Der Harz, Deutschlands nördlichstes Mittelgebirge, wird in seinem östlichen Teil von einem einzigartigen Schmalspur-Streckennetz durchquert. Mit diesem noch heute fahrplanmäßig mit Dampfverkehr betriebenen Netz wird die zerklüftete Gebirgswelt für den Reiseverkehr erschlossen. Die kleinen Züge mit ihren dampfenden Stahlrössern führen den Reisenden durch tiefen Harzwald, über stele Berge und durch romantische Schluchten, vorbei an ausgedehnten Wiesen hin zu wunderschönen Ortschaften. Fernab von Geschäftigkeit des modernen Reiseverkehrs kann man eine Reise in die Vergangenheit unternehmen.

Die Harzer Schmalspurbahnen vereinen mit dem 131 Kilometer langen Streckennetz die Harzquer-, Brocken- und Selketalbahn.

Die Brockenbahn

Seit Juni 1992 verkehren Züge auch wieder auf den sagenumwobenen Brocken, der mit 1142 Metern höchste Gipfel Norddeutschlands. Ein schönes Stück Arbeit für die rund 700 PS starken Dampfrösser, die als reine Adhäsionsbahnen fahren, also ohne Zahnräder oder ähnliche Hilfsmittel auskommen müssen. Immerhin ist der Brockenbahnhof mit seinen 1125 Höhenmetern der höchstgelegene Bahnhof aller deutschen Schmalspurbahnen und damit ein echtes Muss für jeden Harzbesucher und Eisenbahnliebhaber. Das steilste Streckenstück bewältigt dass die Brockenbahn in ca. 50 Minuten ab Bahnhof Drei Annen Hohne und bietet den Reisenden dabei ein überwältigendes Panorama des Nationalparks Hochharz. Gerade auch im Winter ist eine Bahnfahrt im schneereichen Oberharz von besonderem Reiz. Dem Reisenden bieten sich tiefverschneite Tannenwälder, schneeverwehte Hochflächen und bei klarer Bergluft am Brocken lässt sich ein fantastischer Ausblick ins weite Land genießen.

Die Selketalbahn

Die Selketalbahn ist der romanischste Teil des Schmalspurnetzes und gilt längst als der Geheimtip für Naturfreunde. Die Landschaft entlang der rund 52 Kilometer zwischen Quedlinburg, Gernorde, Harzgerode, Hasselfelde und Eisfelder Talmühle ist ausgesprochen wildwüchsig und romantisch. In teilweise abenteuerlichen Trassenführungen windet sich die Bahn in engen Kurven durch eine ursprüngliche Landschaft. Rechts und links der Gleise wechseln schroffe Felsen urplötzlich mit blühenden Wiesen, malerische Teiche mit weiten, einsamen Buchen- und Eichenwäldern.Kurze Abstecher mit der Bahn nach Harzgerode oder Hasselfelde bieten dem Besucher den Charme typischer Harzorte. Erwähnenswert ist die Wendeschleife in Stiege, die kleinste Wendeschleife Europas.

Die Harzquerbahn

Die Harzquerbahn überquert den Harz in seiner nord-südlichen Achse. Auf den rund 60 Streckenkilometern zwischen Wernigerode und Nordhausen führen die Gleise im munteren Wechselspiel vorbei an allen Schönheiten des Harzes. Von Wernigerode geht die Fahrt zunächst quer durch den Ort, idyllisch umrahmt von Häusern und Vorgärten. Ab Steinerne Renne folgt der lange, kraftzehrende Anstieg nach Drei Annen Hohne, einem echten Wanderparadies. Hier zweigt auch die Strecke zum Brocken ab. Die Fahrt hierher führt entlang der engen Kurven des Drängetals und durch den einzigen Tunnel aller Schmalspurbahnen in den ostdeutschen Ländern. Auf der Fahrt weiter nach Nordhausen geht es über Hochebenen bis Benneckenstein und anschließend durch tiefe, waldreiche Täler weiter nach Ilfeld, dem gebirgigen Tor des Südharzes. Die erlebnisreiche Fahrt endet letztlich am repräsentativen Empfangsgebäude Nordhausen Nord. Seit sich im Juli 1897 zum ersten Mal für einen Zug die grüne Kelle hob, wird die Strecke mit dampfbespannten Zügen befahren. Bis heute spürt man auf der rund dreistündigen Zugfahrt das Flair des vergangenen Jahrhunderts.

Pressemitteilung der Harzer Schmalspurbahnen GmbH: www.hsb-wr.de