Hier die Infos u.a.aus der Lausitzer Rundschau für 2024
Osterreiten 2024: Zeitplan und Routen der Osterreiter
Wendisches Osterreiten in Zerkwitz (Lübbenau/Spreewald)
- Stationen und Zeitplan:
10.30 Uhr: Klein Beuchow
10.50 Uhr: Groß Beuchow
11.30 Uhr: Klein Radden (Lesung des Evangeliums)
12.20 Uhr: Ragow (Mittagsrast)
13.00 Uhr: Abschluss der Prozession in Krimnitz
- beginnt 9.15 Uhr in Wittichenau und 9.20 Uhr in Ralbitz
- Ankunft in Wittichenau und Ralbitz: 12 bzw. 12.15 Uhr
- Rückweg: ab 15 Uhr
- Ankunft in Wittichenau bzw. Ralbitz: 18 Uhr
- Ankunft in Panschwitz-Kuckau bzw. Crostwitz: 14.30 Uhr bzw. 14.15 Uhr
- Rückweg: ab 14.30 Uhr bzw. 15 Uhr
- Ankunft zurück in Crostwitz bzw. Panschwitz-Kuckau: 17 Uhr bzw. 17.30 Uhr
- beginnt 11.45 Uhr in Radibor und Storcha
- Ankunft in Storcha und Radibor: 13.45 Uhr
- Rückweg: ab 15.30 Uhr
- Ankunft in Storcha bzw. Radibor: 17.30 Uhr
- Verlauf und Stationen ab Radibor
- beginnt 12 Uhr in Nebelschütz und Ostro
- Ankunft in Nebelschütz und Ostro: 14 Uhr
- Rückweg: ab 15.30 Uhr
- Ankunft in Nebelschütz und Ostro: 17.30 Uhr
- Osterreiten Bautzen
- beginnt 10.30 Uhr an der Frauenkirche Bautzen
- Ankunft in Radibor: 12.15 Uhr
- Rückweg: ab 14.45Uhr
- Ankunft in Bautzen: 16.30 Uhr
- Verlauf und Stationen ab Bautzen:
Hinweg: Bautzener Dom, Friedensbrücke, Schmoler Weg, dann in die Gemeinden Temritz, Kleinseidau, Kleinwelka, Cölln, Radibor
Rückweg: Bornitz, Lubachau, Teichnitz, Bautzen (Seidau, Nikolaifriedhof, Dom, Kirchplatz)
Osterreiten in der Oberlausitz
Der MDR berichtet über die Vorbereitungen zum Osterreiten 2023 hier.
In zehn Prozessionen tragen etwa 1.600 festlich gekleidete Osterreiter im Gehrock und Zylinder auf geschmückten Pferden die frohe Botschaft der Auferstehung Christi in die Nachbarkirchgemeinde. Sie führen in ihrer Prozession Kirchenfahnen, das Kreuz und die Statue des Auferstandenen Jesus Christus mit. Die Straßen werden von Tausenden Zuschauern gesäumt. Und es gibt eine Menge zu Bestaunen. Das Pferdegeschirr ist silber- oder muschelbesetzt, die rote Satteldecke oftmals mit einem Osterlamm bestickt. Sorbische Kirchenlieder singend und traditionelle Gebete sprechend, verkünden die Osterreiter die Auferstehung. Aus dem ursprünglichen Winteraustreiben ist nunmehr das Überbringen der frohen Osterbotschaft geworden. Die erste urkundliche Erwähnung dieses unter den katholischen Sorben verbreiteten Brauchs datiert aus dem Jahr 1490. Zwischen den bei Hoyerswerda gelegenen Orten Wittichenau und Ralbitz findet das Osterreiten seit 1540 ununterbrochen statt. Die Wurzeln des Brauchs reichen bis in die vorchristliche Zeit zurück, als man durch Feldumritte glaubte, die jungen Saaten vor der Missgunst des Bösen schützen zu können.
Berittene Botschafter der Osterfreude,
hier weitere Informationen
Lange Vorbereitung nötig
Bereits Tage vor dem Ostersonntag haben fleißige Helfer und Reiter alle Hände voll zu tun. Wer kein eigenes Pferd besitzt, muss sich ein Pferd ausleihen. Zur österlichen Vorbereitung gehört auch, das Zaumzeug und den Sattel zu putzen und polieren.
Ansehenswert die Berichte des MDR zum Osterreiten in der Lausitz.
Der Osterbogen und das Kreuz werden mit grünem Laub umwickelt und geschmückt, die Hoffnungssträußchen werden gebunden. Bereits ab Karfreitag werden die Pferde, die meisten sind ausgeliehen, eingeritten und geputzt.
Osterreiter dürfen sich nicht begegnen
Akribisch wird die Route der Reiter festgelegt, denn jeder Prozessionszug, der aus mehreren Hundert Reitern und Pferden bestehen kann, darf dabei den anderen traditionell nicht kreuzen. Zudem sind die Prozessionsstrecken bewusst so gelegt, dass es ermöglicht wird, in so vielen Orten wie möglich die Botschaft zu verkünden.
