Tallinn ist eine junge Stadt. Die Hauptstadt von Estland Tallinn wird auch als die Perle der Ostsee bezeichnet.  Zumindest habe ich das bei unserem Besuch gespürt. Estlands dynamische Hauptstadt ist wie das ganze Baltikum im Wandel. Ein Beispiel: Das Internet ist per Verfassung für jeden kostenfrei. Und: die historisch alte Stadt ist mit ihren vielen Kneipen, Bars und Restaurants  erfrischend gastfreundlich.

Was man in Tallinn sehen sollte


Tallinn fasziniert mit einer mittelalterlichen Altstadt, die von einer zwei Kilometer langen Stadtmauer eingefasst wird, und die zu den besterhaltenen in Europa gehört.

Tallinn – die Perle der Ostsee

Das Baltikum gehört zum Schengen-Raum und dort gilt der Euro als Zahlungsmittel. Ideal also für eine Städtereise.
Tallinn entstand an einem mittelalterlichen Handelsknotenpunkt und ist heute wie einst ein wahrer Schatz. In Estlands Hauptstadt lässt sich der Spaß des Reisens mit dem Entdecken kultureller Vielfalt verbinden.

Die Alexander-Newski-Kathedrale befindet sich auf dem Burgberg in Tallin, Foto: D.Weirauch

Die Alexander-Newski-Kathedrale befindet sich auf dem Burgberg in Tallin, Foto: D.Weirauch

Blick von der Oberstadt auf die Skyline von Tallin, im Hintergrund das Kreuzfahrtterminal, Foto: D.Weirauch

Blick von der Oberstadt auf die Skyline von Tallinn,

Geschätzt 3 Tage benötigt allein der Kulturinteressierte, um die wichtigsten Museen von Tallinn zu besuchen.  Soviel kultur für so ein kleines volk, das hat Niveau. Estland ist der kleinste der baltischen Staaten mit nur 1,34 Millionen Einwohnern.

Kreuzfahrers Lieblingshafen ist Tallinn

Der Hafen von Tallinn ist ein bedeutender Hafen für Ostsee-Kreuzfahrten.

AIDA Mar im Hafen von Talllin

AIDA Mare im Hafen von Talllin Foto: Weirauch

Vom Hafen bis zur Altstadt, die auf der UNESCO-Liste des UNESCO-Weltkulturerbes steht (ähnlich wie Sanssouci und das Bauhaus in Dessau und Bernau), sind es nur wenige Schritte.

Sehenswert sind unter anderem die „Dicke Margarethe“, ein Kanonenturm in der sehr gut erhaltenen Stadtmauer aus dem 13. Jahrhundert. Auch der „Lange Herrmann“, ein Turm der mittelalterlichen Burganlage auf dem Domberg, sind beachtliche Zeugen des Mittelalters. Immer wieder bestätigt sich bei meinem Besuch: Tallinn – die Perle der Ostsee.

Bereits bei einem früheren Besuch sah ich diesen Strassenmusiker am Aufgang zum Burgberg, Foto: D.Weirauch

Bereits bei einem früheren Besuch sah ich diesen Strassenmusiker am Aufgang zum Burgberg, Foto: D.Weirauch

Viele kennen meine Leidenschaft für alte Schiffe, Flugzeuge und Dampflokomotiven. Deshalb ist ein Besuch des einzigartigen Schiffahrtsmuseums am Hafen von Tallinn im einstigen Seeflughafen ein Muss für mich gewesen.

Schifffahrtsmuseum

Im historischen Hangar für Wasserflugzeuge sind rund 200 Exponate zu sehen. Darunter das U-Boot mit dem Namen „Lembit“, viele kleinere Boote, die die Entwicklungs von Fischfang und auch Schiffbau dokumentieren.

Der Eisbrecher Suur Toll im Museumshafen von Tallin, Foto: D.Weirauch

Der Eisbrecher Suur Toll im Museumshafen von Tallinn, Foto: D.Weirauch

Hauptattraktion im Freigelände ist der über 100 Jahre alte Dampfeisbrecher  „Suur Tõll“.

