2018 zeigte sich die Stadt Luxemburg von einer bisher verborgenen Seite. Seit Dezember 2017 verkehrt die modernste Straßenbahn Europas entlang der beeindruckenden Avenue Kennedy hinauf auf den Kirchberg. Sie verbindet die ebenfalls neue Standseilbahn „Pfaffenthal-Kirchberg“ mit der Unterstadt von Luxemburg. Ab hier schwebt ein Panoramaaufzug entlang der von der UNESCO als Weltkulturerbe geschützten Festungsmauern in Richtung Oberstadt. Luxemburg entdeckt sich damit neu, aus völlig unerwarteter Perspektive.
Erlebnisreiche Panoramatour
Einstieg in die Straßenbahn ist die Station „Luxexpo“ am Kreisverkehr Serra im Stadtteil Kirchberg. Die erlebnisreiche Panoramatour beginnt am Fuße der Monumental-Skulptur von Richard Serra. Die in Glas und Stahl errichtete Haltestelle ist ein Kunstwerk des Landschaftsarchitekten Peter Latz. Die Bahn führt durch eine Freiluft-Galerie der bedeutendsten Namen zeitgenössischer Architektur. Vorbei geht die Fahrt an Julian Opie’s Skulptur, „Walking in the city“, entlang beeindruckender Bauten von Richard Meier vom Architekturbüro Diener&Diener. Besonders auffällig ist die Fassade in Metallgeflecht des Luxemburger Architekten François Valentiny. Er hatte bereits die Aufmerksamkeit mit seinem Entwurf zum Bau des Luxemburger Pavillons für die Weltausstellung in Shanghai erregt.
Die nächste Haltestelle befindet sich am Eingang zur Nationalbibliothek der für ihre aufregenden Bauten bekannten Architekten Bolles+Wilson & WW. Nächste Station ist der Zentralpark. In der sehr organisch gezeichneten „Coque“, ein in Spannbeton ausgeführter Bau Roger Tailliberts, finden meist die größten Sport- und Kulturevents Luxemburgs statt.
Wie europäisch ist Luxemburg ? Im Viertel Kirchberg sind rund 10.000 Europabeamte in unterschiedlichen Behörden beschäftigt. Das Europaviertel wird von den „Goldbarren“ des Europäischen Gerichtshofs überragt. Die Gebäude sind ein Werk des französischen Architekten Dominique Perrault.
Für den Sitz der Europäischen Investitionsbank zeichnet Sir Denys Lasdun, einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsmoderne, verantwortlich. Der Name der folgenden Haltestelle „MUDAM–Philharmonie“ ist Programm. Luxemburgs berühmtes Konzerthaus Philharmonie ist ein Meisterwerk des Architekten Christian de Portzamparc.
Im daneben liegenden Stadtpark „Trois Glands“, lädt das Mudam – Musée d’Art Moderne Grand-Duc Jean zur Entdeckung zeitgenössischer Kunst ein. Der Bau stellt einen kühnen Entwurf des Stararchitekten Ieoh Ming Pei dar.
Das daran angrenzende pädagogisch sehr spannende Festungsmuseum „Musée Dräi Eechelen“ ist in einer ehemaligen Befestigungsanlage untergebracht.
Letzter Halt der Trambahn ist „Pfaffenthal-Kirchberg“. Hier erfolgt der Einstieg in die Standseilbahn nach der Unterstadt Pfaffenthal. 40 Meter führt die Bahn in die Tiefe und zeigt wie malerisch aber auch topografisch schwierig die Lage der ehemaligen Festungsstadt ist.
Mit einem Schlag fühlt sich der Besucher in die Zeit zurückversetzt, steht mitten im Zentrum des Unesco-Weltkulturerbes. Nach Überqueren der Alzette-Brücke erfolgt eine Fahrt in der Panoramakabine der Verbindung „Pfaffenthal-Oberstadt“. Die 71 Meter Höhenunterschiede werden in Windeseile überwunden. Die Aussicht ist atemberaubend. Die Oberstadt ist das historische Zentrum der Stadt, mit zahlreichen Museen, Luxusboutiquen und Warenhäusern.
Doch damit nicht genug, seit Herbst 2017 führt eine Seilbrücke (154 Meter) unterhalb der Adolfbrücke hindurch. Der in Luxemburger Stein von 900 bis 1903 errichtete Brückenbogen gehörte damals zu den größten weltweit. Kaum sichtbar zieht sich nun die Fahrrad- und Fußgängerbrücke unter der Brückendecke hindurch. Das zeitgenössische Bauwerk erschließt die Unesco-geschützte Festungsanlage und verleiht dem Bauwerk ein Hauch zeitgenössischer Frische. Die „neue“ Aussicht auf das Petrusstal, den Place de la Constitution und die Kathedrale ist beeindruckend.
Laut einer Umfrage des Magazins GEO ist Luxemburgs Hauptstadt die zweitentspannteste „Metropole“ der Welt: „Die Hauptstadt des kleinen Staates sticht alle anderen Städte bei der mentalen Gesundheit ihrer Einwohner. Das könnte an den vielen Grünflächen, der guten sozialen Absicherung und der geringen Bevölkerungsdichte liegen, die Luxemburg aufweist“.
Einfachraus.eu hat hier einige Sehenswürdigkeiten zu Luxemburg vorgestellt:
+ Grab des Hauptmann von Köpenick
+ Warum man Luxemburg besuchen sollte
+ Luxemburg – die Puppenstube Europas
Tipp für die Umgebung von Luxemburg: Burg Beaufort.
+ die kleine Stadt Echternach.
Weitere Informationen zur Hauptstadt von Luxemburg findet ihr hier. www.visitluxembourg.com/de/regionen/luxemburg-hauptstadt
Hier einige Tipps für einen Aufenthalt am Wochenende.
Luxemburg hat auch 2024 viel zu bieten, darunter diese neuen Highlights: Ein besonderes Erlebnis für Wanderer und Familien sind neue, originelle Wanderhütten – auf luxemburgisch „Kabaisercher“ genannt – entlang des 90 Kilometer langen Minett Trail, der so in mehrere Tagesetappen aufgeteilt werden kann. Durch den „Garten der Stadt“ führen die im letzten Jahr neu eingeweihten Guttland Trails: Zwischen fünf und elf Kilometer lang, bieten die Rundwanderungen Gelegenheit zum Durchatmen und Entschleunigen und rücken die wild-romantische Landschaft dieser Region Luxemburgs mir ihren verwunschenen Wäldern, sanft-plätschernden Bächen und bizarren Fels- und Höhlenformationen ins Rampenlicht. Tief in den Stein gehauen sind auch die Bockkasematten in der Stadt Luxemburg. Dieses von Menschenhand angelegte unterirdische Verteidigungssystem aus dem 17. Jahrhundert wurde 2023 komplett renoviert und ist nun ganzjährig geöffnet – ein absolutes Must-See in der UNESCO Welterbe-Stadt.
Weitere Informationen zu Luxembourg gibt es unter www.luxembourgtravel.lu. Magazine, Broschüren und Karten gibt es hier kostenlos .
Hinterlasse einen Kommentar