Von Kärstin Weirauch

Vom Weihnachtsmarkt in Wrocław/Breslau hatten wir schon viel gehört. Und von Berlin kommt man bequem (ohne Umsteigen) mit dem EC Wawel oder dem Kulturzug in die wunderschön restaurierte Altstadt an der Oder. Die erste Überraschung: Was für ein toller Bahnhof  uns in Breslau erwartet. Der 1855 bis 1857 im Stil der Tudorgotik erbaute Bahnhof präsentiert sich uns von seiner Schokoladenseite.

BreslauWroclaw.Polen HauptbahnhofDie Besichtigung des Meilensteins europäischer Eisenbahnarchitektur lohnt: neben dem restaurierten Kaisersaal gibt es dort beispielsweise eine Kapelle sowie eine  öffentliche Bibliothek mit einer recht großen Kinderabteilung. Natürlich, wie auch in Deutschlands großen Bahnhöfen, im historischen Ambiente residierenden ableger von Starbucks. Unser Ziel ist der Besuch des Breslauer Weihnachtsmarktes, auf den wir gespannt sind.

BreslauWroclaw.Polen Hauptbahnhof

Hier erfahrt ihr einige Highlights unserer dreitägigen Reise in die Hauptstadt der polnischen Wojewodschaft Schlesien (Dolny Slask). Übernachtet haben wir in der Innenstadt (ca. 20 Minuten Fußweg vom Hauptbahnhof). Mehr zumHotel Herbal findet ihr weiter unten.

Am Samstagmorgen begrüßt uns unsere freundliche Stadtführerin Izabela Zielinska-Kalita vor dem Hotel Herbal. Gemeinsam begeben wir uns unter ihrer fachkundigen Anleitung auf einen abwechslungsreichen

Stadtspaziergang durch Breslau 

Synagoge zum Weißen Storch (Synagoga Pod Bialym Bocianem)

„Willkommen im Viertel der gegenseitigen Achtung, oft auch das Viertel der gelebten Toleranz genannt.“ Wir erfahren, dass sich im ehemaligen jüdischen Viertel zwischen Ring und Stadtgraben vier Gemeinden – die katholische, evangelische, orthodoxe und jüdische – Anfang der  1990er Jahre zum Viertel der vier Bekenntnisse oder Toleranzviertel zusammengeschlossen haben. Heute ist es ein sehr belebtes und beliebtes Stadtquartier voller Kneipen, Cafés und Kinos, Geschäfte und Galerien. Das sei typisch für Breslau. 

Die klassizistische Synagoge zum Weißen Storch entging der nationalsozialistischen Zerstörung, weil sie dicht umbaut war.

Stadtführerin Izabella kennt sich aus mit der Geschichte der jüdischen Synagogen in ihrer Heimatstadt.

Unser Rundgang führt uns zunächst in wenigen Schritten vom Hotel entfernt zur 1829 errichteten Synagoge Zum Weißen Storch, die etwas versteckt auf einem großen Hof (Tordurchfahrten von ul. Wlodkowica und der ul. św. Antoniego) liegt. Der Bau geht auf den Architekten Carl Ferdinand Langhans zurück, Sohn des Architekten des Brandenburger Tores in Berlin. Wir stehen auf dem Hof, wo im Sommer Cafés und Restaurants zum Verweilen einladen. Von Isabella erfahren wir, dass hier am 10. Juni 1943 die drittgrößte jüdische Gemeinde Deutschlands liquidiert, ihre Mitglieder bis 1943 fast ausnahmslos deportiert und ermordet wurden. Die versteckte Lage zwischen den Häusern- so vermutet Isabella – bewahrte diese Synagoge vor der Vernichtung in der Pogromnacht. Zum Denkmal für die im Jahr  1938 zerstörte Breslauer Neue Synagoge am Anger führt alljährlich am 9. November ein Gedenkmarsch von der u. Wlodkowica aus. 

