Kaum eine andere Region in Deutschland spiegelt den Wandel in der Zeit- und Kulturgeschichte so facettenreich wieder, wie die Region der Burg Altena im Märkischen Kreis. Die majestätische Residenzburg, die malerisch auf einem Felssporn über der Stadt Altena liegt, kann auf eine mehr als 1000 jährige Geschichte zurückblicken und ist durch ein hochmodernes Aufzugssystem in wenigen Minuten von der Stadt aus erreichbar. Sagenhaft sind ihre Anfänge in ottonischen Zeiten, wechselhaft die Geschichte zwischen Aufstieg und Verfall.

Auch die Reformation prägte Westfalen und das Sauerland in besonderer Art und Weise. Martin Luther und seine Mitstreiter waren zwar nie in Westfalen, aber ihre Lehre und ihre Thesen beeinflussten das kirchliche Leben der Region maßgeblich. Um 1600 war die Reformation im Märkischen Kreis und dem südlichen Westfalen abgeschlossen. Einige Herrschaftsgebiete waren lutherisch, andere reformatorisch geprägt, etliche blieben katholisch oder wurden wieder re-katholisiert.

Die Preußen im Sauerland!

Nicht einmal 400 Jahre ist es her, dass die Region der Grafschaft Mark preußisch wurde.

Nach dem Tod des Grafen Johann Wilhelm von der Mark, der 1609 kinderlos starb, begannen jahrelange Erbstreitigkeiten, in deren Verlauf große Teile des Landes an den Kurfürst von Brandenburg fielen. Von 1666 bis 1918 waren die Burg Altena und der heutige Märkischen Kreises ein Teil Preußens. Ja sogar der große Kurfürst Friedrich Wilhem II. von Brandenburg hielt hier Hof. Der 8. Juni 1788 krönte die Stadt Altena und seine Burg durch königlichen Besuch. Der preußische König Friedrich Wilhelm II. war auf einer besonderen Wirtschaftsmission unterwegs und besuchte die Region. Die europaweit bekannten Fabrikanten aus dem Bereich der Drahtherstellung und Metallverarbeitung in Altena und Umgebung waren das Ziel seiner Reise. Große Infrastrukturmaßnahmen gingen diesen zwei Tagen königlichen Besuches voraus. Die Straßen und Brücken wurden ausgebessert, ersetzt und in einen herzeigbaren Zustand gebracht – des Königs Augen sollten eine vorbildliche Industrieregion erblicken. Die Bevölkerung war begeistert, der König ebenso von den Huldigungen, die ihm entgegengebracht wurden. Der großen geschichtlichen Bedeutung der Burg Altena als Stammburg der Preußen war sich der König bewusst. Er war Hohenzoller und Preuße, dennoch ein krasses Gegenteil seines Onkels Friedrich II. Er wollte, wie viele seiner adeligen Zeitgenossen im 18. Jahrhundert das Leben in vollen Zügen genießen. Auch wenn er sich im Siebenjährigen Krieg als Soldat bewährt hatte, richtete er sein Hauptaugenmerk auf die Musik, seine Mätressen und gutes Essen. Jedoch war ihm die Produktivität seiner Fabrikanten ebenso wichtig, wie die Gunst seiner Untertanen.

Auch mehr als 200 Jahre nach diesem königlichen Besuch prägen die Geschichte der Erzgewinnung und Eisenverhüttung diese Kulturregion in einer einzigartigen Weise. Hier darf man selbstbewusst in den Museen des Märkischen Kreises den Bogen vom Kettenhemd zum Supraleiter, von den Grafen von der Mark bis zu Fritz Thomé spannen. Die Museen der Burg Altena und das weltbekannte Museum der Weltjugendherberge präsentieren herausragende Themen der europäischen Zeitgeschichte. Auf der Burg Altena konnte am 29.06.2014 die erste ständige Jugendherberge der Welt den 100. Geburtstag feiern.

Das Winterspektakulum auf der Burg Altena ist für viele Besucher aus dem ganzen Bundesgebiet wegen seinem authentischen Ort, Qualität der historischen Handwerkskünste, mittelalterlicher Musik und kulinarischem Angebot ein Höhepunkt im Jahreskalender.

Die Luisenhütte in Wocklum und die historische Fabrikanlage Maste-Barendorf sind einzigartige Zeugnisse der europäischen Industriekultur und zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert.

Quelle: Pressemeldung

Weiterführende Inforationen unter www.maerkischer-kreis.de