Am 4. Advent hinaus zur Beelitzer Bockwindmühle. Der Mühlenverein rief und viele kamen. Das Motto lautete „Mama packt die Geschenke ein, Papa und Kind geh’n zum Mühlenverein“ war dies für die Beelitzer und ihre Gäste eine der letzten Möglichkeit vor Weihnachten, sich draußen zu einem Plausch bei Glühwein und selbstgebackenen Kuchen zu treffen.
Bockwindmühle Beelitz
Davon wurde reichlich Gebrauch gemacht. Natürlich waren auch viele Mamas und Omas da. Oben auf dem Mühlenboden ratterte die Modelleisenbahn und der auskunftsfreudige Müller und sein Geselle lasen Märchen vor. Der gestiefelte Kater auf dem Arm von Müller Ulrich Hyna begeisterte ebenso wie der Weihnachtsmann, der von hübschen Jungfrauen begleitet wurde und den Kindern Geschenke brachte. Doch zuvor führten sie ein lebendiges Weihnachtsprogramm auf. Bei den Liedern des Beelitzer Karnevalschores sangen viele mit. Glühwein, Mandeln, Nüsse sowie Weihnachtsgebäck boten die Müllersfrauen feil.
Begehrt: Mühlenkalender von Felix Körner
Wer Glück hatte, erwischte ein letztes Exemplar des stets begehrten, im Buchhandel und beim Verlag längst ausverkauften Mühlenkalenders des Mannheimer Mühlenfotografen Felix Körner. Zu jedem der stimmungsvollen Aufnahmen gibt Körner Infos zur Mühle. Das Kalenderbild für Juli 2016 ziert die Bockwindmühle Beelitz. U.a. lobt er den rührigen von Wolfgang Trebuth geleiteten Mühlenverein der Beelitzer Bockwindmühle, dem es 2006 gelang, den einst baufälligen Mühlentorso wieder aufzubauen und mit funktionstüchtiger Mühlentechnik zu versehen.
Ostern 2016 an der Bockwindmühle Beelitz
Eins ist sicher. Die Mühlenfans, und nicht nur diese, freuen sich schon auf ein Wiedersehen zu Ostern 2016 an der Bockwindmühle Beelitz an der Trebbiner Straße 72.
Übrigens drehen sich auch in den nächsten Wochen die Flügel der Mühle, denn der Müller und seine Geselle stellen die Jalousienflügel fast täglich nach dem Wind. „Eine Mühle muß arbeiten, sonst ist sie keine richtige Mühle,“ meint Ulrich Hyna. Der Nebeneffekt: das Mehl wird in der Beelitzer Bäckerei Exner zum begehrten Mühlenbrot verbacken. Gesammelt wird vom Mühlenverein, dem 40 Mitglieder angehören, für ein Mehrzweckgebäude, in dem es dann auch Toiletten geben wird. Die Baugenehmigung dafür wurde jüngst erteilt. Auf Anfrage führt der Müller auch durch die Bockwindmühle Beelitz. Alle Infos auf der Homepage der Bockwindmühle Beelitz und hier Infos zu Mühlen im Land Brandenburg.
die Wassermühle von Beelitz
2024 wurde die Wassermühle Beelitz von der Arbeitsgemeinschaft mit historischen stadtkernen als denkmal des Monats ausgezeichnet. wir waren nicht da, veröffentlichen gern die Presemitteilung dazu:
bjektbeschreibung
Vermutlich existierte bereits im 12. Jahrhundert in der Nähe des 1217 erstmals urkundlich erwähnten Beelitz eine Wassermühle. Zum Schutz einer Burganlage war diese Mühle um 1150 an der Nieplitz entstanden und wurde wahrscheinlich durch Kriegseinwirkungen zerstört. Später wurde sie am Standort der heutigen Wassermühle am südlichen Stadtrand von Beelitz neu aufgebaut. In Urkunden aus den Jahren 1416, 1421 und 1440 sicherte der Kurfürst von Brandenburg dem Hospital St. Gertraudt in Treuenbrietzen Abgaben von der Mühle in Beelitz zu. Die Wassermühle überstand wohl den großen Stadtbrand von 1553 sowie auch den Dreißigjährigen Krieg.
