Serie: Kulturhauptstadt Europa
Ein Kurzurlaub für Kurzentschlossene. Vom BER in Berlin in 1,5 Stunden nach Riga mit air baltic. Die Hauptstadt Lettlands, die wir noch nicht kennen. Freunde machten uns immer auf Riga aufmerksam, lobten die Sehenswürdigkeiten der dortigen Altstadt und das berühmte Jugendstilviertel. Zudem ist die alte Hansestadt UNESCO-Welterbe,. Also nichts wie hin. Das Radisson old town liegt so zentral, dass wir die Altstadt zu Fuß erlaufen können. Eine Stadt, die viel Kultur bietet: Musik, Literatur, Architektur, Mittelalter, Jugendstil und Moderne. Eine Stadt mit vielen Menschen unterschiedlicher Herkunft. Auf den ersten Blick spröde, abweisend, auf den zweiten Blick freundlich, zuvorkommend, aufgeschlossen. Kurz – eine Stadt nach unserem Geschmack – wir sind in Riga, Hauptstadt von Lettland. Kamen spät abends mit Baltic Air am Flughafen an, mit „Bolt“ zum Hotel Radisson Old Town am Rande der Rigaer Altstadt gefahren (18 Euro). Diesen Tipp hatten uns Riga-Kenner während der Wartezeit auf dem Flughafen gegeben. Bei ihrem ersten Besuch nutzten sie ein offizielles Taxi, zahlten fast 60 Euro. Seitdem fahren sie nur noch mit Bolt, auch wir sind nicht enttäuscht worden. Im Gegenteil, wir erhielten gleich eine kleine Stadtführung. Im Hotel angekommen, verlief die Anmeldung problemlos. Freundliche Begrüßung, inclusive eines Stadtplans mit Sehenswürdigkeiten in deutscher Sprache gab es ebenfalls.
Unsere Riga-Stipvisite konnte beginnen. Leider lag das Hotel an einer Hauptstraße und an einer Nebenstraße mit vielen gastronomischen Einrichtungen, die anziehend für junge Leute waren. Es war nachts bis in die Frühe recht laut. Nun gut, nicht alles ist beieinander, freuen wir uns, dass junge Leute sich zum Feiern zusammenfinden und Spaß haben. Das bringt Leben in die Stadt.
Nach einem guten Frühstück erkundeten wir die nähere Umgebung des Hotels. Eine Legende besagt, dass man in Riga nicht ohne seine Füße außer Haus gehen soll. Sie sind das wichtigste Transportmittel für einen Stadtrundgang. Wir gehen hinaus und erkunden die Stadt … Da wir direkt am Zentrum wohnen sind alle Sehenswürdigkeiten nicht mehr als 10 bis 15 Minuten entfernt, ein Plus. Zudem fahren Tram und Busse alle paar Minuten direkt am Hotel vorbei. Bis zur nächsten Haltestation Opernhaus sind es rund 500 Meter Fußweg..
Linkerhand des Stadthotels Radisson Old Town liegt der Pulverturm mit Lettischem Militärmuseum
Seine Geschichte reicht bis 1330 zurück. Er ist der einzige freistehende Turm von 28. Türmen, die einst die Verteidigungsmauer von Riga gebildet haben. Seinen Namen erhielt er im 16. Jahrhundert, als dort Schießpulver gelagert wurde. Im Turm befindet sich seit 1919 das Lettische Kriegsmuseum. 1937 wurde das Museum durch ein zusätzliches Gebäude erweitert, in dem sich heute der größte Teil der Ausstellung befindet.
Geht man vom Hotel aus nach rechts, gelangt man nach rund 300 Metern zum
Freiheitsdenkmal
Es ist ein Symbol für Lettlands Unabhängigkeit, Freiheit und nationale Einheit, das am 18. November 1935 enthüllt wurde. Das Denkmal wurde ausschließlich durch Spenden des lettischen Volkes errichtet. Während der ersten Unabhängigkeit des lettischen Staates war die Reaktion der lettischen Bevölkerung überwältigend, insgesamt wurden etwa 3 Millionen Lats gespendet.
Das Denkmal ist den im lettischen Befreiungskampf gefallenen Soldaten gewidmet und besteht aus zahlreichen Skulpturengruppen und Reliefs, die Symbole der lettischen Geschichte und Kultur darstellen.
