Halle an der Saale ? Leider steht diese schöne Stadt immer wieder im Schatten des benachbarten Leipzig. Zu Unrecht, wie wir meinen. Halle bietet Erlebnisse für mehr als einen Tagesausflug. Und von Berlin in etwas mehr als eine Stunde mit dem ICE – klimafreundlicher kann man nicht reisen. Wer vom Hauptbahnhof (schmuck saniert) kommend, die Leipziger Straße Richtung Marktplatz von Halle geht, der erlebt viele positive Überraschungen. einfachraus hat sich einen Tag in Halle umgeschaut und war begeistert.Halle Saale

Was man in Halle gesehen haben sollte

In der Altstadt weitet sich der Marktplatz mit dem Händel-Denkmal. Gegenüber steht der 84 Meter hohe Roten Turm, dieser wurde zwischen 1418 bis 1506 erbaut. Er beherbergt das mit 84 Glocken größte Glockenspiel Deutschlands, das im Viertelstundentakt Lieder erklingen lässt. An seinem Fuß lohnt ein Halt.   

Am Roten Turm steht die steinerne Kopie (1719) eines hölzernen Roland von 1250. Gegenüber lohnt der Blick zum 1930 fertiggestellte Rathauses. Kaum zu glauben, dass einst (bis 1945) ein schmuckes Rathaus stand. Überaus präsentiert sich die gute Stube von Halle einladend. An der Südseite fällt das von 1891 bis 1894 erbaute Stadthaus ins Auge. Etwas zurückversetzt an der Westseite des Platzes steht das im Stil der Spätrenaissance errichtete Marktschlösschen. Dort residieren u.a. die auskunftsbereiten Damen und Herren der Tourist-Info.

Touristinfo auf dem Marktplatz von Halle

Marktschlösschen mit Touristinfo

Halle.Luftbild.Sachsen-Anhalt

Blick vom Hausmannsturm auf den Marktplatz Foto: Manuela Bock/IMG Sachsen-Anhalt mbH

Halle.Saale.Sachsen-anhalt

Studenten lieben Halle/Saale

Als Sachsen-Anhalts „Kulturhauptstadt“ wird Halle gern bezeichnet, nicht nur wegen der jährlich stattfindenden Händelfestspiele. Es gibt zahlreiche Museen und einzigartige Sammlungen. 500 Jahre Universitätsstadt und 1.200 Jahre Stadt. Halle gilt als eines der bedeutendsten Zentren der Frühaufklärung. Die Martin-Luther-Universität mit rund 20.000 Studenten Universität hält die Stadt jung. Sie beherbergt eine der ältesten und renommiertesten Mediziner-Ausbildungsstätten in Europa. Die Hochschule für Kunst und Design Burg Giebichenstein sorgt dafür, dass auch junge Kunst in der Stadt bleibt. Das ist auf Schritt und Tritt zu merken.

Die Kulturinsel – Neues Theater ist einzigartig in Deutschland.

Panorama

Der Universitätsplatz wird umrahmt von beeindruckenden Gebäuden

 Marktkirche St. Marien

Doch wandern wir weiter. Die viertürmige  spätgotische Hallenkirche wurde ab 1529 an Stelle zweier romanischer Vorgängerbauten errichtet. In St. Marien hat Martin Luther (Totenmaske) gepredigt und Georg Friedrich Händel Orgel gespielt.

Die Marktkirche von Halle Foto: Weirauch

Die Marktkirche von Halle Foto: Weirauch

Marktkirche Halle

Die Totenmaske von Martin Luther in der Marktkirche

Eine Rarität –  Marienbibliothek gegenüber der Marktkirche ist die älteste und größte ununterbrochen öffentlich zugängliche Kirchenbibliothek Deutschlands.

