von Kärstin und Dieter Weirauch

Es ist zu einer guten Tradition in unserer Familie geworden, dass wir uns in der Adventszeit auf einem Weihnachtsmarkt außerhalb der Region Berlin – Brandenburgs auf die wohl für viele „schönste“ Jahreszeit einstimmen lassen. Im vergangenen Jahr waren wir in Wroclaw/Breslau, in diesem Jahr geht es in den Süden Deutschlands: in das fränkische Nürnberg.

Auf Tour mit MS Belvedere von nicko cruises „Besuch beim Christkind“

Erste Station unserer Reise „Besuch beim Christkind“ mit der MS Belevedere von nicko cruises ist Nürnberg. Weiter fuhren wir uf dem Main-Donaukanal Richtung Regensburg. Nicht ohne Grund ist die Regensburger Altstadt zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt worden. Der Dom St. Peter, der Goldene Turm und der Reichssaal lassen die Geschichte der Stadt lebendig werden. In der Adventszeit begeistern gleich mehrere Weihnachtsmärtkte große und kleine Besucher. Das Kloster Weltenburg gilt als eines der ältesten Klöster Bayerns und besticht durch seine einmalige Lage. Am letztren ‚Tagen waren wir nochmal in Nürnberg und ließen die Reise in der Christkindlesstadt Nürnberg bei einer Stadtrundfahrt ausklingen und besuchten auch hier den weltberühmten Weihnachtsmarkt.

Nürnberg, „populärster“ Weihnachtsmarkt, – wie wir es neulich lasen -, ist diesmal unser Ziel. Wie reisen wir dorthin? Natürlich mit der Bahn. Ein Freund gab uns ein Kalenderblatt mit auf den Weg: „Termine sind ungefähre Richtwerte.“ Den habe er zwar in einer Arztpraxis gefunden, aber für die Bahn hat er mittlerweile auch eine gute Berechtigung. Unser Eindruck bestätigt sich. 9.03 Uhr ist die Abfahrtzeit, 9.07 Uhr geht es los. Und so geht es mit den Anschlusszügen auch – wie gesagt, „ungefähre Richtwerte“. 

Nürnberger Christkindlesmarkt

Was sollte man sich in Nürnberg neben dem Weihnachtsmarkt noch anschauen? Übrigens heißt er in Süddeutschland nicht Weihnachtsmarkt, sondern Christkindlesmarkt. Am letzten Freitag vor dem 1. Advent eröffnet das Christkind um 17.30 Uhr auf der Empore der Frauenkirche den größten und bekanntesten Weihnachtsmarkt Deutschlands mit dem „Prolog“. Bis Heiligabend sind die rund 180 mit rot-weiß gestreiftem Soff dekorierten Buden auf dem Hauptmarkt geöffnet. Glühweindüfte, Lebkuchenstimmung und Bratwurstgerüche ziehen jährlich mehr als 2 Millionen Besucher aus dem In- und Ausland an. Aber auch typische Angebote locken zum Kauf als Mitbringsel vom Nürnberger Weihnachtsmarkt: Cchristbaumschmuck, Früchtebrot, Lebkuchen auch Rauschgoldengel und Zwetschgamännla  und so vieles mehr.

Der Hauptmarkt, der zur Adventszeit alljährlich den Christkindlemarkt als Gast hat, liegt im Herzen der Altstadt. Die Ostseite des riesigen, fast quadratischen Marktplatzes dominiert die spätgotische Fassade der Frauenkirche mit ihrem schlanken Turm.

Das Glockenspiel „Männleinlaufen“ lockt täglich um 12 Uhr Schaulustige an: Seit 1509 umkreisen sieben Kurfürsten brav Kaiser Karl IV., während Musikanten ihre Instrumente schwingen. Der 17,3 Meter hohe Schöne Brunnnen an der Nordweststrecke des Platzes erinnert an eine gotische Kirchturmspitze.

Unbeidngt anschauen: Kaiserburg

Wer zwischen Rathaus und Sebalduskirche den Burgberg hinaufblickt, sieht die Kaiserburg, einen Teil der mehr als 100 Meter langen Festung. Der Fünfeckturm aus dem 11. Jahrhundert ist das älteste Bauwerk der Stadt.

Die Nürnberger Burg war im Mittelalter eine der bedeutendsten Kaiserpfalzen des Römischen Reichs. Viele Jahrhunderte stand sie im Zentrum europäischer Geschichte und war repräsentatives Absteigequartier des Reichsoberhauptes. Zu ihren ältesten erhaltenen Teilen gehört die berühmte romanische Doppelkapelle. Unter dem Titel „Kaiser-Reich-Stadt“ laden wertvolle Leihgaben, Rauminszenierungen und ein Film der Baugeschichte zur Entdeckungsreise ein. Der sehenswerte Burggarten erstreckt sich über die ehemals zur Verteidigung angelegten Bastionen.

