Gegenüber von Schloss und Park Glienicke und dem Neuen Garten liegt auf der anderen Havelseite der 26,3 Hektar große Sacrower Garten mit dem Schloss. Heute bieten die ehemaligen Wohnräume im Erdgeschoss des Schlosses Sacrow einen idealen Ort für Feierlichkeiten und werden durch die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg vermietet, insbesondere auch für Hochzeitsfeiern nach der Trauung in der nahe gelegenen Heilandskirche.

Die Ursprünge des Ortes Sacrow gehen zurück auf ein Rittergut, das im 14. Jahrhundert erstmals im Landbuch Kaiser Karls IV. erwähnt wird. Die Namen der Gutsbesitzer wechselten rasch. Unter anderen erwarb 1816 der Berliner Bankier Immanuel Meyer Magnus das Gut. Er war ein Freund der Familie Mendelssohn, die er gelegentlich hier zu Gast hatte.

Felix Mendelssohn-Bartholdy hat wahrscheinlich Teile seines Streichquartetts in a-Moll (op. 13) hier komponiert. 1840 erwarb König Friedrich Wilhelm IV. Gut und Herrenhaus. Gleichzeitig gab er den Befehl zum Bau der Heilandskirche durch seinen Architekten Ludwig Persius, der auch das Herrenhaus erweitern sollte. Persius fügte am Nordgiebel einen zweistöckigen Anbau mit einem repräsentativen Eingang im italienischen Stil an. Peter Lenné legte im Auftrag des Königs den Park an, der die Kirche einbezog und dessen Sichtachsen den Blick freiließen auf die benachbarten Schlösser Pfaueninsel, Glienicke, Babelsberg und Cecilienhof. Seit dieser Zeit wird das Herrenhaus in Sacrow als Schloss bezeichnet, obwohl der König selbst nie darin gewohnt hat.

Wechselvolle Geschichte

1938 wurde das Schloss zum Wohn- und Dienstsitz des Generalforstmeisters Friedrich Alpers umgebaut. Dabei verlor es im Innern vollständig seine barocke Gestalt. Die Repräsentationsräume wurden in das Erdgeschoss verlegt, während die Wohnung im Obergeschoss Platz fand. Der Dachfirst wurde verlängert, um einen Teil des von Persius errichteten Anbaus am Nordflügel mit in das Gebäude einzubeziehen. Der übrige Anbau erhielt anstelle des Spitzdachs eine große Dachterrasse, darunter entstand ein Bankettsaal mit bodenlangen Fenstern. Die Nebengebäude wurden entfernt, zudem entstanden das Adjutantenhaus sowie die Wohnungen des Chauffeurs und des Försters und eine kleine Falkner

Mit dem Mauerbau zog zunächst die Nationale Volksarmee und ab 1973 der Zoll der DDR ein.  Im Park entstanden Trainingsanlagen für die Spürhunde des Zolls. Seit 2003 nutzt der Verein Ars Sacrow das Schloss für Kinoabende, Leseungen und in den Sommermonaten für wechselnde Ausstellungen.

Schloss Sacrow bei Potsdam

Schloss Sacrow bei Potsdam Foto: Weirauch

Wie das benachbarte Schloss Marquardt avancierte auch Sacrow zum Drehort. Von August 2006 bis Ende 2008 war das Schloss Sacrow mit seinen Nebengebäuden der neue Außendrehort der Telenovela Wege zum Glück, es stellte das Gutshaus der Familie van Weyden dar.

Weitere Informationen hier:

Stiftung Preußischen Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg
Schloss Sacrow
Krampnitzer Straße 33, 14469 Potsdam
Tel. 0331 969 4317
eventlocations@spsg.de
Vermietungen: www.spsg.de/eventlocations

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