Die Höhle Domica gehört seit 1995 zum UNESCO Weltkulturerbe. Nicht nur Höhlenforscher sollten sie besuchen. Das unterirdische Areal, auf dem südwestlichen Rand des Plateaus „Slilická planina“ im Slowakischen Karst gelegen, wird dank ihrer schönen Tropfsteine zu den schönsten Höhlen der Slowakei gerechnet. Sie stellt viele der bisher von mir besuchten Höhlen (wie die Baumanns- oder die Hermannshöhle im Harz) schon wegen ihrer schieren Größe in den Schatten. Das UNESCO-Zetrifikat wurde für mehrere Karsthöhlen vergeben, darunter sind auch Höhlen des Aggteleker Karstes in Ungarn. Neben den Höhlen zählen u.a. die Burg Zips und technische Denkmäler der Bergbaustadt Banska Stiavnicazu den UNESCO-Denkmälern.
Der Eingang in die Höhe befindet sich am südlichen Fuß des Hügels „Čertova diera“ in einer Höhe von 339 Meter. Die Höhle ist mit der Höhle Baradla in Ungarn verbunden, das unterirdische Labyrinth hat eine Gesamtlänge von 25 Kilometer. Auf dem Gebiet der Slowakei befinden sich mehr als 5.300 Meter unterirdischer Gänge. Die Höhe ist als nationales Naturdenkmal geschützt.
Zur Besichtigung sollte man sich einer Führung anschließen. Leider werden nur Stationen bedient und Lautsprecher angeschaltet. Die individuellen Erläuterungen eines Höhlenführers, wie beispielsweise in der Grotte Zinsulusa in Apulien, habe ich vermisst.
Der Entdeckungseingang liegt ungefähr 50 Meter über dem Eingangsbereich. Es ist ein 14 Meter tiefe Schlucht, über die der Entdecker Ján Majko am 3. Oktober 1926 das erste Mal die unterirdischen Räume erreichte.
Im Faltblatt zur Höhle, lesen wir unter anderem: „Charakteristisch für die Domica-Höhle sind große pagodenförmige Stalgmite und einzigartige Schilder und Trommeln, die in keiner anderen Höhle in solcher Menge vorkommen wie gerade hier. Es gibt hier auch Sinterwasserfälle, Vorhänge und unikale Sinterdämme. Domica ist auch eine bedeutende archäologische Lokalität der jüngeren Steinzeit, des Neolithikums. Hier wurden verschiedene Gegenstände aus Stein und Knochen und eine Menge von keramischen Fragmenten gefunden. Die Höhle bietet die Zuflucht für manche Gattungen der Höhlenlebewesen.“
Hier wurden 16 Fledermausgattungen gezählt.
Die Lufttemperatur liegt um 10 Grad Celsius, die relative Luftfeuchte beträgt mehr als 90 Prozent. In der Höhle ist es streng verboten, die Steine oder Verzierungen zu berühren und zu beschädigen, die Höhel zu verunreinigen und elektrische Einrichtungen zu berühren.
Hier einige Stationen:
Samsonove sípy (Samsons Säulen)
sind die mächtigsten Gebilde des Höhlensystems. Ihr Alter wird auf 350.000 Jahre geschätzt. Die verschiedene Farbigkeit der Gebilde ist durch Eisen- und Manganbeimischungen verursacht. Bemerkenswert ist der sogenannte 24 Meter hohe Höhlenkamin.
Majkov dóm (Majkos Dom)
Er ist der höchste unterirdische Raum in der Höhle, nach dem Entdecker genannt. Rechts vom Gehweg ist das Flussbett mit dem Entdeckungseingang, durch den Ján Majko das erst Mal die unterirdischen Räume erreichte. Die Dicke des Kalkmassivs bis zu der Oberfläche beträgt ca. 100 Meter. Die charakteristischen Gebilde dieses Doms sind: Jaskynné záclony (Höhlenvorhänge), Zakuklenec (Der Verkappte) und Kazatelnica (Der Predigtstuhl).
Die Besichtigung der Höhle führt an den Kaskaden, die Römische Bäder genannt werden, weiter. Ähnlich wie die Tropfsteinverzierung bestehen sie aus Kalziumkarbonat, das aus dem Wasser des unterirdischen Flusses Styx ausfällte. Interesant: Von diesem Ort aus bis zur Landesgrenze zwischen der Slowakei und Ungarn sind es rund 1600 Meter.
Dóm Mystérií (Der Mysteriendom)
Terrassenförmige Szenen wurden von den Menschen der sogenannten „bukovohorská“ Kultur geschaffen. Man fand hier auch einen unikaten Abdruck eines groben Gewebes im Ton und andere Befunde. An den Wänden des Heiligen Gangs befinden sich Linien und einfache Kohlenzeichnungen aus der Zeit des Neolithikums.
Dóm indických pagod (Der Dom indischer Pagoden)
Dieser Dom ist der schönste Teil der Höhle, nach den in der Höhlenmitte wachsenden Stalagmiten genannt. Ein dunkler Haufen, der sich hier befindet, ist der Fledermauskot, der sogenannte Fuano. In der Höhle überwintert eine Menge von Fledermäusen. In den weiteren Höhlenteilen gibt es Gebilde, die sogenannten Schilder und Trommeln, die eine Rarität der Höhle Domica sind. Die Schilder sind kreisförmige oder ovale Gebilde.
Palmový háj (Der Palmenhain)
In dem Raum befinden sich viele Stalagnate, die an schlanke Palmenstämme erinnern. Auf der rechten Seite des Gehsteigs ist ein Gebilde, das „Rozkvitnutý strom“ (Der aufgeblühte Baum) genannt wird. Die Baumkrone ist durch erbsenförmige Vorstöße, die sogenannten Pisolithen gebildet.
Koncertná sieň (Der Konzertsaal)
Er zeichnet sich durch eine ausgezeichnete Akustik aus. An der Saaldecke sind schildförmige Gebilde zu erklennen. In der Mitte des Raums befindet sich die sogenannte gotische Säule. In einem anderen Teil rechts vom Gehweg erkennen wir einen Urwald mit vielen Tropfsteingebilden verschiedener Dicke und Form.
Informationen
Internet: www.ssj.sk
E-Mail: domica@ssj.sk
Wichtig: Das Fotografieren und das Filmen sind nur nach der Bezahlung einer Gebühr möglich.
Die Recherche in der Region Kosice, in Kosice und in Tokaj wurde unterstützt von der Tourismus-Vertretung der Slowakischen Republik. Vielen Dank.
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