Was für ein Kompendium. Oder soll ich „Der Reisinger“ dazu sagen, wie es ein Kollege vorschlug.

Schloss Wustrau im Winter, Foto: D. Weirauch

Schloss Wustrau im Winter, Foto: D. Weirauch

Einst war „Der Duncker“ das Nachschlagewerk für Schlösser in der Mark.

Kompendium zu Schlössern, Guts- und Herrenhäusern in Brandenburg

Künftig wird es  der zweibändige Band von Ingrid Reisinger mit dem Titel „Bekannte, unbekannte und vergessene Herren- und Gutshäuser im Land Brandenburg“ sein.

Wer immer etwas über die reiche Schlösserlandschaft Brandenburgs wissen will, kommt an den beiden Bänden nicht mehr vorbei.

Ob Informationen zu  Lübbenau, Doberlug, Marquardt, Paretz,

Schloss Neuhardenberg, Foto: D.Weirauch

Schloss Neuhardenberg, Foto: D.Weirauch

Neuhardenberg, Wolfshagen, Groß Behnitz, Ribbeck, Wustrau, Altdöbern, oder wie die vielen Denkmale auch heißen. In den zwei Bänden wird der Wissensdurst gestillt.

Schloss Hoppenrade, um 2010, Foto: D.Weirauch

Schloss Hoppenrade, um 2010, Foto: D.Weirauch

887 Schlösser, Guts- und Herrenhäuser wurden besucht

Autorin Ingrid Reisinger, pensionierte Ärztin, bereiste zusammen mit ihrem Mann Walter seit 2008 insgesamt 887 Guts- und Herrenhäuser inklusive Burgen, Burgreste und Schlösser, in 840 Ortschaften in 14 Landkreisen und kreisfreien Städten.

Schloss Sommerswalde, um 1998, Foto: D.Weirauch

Schloss Sommerswalde, um 1998, Foto: D.Weirauch

Das Buch genießt schon wenige Wochen nach dem Erscheinen den Ruf eines Nachschlagewerkes. Akribisch wurden Quellen (Archive, Bücher, Zeitungsaufsätze, Internet, Hefte des Freundeskreise der Schlösser der Mark) ausgewertet und verzeichnet, ein bibliografischer Anhang erleichtert die Orientierung.

Schloss Zehdenick, Foto: D.Weirauch

Schloss Zehdenick, Foto: D.Weirauch

Beachtenswert. Was bisher kein Denkmalpfleger im Land Brandenburg geschafft hat, eine fast lückenlose Dokumentation des baulichen  Zustandes von annähernd 900 Schlössern, Herren- und Gutshäuser liegt nun vor. Und, der tabellarische Anhang informiert über Bauzustand, Besitzverhältnisse und derzeitige Nutzung jedes einzelnen Objekts.

Schloss Wiesenburg, Foto: D.Weirauch

Schloss Wiesenburg, Foto: D.Weirauch

Eigentümer öffneten die Türen

Die Verfasserin hat keine Mühe gescheut, um Informationen zu den früheren und heutigen Besitzern der Anwesen zu erhalten. Stets suchen sie das Gespräch. Wo möglich, benennt sie die jetzigen Eigentümer, wie Prof. Dr. Bernhard von Barsewisch, der sein Elternhaus in Groß Pankow/Prignitz  vorzüglich sanierte und auf dessen Initiative hin das benachbarte Schloss Wolfshagen/Prignitz ebenfalls restauriert und zugänglich gemacht werden konnte. In Lichtenhain/Uckermark besuchte sie die „Apfelgräfin“ Daisy von Arnim.

Schloss Wiepersdorf im Fläming, Foto: D.Weirauch

Schloss Wiepersdorf im Fläming, Foto: D.Weirauch

Gutshaus Mötzow bei Brandenburg/Havel, Foto: D.Weirauch

Gutshaus Mötzow bei Brandenburg/Havel, Foto: D.WeirauchIn Klosterheide am Gudelacksee besichtigte Familie Reisinger während des einmal jährlich zur Rosenblüte veranstalteten Tages der offenen Tür das 1928 errichtete Landhaus,  das 1938 neobarock überformt wurde und nun einen Berliner Eigentümer hat. So vermittelt das verdienstvolle Werk nicht nur Bau- sondern auch Sozialgeschichte bis in die heutige Zeit.

Herrenhaus in Groß Kreutz, Foto: D.Weirauch

Herrenhaus in Groß Kreutz, Foto: D.Weirauch

Ingrid und Walter Reisinger: Bekannte, unbekannte und vergessene Herren- und Gutshäuser im Land Brandenburg, Stapp Verlag, 2 Bände, 58 Euro

Landgut Stober in Groß Behnitz im Havelland, Foto: D.Weirauch

Landgut Stober in Groß Behnitz im Havelland, Foto: D.Weirauch

Groß Behnitz Havelland