Orthodoxe Kathedrale
Unweit vom Freiheitsdenkmal entfernt zieht uns die große goldene Kuppel der Orthodoxe Kathedrale der Geburt Christi an. Sie ist die größte orthodoxe Kirche in Riga. Im Innern ist sie luxuriös ausgestattet und von hohem künstlerischem Wert, die Wände sind mit Fresken im byzantinischen Stil mit antiken christlichen Ornamenten verziert.
Die Kathedrale überlebte die Sowjetzeit, als sich darin ein Planetarium und ein Café befanden. Im Jahr 2000 wurde sie neu eingeweiht, seitdem finden hier wieder regelmäßig orthodoxe Gottesdienste statt.
Wir laufen zur Hauptstraße zurück und gelangen zur Lettischen Nationaloper
Das Opernhaus befindet sich neben dem Stadtkanal. Es verkörpert den Stolz des lettischen Musik- und Kulturlebens. Gas Gebäude wurde 1863 als Deutsches Theater der Stadt Riga erbaut. Das imposante Gebäude spiegelt die traditionelle europäische Vorstellung vom Theaterbau als Kunsttempel in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wider.
Der Opernsaal verfügt über eine hervorragende Akustik, die es ermöglicht, Opern- und Ballettaufführungen von Weltklasse sowie verschieden Konzerte zu genießen.
Der Rigaer Zentralmarkt
ist von der Lettischen Nationaloper nur eine Straßenbahnstation entfernt. Er ist einer der größten und ältesten Märkte in Europa. Aus zwei historischen Zeppelinhangars sind fünf Pavillons entstanden, die für die Bedürfnisse des Lebensmittelmarktes angepasst wurden.
Ab 1930, als der Markt offen für Besucher war, konnten Rigenser auf den damals modernsten und größten Markt Europas stolz sein. Heute ist er eine touristische Sehenswürdigkeit, die mit Angeboten lokaler Produzenten Marktbesucher anlockt und begeistert.
Für einen besonderen Rundblick über Riga lohnt es sich, das Gebäude der Wissenschaften aufzusuchen, das hinter dem Zentralmarkt liegt.
Mit einem Lift gelangt man zur Aussichtsplattform Rigas Panorama, www.panoramariga.lv; 6 Euro pro Person)
UNESCO-Weltkulturerbe Altstadt Riga
Uns zieht es in die Altstadt zurück. Die eng verwinkelten Gassen des zum UNESCO-Weltkulturerbe zählenden Zentrums haben eine lange Geschichte. Das Schloss, der Dom und die von Kaufleuten gebauten Gildehäuser sind steinerne Zeugen von Rigas Zeit als Hansemitglied. Nach polnisch-litauischer und schwedischer Herrschaft fiel die Stadt 1710 an Russland. Der Hafen wurde ausgebaut, das 19. Jahrhundert brachte ein starkes Bevölkerungswachstum.
An einem Wochenende ist leider nur das Stadtzentrum zu schaffen, wir haben keine Chanche, um das Eisenbahnmuseum oder das außerhalb der Stadt gelegene Automobilmuseum anzuschauen. also werden wir wohl wiederkommen. In dieser Zeit entstanden viele Jugenstilbauten. 1921-40 gehörte Riga zum kurzlebigen Staat Lettland, ab 1940 zur Sowjetunion, ehe 1990 Lettland unabhängig wurde. Mit 700.000 Einwohnern ist Riga gilt Riga als wirkliche Großstadt des Baltikums. Wenn ihr mehr über Tallin, die Hauptstadt von Estland erfahren wollt, so schaut bitte hier.
Rathausplatz von Riga
Der Rathausplatz ist seit Jahrhunderten der wichtigste Handelsplatz in Riga gewesen. Während des Zweiten Weltkriegs wurden der Platz und seine historischen Gebäude zerstört, aber heute sind viele Gebäude wieder vollständig hergestellt. Das zentrale Gebäude des Platzes – das Rathaus – wurde 2003 neu gebaut und beherbergt heute den Rigaer Stadtrat. In der Mitte des Platzes steht die Roladstatue, die Gerechtigkeit und die Unabhängigkeit der Stadt symbolisiert.
Das Schwarzhäupterhaus
Das Schwarzhäupterhaus wurde 1334 als Treffpunkt verschiedener öffentlicher Organisationen in Riga erbaut und war damals das luxuriöseste und prestigeträchtigste Gebäude der ganzen Stadt. Die Schwarzhäupter, ein Zusammenschluss junger, unverheirateter Kaufleute, Goldschmiede und Kapitäne, wurden Ende des 15. Jahrhunderts Mieter dieses Hauses. Nachdem das Gebäude im Zweiten Weltkrieg zerstört worden war, wurde es 1999 wieder aufgebaut und hat seine frühere Pracht wiedererlangt.
