Im Kunstgussmuseum Lauchhammer
Eröffnung am 24. August 2025, 15.00 Uhr
Die neue Sonderausstellung „Glühendes Erbe“ erzählt die Geschichte einer ungewöhnlichen Frau, die mit der Gründung eines Eisenwerks vor 300 Jahren die Wandlung einer Landschaft an der Schwarzen Elster zu einer mehr und mehr industriell geprägten Region einläutete. Mit dem anblasen des ersten Hochofens zur Verhüttung von Raseneisenstein am 25. August 1725 begann die erste Transformation von der Manufakturarbeit zur industriellen Produktion auf dem Weg in ein neues Zeitalter.
Die Ausstellung erzählt in mehreren Szenen, beginnend mit der jungen holsteinischen Adligen Benedicta Margaretha von Rantzau, von ihrer Heirat, dem Leben am sächsischen Hof und ihrem Lebenswerk – dem Eisenwerk Lauchhammer. Sie legte den Grundstein für viele kommenden Generationen, die in der Lausitz ihren Lebensmittelpunkt fanden. Leihgaben aus sächsischen, thüringischen und brandenburgischen Museen bereichern die Ausstellung mit interessanten Exponaten aus dem 18. Jahrhundert.
Zur Ausstellung erscheint eine Begleitbroschüre zur Geschichte des Eisenwerks Lauchhammer.
Auftakt und gleichzeitig besonderer Höhepunkt der Ausstellung, die durch die Ostdeutsche Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Niederlausitz ermöglicht wurde, ist die Einweihung des Denkmals für Benedicta Margaretha Freifrau von Löwendal, geschaffen von der international bekannten und renommierten Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach. „Anna Franziska Schwarzbach lässt seit vielen Jahren ihre Plastiken in der Kunstgießerei Lauchhammer formen und gießen und ist so Botschaftern der 300 Jahre alten Geschichte des Eisenwerks. Daher war es der Ostdeutschen Sparkassenstiftung gemeinsam mit der Sparkasse Niederlausitz eine große Freude und besondere Ehre, dieses Werk zu ermöglichen und als Leihgabe an das Kunstgussmuseum zu übergeben.“ so Patricia Werner, Geschäftsführerin der Ostdeutschen Sparkassenstiftung.
Das Denkmal und die Plakette zum Jubiläum des Eisenwerks wurden ermöglicht mit freundlicher Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Land Brandenburg gemeinsam mit der Sparkasse Niederlausitz.
Thilo Winkelmann: „Wir möchten der Stiftung und der Sparkasse danken, mit dieser Leihgabe und der Plaketten zum Jubiläum des Eisenwerks unserem Kunstgussmuseum und auch der Kunstgussstadt Lauchhammer ein bedeutendes Kunstwerk zur Verfügung zu stellen. Dadurch wird einmal mehr zur besonderen Ausstrahlung und Entwicklung der Sammlung beigetragen.“
Die Sparkassenstiftung beteiligte sich bereits im Jahr 2005 daran, den historischen Modellfundus der Kunstgießerei museal zu sichern und der Öffentlichkeit zu präsentieren.
Das Kunstgussmuseum Lauchhammer freut sich über diese besondere Würdigung der historischen Bedeutung der Gründung des Eisenwerks durch eine mutige und zukünftig denkende Frau und damit auch der Leistung vieler folgender Generationen, die Lauchhammer weltweit bekannt gemacht haben, sowohl auf dem Gebiet des Kunstgusses als auch auf dem Gebiet des Maschinenbaus und des Bergbaus.
In limitierter Auflage von 100 Stück erscheint die Jubiläumsplakette „300 Jahre Eisenwerk Lauchhammer“. Sie wird im Rahmen der Denkmalseinweihung ausgewählten Freunden und Förderern überreicht. So werden Gerhard Nies, ehemaliger Geschäftsführer TAKRAF GmbH und Norbert Pietsch, ehemaliger Geschäftsführer der WEQUA GmbH geehrt, die von Beginn an die Gründung des Kunstgussmuseums unterstützten und bis heute im Vorstand und im Beirat der Stiftung Kunstgussmuseum tätig sind. Weiterhin ehren wir Elke Hellriegel, Vorstandsmitglied der Stiftung Kunstgussmuseum. Ebenfalls von Beginn begleitete Wilken Straatmann als Vorsitzender der Stiftung die Gründung und Einrichtung des Museums in der Grünhauser Straße und den Umzug in den heutigen Standort in der ehemaligen Bronzeschule. Sowie Frau Prof. Dr. Susanne Kähler, ehemalige Museumsleiterin und heute an der HTW Berlin tätig – sie war an der Inventarisierung, der wissenschaftlichen Einordnung der Sammlung und an der Gestaltung zahlreicher Ausstellungen federführend beteiligt.
