierende Ausblicke auf den Edersee sind möglich, auch eine Greifvogel-Flugschau in unvergleichlicher Umgebung gehört zu den Höhepunkten eines Besuches. Der rund 80 Hektar große WildtierPark ist eine Einrichtung des Nationalparks Kellerwald-Edersee. Anzutreffen sind Tierarten wie Wolf, Luchs und Wisent in Gehegen. Rotwild, Damwild und Muffelwild bewegen sich im WildtierPark sogar völlig frei.
Gästekarte MeineCardPlus
Erwähnenswert ist unbedingt, dass viele Attraktionen am Edersee kostenlos mit der MeineCardPlus besucht werden können. Der Clou dabei: Wer beispielsweise im Yachthof Edersee auf der Halbinsel Scheid bei Wiebke Henning oder im bereits in der 8. Generation von der Familie Gerlach geführten Hotel Werbetal in Waldeck wohnt, der bekommt die MeineCardPlus sozusagen als Geschenk des Gastgebers.
Mit der MeineCardPlus kann man nicht nur kostenlos mit Bussen und Bahnen des Nordhessischen Verkehrsverbundes (beispielsweise auch der Kurhessenbahn) fahren, sondern kommt kostenlos in zahlreiche Attraktionen hinein. Dazu zählen beispielsweise das Nationalparkzentrum des Nationalparks Kellerwald – Edersee, der Baumkronenweg und der WildtierPark. Aber auch ein Runde Segway am Edersee gehört zum Angebot.
Die MeineCardPlus-Gastgeber schenken, das ist fast einmalig in Deutschland, ihren Gästen die Gästekarte „MeineCardPlus“ und damit den komplett freien Eintritt in über 120 Freizeiteinrichtungen (Mehr Infos unter www.meinecardplus.de).
Informationen für Besucher
- Anfahrt: A4 ab Dortmund bis Abfahrt Diemelstadt,. A7 ab Hannover bis Kassel, dort A49 bis Fritzlar. Ab Marburg auf der B3 Richtung Kassel, weiter auf der B62 bzw. B252 Richtung Frankenberg. Mit dem Bus bzw. der Bahn bis Bad Wildungen, Korbach oder Frankenberg, von dort mit Bussen zum Nationalpark-Zentrum
- Nationalpark Zentrum Kellerwald-Edersee: Weg zur Wildnis 1, 34516 Vöhl-Herzhausen, Telefon: 05635 992781, www.NationalparkZentrum-Kellerwald.de, Geöffnet: April bis Oktober tgl. von 10 bis 18 Uhr, November bis März: 10 – 16.30 Uhr
- WildtierPark Edersee: Am Bericher Holz 1, 34549 Edertal-Hemfurth, Tel.: 05623/97303, Homepage: www.wildtierpark-edersee.eu
- Nationalpark Kellerwald-Edersee im Internet: www.nationalpark-kellerwald-edersee.de,
- Nordhessen im Internet: https://www.grimmheimat.de
- Baumkronenweg Edersee, Brühlfeld 3, 34549 Edertal-Hemfurth,Tel.: 0 56 23 / 9 73 79 77, Mail: info@baumkronenweg.de
Übernachten, u.a.: Flair Hotel Werbetal, Uferstr. 28, 34513 Waldeck, Tel.: 05634/9796-0Mail, Mail: info@hotel-werbetal.de, Ferienwohnungen: SommerHaus & Yachthof am Edersee (Wiebke Hennig), Tel.: 05634-1712 , Mail: info@sommerhaus-edersee.de
Gut essen: Fischerhütte Edersee, Strandweg 9, 34549 Edertal-Rehbach, Tel.: 056234177, Mail: info@fischerhuette-edersee.de
Die Recherche am Edersee wurde unterstützt von der Grimmheimat Nordhessen.
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