(unbezahlte Werbung) Wer die bodenständige polnische Küche liebt, gern mit frischen saisonalen Produkten arbeitet, dem sei das Kochbuch von Sylwia Erdmanska-Kolanczyk (Leopold Stocker Verlag Graz) ans Herz gelegt. Oma und Opa haben der Hobbyköchin und Foodbloggerin ihr das Kochen beigebracht und so ist es folgerichtig, dass die Autorin ihren Großeltern das mit Rezepten und vielen Bildern reich illustrierte Buch widmet. Und „Nachkocher“ können sicher sein, dass die Reise durch die polnische Küchentradition kulinarisch ein sehr schmackhaftes Erlebnis mit so manchen ah und Ohs ist. Ohne Schnickschnack wird das verarbeitet, was im Garten angebaut und geerntet wird. Ob Suppen & Vorspeisen, Hauptspeisen & Beilagen; Typische Festtagsgerichte oder Süße Gerichte & Kuchen: Die Rezepte sind einfach nachzukochen, Angaben zum Schwierigkeitsgrad erleichtern den Einstieg für Kochanfänger. In Polen gilt: „Gast im Haus, Gott im Haus“. Deshalb wird immer das Allerbeste aufgetischt.
Die besten Rezepte der polnischen Küche
Traditionell oder in leichteren, moderneren und bekömmlicheren Varianten. Abgesehen von polnischen Nationalgerichten wie „Bigos“ (Sauerkrauteintopf) oder Piroggen mit verschiedensten Füllungen werden landestypische Suppen wie Rote-Beete-Suppe oder Salzgurkensuppe und Vorspeisen, darunter Gemüsesalat mit Mayonnaise oder Hering auf kaschubische Art, präsentiert. Recht lecker wird es dann zum Schluss. Die Auswahl an Kuchen und süßem Gebäck reicht von Krakauer Käsekuchen über „Paczki“ (Krapfen) bis hin zu „Mazurek“, einem traditionellen Osterkuchen. Fulminant auch die polnischen Lebkuchen. Was dieses gut gegliedert Kochbuch hervorhebenswert macht: Im einleitenden Teil werden auch Land und Leute beschrieben sowie kulturelle Besonderheiten erläutert. Es finden sich allgemeine Informationen über die polnische Küche und ihre Geschichte, über kulinarische Einflüsse aus anderen Ländern und über in der traditionellen Küche besonders beliebte Produkte.
Weihnachten in Polen – kulinarische Köstlichkeit
Weihnachten in Polen ist in allererster Linie eine kulinarische Köstlichkeit. Die Tische biegen sich förmlich unter einer Vielzahl an Weihnachtsköstlichkeiten! Tagelang vorher wird mit den Vorbereitungen begonnen, es wird gekocht, gebraten, gebacken. Und im Kreise der Familie werden all die wunderbaren Speisen genossen – definitiv nichts für „Wenig-Esser“!‘, wie Sylwia Erdmanska-Kolanczyk feststellt. Sämtliche Feste werden mit den typischen Gerichten vorgestellt. Soviel sei verraten: Die Beschreibung der Symbolik der Speisen aus dem Osterkorb ist ebenso informativ und gibt Einblicke, wie in Polen Ostern kulinarisch gefeiert wird.
Unser Hit: Polnische Suppen
Unsere Familie liebt die polnischen Suppen, ob Rote Bete Suppe (Barszcz ukraiński), Polnische Sauermehlsuppe (Żurek), Graupensuppe (Zupa Krupnik), Fischsuppe (Zupa Rybna), Sauerkrautsuppe (Kapuśniak z kisonej kapusty) oder Salzgurkensuppe (Zupa ogórkowa) – alle Rezepte bieten eine Grundlage für schmackhafte Suppen. Gerade für die Winterzeit sind die Rezepte von Sylwia Erdmanska-Kolanczyk uns sehr willkommen. Gesund, schnell anzurichten und durchwärmend in der kalten Jahreszeit.
Heute zum Nachkochen (mit freundlicher Genehmigung des Stocker Verlages):
Rote Bete Suppe – Barszcz ukraiński
Diese in Polen sehr beliebte Suppe hat ihren Ursprung in der heutigen Ukraine. Im Vergleich zum Original wurde die polnische Variante etwas abgewandelt. Jede Hausfrau bereitet die Suppe auf ihre eigene Art zu. Durch den hohen Anteil an Gemüse ist die Suppe sehr gesund und nahrhaft. Wir haben RoteBete Suppe mit Tortellini, auf Polnisch ‘barszcz z uszkami‘, probiert, es ist übrigens eine beliebte polnische Weihnachtsspeise.
