In Bayreuth kann man nicht nur jede Menge Kultur erleben, sondern es sich auch rundum kulinarisch gut gehen lassen. Die oberfränkische Stadt liegt mitten im Zentrum des guten Geschmacks, der Genussheimat Franken.
Kulinarische Stadtführungen
Nicht ohne Grund gilt die „Genussregion Oberfranken“ als der bayerische Regierungsbezirk mit der höchsten Brauerei-, Bäckerei- und Metzgereidichte der Welt. Hier gibt es neben unzähligen Biersorten auch eine Vielzahl an kulinarischen Köstlichkeiten. In gemütlichen Biergärten warten herzhafte Brotzeiten auf die Einkehrer. Und in den traditionellen Wirtshäusern, wie „Eule“, „Oskar“ oder dem „Mann` s Bräu“ wird noch sehr oft nach Omas Rezepten gekocht. Wer nicht selbst auf Entdeckungstour gehen will, der kann diese oberfränkischen Genüsse im Rahmen der Bayreuther BierTour, die von der Bayreuth Tourismus & Marketing GmbH angeboten wird, erleben. Gewählt werden kann zwischen drei thematischen Führungen, dazu gibt es zwei fränkische Biere und zwei typische Brotzeiten.
Einst Polizeiwache, heute Kultlokal „Oskar“
Ich habe solch einen Abschnitt der Tour mitgemacht und dabei nette Menschen, Details der Stadt sowie empfehlenswerte Geheimnisse der Braukunst und regionale Schmankerl kennengelernt. Typische Fränkische Gerichte im „Oskar“ Das Programm startet mit der Erkundung der Sehenswürdigkeiten, wie dem Festspielhaus von Richard Wagner, dem Museum für Franz Liszt und dem Markgräflichen Opernhaus, erbaut von Markgräfin Wilhelmine. Das war die Schwester Friedrich des Großen. Ihre Spuren sind allgegenwärtig in Bayreuth. Der Künstler Otmar Hörl hat sogar Nachbildungen ihres Schloßhundes angefertigt. Zu sehen auf der Landesgartenschau in Bayrewuth.
Biertasting bei Maisel & Friends
Die kulinarische Seite Bayreuths lernen Besucherinnen bei einem abwechslungsreichen Biertasting in der Brauerei von Maisel & Friends kennen. Das familiengeführte Traditionsunternehmen ist eine wahre Bayreuther Institution. Das Team braut und vertreibt die unterschiedlichsten Biersorten – vom Bayreuther Hell, über kreative IPAs und klassische Hefeweizenbiere. Einen guten Einblick in die Welt der Genussvielfalt geben die Verkostungen, die regelmäßig angeboten werden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem ungewöhnlichem Foodpairing, wie Bier und Schokolade? Geleitet von einem Biersommelier entdecken die Gäste die Vielfältigkeit der Braukunst – und vielleicht ihr neues Lieblingsgetränk. Extra Tipp: Nach dem Tasting noch ein paar Proben im angeschlossenen Shop kaufen und bei den Partnern zu Hause punkten.
Bei der BierTour, die täglich um 10.30 Uhr beginnt, wird auch der achteckige Schlossturm bestiegen. Vom Türmerstübchen aus hat man einen tollen Blick über die fränkische Stadt. Danach wartet im historischen Bayreuther Rathaus ein typisch fränkisches Gericht auf die Besucher: Bayreuther Bratwürste im Biersud.
Blick zum Turm der Schloßkirche
Im „Oskar“ , einem typisch fränkischen Wirtshaus, können die Gäste fränkische Küche mit Pfiff, unterschiedlichste Bierspezialitäten und vieles mehr erleben. Seit 1999 empfängt das originelle Restaurant die Gäste in historischen Räumen, in denen früher die Ratsherren residierten und später die Stadtpolizei Delinquenten verhörte. Oder wie mein Begleiter Hajo aus eigener Erfahrung zu berichten wußte, sein abgeschlepptes Auto, wieder ermittelt werden konnte.
In der historischen „Eule“
Zu den Restaurants, die es schon zu Richard Wagners Zeiten gab, gehört auch das Restaurant die „Eule“ in der Kirchgasse 8. Heute laden Eulenwirt Harald Kaiser und sein Team in das schön sanierte Gebäude ein, das immer noch den Ruf einer Künstlerkneipe genießt. Zu den Bayreuther Festspielen wohnen hier viele Musiker und Sänger. Und was gibt es zu essen: Als Vorspeise kommt die Nibelungensuppe für 4,80 Euro auf den Tisch. Ein Paar saure Bratwürste vom Schwäbisch Hällischen Schwein im fränkischen Silvaner-Essigsud gekocht nennen sich „Blaue Zipfel“ und kosten 6,90 Euro. Wotans Hirschragout ist für 12,80 Euro zu haben. Hinter dem lecker zubereiteten Gericht „Sentas Traum“ verbirgt sich ein Zanderfilet mit Speck und Zwiebeln gebraten (16,50 Euro). Als Süßspeise lockt Freias goldene Früchteschale für 5,50 Euro.
Brauereimuseum
Weiter geht’s mit einer Tour durch Maisel’s Brauerei- und Büttnerei-Museum. Die einzigartige Schau im Stammhaus der altehrwürdigen Brauerei Maisel als Maisels Erlebniswelt auch mit interaktiven Elementen kombiniert, ist im Guinnessbuch der Rekorde als „umfangreichstes Biermuseum der Welt“ eingetragen und lässt auf 2400 Quadratmetern Bierkultur lebendig werden.
