Der Finowkanal wird 400 Jahre. Es ist der älteste deutsche künstliche Schiffahrtsweg.  Der Kanal ist ein Meisterwerk des Wasserstraßenbaus par excellence. Zwar sind die Feiern dazu in Zeiten der Corona-Pandemie ausgefallen. Trotzdem lohnt es sich, unbedingt mal eine Tour entlang des Kanals zu machen – denn die Route ist nicht nur landschaftlich reizvoll, sie offenbart ebenso Einblicke in die vergangene Industriekultur. Jörn Lehmann schreibt dazu im neuesten Heft des von Rose Kundler herausgegebenen Magazines LANDSICHT u.a.: „Die Anliegerkommunen gründeten 1996 die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Region Finowkanal. Im Jahr 1997 konnte nach zahlreichen Aktionen und Verhandlungen erreichen werden, dass in den folgenden 15 Jahren insgesamt 41,5 Millionen Deutsche Mark in den Kanal investiert wurden. (Abschluss der entsprechenden Vereinbarungen 1998). Diese Summe reichte jedoch für die Sanierung bzw. den Neubau der zwölf Schleusen nicht aus und dabei fand der im Landeseigentum stehende Abschnitt Liebenwalde – Zerpenschleuse (Langer Trödel) nicht einmal Berücksichtigung. Letzterer erfuhr im Rahmen der Wassertourismusinitiative Nordbrandenburg (WIN) durch die Landkreise Oberhavel und Barnim sowie die Kommunen Wandlitz und Liebenwalde seine Revitalisierung.

Hier gibt es Neues zum Finowkanal

Neben dem Bau einer neuen Schleuse im Wandlitzer Ortsteil Zerpenschleuse mussten zwei neue Klappbrücken und eine Hubbrücke errichtet werden. Insgesamt wurden finanzielle Mittel in Höhe von ca. 17 Millionen aufgewandt, um den seit 1925 im Dornröschenschlaf befindlichen, im Eigentum des Landes Brandenburg stehenden Kanalabschnitt wieder schiffbar zu machen. Die feierliche Eröffnung konnte am 16. Juni 2016 begangen werden.“Ragöser Schleuse am Finowkanal

Im Zuge der Reform der Bundeswasserstraßenverwaltung in den Jahren 2012/13 kam die Festlegung, dass für die Sonstige Bundeswasserstraße Finowkanal aufgrund der ausschließlich touristischen Nutzung keine Ausgaben für Investitionen an Schleusen mehr erfolgen sollen. Erneut war das Handeln der Region gefragt. Nach vielen Diskussionen und Hürden kam es im Februar 2020 zur Gründung des Zweckverbandes Region Finowkanal. Dieser wird in zwei Paketen die Schleusen von der Bundeswasserstraßenverwaltung übernehmen und mit finanzieller Unterstützung des Bundes die erforderlichen Sanierungen in den kommenden Jahren realisieren. Damit wird die zukünftige durchgängige Befahrbarkeit gesichert, so dass unsere Nachfahren hoffentlich im Jahr 2120 das 500-jährige Jubiläum des Kanals feiern können. Beim letzten Symposium 400 Jahre Finowkanal in Eberswalde waren auch Freunde vom polnischen Augustowo-Kanal anwesend. ebenso gibt es gute Beziehungen zum Oberlandkanal.

Informationen gibt es bei: Jörn Lehmann, Die Obere Havel und der Finowkanal“, 2015

Weitere Informationen: www.kag-finowkanal.de