Blick in die Marienbibliothek zu Halle an der Saale, Foto: D.Weirauch

Blick in die Marienbibliothek zu Halle

Weitere Informationen: www.stadtmuseum-halle.de;

www.marktkirche-halle.de

Franckesche Stiftungen

Die Franckeschen Stiftungen, eine bis heute bestehende soziale Einrichtung, hat der Pädagoge und Pietist August Hermann Francke (1663-1727) 1698 ins Leben gerufen. Sein Denkmal (Daniel Christian Rauch; 1829) schmückt den zentralen  Lindenhof der zwischen 1698 und 1745 entstandenen Anlage. Im Hauptgebäude befinden sich das Cansteinsche Bibelkabinett, das Francke-Kabinett sowie die Bibelmansarde. Die berühmte Kunst- und Naturalienkammer befindet sich im Waisenhaus. In einem hinteren Gebäude ist die 1728 erbaute barocke Kulissenbibliothek untergebracht. Auch die Bundeskulturstiftung hat ihren Sitz in dem Gebäudekomplex. Mit der „Bildungsstadt“, den Franckeschen Stiftungen, entstand gleichzeitig eine der wichtigsten Inseln pietistischen Glaubens in Mitteldeutschland. Das Naturalienkabinett in den Franckeschen Stiftungen kündet noch heute davon, dass hier einmal Halles „Tor zur Welt“ stand.

 Weitere Informationen: www.francke-halle.de

Beeindruckend: Dom von Halle

Der Dom entstand im 13./14. Jahrhundert als gotische Hallenkirche und wurde im 16. Jahrhundert neu gestaltet. Bemerkenswert sind die Renaissanceskulpturen, die Apostel und Heilige darstellen. Seine feine Schlichtheit ist es, die ihn so besonders macht: Kein hoch aufragender Turm, kein raumgreifendes Querschiff kennzeichnen den Dom zu Halle. 1271 wurde der Bau als Bettelordenskirche der Dominikaner begonnen. 1520 brach für die gotische Hallenkirche eine neue Epoche an: Kardinal Albrecht von Brandenburg erhob sie zur Stiftskirche seiner „Neuen Residenz“ und zum Aufbewahrungsort seiner Reliquiensammlung. Bischofssitz war Halle in Wahrheit nie. Durch den kunstsinnigen Kirchenfürsten erhielt der Dom den neuen Dachaufbau mit den markanten Rundbogengiebeln und eine repräsentative Ausstattung.Halle.Sachsen.Anhalt (41)

Heute zählt der Dom zu Halle zu den bedeutendsten Zeugnissen der Frührenaissance in Deutschland. Zwar wurde er auch zu DDR-Zeiten gepflegt, doch für die notwendige Restaurierung von Grund auf fehlten Mittel und Material. Dies gelang erst nach der Wiedervereinigung, auch mit Hilfe der Deutschen Stiftung Denkmalschutz: Sie hat die ersten Sicherungsmaßnahmen zwischen 1991 und 1995 umfangreich gefördert.

Panorama Halle/Saale Dom

Blick auf den Dom

Neue Residenz

Benachbart die Neue Residenz, errichtet von Kardinal Albrecht von Brandenburg, war ursprünglich als katholische Universität gedacht und ist eines der imposantesten Bauwerke der Frührenaissance Deutschlands. Lohnenswert ist auch ein Blick in den Garten. Derzeit kann man dort ein Kunstprojekt erleben.

Händelhaus

Im Geburtshaus von Georg Friedrich Händel (1685-1759) kann man den großen Komponisten und seine Musik völlig neu erleben. Weitere Informationen: www.haendelhaus.de

Halle.Sachsen.Anhalt (42)

Händels Geburtshaus

Halle.Sachsen.Anhalt (36)

Das Graseweghaus. Als die Pest in Halle wütete, mauerte man die Infizierten in den sogenannten Graseweg ein

Staatliche Galerie Moritzburg

Die Moritzburg wurde Anfang des 20. Jahrhunderts zum Museum für Kunst und Kunstgewerbe umgebaut; inzwischen ist sie Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt. In dem 2004 bis 2008 vom spanischen Architektenpaar Nieto/Sobejano eigenwillig umgestalteten Komplex ist Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts zu sehen, auch Werke namhafter Vertreter des Expressionismus und der Klassischen Moderne. Nordwestlich der Burg erstreckt sich der 1694 als Arzneigarten der Universität gegründete Botanische Garten. Dieser gehört zu den Gartenträumen von Sachsen-Anhalt. aus Zeitgründen haben wir den Botanischen Garten nicht besucht.