Seit 2006 engagiert sich Bente Kahan für ein internationales Zentrum für jüdische Kultur und Bildung in Breslau. Die Stiftung der Künstlerin aus Oslo förderte die Renovierung der Synagoge, die Ausstellung „Zurückgewonnene Geschichte“ über das jüdische Leben in Breslau und Schlesien sowie die Renovierung des jüdischen Ritualbads, der Mikwe. Ihr Ziel:  „Ein jüdisches Herz mitten in Europa“ soll entstehen.

„Planeta“ von Ewa Rossano

Wir verlassen den Hof und gelangen über die ul. Wlodkowica zum Platz vor dem Kino Nowe Horyzonty. Hier begrüßt uns die Figur „Planeta“ von Ewa Rossano, eine hübsche junge Dame, deren Rock die Gestalt einer bronzenen Weltkugel trägt.

Figur „Planeta“ von Ewa Rossano, eine hübsche junge Dame, deren Rock die Gestalt einer bronzenen Weltkugel trägt.

Figur „Planeta“ von Ewa Rossano, eine hübsche junge Dame, deren Rock die Gestalt einer bronzenen Weltkugel trägt.

Umgeben von ein paar Bänken, auf einer ist das bronzene Viertellogo (vier Kirchen: Kathedrale der orthodoxen Diözese Breslau-Stettin, Antoniuskirche, Kirche der Göttllichen Vorsehung, Synagoge zum Weißen Storch) aufgetragen, laden zum kurzen Verweilen auf diesem belebten Platz ein.

Wer die wechselvolle Geschichte Breslaus näher kennenlernen will, muss in das einstige Königsschloss gehen. Isabella schwärmt von der Ausstellung „1000 Jahre Breslau“ im restaurierten ehemaligen Stadtschloss der preußischen Könige. Noch nie wurde die wechselvolle Stadtgeschichte so umfassend und mit modernster Museumstechnik präsentiert.

Breslau.Wroclaw.Polen

Teil des einstigen Breslauer Stadtschlosses (polnisch Pałac Królewski „Königliches Schloss“), ab 1750 residierte Friedrich II. hier, heute ist es Stadtmuseum.

Auf unserem Stadtrundgang bleibt keine Zeit für die Ausstellung, aber wir kommen sicher wieder in diese schöne Stadt, um den 1750 vom preußischen König Friedrich II. erworbenen Palast des bischöflichen Kanzlers Heinrich Gottfried von Spätgen auch von Innen kennenzulernen. Der Barockgarten à la française ist ebenfalls einen Besuch wert.

Konzert im Nationalen Musikforum

Das Nationale Musikforum

Mehr als 10 Ensembles haben ihr Domizil im Nationalen Musikforum.

Blick vor dem Konzert vom 3. Balkon in den Konzertsaal

Blick vor dem Konzert vom 3. Balkon in den Konzertsaal

Hier erfahrt ih mehr über das NFM.

Zwerge Breslau

Zwergen - Musikorchester vor dem Neuen Musikforum

Zum Ursprung der Breslauer Zwergenwelt

Vorbei an der Breslauer Oper, ein klassisches Opernhaus, das 2006 nach zehnjähriger Restaurierung wieder eröffnet wurde, führt uns Isabella zum Ursprung der Breslauer Zwergenwelt in der Schweidnitzer Straße.

Das Gebäude des Stadttheaters in Breslau ersetzte 1841 einen erheblich kleineren und zu dieser Zeit bereits sehr heruntergekommenen Theaterbau von Carl Gotthard Langhans aus dem Jahr 1782. Der Neubau an der vornehmen Schweidnitzer Straße entstand nach einem Entwurf seines Sohnes, des Architekten Carl Ferdinand Langhans.

Das Opernhaus trägt die Handschrift von Carl Ferdinand Langhans, sein Vater ist Erbauer des Berliner Brandenburger Tors..

An der Ecke u. Kazimierza Wielkiego liegt die Bar Barbara, 2016 war es das Büro der Europäischen Kulturhauptstadt Breslau. Seitdem hat sich die Stadt sprunghaft entwickelt. Aber auch das ist wichtig: Die Straßenecke war bekannt als Aktionsort der oppositionellen Happening Bewegung „Alternative in Orange“, die sich hier in den 1980er Jahren traf und Zwerge als Widerstandssymbol einsetzte. Zur Erinnerung an diese Zeit steht hier die Bronzefigur des „Papa Krasnal“, der 2001 als erste Zwergenskulptur aufgestellt worden sein soll. 