Mit Blick auf die Daugava befindet sich auf dem Rathausplatz das 1993 gegründete Lettische Okkupationsmuseum, das über den lettischen Staat, die Nation und das Land während der Besetzung verschiedener Mächte von 1940 bis 1991 erzählt.
St.-Petri-Kirche
Die St.-Petri-Kirche wurde 1209 erstmals urkundlich erwähnt. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche erheblich erweitert und erhielt ein ausgeprägtes gotisches Aussehen.
Eines der Wahrzeichen von Riga ist der spitze Turm der Kirche im Barockstil, der im Laufe der Jahrhunderte mehrfach vor allem durch Blitzeinschläge gelitten hat. Bis zum Zweiten Weltkrieg war der Turm der höchste Holzturm Europas. Während des Zweiten Weltkrieges brannte die Kirche ab.
Der Turm wurde wieder aufgebaut. Als die letzten Umbauarbeiten 1973 abgeschlossen waren, wurde im Kirchturm ein Aufzug eingebaut, der die Besucher auf eine Panoramaplattform befördert, die einen herrlichen Blick auf die roten Dächer der Altstadt und die Daugava bietet.
Evangelischer Dom
Der St. Marien-Dom, Rigas dome, ist die größte Kirche des Baltikums. Alles an ihr ist mächtig – die Mauern, das Schiff und der 90 Meter hohe barocke Turm. Von dem ab 1211 errichteten Gotteshaus ist nicht viel geblieben. Während der Reformation wurde die Ausstattung bis auf wenige Grabplatten des 14. Jahrhunderts und das Grabmal des Rigaer Erzbischofs Wilhelm von Brandenburg (1539-61) zerstört. Aus gotischer Zeit stammt das Nordportal, der frühere Haupteingang.
Der Außenbau wurde nach einem Brand im Jahr 1776 neu gestaltet. 1884 lieferte die Firma Walcker aus Ludwigsburg die Orgel – damals mit 6768 Pfeifen eine der größten der Welt. Zur Einweihung komponierte Franz Liszt das Choral „Nun danket alle Gott“.
Museum Rigaer Börse
In dem ab 1852 nach dem Vorbild venezianischer Renaissancepaläste gestalteten Börsengebäude residiert das Kunstmuseum. Es verfügt über sechs Dauerausstellungen: das Kabinett für antike Kunst, das ägyptische Kabinett, die Galerien für europäische und asiatische Kunst, das Silberkabinett und die Gemäldegalerie von Nikolai Rörich. Außerdem gibt es regelmäßig internationale Ausstellungsprojekte.
Drei Brüder Gebäudeensemble
Schulter an Schulter stehen die „Drei Brüder“ in der Maza Pils iela. Die drei giebelständigen Häuser sind nicht zeitgleich entstanden. Das rechte mit Saffelgiebel und gotischen Nischen stammt vom Ende des 15. Jahrhunderts und ist das älteste Gebäude Rigas.
Die beiden anderen mit runden Giebeln wurden erst Ende des 17. Jahrhunderts gebaut. Das Architekturmuseum im mettleren der „Drei Brüder“ vermittelt eine Vorstellung von der Inneneinrichtung.
Ein Erlebnis ist die Nationalbibliothek von Riga, nicht nur wegen der spektakulären Architektur.
Hier erfahrt ihr mehr darüber.
Jugendstil in der Alberta iela
Allerorten Pflanzenranken, geometrische Ornamente, Skulpturen der Medusa und von Löwen an den Fassaden: In Riga wurde im Jugendstil viel und verschwenderisch gebaut, insbesondere an der Alberta iela. 1900-14 entwarfen Architekten wie Michael Eisenstein (1867-1921) große Mietshäuser mit reich dekorierten Fassaden.
Im 1903 gebauten Wohnhaus des Architekten Konstantin Pekšëns (1859-1928), heute Jugendstilmuseum, kann eine originale Wohnungseinrichtung dieser Zeit betrachtet werden.
Übernachtungstipp: Hotel Radisson Old Town
Z.A, Zigfrīda Annas Meierovica Bulvāris 10, Centra rajons, Rīga, LV-1050, Lettland
Hier geht es zur Webseite des Hotels Radisson old town Riga
Weitere Radissonhotels in Riga, u.a. das noble Radisson blue latvija, findet ihr hier.
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