Tiefer Brunnen und Sinwellturm

Der Tiefe Brunnen wird im 14. Jahrhundert erstmals erwähnt, existiert aber vermutlich seit den ersten Befestigungsbauten. Er ist weitgehend im Originalzustand erhalten. Sein Schacht ist fast 50 Meter tief in den Felsen geschlagen. Die beliebten Brunnenvorführungen sind duch eine Kamerafahrt in die Tiefe nun noch aufschlussreicher. Einen weiten Blick über Nürnberg bietet der aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammende Sinwellturm, der erst Mitte des 16. Jahrhundertsseine auskragende Geschützplattform mit Renaissance-Helm erhielt. Seit 2013 ist hier oben eine Orientierung bietende Ausstellung mit Fotografien zur Zerstörung von Burg und Stadt im Zweiten Weltkrieg zu sehen. www.kaiserburg-nuernberg.de

Dürer Franken Nürnberg

Unser nicko-Guide Walter führt uns vom Burgberg hinunter in die Altstadt. Vorbei am Dürerhaus, dem Rathaus mit dem Weihnachtsmarkt der Partnerstädte, dem Hauptmarkt mit dem großen Weihnachtsmarkt, der Lorenzkirche geht es zum Bus zurück, der uns zur MS Belvedere von Nicko Cruises in den Nürnberger Hafen am Main-Donau-Kanal zurück bringt. Am Nachmittag gibt es dann einen Bustransfer zum Nürnberger Weihnachtsmarkt, der mit traditionellem Kunsthandwerk und vielen kulinarischen Leckereien lockt. Vom Glühwein, den berühmten Nürnberger Würsteln und den Elisenlebkuchen schwärmen die Weihnachtsmarktbesucher am Abend.

 

 

Für uns war der Kinderweihnachtsmarkt eine Überraschung. Hier ging es geruhsamer zu. Ein zweistöckiges Kinderkarussel mit Zahnradantrieb zog groß und klein an. Auf den ersten Blick vermutete man ein altes Karussel aus der Jahrhundertwende, aber ganz so alt war es dann doch nicht. 1975 soll es gebaut worden sein.

Auf jeden Fall brachte es für Groß und Klein viel Spaß.Und wer schaute dem fröhlichen Treiben zu? Hans Sachs (1494-1576), deutscher Schuhmacher, Spruchdichter, Nürnberger Meisteringer und Dramatiker, dessen 450-jähriger Todestag sich 2026 nähert.

Felsengänge mit dem Kunstbunker

Erlebnisreich ist Nürnbergs Unterwelt. Ein riesiges System aus Felskellern, die im Mittelalter zur Lagerung und Kühlung von Bier angelegt wurden, Kasematten und Wasserleitungen dienten im Zweiten Weltkrieg auch für viele Nürnberger als Zufluchtsort. In den verzweigten Gängen, und im Kunstbunker überstanden Kunstschätze den Krieg.(Tickets online, Treffpunkt bei der Hausbrauerei Altstadthof, Bergstraße 19). Wir besuchten die alten Brauereikeller unter dem Burgberg.

Kirche St. Lorenz

einen abnstecher wert ist die Lorenzkirche, ein dreischiffiger gotischer Bau (um 1250), wurde nach dem Vorbild und in Konkurrenz zur benahcbarten Sebaldkirche deutlich größer gebaut. Eindrucksvoll ist auch die steinerne Rosette an der Westfassade. Wertvolle Kunstschätze im Innern: der 1517-18 aus Holz geschnitzte „Engelsgruß“ des Veit Stoß über dem Chorraum und das 20 Meter hohe, von dem Bildhauer Adam Krafft 1493-96 aus Sandstein gemeißelte Sakramentshaus. Am Fuße seines Kunstwerks ist der Bildhauer zu sehen, mit hammerähnlichem Knüpfel und Meißel in den Händen als tragende Figur.

Blick in das Innere der Lorenzkirche

Nürnberg Loremzkirche

Tipps für weitere Besuche in Nürnberg

Germanisches Nationalmuseum

Einst verwahrte Nürnberg die Reichskleinodien, heute hütet das Germanische Nationalmuseum bedeutende kunst- und kulturhistorische Sammlungen von Gemölden, Möbeln, Musikinstrumenten und Skulpturen. Der bronzezeitliche „Goldengel von Ezelsdorf“, der orignisal „Behaim-Globus“ von 1492 sowie Gemälde von Lukas Cranach d.Ä. und Albrecht Dürer, u.a. dessen Porträt Karls des Großen (1511/13). 

Eingangsbereich des Musuems in Nürnberg Foto: Jörg Berghoff

Eingangsbereich des Musuems in Nürnberg Foto: Jörg Berghoff

Wi schauten uns die Sonderausstellung an.