Breslau Wroclaw Polen Zwerge

Stadtführerin Isabella weiß am Papa Zwerg Interesantes über die Entstehung der Zwerge zu erzählen.

Buchautorin Maria Luft schreibt im neuesten  Dumont direkt über Breslaus Zwerge: „Anfang der 1980er Jahre beteiligte sich Breslau mit eigenen Initiativen an der Solidarność-Bewegung, hier entstand die „Alternative in Orange“ – ihr Motto: „Zwerge aller Länder vereinigt euch“. Die kleinen Wesen erschienen fortan immer wieder im Stadtbild. Sie machten den großen kommunistischen Pomp lächerlich und halfen mit, das Regime zu stürzen! Geblieben ist den Breslauern ihr Sinn für Humor, Kunst und Happenings.“

2001 stellten Studenten der Kunsthochschule die ersten Zwerge auf. Seitdem verteilen sich die variantenreich gestalteten Breslauer Zwerge über die ganze Stadt. Während einer Stadtführung erfuhr ich: mittlerweile gibt es mehr als 700 bronzene Zwerge in Breslau.

Auch in Dresden, der Partnerstadt von Wroclaw, gibt es einen oder sogar mehrere Zwerge. In Berlin steht einer am Breslauer Platz in Berlin-Friedenau. Und in Hamburg sind es bereits mehr als 30, weiß Izabella.

Übrigens weiß man nicht, wieviele Zwerge heute auf den Straßen der Stadt anzutreffen genau sind. Es sollen mittlerweile wohl über 700 sein, sagt unserer Reiseführerin.

Zwerge Breslau Wroclaw

Am Alten Rathaus

Über die Świdnicka-Straße gelangen wir zum Rathaus, eines der Wahrzeichen in der Mitte des Stadtrings (Rynek). Es steht für Tradition, Unabhängigkeit, Stolz und Reichtum der Breslauer Bürger. „Alte Rathaus, junge Stadt“ – Izabella schwärmt, gerade junge Menschen finden die Stadt mit ihren multikulturellen Einflüssen sehr spannend. Beim Denkmal für den Schriftsteller Alxeander Fredro auf der Westseite des Rathauses,ist vor dem Eingang des Rathauses das historische Stadtwappen von 1530 im Pflaster eingebracht. In der Zeit der Nationalsozialisten abgeschafft, wurde es 1990 wieder eingeführt, als die Breslauer sich wieder mit der wechselvollen Geschichte ihrer Stadt identifizieren konnten. Linkerhand befindet sich auch die Touristinformation, wo man u.a. verschiedene Lagepläne für die zwei Zwergenrundgänge erhalten kann.

Breslau.Weihnachtsmarkt Wroclaw.Polen

Der Platz vor dem Rathaus bietet inen stimmungsvollen Rahmen für den Weihnachtsmarkt.An der repräsentativen Ostfassade des Rathauses befindet sich die astronomische Uhr, die neben Giebel und Zierfialen für viele Postkartenmotive stehen. An der Ostfassade steht auch eine Nachbildung des Prangers. Die Figur auf der Spitze des Obelisk zeigt den Scharfrichter mit einer Rute. Heute ist der Pranger ein beliebter Treffpunkt bei Einheimischen und Touristen. Zur Weihnachtszeit ist er von Kinderkarussells und Weihnachtsbuden umgeben. 

Weihnachten Breslau

Foto: polen travel

Südseite mit Schweidnitzer Keller

Die Südseite des Rathauses schmücken Sandsteinfiguren aus der Breslauer Geschichte: Stadtwächter, Schöffe, Stadtrat, Kaufmann, Mönch, Bürgerin, Patrizier. An dieser Seite liegt auch der Eingang in den berühmten Schweidnitzer Keller. Isabella: „Wer ihn nicht besucht hat, war nicht in Breslau.“ Sie führt uns in die älteste Gaststätte der

Breslau.Wroclaw.Weihnachtsmarkt.Kulinarik

Eingang zum „Schweidnitzer Keller“, der wohl ältesten Gaststätte Europas.