Schwierigkeitsgrad: einfach, Portionen: 4-6, Arbeitszeit: 25 Minuten (ohne Garzeit)
Zutaten
- 150 g Kartoffeln
- 100 g Möhren
- 100 g Petersilienwurzel
- 100 g Selleriewurzel
- 100 g Weißkohl
- 200 g gekochte Rote Bete
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 EL Butter
- 1 EL Öl
- 200 g weiße Bohnen (aus der Dose)
- 2 Liter Fleischbrühe
- 150 g Crème fraîche oder saure Sahne
- 2 Lorbeerblätter
- 4 Pimentkörner
- frisch gemahlener Pfeffer
- 1/2 TL Salz
Zubereitung
Kartoffeln und Wurzelgemüse schälen und in Würfel schneiden. Vom Weißkohl die äußeren Blätter und den Strunk entfernen und den Rest fein schneiden. Rote Bete schälen, grob raspeln und beiseite stellen. Zwiebel und Knoblauch schälen und fein hacken. Butter und Öl in einen Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch darin glasig dünsten. Vorbereitetes Gemüse und abgetropfte Bohnen zufügen und mit Brühe ablöschen. Gewürze dazugeben, die Suppe aufkochen lassen und zugedeckt bei mittlerer Hitze 20 Minuten köcheln lassen. Dann die geraspelte Rote Bete in die Suppe geben und weitere 5 Minuten kochen. Die Suppe anrichten und mit einem Klecks Crème fraîche garniert servieren.
Eine andere Zubereitung ist Rote-Beete-Suppe mit frischen Knollen und blättern (Zupa Botwinka), die sieht dann so aus:
Die Autorin
Sylwia Erdmanska-Kolanczyk, geboren in Lebork in Polen, lebt seit 1996 in Deutschland. Die leidenschaftliche Hobbyköchin bevorzugt frische, regionale und saisonale Zutaten und setzt die Ergebnisse ihrer Kochkünste gekonnt in wunderschöne Rezeptbilder um. In ihrem Blog www.mygoodlifelove.blogspot.de sind ihre kulinarischen Kreationen ihrer großen Fangemeinde zugänglich.
ISBN 978-3-7020-1815-3
Sylwia Erdmanska-Kolanczyk: Die polnische Küche. Traditionelle Gerichte neu zubereitet. Leopold Stocker Verlag, Graz, Stuttgart 2019. ISBN 978-3-7020-1815-3, 16,90 Euro
Verlag im Internet: www.stocker-verlag.com
Übrigens sind wir bei unseren Reisen stets mit regionaler Küche in verschiedenen Variationen erfreut worden. Die kulturelle Vielfalt Polens spiegelt sich auch in den Gerichten: deutsche und französische, russische und mediterrane, ganz stark auch jüdische Einflüsse. Für kulinarische Abwechslung ist gesorgt.
Was wir in Polen erlebten und was es dort zu essen gab
Was man in Stettin sehen sollte
Kamien Pomorskie beim Fischkoch Ryby Zubowicz mit Chefköchin Marianne
Hier erfahrt ihr mehr über die Greifenroute
Ein Traum ist die Fischsuppe bei RubyDen passenden Wein dazu erhielten wir vom Weingut Kojder, ganz in der Nähe.
An der Krutynna im schönen Masuren mit den gastfreundlichen Schwestern
das team auf der Classic Lady auf der Masurischen Seenplatte
in Krakau/Krakow probierten wir den Sahnekuchen (Kremówka Papieska), den Stanislaw Lem schon so gerne verspeiste.
In Warschau besuchten wir u.a. das Wodkamuseum.
Übrigens wurde unlängst der legendäre Schweidnitzer Keller in Breslau wiedeeröffnet. Es lohnt also wiedereinmal nach Polen zu fahren. Nicht nur traditionelle Gerichte werden dort zubereitet, nein wir entdeckten auch indische, italienische und ein brasilianisches Restaurants. Hier in Stettin am Altsadtmarkt:
Und immer mehr junge polnische Köche verfeinern die von den Großeltern übernommenen Gerichte.
Überraschendes erlebten wir auf Schloss Merenthin, wo wir in einer alten Brennerei vis a vis einer fast funktionsfähigen Dampfmaschine aßen und dazu den Wein vom eigenen Weinberg probierten.
Der Weinanbau in Polen ist bislang in Deutschland völlig unterschätzt. Aber das ist ein anderes, neues Kapitel. Darüber dann später hier mehr.
Informationen über touristische Angebote in Polen gibt es beim Polnischen Fremdenverkehrsamt, www.polen.travel
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