Bei der Schrodaer Kreisbahn (polnisch: Średzka Kolej Powiatowa), rund 35 Kilometer im Süden Posens gelegen, vermischen sich Dampf mit dem Herzblut der engagierten Vereinsmitglieder. Seit rund 125 Jahren ist der kleine Ort Środa Ausgangspunkt einer Schmalspurbahn, die einst Teil des umfangreichen Netzes der Schrodaer Kreisbahn war. 1968 wurde der Personenverkehr auf der Strecke von Poznań nach Środa Wielkopolska eingestellt, 2003 für den Touristenverkehr zwischen Środa Miasto bis Zaniemyśl (Santomischel) wieder aufgenommen und lädt an den Sommerwochenenden zu inspirierenden Fahrten (auch mit Cabriowagen) ein. Die auf 750 Millimeter Spurweite verkehrenden Fahrzeuge wurden liebevoll aufgearbeitet, der Schaffner kontrolliert die Pappkarten und bietet Souvenirs und Prospekte an.
Zugpferd ist die in Polen gebaute Schlepptender-Lokomotive Px48-1756
Bis zur Endstation Zaniemyśl (Santomischel) sind es 13 Kilometer unaufgeregte Fahrt durch eine vorwiegend von Landwirtschaft geprägte Landschaft. Dem Verein Towarzystwo Przyjaciół Kolejki Średzkiej „Bana“ kann man nur wünschen, dass die Authentizität erhalten bleibt. Ideen dafür gibt es genug, wie die auf dem Betriebsgelände stehenden und die Aufarbeitung wartendenden Fahrzeuge zeigen.
Regelmäßige Sonderfahrten und Bahnhofsfeste sowie Dampfloktreffen mit mehreren Schmalspurloks erfreuen sich großer Beliebtheit.

Ehrenamtler engagieren sich für die Schmalspurbanhn
Die Bahn verkehrt laut Fahrplan in der Sommersaison an Samstagen und Sonntagen sowie an Feiertagen mit jerweils drei Zugpaaren zwischen Środa und Zaniemyśl. Sonderfahrten sind möglich.
ein Blick in die Geschichte der bald 111-jährigen Schrodaer Kreisbahn erhaltet ihr im Preßkurier.
In Poznań selbst lädt die Parkeisenbahn, hervorgegangen als von Pfadfindern betriebene Schmalspurbahn, am Ufer des Maltasees nicht nur Kinder und Jugendliche zur Mitfahrt ein. Zudem kann man in der 600.000 Einwohner zählenden Stadt liebevoll verehrte ausgemusterte Dampfrösser vor dem Fussballstadion von Lech Poznań und im Museum der Panzerwaffen bestaunen.

Dampflok der Maltanka in Poznan Foto: Kolej Parkowa Maltanka
Maskottchen für den Fußballverein: Ty51 183 vor Stadion Lech Poznan Foto: Weirauch
Auch die Wyrzyska Schmalspurbahn in der Nähe von Piła (Schneidemühl) sowie die Mosina-Draisinenbahn, die von Mosina (Moschin) ins Herz des Wielkopolska-Nationalparks führt, verbindet sportliche Aktivität mit Eisenbahnhistorie.
Da bis auf das Bahnbetriebswerk Wolsztyn und die Parkeisenbahn Maltanka in Posen/Poznan die anderen Schmalspurbahnen von Vereinen betrieben werden, ist es ratsam vorab auf die jeweiligen Webseiten zu schauen, ob und wann sie fahren.
Und hier erfahrt ihr mehr über Dampflokromantik in der Wojewodschaft Großpolen
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