Wie ein Traum aus Tausend-und-einer-Nacht wirkt die von grünen Olivenhainen umgebene Stadt Ostuni, die sich auf drei Hügeln aus der Ebene erhebt. Weiße Terrassenhäuser mit Innenhöfen steile Treppen und enge Gassen, die sich den Berg hinauf winden, prägen die Altstadt. Mittendrin begeistert die spätgotische Kathedrale (15. Jahrhundert) Santa Maria Assunta mit ihrer geschwungenen Fassade, die eine 24-strahlige Fensterrose ziert. Exquisite Eleganz zeichnet auch die Loggia des nahen Bischofspalastes Palazzo Vescoville (18. Jahrhundert) aus.
Das erste Mal in Ostuni
Wer das erste Mal in Ostuni ist, wird es vielleicht ähnlich schwer haben wie wir, unser Quartier zu finden. Nahe am Markt gelegen, dennoch schwer zu finden. Das auf und ab in den kleinen Gässchen wird nach einer gewissen Zeit immer schwieriger, noch dazu, wenn das Gepäck dabei ist. Nachfragen in Geschäften oder bei einer Männergruppe in den belebten Straßen, führten uns auch nicht zum Ziel. Bis wir auf einen jungen Mann stießen, der uns mittels Handy zum Ziel führte.
Wir hatten zwar google Maps installiert, aber irgendwie klappte es dann nicht. Er kannte sich aus. Des Rätsels Lösung: die Hausnummern waren entgegengesetzt nach geraden und ungeraden Zahlen angegeben. Wir bedankten uns mit einer Weinflasche und waren total überrascht, als sich herausstellte, dass wir den besten Weinkenner der Stadt vor uns hatten. Er lud uns für den Abend in seine Bar ein. Schöner kann ein erlebnisreicher Tag nicht beendet werden. Sein Cafe Mona Lisa können wir wirklich empfehlen.
Auf dem Rückweg nach Bari überrascht uns unser freundlicher Taxifahrer Carlo mit seinem Tipp für das südliche Italien. Der junge Mann liebt seine Heimat, möchte uns unbedingt seinen „Lieblingsort“ vorstellen, auch wenn wir nur wenig Zeit haben. Und wir bereuen es nicht, Carlo zu folgen. Nur wenige Kilometer von der Autostrada entfernt, gelangen wir nach
Polignano a Mare
Auf einer von Höhlen durchzogenen Klippe am Meer drängen sich die weißen Häuschen der verwinkelten Stadt. Besonders stimmungsvoll ist die Grotta Palazzese, die als Hotel- und Restaurantkomplex ausgebaut ist. Gäste sitzen über der Steilküste mit Blick aufs grün-blaue Wasser oder unter Fischschwärmen im gläsernen Meerestunnel.
Einer Theaterkulisse gleich erleben wir das Denkmal für Domenico Medungno. Wer kennt nicht das Lied „Volare …“? Eigentlich ein trauriges Lied, aber mit so viel Zuversicht und Liebe zur Heimat … Wir sind eingestimmt auf Carlos letzte Überraschung: den Kaffee Speziale im Café …
Nun fällt uns der Abschied von unserer Apulienreise noch schwerer. Aber durch Carlo haben wir ein neues Ziel im Auge: einen längeren Trip nach Polignano a Mare. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Carlo, vielleicht lernen wir dann auch seine Ölmühle kennen.
Tipp für Taxi in Ostuni, der freundliche Taxiunternehmer Carlo Tagliente
Wie man in Apulien mit der Eisenbahn gut und preiswert fahren kann und was man beachten sollte, beschreibt Claudia Thomas hier auf ihrem Blog sehr anschaulich.
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