Er wirkt wie ein Tausendsassa, dieser Gastwirt Janusz Piotrowicz im polnischen Brezg, dass vor dem Krieg einmal Brieg hieß und zu den schönsten Kleinstädten im Oppelner Land oder sogar ganz Polens zählt. Janusz Piotrowicz, der perfekt deutsch spricht, versteht es Menschen aller Coleur zusammenzubringen und tritt zudem mit der preisverdächtigen bodenständigen Küche als kulinarischer Botschafter seiner Region auf. In seinem Restaurant Wozownia an der ulica Piastowka 6b bietet der Mittfünfziger mit seinem team regionale polnische Küche an und führt die Gäste in die von ihm denkmalgerecht restaurierte benachbarte Villa „Magnolia“.
In der Villa kann man ebenso edel speisen, Feste feiern und in den schmucken Appartements wohnen. Dabei ist der Blick in den Park inklusive. Die Besichtigung der Villa, die nicht nur Hausgästen vorbehalten ist, gibt lebendigen Einblick in die wechselvolle Historie des um 1874 erbauten Palais. Eine damals in vielen Städten typische für das gehobene Bürgertum, im eklektischen Stil, die Elemente der Renaissance und des Barock verbindet, errichtete villa. Wenn wir an die Villenvorstädte in Potsdam denken. Piotrowicz hat die Hausgeschichte akribisch recherchiert und von seinem Freund, dem Historiker Romuald Nowak in einem opulenten Text-Bild-Band auf über 100 Seiten niedergelegt. Wir lesen da, dass das Gebäude von einem Offizier des 157. Brieger Regiments Otto Zwez und seiner Frau Marie bewohnt, die der adligen Familie von Reuss abstammt. Späterer Bewohner waren unter anderem ein Amtsrichter und ein Arzt. Nach den Verwüstungen des 2. Weltkrieges gab es Nutzungen unter anderem für einen Kindergarten.
Sann schlug die Stunde für den Denkmalsanierer. 2005 kaufte der jetzige Besitzer das heruntergekommene Gebäude und sanierte es aufwändig, größtenteils in Eigeninitiative. Denn, das muß man wissen: Janusz Piotrowski hat so etwas, was man Mann mit „goldenen Händen“ bezeichnet. Beim Gang durch Restaurant und Villa sind überall Zeugnisse seines Könnens zu finden: ob beim Treppengeländer, den Türen und Schränken oder anderem Interieur. Zu jedem Stück weiß der Hausherr eine Geschichte Janusz Piotrowicz gelang es die unteren einst hochherrschaftlichen Räume gut originalgetreu einzurichten. Nicht nur Stuckdecken, auch alte Lampen und viele Möbel hat er herbeigeschafft, restauriert und in den Originalzustand versetzt.,
„Dies ermöglicht es den Gästen des Restaurants „Willa Magnolia“, den unwiderstehlichen Eindruck zu vermitteln, dass sie sich im Inneren eines Charakters des 19. Jahrhunderts befinden, dem einzigen Ort dieser Art in Brzeg und Umgebung. So beschreibt es der Historikerfreund.
Im geräumigen Biergarten sind verschiedene Kutschen und Reitutensilien ausgestellt, darunter einige Raritäten. So die einst in einer Berliner Kutschenmanufaktur hergestellte Kutsche „Laurisch Berlin“ bezieht.Es gäbe noch viel zu dem Restaurant, seinem Besitzer und der Villa zu erzählen, schaut also selbst bei einer Reise in das Oppelner Land vorbei. Die Küche ist übrigens bezahlbar und durchaus Michelinverdächtig.

Lecker ist der Kartoffelpuffer mit Hefesauce und Krätern angerichtet.

Tochter Alexandra hat auch schon Preise für ihre Dessertzaubereien , so für die Baiserkreation mit Moosbeerencreme, bekommen.
Adresse
Die Recherche in Städte, zu Schlössern, regionaler schlesischer Küche sowie zu technischen Highlights im Oppelner Land wurde unterstützt vom Polnischen FVA Berlin polandtravel sowie visitopolski. Vielen Dank !
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