Das Matterhorn kennt man auf der ganzen Welt, aber es gibt noch höhere Berge auf dem Globus. Der Aletschgletscher ist der größte Eisstrom der Alpen, mit den Gletschern auf Grönland kann er sich jedoch nicht messen. Wer den Süden der Schweiz besucht erlebt mediterrane Verhältnisse, aber eben nur ein bisschen mediterran. Und wer am Bodensee weilt, der erlebt wieder eine andere ganz andere Schweiz. Die Frage, was die Schweiz so einzigartig und bei Touristen beliebt macht lässt sich trotzdem schnell beantworten. Es ist ihre Vielgestaltigkeit, die auf so engem Raum viele Höhepunkte schafft: bunte lebendige Städte, wie Zürich, Bern, Luzern, Basel, Genf, St. Moritz, Sion und Sierre, aber auch Alpenglühen, Käse und Gipfelromantik ziehen zahlreiche Touristen an.

Die Schweiz hat keinen Louvre, man kann sagen sie ist einer: Verteilt auf vier die Orte Zürich, Winterthur, Baden und Basel, die nicht weiter als eine Autostunde voneinander entfernt liegen, finden Kunstliebhaber die zweitgrößte Impressionistensammlung der Welt. Übrigens hat die Schweiz nach ihrer Verfassung keine Bundeshaupstadt, in der Unesco-Weltkulturerbe-Stadt  Bern residiert die Regierung.

Schweizer sind Weltmeister im Eisenbahnfahren

Schweiz, das sind aber auch zahlreiche über eindrucksvolle Brücken und geschwungene Viadukte fahrende Eisenbahnen. Von der Ingenieurkunst vergangener Generationen zeugt das dichteste Schienennetz der Welt. Nicht an die Schweizerische Bundesbahn angeschlossene Ortschaften sind mit den gelben Postbussen mit den Städten verbunden.

Selbst der Ort Juf im Kanton Graubünden, die höchstgelegene Siedlung Europas, wird täglich achtmal von der Eisenbahn angefahren. Im Durchschnitt unternimmt jeder Schweizer pro Jahr im Durchschnitt 47 Bahnfahrten und legte dabei eine Distanz von 2103 km zurück. Wieder ein Superlativ: das kleine Land ist damit weltweit führende Bahnfahrernation. Die Schweizerische Eidgenossenschaft, die italienisch Svizzera, lateinisch Helvetia und französisch La Suisse heißt,  grenzt an Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Italien und Frankreich. Die außenpolitische Neutralität des Landes wird hoch gehalten und ist seit dem Wiener Kongress 1815 völkerrechtlich anerkannt. Unter den 26 Kantonen ist das Mittelland mit den wichtigsten Wirtschaftszentren Zürich, Basel und Genf das wirtschaftlich stärkste. Im Alpenkanton Graubünden und im Jura hingegen ist die Bevölkerungsdichte mit der von Schweden vergleichbar.

Reiseland Schweiz: Vier offizielle Amtssprachen

Die vier offiziellen Amtssprachen sind Deutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 gaben 63,7 Prozent der Bevölkerung Deutsch als Hauptsprache an, 20,4 Prozent Französisch, 6,5 Prozent Italienisch und 0,5 Prozent Rätoromanisch.  Wer die Schweizer allein als Erfinder von Melkschemeln, Dreieckschokolade und Schachtelkäse ansieht, wird eines Besseren belehrt. So erfand der Schweizer Georges de Mestral den Klettverschluss.

Inmitten der Schweizer Berge kann man im Tipi übernachten, Foto: primcom

Inmitten der Schweizer Berge kann man im Tipi übernachten, Foto: TSC Camping

Und von Asea Brown Boveri, ein Schweizer Unternehmen, stammt der Flüssigkeitskristallbildschirm, der Computer netzunabhängig macht. Touristen schätzen vor allem die die Genauigkeit und Gediegenheit der Schweizer.

Sprichwörtlich ist die Pünktlichkeit der Schweizerischen Bundesbahn. Hauptattraktion ist die oftmals ländliche, von den Bergen der Alpen und vielen Seen geprägte Landschaft, die im Winter viele Skiurlauber, im Sommer Bergwanderer und Sommerfrischler anzieht. Wenn man bedenkt, dass die Schweiz bis Mitte des 19. Jahrhunderts als Armenhaus Europa bezeichnet wurde, so schaffte es schnell den Übergang in die Moderne. Zu einer Zeit als der größte Teil der Nachbarländer noch aus Monarchien bestand. Europa und die Schweiz kommen nicht ohne einander aus. Wichtige Transitwege durchqueren das Land in der Mitte Europas. Von Zürich bis in die „Sternenstadt der Schweiz“ St. Gallen braucht man knapp eine Stunde mit dem Zug.

Käse und andere Genüsse

Mit dem Staatenbund tun sich die Schweizer bis heute schwer. Eigentlich unverständlich, denn wirtschaftlich dominiert der Handel mit den Nachbarländern. So gehen über 60 Prozent der Exporte, darunter die berühmten Schweizer Uhren, Käse und Schokolade, in die Länder der Europäischen Union. Und 700.000 EU-Bürger verdienen ihr Geld in der Schweiz, was ab und an zu Diskussionen führt. Die Schweiz verstehen, heißt in ein Kaleidoskop zu schauen. Die Schweiz ist nicht leicht zu fassen. Immer wenn man denkt, man kennt das Land, erlebt man neue , manchmal nur eine kleine, geheimnisvolle Welt. Und das kann ein Bergtal sein mit vielen Überraschungen.

Und manchmal ist es das unverfälschte Brauchtum, welches die Menschen so begeistert. So wie die Alpaufzüge im Appenzeller Land, im Berner Oberland oder auch in den Fribourger Alpen. Die Bergwelt ist einfach bezaubernd.

Schweiz.Barry.Wallis

Genießer schätzen den im Wallis gekelterten Wein. Wer einmal in Graubünden, im  Wallis oder im Tessin Ferien verlebte, kommt bestimmt wieder. Und beim Wandern trifft man auf interessante Menschen, wie beispielsweise die Schriftstellerin und passionierte Wanderin Blanca Imboden aus Ibach im Kanton Schwyz. Ihr im Wörterseh Verlag erschienenes Buch  „Wandern ist doof“ stand mehrere Monate auf der Schweizer Bestsellerliste. Zur Aufklärung: Blanca Imboden ist passionierte Wanderin – und das nicht nur in der Schweiz.