Kontakt:
Kunstgussmuseum Lauchhammer
Freifrau-von-Löwendal- Straße 3
01979 Lauchhammer
Tel. 03574 860166
info@kunstgussmuseum-lauchhammer.de
www.kunstgussmuseum-lauchhammer.de
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E I N L A D U N G
Zur Einweihung des Denkmals für die Gründerin des Eisenwerks
und zur Eröffnung der Ausstellung
„Glühendes Erbe“
Benedicta Margaretha Freifrau von Löwendal
Gründerin des Eisenwerks Lauchhammer
Eine Geschichte von Eisen, Kunst und Menschlichkeit
Und ein besonderes Jubiläum: 300 Jahre Eisenwerk
Vor 300 Jahren hatte eine junge adlige Frau den Mut und die ‚Tatkraft in einer abgelegenen Gegend der Niederlausitz, auf dem Gebiet der heutigen Kunstguss-Stadt Lauchhammer, den Grundstein für einen Industriestandort zu legen, der in seinen besten Zeiten ein Zentrum von innovativen Entwicklungen und starker Wirtschaftskraft werden sollte. Benedicta Margaretha Freifrau von Löwendal versammelte Wissen und Ideenreichtum, um durch unternehmerisches Geschick einer bis dahin armen und unberührten Landschaft eine vielversprechende Perspektive zu eröffnen.
Ab 25. August 1725 Inbetriebnahme des ersten Hochofens
1723 stieß man entlang der Schwarzen Elster auf umfangreiche Lagerstätten von Raseneisenerz. Schnell erkannte man den Wert dieser Entdeckung und bemühte sich beim Kurfürsten Friedrich August I. von Sachsen um die Abbaurechte. Am 17. Juli 1725 unterzeichnete August der Starke die landesherrliche Concession. Sie erlaubt der Freifrau von Löwendal das Graben von Raseneisenerz, das Betreiben eines Hochofens und die Verarbeitung von Eisen. Am 25. August 1725 wurde der erste Hochofen angeblasen.
Als Freifrau von Löwendal 1776 das Eisenwerk an ihren Patensohn Detlev Carl Graf von Einsiedel testamentarisch übertrug, konnte sie auf ein Lebenswerk zurückblicken, das künftigen Generationen zur Lebensgrundlage wurde. Graf von Einsiedel und später sein Sohn führten das Eisenwerk in eine große Zukunft.
Beginn der Erfolgsgeschichte des Kunstgusses in Lauchhammer
Einsiedel baute ein konkurrenzfähiges Unternehmen mit Produkten von hoher Qualität auf. Lauchhammer avancierte zu einem Musterbetrieb. Neben der Produktion von Gebrauchsgegenständen beauftragte Einsiedel die Hofbildhauer Wiskotschill und Mattersberger mit der Entwicklung einer Technik, die es ermöglichte, lebensgroße Figuren in Eisen – hohl und in einem Stück – zu fertigen. Das konnte zu dieser Zeit keiner! Um 1784 gelang es! Man goss eine Bacchantin nach antikem Vorbild. So beginnt die Erfolgsgeschichte des Kunstgusses aus Lauchhammer.
Der aufmerksame Kenner findet bis heute weltweit Plastiken, Gartenmöbel, Brunnen und Denkmäler aus Lauchhammer. Mit der erfolgreichen Teilnahme an den Weltausstellungen lieferte man nach Brasilien, China und Ägypten und in viele andere Länder.
„Gegossen in Lauchhammer“
- davon erzählen um die 3000 Modell – von Luther bis Einstein, dicht gedrängt schauen uns historische Persönlichkeiten aus den Regalen an und erzählen von vergangenen Zeiten – Weltgeschichte und Kunstgeschichte in Eisen und Bronze!
 
Nebenan in der Kunstgießerei fließt das leuchtende flüssige Metall in die Form und lässt neue Kunst entstehen – lebendiges Handwerk und das Wissen von Generationen.
Kunstmuseum Lauchhammer
Freifrau-von-Löwendal-Straße 3, 01979 Lauchhammer
www.kunstgussmuseum-lauchhammer.de
Ab 24. August 2025 Jubiläumsausstellung: „Freifrau von Löwendal – Gründerin des Eisenwerks Lauchhammer“
14. September 2025: Tag des offenen Denkmals in der Orangerie
									
										
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