Blick in den Museumshafen von Tallin, Foto: D.Weirauch

Estland Dampfmaschine Schiff

Die Maschine des Dampfeisbrechers, Foto: D.Weirauch

Segeltörn vom einstigen Olympiahafen aus

Vom Freigelände kann man weit hinaus auf das Meer, bis zum einstigen Olympiahafen von Tallinn blicken. Tallinn war ist Gastgeber der olympischen Segelwettbewerbe 1980. Wir hatten das Glück mit einem erfahrenen Skipper dort zu segeln. Dabei fühlt man sich wie ein Hafenkapitän, der die Parade der vorbeiziehenden Kreuzgahrtschiffe und Fähren abnimmt.

Segeltörn Richtung Hafen Tallin, Foto: D.Weirauch

Segeltörn Richtung Hafen Tallin, Foto: D.Weirauch

Ja, Tallinn ist eine Reise wert. Es gibt dort viel zu entdecken.

Tradition trifft auf Moderne in Tallinn

Pulsierende Hauptstädte voller Gegensätze sind nichts ungewöhnliches, bei gerade einmal 430.000 Einwohnern und einer Fläche halb so groß wie München aber doch etwas verwunderlich. Die estnische Hauptstadt Tallinn bietet malerische Altstadt und moderne Geschäftswelt, hippe Künstlerviertel und weitläufige Strandabschnitte – für jeden Geschmack etwas. Kulturinteressierte finden in der von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärten mittelalterlichen Altstadt nicht nur eine der am besten erhaltenen Stadtmauern Nordeuropas und die Ratsapotheke, die als die älteste, durchgehend in den gleichen Räumlichkeiten betriebene Apotheke Europas gilt, sondern auch viele Handelshäuser aus der florierenden Hansezeit. Wer auf der Suche nach kreativen Künstlerateliers, bunten Häusern und hippen Restaurants ist, kommt im Stadtteil Kalamaja auf seine Kosten oder schlendert durch das Hafenviertel Noblessner, in dem auf eindrucksvolle Weise die historischen Industriegebäude der ehemaligen U-Boot-Werft mit modernem Städtebau verbunden wurden. Aktivurlauber machen sich nach Rocca al Mare auf und spazieren durch das Estnische Freilichtmuseum oder am weitläufigen Strand bis zum charmanten Yachthafen von Kakumäe entlang. Für einen malerischen Blick über die Stadt lohnen sich die 157 Stufen der Patkulschen Treppe von der Unterstadt hinauf auf den Domberg zur Aussichtsplattform: dort liegen Besuchern die Stadtmauer, die Tallinner Türme und der Hafen zu Füßen.

Grüne Sterneküche: Lokale Produkte und Zero Waste

Saisonalität, Regionalität und Produkte aus der Natur wie Beeren, Pilze, Fisch und Wild sind seit jeher die Eckpfeiler der estnischen Küche. Mit diesem Ethos und konsequent nachhaltigen Konzepten haben estnische Restaurants jetzt die ersten Grünen Sterne im Guide Michelin für Estland errungen. Etwa das Restaurant Fotografiska, das in Tallinn schönste Blicke auf die Altstadt öffnet und nordische Gerichte nach Zero-Waste-Prinzip bietet. Alle Zutaten werden mit Stumpf und Stiel verarbeitet, 80 Prozent stammen aus der Umgebung, Kräuter und Honig vom eigenen Dachgarten. Auch das ebenfalls mit einem Grünen Stern ausgezeichnete Restaurant Põhjaka in einem ehemaligen Gutshof zwischen Tallinn und Tartu arbeitet hyperlokal. Gemüse, Obst und Kräuter kommen aus dem Garten. Das Team sammelt Pilze und Waldfrüchte, hält Hühner und Schafe, räuchert Fisch und Fleisch und betreibt eine eigene Brennerei.

Grüne Destinationen: Natur erleben, die Umwelt schonen

Nachhaltige Erlebnisse für Reisende und umweltbewusstes Handeln seitens der Urlaubsziele stehen im Fokus des internationalen Wettbewerbs „Green Destination“. Estland ist seit 2020 mit sieben Orten beteiligt: den Inseln Saaremaa und Hiiumaa, dem Badeort Pärnu, der Universitätsstadt Tartu, dem Bezirk Järva, dem Nationalpark Lahemaa sowie der Klimaneutralität anstrebenden Stadt Rakvere im Nordosten. Ihre Verwaltung ist im ersten annähernd ohne Energieaufwand operierenden öffentlichen Gebäude in Estland ansässig. Saaremaa wurde gleich im ersten Jahr zum Sieger des Nachhaltigkeitswettbewerbs gekürt. Neben einem hohen Maß an sozialer Verantwortung und zahlreichen Maßnahmen zum Umweltschutz punktete die Insel mit ihrem Naturreichtum: 36 der 38 in Estland heimischen Orchideenarten wachsen hier. Vogel- und Naturliebhaber können im Frühling und Herbst ungezählte Zugvögel auf der Durchreise beobachten.