Sehenswürdigkeiten Halle

Die Moritzburg

Weitere Informationen: www.stiftung-moritzburg.de

Halle hat die Leopoldina ihren Sitz Foto: Weirauch

Gegenüber der Moritzburg in Halle hat die Leopoldina ihren Sitz

Weitere Sehenswürdigkeiten

Die frühere Ulrichskirche (1319-1341) mit einer bemerkenswerten Darstellung des Marientods am Eingang ist seit 1976 Konzerthalle. In dem 1558 von Nickel Hofmann erbauten Wohnaus des Philosophen Christian Wolff ist das Stadtmuseum von Halle eingerichtet.

Halle ist eine grüne Stadt

Das begreift man beim Blick von der Oberburg der Burg Giebichenstein und beim Spaziergang durch die Altstadt mit Stadtführer Klaus Hennicke.

Halle ist eine grüne Stadt

Halle ist eine grüne Stadt

Reichardts Garten

Der ehemalige Privatgarten des Komponisten Johann Friedrich Reichardt wurde Ende des 18. Jahrhunderts im Stil eines englischen Landschaftsgartens angelegt. Durch die zahlreichen berühmten Gäste Reichardts (darunter Goethe, Novalis und Brentano) wurde das Anwesen weit über die Grenzen hinaus als „Herberge der Romantik“ bekannt. Das Charakteristische des Gartens liegt in seinem Netz aus verschlungenen Wegen und Treppen, die an zahlreichen Denkmälern vorbeiführen.

Goethedenkmal in Reichards Garten

Eine gelungene Symbiose von Natur, industriellen Spuren und Urbanität in Reichardts Garten ergötzte sich einst die ganze Dichterschaft der Goethe-Zeit: Novalis war hier zu Gast, Eichendorff und viele Andere. Reichardts Garten gehört zu den „Gartenträumen – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“.

Stadtgottesacker

Östlich der Altstadt liegt der im Stil eines italienischen Camposanto angelegte Renaissancefriedhof (1557-1590), auf dem bedeutende Hallenser Persönlichkeiten beigesetzt sind.

Halle.Sachsen.Anhalt (13)

Eingang zum Stadtgottesacker

Panorama Stadtgottesacker Halle

Grab der Eltern von Georg Friedrich Händel

Halle.Sachsen.Anhalt (14)

Der Camposanto gehört zu einem der schönsten Renaissance-Friedhöfe in Deutschland.

Burg Giebichenstein

Im Vorort Giebichenstein steht die gleichnamige Burg, seit 968 Residenz der Erzbischöfe von Magdeburg. Teile der Oberburg wurden im Dreißigjährigen Krieg zerstört und sind nur als Ruine erhalten. Die Unterburg aus dem 15. Jahrhundert ist Sitz der Hochschule für Kunst und Design.

Kunsthochschule Burg Giebichenstein

Kunsthochschule Burg Giebichenstein

Kunsthochschule Burg Giebichenstein

Halle.Sachsen-Anhalt

Blick auf die Giebichensteinbrücke

Blick von der Oberburg auf die Saale

Blick von der Oberburg auf die Saale

Gastfreundlichkeit am Saaleufer

Gastfreundlichkeit am Saaleufer

Landesmuseum für Vorgeschichte

Highlight dieses interessanten Museums mit seiner monumentalen Fassade ist die bronzene 3600 Jahre alte bronzene Himmelsscheibe, die 1999 bei Nebra gefunden wurde. Auf dem Mittelberg bei Nebra informiert die Arche Nebra, ein multimediales Besucherzentrum, über die Bedeutung dieser Himmelsscheibe. Im Sommer 2021 beschäftigt sich die große Landesausstellung „Die Welt der Himmelsscheibe von Nebra – Neue Horizonte“ mit dem spektakulären Fund.Lndesmuseum Halle.Sonnenscheibe.Halle

Hoch über der Himmelsscheibe von Nebra im Atrium des Museums hängt eine Kuppel aus 60 Bildschirmen.

Hoch über der Himmelsscheibe im Atrium des Landesmuseums hängt eine Kuppel aus 60 Bildschirmen.