Zwerge Breslau Wroclaw Zwerg

Stadt. Einer Tafel am Eingang kann man berühmte Namen lesen, die als Gäste die Speisen und Getränke seit dem 15. Jahrhundert genossen, u.a. Goethe, Chopin …

Im Schweidnitzer Keller wird helles Bier gebraut. Es knüpft an die jahrhundertealte Tradition des Breslauer Schöps an, das im 16. Jahrhundert das Schweidnitzer Bier verdrängte, nach dem der Keller benannt ist. Wir genießen unsere beliebte Zureck-Suppe, Eisbein und Kotelett. Dazu eine Achterreihe Bierproben der verschiedensten Sorten; helles, dunkles, Bananenbier usw.

SchweidnitzerKeller.Breslau Polnische Küche

 

Unser freundlicher Kellner Thomasz lässt den Trubel des Weihnachtsmarktes für eine Weile vergessen. Wichtig: vorab eine Platzreservierung vornehmen.  Hier geht es zur Homepage des Schweidnitzer Kellers.

Nach der Renovierung wurde auch ein Selbstbedienungsautomat zum selberzapfen der hier gebrauten Biere aufgestellt. Man kauft sich am Tresen eine chipkarte und kann so oft Bier zapfen, wie man will bzw. bis das Konto „abgetrunken“ ist. Während unseres Besuches sahen wir aber keinen durstigen Gast, der das wohl bisher in Polen einzigartige Angebot nutzte.

SchweidnitzerKeller.Breslau Polnische Küche

Rund um den Rynek und Salzmarkt

Wir sind im Herzen von Breslau – rund um Ring und Salzrmarkt. Einer der größten mittelalterlichen Marktplätze Europas mit 175 x 208 Metern führt nicht nur zur Weihnachtszeit unzählige Gäste und Einheimische hierher. Die vielen weihnachtlichen Buden lenken ein bisschen von den vielen kunstvoll restaurierten Häusern aller Stilrichtungen ab. Stadtfeste, Silvesterfeiern, Happenings – laden alljährlich hierher ein. Und schließlich sind wir ja auch gekommen, um etwas in die Weihnachtsatmospäre einzutauchen.

Breslau.Wroclaw.Weihnachtsmarkt

Auf dem südlich angrenzenden Salzmarkt geht es etwas ruhiger zu, doch nicht zur Weihnachtszeit, wie wir erfahren. Blumenverkäufer bieten hier an ihren Marktständen ihre Ware feil. Ein buntes Blumenmeer im Menschengewimmel. Und das zu jeder Tages- und Nachtzeit.

Der autofreie Platz zu Füßen des Denkmals von Aleksander Fredro (1798-1876) ist fest in der Hand von Fußgängern, die einen Platz in einem der wenigen Fiaker, kleinen Stadtrundfahrt-Elektroautos und Rikschas ergattern wollen. Am Abend ist es hier besonders stimmungsvoll, wenn Lichter des Weihnachtsmarktes, Rathaus, Ring und Kirchen im Scheinwerferlicht erstrahlen.

Der Weihnachtsbaum wird alljährlich am Nikolaustag angezündet

Der Weihnachtsbaum wird alljährlich am Nikolaustag angezündet.

„Stimme Schlesiens“ in der Elisabethkirche

Weiter geht unser Spaziergang zur Elisabethkirche. Diese liegt in der nord-westlichen Ecke des Ringes, die nach dem Brand im Jahre 1976 wieder hergestellt wurde. Diese Kirche war über viele Jahrhunderte die wichtigste Kirche der Breslauer Bürgerschaft. In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts bis zum 15. Jahrhundert wurde sie errichtet und diente von 1525 bis 1945 der evangelischen Gemeinde als Pfarrkirche. Trotz des Brandes, der 1976 auch die barocke Orgel zerstörte, hat sich im Innern ein Teil der reichen Ausstattung erhalten. Wer will, der kann den Turm der Kirche ersteigen, der Ausblick lohnt.