Nachhaltig nächtigen: Grüner Schlüssel zu gutem Schlaf

Rund zwanzig Hotels, Ferien-Bauernhöfe und Gäste-Apartments in Estland tragen derzeit das Öko-Label Green Key. Das international vergebene Label gibt Standards zur umweltverträglichen Nutzung von Elektrizität, Heizung und Wasser vor und fördert ein ausgewogenes Verhältnis von Qualität, Komfort und umweltschonendem Betrieb. Die ausgezeichneten Betriebe in derzeit 57 Ländern werden jedes Jahr überprüft. Estnische Unterkünfte mit Green Key arbeiten zusätzlich zu den vorgegebenen Standards im kulinarischen Bereich mit Erzeugnissen aus der Umgebung und ermutigen Gäste zu Aktivitäten in der Natur und in Zusammenhang mit dem örtlichen Kulturerbe. Die Bandbreite der zertifizierten Unterkünfte mit grünem Schlüssel umfasst so unterschiedliche Häuser wie das moderne Park Inn by Radisson in der Hauptstadt und das elegante Boutique-Hotel Rosenplänter in einem historischen Bau im Badeort Pärnu.

Hier gibt es weitere Informationen zu Tallinn

Anreise: Flüge aus Deutschland gibt es in die estnische Hauptstadt Tallinn. Mit Fähren von Finnland oder Schweden kommt man gut nach Tallin.

Informationen: Touristinfo Tallinn.

Empfehlenswertes Restaurant ist das Restaurant Rataskaevu 16

Gut wohnen kann man im Nordic Hotel Forum Tallinn.

Die "Costa Luminosa" verlässt den Hafen von Tallin, Foto: D.Weirauch

Visit Estonia und dem Estnischen Tourismusverband Dank für die Unterstützung bei der Recherche in Tallin und Estland.

Hier eine weitere Sehenswürdigkeit in Estland: Haapsalu, wo Ilon Wikland, die Illustratorin der Bücher von Astrid Lindgreen herkommt.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Estland, die man besuchen sollte

Lahemaa Nationalpark

Lahemaa bedeutet „Land der Buchten“, dies sagt viel über Estlands größten Nationalpark, den Lahemaa rahvuspark aus. Zwei Drittel der 726 Quadratkilometer Parkfläche liegen an der Ostsee, das restliche Drittel ist Meer. Entlang der Küste mit ihren vier ins Meer hinausragenden Halbinseln wechseln sich Hochmoore mit dichten Birken-, Fichten- und Kieferwäldern ab. Dazwischen liegen sogenannte Alvare, weite steppenartige Landschaftsformen, die es sonst nur noch in Schweden gibt. Lahemaa lädt ein zur Entspannung, ausgedehnten Spaziergängen und Radtouren. Wer sich für Geschichte interessiert, kann eines der schlossartigen Herrenhäuser des deutsch-baltischen Adels des 17. und 18. Jahrhunderts besuchen oder auch den 1798 erbauten Gasthof von Viitna mit seinen separaten Schankstuben für Herrschaften und Bauern.

Peipussee

Sieben Mal würde der Bodensee in den Peipussee passen: Mit 3555 Quadratkilometern Fläche ist der bei Volgelfreunden und Badegästen populäre Peipussee, Peipsi järv, das fünftgrößte Binnengewässer Europas. Die Grenze zu Russland verläuft mitten durch das 140 Kilometer lange, 50 Kilometer breite und durchschnittlich 8 Meter tiefe Gewässer. Zum Baden eignet sich das Nordufer mit geschützten Sandstränden zwischen Vasknarva und Rannapungerja.

