Drei Kilo und mehr Nahrung verspeisen die drei Jungstörche auf dem Storchennest gegenüber vom Landgasthof „Zum alten Krug“ in Marquardt täglich. Unermüdlich schleppen Mutter und Vater Adebar die Mäuse, Regenwürmer, Insekten und Frösche herbei. Manchmal sind auch kleine Fische oder Schlangen darunter. Die Jungstörche scheinen es irgendwie hinzukriegen, dass sie bei aller Freude über das herangeschaffte Futter nicht aus dem Nest fallen beim täglichen Verteilungskampf. Das wäre auch fatal, denn noch können sie ja nicht fliegen. Immer wieder ermuntert ein Altstorch die Jungen, dass sie mit den Flugübungen beginnen.
Josef Grütter verfasste dazu ein Gedicht:
Bald geht’s auf große Tour!
Seht her, wie groß mein Segel schon ist.
Fast zwei Meter es sicherlich misst!
Habe es schon getestet mal kurz auf des Nestes Rand.
Mein Bruder war imponiert, klapperte: „Allerhand!
Gewiß! Mußt aber gar nicht so protzen
und vor Übermut strotzen.
Wenn ich ausfahre meine Schwingen,
werden die da unten mir ein Loblied singen
ob der großartigen gestreckten Flügel,
auf denen ich bald gen Süden segel.
Bis dahin sollten wir nicht so laut tönen,
als ob wir könnten uns selbst schon verwöhnen.
Lassen wir doch unsere Eltern noch etwa zwei Wochen
heranschleppen köstliche weiche Fröscheknochen
und andere Delikatessen aus dem Wiesengrund
für unseren stets hungrigen Schlund.
Freue ich aber auch langsam auf den großen Flug
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