Wenn es für Passau eine Art Botschafter in die weite Welt gibt, dann ist es aus unserer Sicht her das Dackelmuseum. Was die Gründer und Betreiber Seppi Küblbeck und Oliver Storz in der Dreiflüssestadt Passau seit fast zwei Jahren für einen Zulauf in ihrem Dackelmuseum haben, ist beachtlich.
im Dackelmuseum
Wir lernten die beiden Initiatoren des wohl weltweit einzigen Dackelmuseums auf dem Passauer Weihnachtsmarkt 2019 kennen. Sie verkauften dort ihr mit dem Hacklberger Brauhaus kreiertes „Dackelbier“.
Dicht umringt von Gästen, die außer Dackelbier auch Tipps zur Erziehung ihrer Vierbeiner erhalten wollten. Die Floristenmeister Storz und Küblbeck sind selbst stolze Besitzer zweier Dackel: Moni und Klein Seppi. Sie sprechen also aus Erfahrung. Wenig später trafen wir uns im nur wenige Schritte vom Dom entfernten Passauer Dackelmuseum. Es ist eine faszinierende Welt, die mich nicht nur in Kindheitstage entführte. Ein Dackel namens „Schuftel“ war es, den unsere Spielkameradin immer zum nachmittäglichen Räubern in der Trift meines Heimatortes mitbrachte. Wieselflink war der kleine Kerl, und wir liebten diesen Dackel, an den ich mich noch heute gern erinnere. Begierig verfolgten wir später die Erlebnisses des Dackels Ottokar im Kinderbuch „Rainer und der Dackel Ottokar“. Auch dieses Kinderbuch ist im Dackelmuseum zu finden.
Und im Passauer Dackelmuseum kommen all diese Erinnerungen wieder in mir hoch. Oliver Storz führt durch das rund 80 Quadratmeter große Refugium mit unzähligen Exponaten. Es sollen 4500 sein. Und es werden täglich mehr. Storz erzählt: „Beinahe täglich bringen uns Dackelbesitzer Erinnerungsstücke oder Souvenirs vorbei.“
Wie Oliver Storz erzählt ist das Dackelmuseum vor allem bei Touristen beliebt. Aus nahezu 140 Ländern waren bisher Gäste da. Eine bessere Werbung kann sich Passaus Stadtmarketing nicht vorstellen, steuert der Facebookaccount des Dackelmuseums bereits 5000 Freunde an. Fast täglich berichten Seppi und Moni dort von Besuchern in ihrem Refugium. Im Museum hängt eine Karte, die die Dackelfreunde weltweit zeigen, die bereits in Passau waren: darunter jüngst Bali, Neuseeland, Papua Neuguinea, Indien, Russland oder Alaska. Von 50 US-Staaten waren laut Oliver Storz viele Gäste schon im Passauer Dackelmuseum. Passau ist Ausgangs- und Endpunkt verschiedener Flusskreuzfahrtschiffe. Neben nicko-cruises legen auch A-Rosa und Viking-Schiffe in oder in der Nähe der Domstadt ab. Und so mancher Gast wird in seinem Gepäck in die nahe oder ferne Heimat ein Souvenir aus dem Dackelmuseum haben.
Und seien es nur die Postkarten mit Dackelsprüchen. Denn eine freundliche Verkäuferin im Shop verkauft nicht nur Postkarten und Bierseidel mit dem Aufdruck „aufgedaggelt“, sondern auch verschiedene Utensilien rund um des Dackels Wohlbefinden. Schier unerschöpflich sind die Museumsstücke: In allen Varianten kann man da den Dackel mit den kurzen Beinen bestaunen: es gibt glitzernde, silbrige aber auch Dackel aus Porzellan. Natürlich ist auch der legendäre Wackeldackel dabei. International geht es zu, wenn man den Sowjet-Dackel, den Picasso-Dackel oder den Florida-Dackel betrachtet. Natürlich ist auch „Waldi“, das Olympiamaskottchen von 1972, dabei.
Und wohl nur noch Preußenkenner wissen, dass einst Kaiser Wilhelm II. einen Kurzhaardackel sein eigen nannte. „Erdmann“, wie des Kaisers Begleiter hieß, bekam ein standesgemäßes Grab im Bergpark Wilhelmshöhe in Kassel. Es wird heute noch gepflegt. Wer sich Zeit nimmt, der kann im Dackelmuseum Passau also auch Kulturgeschichte rund um den Dackel erleben.
Und zu Bayern gehört ohnenhin der Dackel, wie wir erfahren. Der bayerische Dackel ist quasi Sinnbild für bayerische Gemütlichkeit. „Der Dackel macht Deutschland sympathisch. Der Deutsche wird nicht mehr so verkniffen dargestellt. Sondern mehr `Hey wenn die ein Dackelmuseum aufmachen, können sie über sich selber lachen.“ So beschreibt auch die internationale Presse das Phänomen Dackelmuseum in Passau. Storz verschweigt auch nicht, dass es anfangs durchaus Misstrauen und Widerstände gegen das neue Museum gab.
Übrigens ließen sich laut Facebookseite des Dackelmuseums im Jahr 2019 rund 1500 Dackel zum Photoshooting auf dem langen Rücken der Museumsdame Lisa nieder. Hunden wird kostenfrei Eintritt ins Dackelmuseum gewährt.
Informationen zum Dackelmuseum Passau
- Eintritt: Kinder bis 12 Jahre frei
- Schüler und Studenten 3 Euro
- Erwachsene 5 Euro
- Gruppenführung (bis max. 15 Personen) 30 Euro
- Sehr interessante Broschüre: 5 Euro
- Adresse Große Messergasse 1
- 94032 Passau
- Tel.. +49 851 30439
- E-Mail: info@dackelmuseum.de
- sehr gute Homepage des Dackelmuseums Passau
- Hunde dürfen mit in die Ausstellung
Wo ist jetzt das Dackelmuseum