Am See wohnen Estlands Altgläubige – Angehörige einer altorthodoxen Glaubensrichtung, die im zaristischen Russland verfolgt wurden und hierher ans westliche Seeufer flohen. Sie pflegen im Fischerort Kolkja ein kleines Museum.

Haapsalu

Nach der Anfahrt durch Wohn- und Industriegebiete überrascht die Altstadt des u 1260 gegründeten Haapsalu, Haapsal, mit gut erhaltenen Holzbauten aus dem 19. Und frühen 20. Jahrhundert und einer Promenade mit baltischem Seebad-Flair. Früher kamen die Zarenfamilie Romanow wegen der Schlammbäder zum Kuren und Peter Tschaikowski (1840-93) zum Komponieren hierher. Heute bevölkern vorwiegend estnische und schwedische Familien den Strand und die Cafés. Beherrscht wird die Stadt von den Ruinen der gewaltigen Bischofsburg, Piiskoplinnus, des Bischofs von Ösel-Wiek. Auf der Burg erhebt sich die 1270 gebaute und 1979 restaurierte einschiffige Domkirche, Toom kirik. 

Haapsalu Estland

Der Dom und die Burg von Haapsalu Foto: D.Weirauch

Pärnu

Pärnu hat eine wechselhafte Geschichte. Es gehörte zu Litauen, Polen, Schweden, Deutschland und Russland, wurde 1918 estnisch und 1944 sowjetisch. Im alten Stadtkern zeugen der Rote Turm, Punane torn, und das gewaltige Tallinner Tor, Tallinna värav, von der Wehrhaftigkeit der mittelalterlichen Befestigungsanlage. Sejhenswret: Eliisabeti kirik, und die orthodoxe Katharinenkirche, Jekaterina kirik

Im 19. Jahrhundert war Pärnu ein berühmter Kurort. Im Kurviertel vor dem 7 Kilometer langen Sandstrand stehen viele alte Villen und versetzen den Betrachter in der ruhigen Nebensaison in vergangene Zeiten zurück. In der Hauptsaison hingegen feiert Estlands Jugend hier lange, ausgelassene Partys.

Tartu

Im Herzen der zweitgrößten Stadt Estlands liegt der Rathausplatz, Raekoja plats, mit dem frühklassizistischen Rathaus. Den Brunnen auf dem Platz schmückt die Figur der „Küssenden Studenten“. Blickfang ist jedoch das durch eine Bodensenkung in Schieflage geratene Haus, in dem die Städtische Kunstsammlung untergebracht ist. Wenige Schritte führen auf den Domberg, Toomemägi, dessen zwei Hügel durch die Engels- und die Teufelsbrücke verbunden sind. Hier stehen die Ruinen der Domkirche, die bei einem Brand 1624 endgültig unterging, die Sternwarte und der ab 1805 gebaute Lehrsaal des Alten Anatomikums der Universität. Dorpat/Tartu, Europas Kulturhauptstadt 2024, ist weit mehr als das Zentrum Südost-Estlands. Als Bischofssitz gegründet, als Hansestadt zwischen Russland und Westeuropa reich geworden, als Sitz der durch Gustav II. Adolf von Schweden gestifteten und 1801 durch Alexander I. von Russland wiedergegründeten Universität ist Dorpat Estlands „Hauptstadt des Geistes“. Das Deutsche Kulturforum östliches Europa lädt deutschsprachige Journalistinnen und Journalisten ein, auf der Informationsreise im Oktober 2023 die künftige Kulturhauptstadt und ihre spannende Geschichte und Gegenwart besser kennenzulernen. Auf dem Programm stehen Gespräche mit Vertretern der Stadt und des Organisationskomitees sowie Kultureinrichtungen und eine Exkursion in das Umland.

Tartu 2024: Estlands kultureller Höhepunkt!