Highlight dieser Bierwelt ist beispielsweise eine Sammlung von mehr als 5500 Biergläsern und Krügen. Nach der Tour erwartet die Gäste eine frische Maisel’s Weisse im historischen Ambiente der „Alten Abfüllerei“.
Ein Bier-Erlebnis der besonderen Art bieten auch die benachbarten Bayreuther Katakomben. Die Besucher steigen hinab in die faszinierende Welt der historischen Felsenkeller in unmittelbarerer Nähe der Maisel Brauerei und des legendären Herzoggarten.
Zu bestaunen ist ein Panoptikum aus Brauereihistorie, Kulturgeschichte der Stadt Bayreuth, „bierigen“ Anekdoten und vielem mehr.
Die Führung durch das geheimnisvolle Labyrinth der kühlen Bierkeller endet bei einem frischen Glas Aktien Zwick’l Kellerbier im gemütlichen Bräustüberl oder im neuen „Liebesbier“.
Liebesbier – Mekka für Craftbier
Bayreuths neuer Anlaufpunkt für Bierleibhaber ist „Liebesbier“. In einzigartiger Atmosphäre kommen über 20 verschiedene Fassbiere sowie mehr als 100 Flaschenbiere zum Ausschank. Darüber hinaus können die Besucher beim Biergenuss auch den Braumeistern von „Maisel & Friends“ beim Brauprozess über die Schulter schauen. In der voll funktionsfähigen Brauanlage werden neue Bierspezialitäten entwickelt, die im Liebebsier verkostet werdne könnne. Ein Mekka für Craftbier – Fans.
Weitere Station ist der Herzogkeller.
Herzogkeller: Wo Richard Wagner zechte
Brotzeit im Herzogkeller von BayreuthDas Herzogkeller-Team um Sandro D’Ambrogio
Das Areal gilt als einer der schönsten Biergärten der Stadt. Wer weiter auf den Spuren von Jean Paul, Richard Wagner oder Franz Liszt bummeln will, der sollte die Gaststätten „Bürgerreuth“ am Grünen Hügel, „Goldener Anker“ in der Innenstadt oder das Hotel „Fantasie“ mit dem noch originalgetreu erhaltenen Wagner-Zimmer aus dem Jahr 1872 besuchen.
Auch im liebevoll geführten Hotel und Restaurant „Eremitage“ im Schlosspark Eremitage fühlte sich Wagner vor Einzug in sein Haus Wahnfried (heute Richard-Wagner-Museum) recht wohl.
Ein Muss: Das legendäre „Mann`s bräu“
Nicht zu vergessen, weil urgemütlich mit Holztäfelungen und urigem Ambiente. Das Mannsbräu in der Friedrichstraße. Ein Traditionslokal, seit 2009 von Anna und Hans Hacker wiederbelebt. Hier gibt es selbstgebrautes Bier, dazu deftiges fränkisches Essen. Die Wirtin plaudert über die Firmengeschichte und lobt einen ihrer Sohn, der in Bayreuth eine Brauerei betreibt. Ich empfehle das naturtrübe Kräusen Pils oder Manns Dunkel. Draußen kann man das Treiben an der Friedrichstraße beobachten. Die Speisen sind geradlinig: Haxn, Schäufele oder Bayreuther Bratwürste. Der Slogan: Wer gutes Bier und fränkische Küche liebt, muss ins Manns!
Informationen zu Bayreuth kulinarisch
Maisels Bier Erlebnis Welt: www.biererlebniswelt.de
Herzogkeller: www.herzogkeller.de
Liebesbier: www.liebesbier.de
Restaurant Eule: www.eule-bayreuth.de/
Restaurant Oskar: www.oskar-bayreuth.de/
Mannsbräu an der Friedrichstraße
Bayreuther Katakomben: www.bayreuther-bierbrauerei.de
Biertour: über Stadtinfo: www.bayreuth-tourismus.de
Übernachten: ARVENA KONGRESS Hotel, Eduard-Bayerlein-Straße 5a, 95445 Bayreuth, Telefon: 0921 7270, Internet: https://www.arvena-kongress.de, E-Mail: info@arvenakongress.de
MARCO POLO Raus & Los! Fichtelgebirge, Frankenwald, Bayreuth
Bayreuth bietet viel mehr als nur Richard Wagner und Opernfestspiele. Die oberfränkische Stadt war seit jeher geprägt von faszinierenden Frauen und ihren Visionen. Allen voran Markgräfin Wilhelmine, die maßgeblich an der Stadtentwicklung beteiligt war. Die Bayreutherinnen und Bayreuther haben ihr die Eremitage zu verdanken, genauso wie das Markgräfliche Opernhaus, das zu Ehren der Hochzeit ihrer Tochter gebaut wurde. Aber auch Cosima Wagner und Kaiserin Sissi haben dort ihre Spuren hinterlassen. Nicht zuletzt prägten in den vergangenen Jahren zahlreiche Frauen das Kultur- und Politgeschehen Bayreuths, als Festspielleiterin oder auch Oberbürgermeisterin. Bei der Stadtführung „Bayreuth und seine Frauen“ werden die Geschichten dieser spannenden und inspirierenden Frauen eindrucksvoll erzählt. Wer dann noch weiter in die Historie eintauchen möchte, lässt sich von Wilhelmine persönlich die Stadt zeigen und erfährt dabei so manches Geheimnis aus dem Leben der Markgräfin aus dem 18. Jahrhundert.
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