05ww.himmelsscheibe-erleben.de  Weitere Informationen: www.lda-lsa.de

Alter Markt

Der Alte Markt mit dem Eselsbrunnen (1906) war einst wichtiger Handelsplatz. Im Haus Nr. 12 ist ein Beatles-Museum eingerichtet. Weitere Informationen: www.beatlesmuseum.net

Technisches Halloren- und Salinemuseum

Über Jahrhunderte stellte die Salzgewinnung in Halle den wichtigsten Gewerbezweig dar. Auf der nahen Salinenhalbinsel sieht man, wie die Halloren (Salinearbeiter) mit Siedepfannen Salz gewonnen haben. Die Saline war 2021 geschlossen, da sie saniert wird. Weitere Informationen: www.salinemuseum.de

Schönster Bergzoo Deutschlands

Der schönste Bergzoo Deutschlands befindet sich natürlich in Halle. später hier mehr.

Theater der Welt in Halle

Ein Festival, das die Welt jährlich nach Halle holt. Litauische, französische, russische, israelische, kenianische, indische und Theatermacher vieler anderer Nationen treffen sich und stellen öffentlich ihr Arbeiten vor: Eben „Theater der Welt“. www.theaterderwelt.de

Das 1886 eingeweihte Opernhaus galt einst als das modernste Opernhaus Europas

Das 1886 eingeweihte Opernhaus galt einst als das modernste Opernhaus Europas

Auf der Saale kann man bis Alsleben und Bernburg schippern

Auf der Saale kann man bis Alsleben und Bernburg schippern

Tipp für Einkehr

Freisitz in Halles Brauhaus eine gastfreundliche Adresse

Freisitz in Halles Brauhaus eine gastfreundliche Adresse

Halle hat einige Überraschungen zu den Bauten der Moderne zu bieten, hier lest ihr mehr darüber.

Halle/Saale Moderne Sehenswürdigkeiten Halle

Wasserturm im Lutherviertel: errichtet von Stadtbaurat Wilhelm Jost. Er ist 46 Meter hoch

Erlebnistipps in Halle

3.000 Schritte durch die Altstadt – eine Führung durch die Altstadt Halles und Faltblatt „Halle an einem Tag“ Im Internet:  www.halle-tourist.de

Halle-Welcome Card

Freie Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Ermäßigungen bei Stadtführungen, in verschiedenen Museen, Restaurants, Theatern … www.halle-tourist.de

Weitere Informationen hier bei der Touristinformation Halle

Sachsen-Anhalt echt schön ! schaut hier auf diese Seite.

Wo übernachten
Dorint-Hotel Charlottenhof Halle
06108 Halle/Saale, Dorotheenstraße 12

www.dorint.com/halle

Die Recherche in der schönen Saalestadt Halle wurde unterstützt von IMG Sachsen-Anhalt und der Stadtmarketing Halle (Saale) GmbH.

Hier folgt demnächst ein Beitrag über die spektakuläre Ausstellung zur  Himmelsscheibe von Nebra, die derzeit im Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle gezeigt wird.

UNESCO-Welterbestätten in Sachsen-Anhalt

Zu den von der UNESCO in Sachsen-Anhalt bereits anerkannten besonderen Kulturstätten gehören:

Die Himmelsscheibe von Nebra wurde in das Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.

Halle.Sachsen.Anhalt

Himmelsscheibe von Nebra, die weltweit älteste konkrete Himmelsdarstellung

das Bauhaus Dessau und seine Stätten in Dessau

die Luthergedenkstätten in den Lutherstädten Eisleben und Wittenberg

das Gartenreich Dessau-Wörlitz

der Naumburger Dom

die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg.

Das Biosphärenreservat Mittelelbe ist als Lernort für nachhaltige Entwicklung im UNESCO-Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe integriert.

Der Naturpark Harz zählt als Teil des „Geoparks Harz Braunschweiger Land Ostfalen“ zum „Global UNESCO Network of Geoparks“.

Weitere Informationen im Internet unter www.welterbe-sachsen-anhalt.de

Danke an Manuela Bock für die „Halle von oben Aufnahmen“. Nach 17.000 Schritten meines „Halle an einem Tag“ fehlte mir dann die Kraft für den Aufstieg hinauf auf die Hausmannstürme zur atemberaubenden Aussicht über Halle/Saale.

Halle.Luftbild.Sachsen-Anhalt

Foto: Manuela Bock/IMG Sachsen-Anhalt mbH

Halle.Luftbild.Sachsen-Anhalt

Foto: Manuela Bock/IMG Sachsen-Anhalt mbH