DB Museum und 190 Jahre Eisenbahn in Deutschland

Zwischen Nürnberg und Fürth fuhr 1835 der „Adler“, die erste deutsche Eisenbahn. Höhepunkte im DB Museum sind u.a. Otto von Bismarcks Salonwagen, zwei Wagen und Gold und Samt vom Bayernkönig Ludwig II., ein Adler-Nachbau und eine Eisenbahn-Erlebniswelt für Kinder. Im Winterhalbjahr ist der Aussenbereich geschlossen, leider.

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Nachgebauter „Adler“ im DB Museum Nürnberg Foto: Weirauch

Hier einige Impresionen zum Eisenbahnmuseum der DB Stiftung.

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Eröffnungsplakat des Verkehsmuseums Nürnberg Repro Weirauch

Albrecht-Dürer-Haus

Ein spätmittelalterliches Fachwerkhaus am Tiergärtnertorplatz ist das repräsentative Dürer-Haus, das der Maler 1509 kaufte. Hier wohnte und arbeitete er bis zu seinem Tod 1528. Medienstationen stellen auf mehreren Etagen Werke aus 43 Schaffensjahren vor. Das Graphische Kabinett präsentiert hochwertige originale Zeichnungen, Stiche und Aquarelle Dürers und seiner Zeitgenossen.

Potsdam.Weihnachtsmarkt

Blick auf das Dürerhaus in Nürnberg

 

Deutschlands bedeutendster Künstler der Renaissance (1471-1528) ist wohl Nürnbergs bekanntester Sohn. Eine ganze Epoche, die „Dürerzeit“, ist nach ihm benannt. Seine Werke verhalfen  der Renaissance in Deutschland zum Durchbruch. Zunächst erlernte er in der väterlichen Werkstatt den Beruf des Goldschmieds. Doch der begabte Junge wollte Maler werden. Sein Vater vermittelte ihn in die benachbarte Werkstatt von Michael Wolgemut (1434-1519), dem seinerzeit renommiertesten Nürnberger Maler. Wanderjahre sowie eine erste Italienreise schlossen sich nach der Lehre an, ehe er 1497 seine eigene Werkstatt in Nürnberg eröffnete. Nach seiner zweiten Italienreise (1505-07) bezog er 1509 das Haus am Tiergärtnertor. Als Dürer 1528 starb, hinterließ er 70 Gemälde, ein grafisches Werk mit 100 Kupferstichen, 350 Holzstichen und 900 Zeichnungen sowie Schriften zur Befestigungslehre, Geometrie und „Vier Bücher von menschlicher Proportion“. Die Museen der Stadt Nürnberg bewahren heute fast seine gesamte Druckgrafik, während Gemälde und Zeichnungen Dürers über die ganze Welt verstreut wurden. 1971 fand die letzte große Dürerausstellung in Nürnberg statt.

Er ruht auf dem Nürnberger Johannisfriedhof.

Nürnberg2018

Eingangstor zum wohl schönsten und bedeutendsten Friedhof von Nürnberg.

Nürnberg2023Johannisfriedhof Dürer Franken

Dürers Grab auf dem St. Johannisfriedhof

Entdeckt haben wir auf dem Johannisfriedhof den 1. Lokführer Deutschlands, darüber dann später mehr. Niemand prägte die deutsche Eisenbahngeschichte so wie er. 1835 hatte ihn die Deutsche Ludwigs-Eisenbahn-Gesellschaft extra von England nach Nürnberg geholt. Der „lange Engländer“, wie er oft genannte wurde, führte – aufsehenerregend in Frack und Zylinder – den Adler von Nürnberg nach Fürth. Foto: Weirauch

Johannisfriedhof Nürnberg

William Wilson war schon zu Lebzeiten eine Berühmtheit. Foto: Weirauch

Weiter geht unsere Adventstour mit Nicko Cruises auf dem Motorschiff „Belvedere“. Hier haben wir bisher noch nicht erlebt, dass „Termine ungefähre Richtwerte“ sind. Pünktlich an Bord sein – ist hier die Devise. Wir lassen uns überraschen.

Die MS Belvedere am Anleger Europakai in Nürnberg, am Rand der Stadt gelegen.

Begrüßung durch die charmante Kreuzfahrtleiterin Sophia Mrugalla

Unsere Kabine 235 für die nächsten 4 Tage

Über den Main-Donau-Kanal fahren wir Richtung Kelheim und Regensburg an der Donau und besichtigen u.a. Kloster Weltenburg und die Befreiungshalle. Seid gespannt !

hier folgen die weiteren Stationen der Reise mit MS Belvedere von nicko cruises „Reise zum Christkind“

Regensburg

Kelheim mit Befreiungshalle

Kloster Weltenburg

Weitere Informationen zum Reiseprogramm von nicko cruises erhaltet ihr hier unter nicko-cruises.

Offenlegung: Wir wurden zu der Reise von nicko cruises eingeladen, An -und Abreise zahlten wir selbst.