Luftbild Blick von oben Breslau.Polen

Isabella macht uns auf dem Vorplatz der Kirche auf eine steinerne Platte an der Kirchenmauer aufmerksam, die in Wort und Bild über ein Vorkommnis aus dem Jahr 1522 über ein Unglück berichtet, das Dank der Engel Schaden keinen Menschen schädigte.

Dort steht: ANO DOI 1522 AM Abend MATHIE APOSTOLI VMB ZWEI Der GANTZEN VHR IST DAS BLEIENDE DACH DIESES THVURBS WELCHES VON DEM KRANTZ AN SAMBTLER SPIELZE KNOPP VND DEM GREVTZ IN ALLEM 119 ELN HOCH GEWESEN DVRCH VNGESTIMB DES WETTERS EINGEFALLEN VUND VON DEN HEILIGEN ENGELN GETRAGEN WORDEN DAS ES KEINEN SCHADEN GETHAN HAT. DEM EWIGEN GOTT SEI LOB VND DANCK.

Hier erfahrt ihr mehr über die „Stimme Schlesiens“, wie die Engler-Orgel in der Elisabethkirche auch genannt wird.

Über zwei Häuser – Hänsel und Gretel genannt – gelangen wir an zwei Feuerwehrzwergen, die an den Brand von 1976 erinnern, und einem Zwerg, der den Eingang in die Zwergenunterwelt bewacht zum

Breslau.Zwerge

Dieser Zwerg bewacht den Eingang in die unterirdische Zwergenwelt.

Breslau Zwerge Feuerwehrleute

Feuerwehr-Zwerge sind jederzeit bereit, um Unheil abzuwenden.

Universitätsgebäude

Wir gehen weiter zum barocken Universitätsgebäude, das zwischen 1728 bis 1742 nach dem Entwurf eines unbekannten Architekten erbaut wurde. An der Südfassade ist ein besonders wertvolles Portal zu sehen. Die erhaltenen Innenräume zeichnen sich durch ein hohes künstlerisches Niveau aus. Aula Leopolina, Oratorium Marianum, Mathematischer Turm und Ausstellungsräume. Die Öffnungszeiten sind normalerweise ab 10 Uhr, manchmal gelten veränderte Öffnungszeiten. Wir hatten Pech und kamen nicht in die Aula Leopoldina.

Breslau.Wroclaw.Polen

Prachtvoll präsentiert sich das Oratorium Marianum

Wo Einkauf zum Erlebnis wird: Markthalle

BreslauWroclaw.Polen

Unser nächstes Ziel auf unserem Weg durch die Stadt ist die Markthalle, erbaut 1908 am pl. Nankera (Ritterplatz). Sie ist ein interessantes Beispiel für die Architektur aus der Zeit des modernistischen Umbruchs. Die im historischen Stil gestaltete Außenhaut der Markthalle bedeckt eine kühne, auf parabolischen Eisenbetonbögen gestützte Konstruktion. Wir erinnern uns; So entstand auch im größeren Format die Jahrhunderthalle.

Die Markthalle (auch Markthalle Nr. 1, poln. Hala Targowa) in Breslau wurde zwischen 1906 und 1908 an der heutigen Ulica Piaskowa (deutsch: Sandstraße) erbaut.

Das Dach der Markthalle wird von parabolischen Binder getragen, diese nur innen sichtbare Eisenbeton-Konstruktion konzipierte der Bauingenieur Heinrich Küster.

Es ist Samstag, die Markthalle ist voller Menschen, die hier regionale Waren, vor allem Lebensmittel kaufen können.

Panorama Raclawicka

Von der Markthalle aus gelangen wir nach rund  400 Metern zum Panorama der Schlacht bei Raclawice (ul. Purkyniego 11). Das Rundgebäude wurde in den 70er Jahren von M. Dzierkonski für das aus Lemberg stammende Rundgemälde von W. Kossak und J. Styka erbaut. Heute ist das Rundgemälde eine Abteilung des Nationalmuseums.

Das Panorama von Racławice (polnisch Panorama Racławicka)

Hier erfahrt ihr mehr zur interessanten Geschichte des Panorama Raclawicka.