Mitte des 18. Jahrhunderts ging die Mühle in Privatbesitz über. Vor 1740 soll bereits die Familie Vogel die Mühle besessen haben. Es folgten darauf verschiedene Mühlenbesitzer bis dann am 30. November 1844 Heinrich Wilhelm Vogel die Beelitzer Wassermühle für 8.000 Reichstaler erwarb und später an sein fünftes Kind Adolf August Tobias Vogel verkaufte. Nach dessen Tod übernahm im Jahr 1921 sein ältester Sohn und heutiger Namensgeber Wilhelm Adolf Ernst Vogel die Wassermühle in einem »sehr dürftigen Zustand«.
In den 1920er Jahren sanierte der Müller Ernst Vogel Gebäude und Technik. Eine gebrochene Welle führte 1946 zur Erneuerung des Wasserrades. Ernst Vogel betrieb die Wassermühle noch bis in die 1950er Jahre hinein. Diese war vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg sehr gefragt, da sie die einzige Mühle der Umgebung war, in der für den Privatgebrauch Korn gemahlen wurde. In den 1950er Jahren übernahm dann sein Schwiegersohn die Wassermühle.
1955 erhoben die Beelitzer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften den Anspruch, die Nieplitz-Wiesen, die als Vorflut für den Mühlenbach dienten, zu nutzen. Im Oktober 1957 entzog der Rat des Kreises Potsdam-Land in Hinsicht auf den volkswirtschaftlichen Schaden der Mühle Vogel das Staurecht, was im Jahr 1960 in Kraft trat. 1967 wurde das Mühlenfließ und der Stausee zugeschüttet und trockengelegt. Das Ende der Beelitzer Wassermühle war somit unwiderruflich. Bis dahin diente die Wassermühle mit davor gelagertem Stausee den Stadtbewohnern auch als Ort der Erholung und war ein wichtiger Teil der städtischen Identität. Am ehemaligen Stauwehr entstand eine gerne von Jugendlichen genutzte Badestelle. Nach der Löschung des 500 Jahre bestehenden Staurechts wurde die Mühle noch bis zur endgültigen Stilllegung 1974 elektrisch betrieben.
In der Zeit von 2020 bis 2023 wurden Wohnhaus und Mühlengebäude sowie die Remise umfassend saniert. Rund 2,9 Millionen Euro wurden in den Bau investiert. Im Bereich der Wassermühle wurde die vorhandene Mühlentechnik in Zusammenarbeit mit der Mühlenvereinigung Berlin-Brandenburg e.V. restauriert und in Teilen ergänzt. Sie stellt nun eine vollfunktionsfähige Mühle aus der Mitte des 20. Jahrhunderts nach, als Ernst Vogel Müller in Beelitz war. Das ehemalige Wohnhaus wurde für eine öffentliche Nutzung als Stadtbibliothek umgebaut. Die Remise wird für temporäre Ausstellungen und Veranstaltungen genutzt.
Die Sicherung der historischen Wassermühle für eine museale Nutzung hatte in der Gesamtsanierungsstrategie höchste Priorität. Das Denkmalensemble prägt den südlichen Stadteingang und ist als Traditionsgebäude ein Ort der Identifikation für die Beelitzer Bürger.
Adresse
Wassermühle „Ernst Vogel“, Treuenbrietzener Straße 35, 14547 Beelitz
Eigentümer*in
Stadt Beelitz
Erbauungsjahr
18. Jahrhundert
Höhe des Einsatzes von Fördermitteln ca. 2,8 Mio. €
Auszeichnung
4. Dezember 2024, 14.00 Uhr
Sanierungsjahr 2020 – 2023
Ausführendes Büro Architekt Lutz Dorner, dorner + partner, freie architekten mbB, Alt Nowawes 83a, 14482 Potsdam
Ansprechpartner*in
Bernhard Knuth
Bürgermeister der Stadt Beelitz
Berliner Straße 202, 14547 Beelitz
Tel. 033204-39131 knuth@beelitz.de
Hinterlasse einen Kommentar