Vor Beginn der Prozession wird gemeinsam der Ostergottesdienst gefeiert, danach umreiten die Osterreiter die Heimatkirche, werden gesegnet und begeben sich auf den Weg, die frohe Botschaft in Form von traditionellen Kirchenliedern ins Land zu tragen. Kurz vor Ausritt und teilweise auch zwischen den besuchten Dörfern wird laut gebetet. Nach dreistündigem Ritt werden die Reiter im Zielort verköstigt. Vor dem Heimritt gegen 15 Uhr wird gemeinsam vor dem Friedhof oder in der Kirche gebetet und die Reiter werden ebenfalls vom Pfarrer gesegnet.
Ostersonntag reisen zehntausende Besucher in die Oberlausitz, die mit zahlreichen, meist sorbischen Bräuchen wie Osterreiter-Prozessionen, kunstvollem Eierverzieren oder dem Eierschieben, eines der Zentren des Osterfestes ist. Wie vielerorts werden auch in den Dörfern Osterfeuer abgebrannt.
Hier Informationen zu den einzelnen Stationen.
Gegenwärtig gibt es in der katholischen Oberlausitz vier Prozessionspaare mit und eine Prozession ohne Gegenbesuch. Die traditionellen Routen verlaufen zwischen den Orten Ralbitz nach Wittichenau, von Crostwitz in das Zisterzienserkloster St. Marienstern von Panschwitz-Kuckau, von Radibor nach Storcha, von Nebelschütz nach Ostro sowie von Bautzen nach Radibor und zurück.
Osterreiten Panschwitz – Kuckau
Unter dem Link findet ihr Zeiten, wann die Osterreiter wo und wann losreiten bzw. zurückkommen.
Durch die hier lebenden Sorben, ist eines der größten Highlights das jährlich zelebrierte Osterfest, in der Umgebung rund um Bautzen. Denn in Bautzen werden deutsche und sorbische Bräuche gepflegt, die es nur in der Lausitz gibt. Mit all ihren Besonderheiten und Traditionen gilt die Stadt an der Spree als Heimat des Osterfestes und zieht Gäste aus Nah und Fern in ihren Bann. In der Zeit rund um Ostern können jahrhundertealte Tradition wie das Eierschieben auf dem Protschenberg, das Osterreiten oder das aufwendige verzieren der Ostereier hautnah miterlebt werden.
Weitere Informationen zu Festen und Bräuchen an Ostern in der Oberlausitz finden Sie hier: www.oberlausitz.com/ostern
Infos für Bautzen und Umgebung
Wer sind die Sorben ?
Hier die Infos von der Seite sorben.org:
„Die Sorben sind ein westslawisches Volk in der Lausitz. Nach der Sprache unterscheidet man Obersorben und Niedersorben (auch Wenden genannt). Die kulturellen Zentren sind Bautzen bzw. Cottbus. Einst siedelten die Vorfahren der heutigen Sorben, im Verlaufe der großen Völkerwanderung in den Jahren 600-900 n.Chr., in den Gebieten Elbe und Oder, bzw. Ostsee und Erzgebirge. Von dem kulturellen Reichtum zeugen u.a. die Stadte- und Ortsnamen in der Region. Zum Beispiel ist Dresden, der Name der Landeshauptstadt von Sachsen, vom altsorbischen Wort Dreždany ( Sumpf- oder Auwaldbewohner ) abgeleitet. Seit dem die Sorben im 10. Jahrhundert ihre Eigenständigkeit verloren haben, wurden sie mehr und mehr unterdrückt. Durch die wachsende Dominanz der deutschen Kultur und Sprache führte und führt immer mehr zum Verlust der Sorbischen Sprache und Kultur. Wie viele Sorben es noch gibt, kann niemand genau sagen. Man rechnet, dass es noch 20.000 aktiv sprechende Sorben gibt bzw. 60.000, die sagen „JA, ich bin Sorbe“. Sorbisch zählt inzwischen zu den am meisten bedrohten Sprachen, da viele Eltern ihre Sprache nicht an ihre Kinder weitergegeben. Diese Entwicklung wird mit großer Sorge verfolgt. In Zeiten, in denen Schulen geschlossen werden und kein Geld für Sorbisch-Sprachkurse und AGs in Schulen vorhanden ist, wird es mehr und mehr zum Kampf um jeden Millimeter. Die sorbische Sprache ist der entscheidende Identifikations-Faktor für die Menschen im sorbischen Siedlungsgebiet, außerdem die gelebten Bräuche und die Kultur. Für Sorben, die der Arbeit wegen in die Fremde ziehen, wird die Sprache umso wichtiger.“
Osterreiten in der Niederlausitz
Auch in diesem Jahr reiten die Oster-Boten mit ihren Buchsbaum-Kreuzen und Hoffnungssträußchen wieder durch die Niederlausitz. Die Prozession startet in Zerkwitz, einem Ortsteil von Lübbenau und führt durch mehrere Nachbargemeinden. Wer einen der begehrten Ostersträuße von den Reitern ergattern kann, kann sich glücklich schätzen! Die Gebinde sollen seinem Besitzer das ganze Jahr über Glück bringen!
Informationen zum Spreewald gibt es hier
Wann kommen die Osterreiter durch Bautzen?
hioer gibt es weitere Information: https://regio.outdooractive.com/oar-oberlausitz/de/tour/radfahren/osterreiter-prozession-bautzen-radibor/37536925/
Es wäre schön zu wissen, wie die einzelnen Prozessionen reiten. Also wer wann wohin reitet, quasi so eine Art Fahrplan mit Landkarte. Ich möchte es immer gerne mal meinen Besuchern von weit her zeigen, ist aber jedes mal eine Herausforderung mit der Recherche.