2024 wird ein Jahr wie kein anderes! Tartu, eine der faszinierendsten Städte Estlands, wird im kommenden Jahr im Rampenlicht stehen und sich als Europäische Kulturhauptstadt präsentieren. Der Startschuss für dieses kulturelle Spektakel fällt am 26. Januar mit einer feierlichen Eröffnung. Tartu läuft sich warm für 2024, wenn die Stadt im Herzen von Estland Europas Kulturhauptstadt sein wird. Da passt es, dass das touristische Interesse bereits in diesem Sommer merklich angezogen hat. Rund 25 Prozent mehr ausländische Touristen wurden bis dato gegenüber dem Sommer 2022 gezählt. Europäische Kulturhauptstädte sind attraktiv! Nach Tallinn (im Jahr 2011) wird auch die zweitgrößte estnische Stadt Tartu 2024 für ein Jahr zur europäischen Kulturhauptstadt. Mit knapp 100.000 Einwohnern ist Tartu die zweitgrößte Stadt des Landes. Sie ist eine der ältesten Städte der Region, wurde 1030 erstmals urkundlich erwähnt und ist die regionale Hauptstadt Südestlands. Die am Rande von Europa gelegene Region ist die Heimat der indigenen Völker Seto und Võro sowie der Altgläubigen. Darüber hinaus gibt es hier eine blühende Wissenschaftsszene mit der weltweit führenden Universität von Tartu sowie einen lebhaften Startup- und IT-Sektor.

Gemeinsam mit Bad Ischl (Österreich) und Bodø (Norwegen) wird Tartu im Jahre 2024 eine von drei europäischen Kulturhauptstädten sein. Besucher der südestnischen Stadt erwartet dann ein buntes und reichhaltiges Programm mit vielen originellen Aktionen. „Kissing Tartu“ ist eine von ihnen; sie soll Mitgefühl und Respekt gegenüber anderen und sich selbst fördern und wir mit einem noch nie dagewesenen Massenküssen einhergehen. Des weiteren wird der Tartuer Domberg mit Licht, Kultur und Wissenschaft erfüllt. Es wird Diskussionsveranstaltungen zum Thema „hybride europäische Demokratie“ geben, die Vielfalt Südestlands wird mit dem Mittel des Dokumentarfilms erkundet, Tartus Straßenkunst-Szene wird gewürdigt, eine Open AIr-Ausstellung wird die Bezüge zwischen Natur und Technologie untersuchen und es gibt ein Projekt mit Booten auf dem Fluss Emajõgi. Selbstverständlich gibt es auch Literatur- und Musikveranstaltungen. Und natürlich kommt auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. Übrigens wird die Stadt Tartu schon lange als gar nicht so heimliches kulturelles Zentrum des Landes betrachtet. Ihre Tradition als Universitätsstadt macht sie seit jeher zum geistigen Brennpunkt Estlands. Seit 2015 ist sie außerdem als Internationale Literaturstadt Teil des UNESCO-Netzwerkes der weltweiten Kreativstädte. Tartu ist keine riesengroße Stadt. Man kommt hier gut zu Fuß von A nach B und überhaupt lässt sich das geistige Zentrum des Landes am besten in gemächlicher Geschwindigkeit – zu Fuß oder per Fahrrad – erkunden. Man kann auf eigene Faust losziehen und sich die verschiedenen Stadtteile mit ihrem je ganz eigenen Charakter anschauen. Es gibt aber auch viele abwechslungsreiche Stadtführungen, die wirklich empfehlenswert sind – unter ihnen themenzentrierte, wie die literarische Wanderung oder der architektonische Spaziergang.

Tartu ist Universitätsstadt seit 1632

In Tartu steht eine der ältesten Universitäten Nordeuropas. Sie wurde im ersten Drittel des 17. Jahrhundert von König Gustav II. Adolf von Schweden gegründet. Die Stadt blickt daher auf eine lange wissenschaftliche und intellektuelle Tradition zurück – der entsprechende Geist ist bis heute zu spüren. Und natürlich ist Estlands zweitgrößte Stadt, die gerne und zu Recht als estnische Kulturhauptstadt und als geistiges Zentrum des Landes bezeichnet wird, auch dieser Tage eine lebendige Studentenstadt.

Nachhaltigkeit ist auch das Motto von Tartu, eine der europäischen Kulturhauptstädte 2024. Das Motto „Künste des Überlebens“ stellt die umweltfreundliche Stadtkultur in den Mittelpunkt. Das Projekt „kurierte Biodiversität“ fördert beispielsweise den Erhalt und die Wiederherstellung biologischer Vielfalt in den Grünflächen der Stadt.
Weitere Informationen und Inspirationen über nachhaltige Produkte in Estland gibt es hier: https://www.visitestonia.com/de/estlandentdecken/tourenarten/gruner-urlaub

Mein Buchtipp:

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