Torgau feiert 1050. Jahre
Die Stadt Torgau feiert 1050 Jahre Ersterwähnung am 5. Juni 897 und
macht 2023 zum Jubiläums– und Festjahr. Über das Jahr hinweg sind in der
Stadtschönheit an der Elbe verschiedene Veranstaltungen geplant.
Höhepunkt bildet die Festwoche vom 18. bis 24. September. Sie wird
gemeinsam mit „Torgau leuchtet“, also anlässlich Luthers Kirchweih,
stattfinden.
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Torgau gilt als „Amme“ der Reformation, denn hier ist ihrer Verbreitung entscheidend der Weg geebnet worden. Kleinod der Stadt ist das Renaissanceschloss Hartenfels mit seinem spiralförmigen Treppenturm. Die zugehörige Schlosskapelle ist gar der erste protestantische Kirchenbau Deutschlands.
Geschichte
Auf einem steilen Fels über der Elbe entstand an der Stelle des heutigen Torgau zur Sicherung des Elbübergangs eine Befestigung und bald eine Siedlung, die Mitte des 13. Jahrhunderts das Stadtrecht erhielt. Die Wettiner erhoben sie 1456 zu iherer Residenz, und als die wettinischen Lande 1485 geteilt wurden, forcierten die Ernestiner den Ausbau der Burg. Unter Kurfürst Friedrich dem Weisen wurde Torgau zu einem Zentrum der Reformation. 1526 schlossen hier die protestantischen Reichsfürsten den Torgauer Bund. 1530 erarbeiteten Martin Luther, Philipp Melanchthon, Justus Jonas und Bugenhagen die Torgauer Artikel als Grundlage des Augsburger Religionsfriedens. Nach der Besetzung durch Napoleons Truppen entwickelte sich der Ort zur Garnisons- und Beamtenstadt.
Die Lutherin
Gerne folgen Torau-Besucher einer Fremdenführerin, die in historischem Gewand in die Rolle von Luthers Gemahlin Katharina von Bora schlüpft. Die neuzeitliche „Lutherin“ weiß viel Interessantes aus alter und neuer Zeit über Torgau zu berichten, erzählt von ihrem berühmten Doktor und hält denkwürdige Tischreden, manchmal mit einem Augenzwinkern.
Anmeldung: Torgau-Informations-Center, Tel. 03421 70140, www.tic-torgau.de
Schloss Hartenfels
Dicht am Ufer der Elbe ragt weithin sichtbar Schloss Hartenfels auf, das älteste Renaissanceschloss Deutschlands. Es entstand ab Mitte des 15. Jahrhunderts auf den Mauern der Burg aus dem 10. Jahrhundert. Im Hof sieht man rechts den ältesten Schlossflügel, den Albrechtbau (1470-1485); am anschließenden Johann-Friedrich-Bau (1533-1536) prangt der einzigartige Große Wendelstein, ein spiralförmiges Treppenhaus aus Elbsandstein mit reicher Ornamentik. In der Mitte des Schlosskirchenflügels sieht man den 1544 gesetzten Schönen Erker. Den gesamten Westteil dieses Flügels nimmt die Schlosskirche ein. 1543/1544 als erster protestantischer Kirchenbau in Deutschland erbaut. Das Informationszentrum DIZ Torgau am Schloss informiert über die beklemmende Geschichte der Torgauer Haftanstalten (Brückenkopf, Fort Zinna) von 1943 bis 1990.
Unterhalb des Schlosses erinnert ein Denkmal am Elbufer an das Zusammentreffen sowjetischer und amerikanischer Soldaten in den Nachmittagsstunden des 25. April 1945 womit Deutschland militärisch geteilt war. Das Foto des Treffens ging um die Welt – allerdings ist es einen später nachgestellt worden. Tatsächlich fand die erste Begegnung zwischen sowjetischen und US-Truppen einige Stunden zuvor elbaufwärts bei Strehla statt, doch alljährlich am „Elbe Day“ treffen sich hier amerikanische und russische Kriegsveteranen.
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