Das Panoramabild zeigt den Sieg der polnischen Armee über die russische 1794 in der Schlacht bei Racławice unter Führung des polnischen Generals Tadeusz Kościuszko.

Das Panoramabild, hier ein Ausschnitt, zeigt den Sieg der polnischen Armee über die russische Armee 1794 in der Schlacht bei Racławice unter Führung des polnischen Generals Tadeusz Kościuszko.

Hier endet unser Spaziergang.durch Breslau, nach Warschau und Krakau die bedeutendste Stadt in Polen. Das Durchschnittsalter der Bewohner liegt weit unter dem des Landes. Selbstbewusste Breslauer pochen in Warschau auf ihre Rechte, schließlich ist die über 800 Jahre alte Stadt das kulturelle und politische Zentrum der westlichen Woiwodschaften. Isabella erklärt uns, dass sich heute besonders die jüngere Generation mit der Geschichte ihrer Stadt in ihrer ganzen historischen Komplexität identifizieren. Im Jahr 1000 zum Beischofssitz gemacht, geriet die Stadt 1335 unter böhmische, 1526 unter habsburgische Herrschaft. 1741 wurde sie von Preußen erobert. Von der deutschen Vergangenheit der Hansestadt zeugen viele eindrucksvolle Baudenkmäler. Die im Zweiten Weltkrieg erzwungene, sinnlos lange Verteidigung der  „Festung Breslau“ bis zum 6. Mai 1945 hatte die fast vollständige Zerstörung der Stadt zur Folge. Der Wiederaufbau der Stadt und vieler anderer ehemals deutscher Städte ist ein unbestreitbarer Verdienst der polnischen Denkmalpflege und allen daran Beteiligten. Obwohl die zerstörten Gebäude damals für viele Menschen die Kultur des Feindes symbolisierten, wurden zahlreiche historische Stadtkerne weit entfernt von reinen Nützlichkeitserwägungen vorbildlich rekonstruiert. Wir sind sehr dankbar, dass Isabella uns unvoreingenommen ihre Stadt so detailreich vorgestellt hat.

Auf unserem Rückblick zum Hotel zieht es uns am Abend noch zur

Neon Side Gallery

Neon Galerie im Innenhof der Ruska-Straße 46A. Freaks der einst überall anzutreffenden Leuchtreklamen haben die von überall her zusammen gesammelten historischen Neonreklamen wieder zum Leuchten gebracht. Mittlerweile unterstützt auch die Stadt Wroclaw die überregional bekannte Galerie, in deren Umfeld es zahlreiche Bars und Restaurants gibt. Inmitten zweier Strassenzüge ist die NeonsideGallerie kein Geheimtipp mehr. Der einst gewerblich genutzte Innenhof ist von beiden Enden durch Toreingänge zugänglich ist. Sehenswert auch die Graffiti-Kunstwerke.

Neon Galerie BreslauWroclaw

Nächster Tag: Jahrhunderthalle

Erbaut 1913 von Max Berg, gilt die Jahrhunderthalle Breslau/Wroclaw in Niederschlesien als Meisterwerk der modernen Architektur und ist seit 2006 UNESCO-Weltkulturerbe. Beeindruckende Ingenieurkunst. Auch hier trafen wir wieder auf die Breslauer Zwerge.

Breslau.Jahrhunderthalle.Polen

Zwerg vor der Jahrhunderthalle

Hier erfahrt ihr mehr zur Jahrhunderthalle von Max Berg

Hier erhaltet ihr Informationen über Breslau auf der Homepage der Touristinfo Wroclaw.

Unsere kundige Stadtführerin freundliche Stadtführerin hieß Izabela Zielinska-Kalita und kennt sich bestens aus in ihrer Heimatstadt. Ihre Homepage findet ihr hier.

Übernachtungstipp: Hotel Herbal Hier geht es zur Homepage des gastfreundlichen Hotels.

Breslau.Wroclaw

Weitere Tipps für Breslau/Wroclaw gibt es hier: Besuch im Afrykanum des Zoos

Auskünfte und Tipps für Reisen nach Polen gibt es beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, Hier die Homepage: www.polen.travel

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