Potsdam und Film
das gehört seit mehr als 100 Jahren zusammen! In Babelsberg liegt die Wiege des deutschen Films und bis heute entstehen in Potsdam Filme. Große Namen der Filmbranche wie Tom Cruise, Kevin Spacey, Andreas Dresen, Charlize Theron, Til Schweiger und Roman Polanski haben in den letzten Jahren in der Stadt gedreht. Filmteams gehören hier zum Stadtbild. Für Potsdam und die Region ist die Filmindustrie auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor und ein touristisches Markenzeichen.
Filmstadt Potsdam – Drehorte und Geschichten
Es ist ein überaus wichtiges Buch, ein Kompendium zur Potsdamer Filmgeschichte. Auch deshalb, weil es erstmals die Außen-Drehorte einbezieht und liebevoll beschreibt. Ein Extra-Kapitel ist den ländlichen Ortsteilen gewidmet. Der Charme und ländliche Charakter von Eiche, Grube, Fahrland, Golm, Groß Glienicke, Marquardt, Neu Fahrland, Satzkorn und Uetz-Paaren bieten auch für Filmkünstler eine reizvolle Kulisse. So loben die Autoren des Buches Alexander Vogel und Marcel Piethe.
Marquardt am Schlänitzsee
Marquardt ist eine Perle unter den neuen Ortsteilen von Potsdam. Mit dem barocken Schloss, das romantisch am Schlänitzsee liegt, war und ist es wundervolle Kulisse für unzählige Filme, wie „Effi Briest“ (2009), „Aimée & Jaguar“ (1999) und „Der ganz große Traum“ (2009) sind wohl die bekanntesten Verfilmungen und zählen heute zu den Klassikern Klassikern der Filmkunst.
Hier lest ihr mehr über den kleinen zu Potsdam gehörenden Ort Marquardt und seine Sehenswürdigkeiten.
Uetz-Paaren mit dem verwunschenen Fährhaus
Ein paar Meter nördlich von Marquardt liegt Uetz-Paaren („Kleine Havel“). Zwischen Uetz und Paaren, früher trugen sie noch den Beinamen „an der Wublitz“, liegt heute nur noch sumpfiges Gebiet. Der Bau der Autobahn, des Berliner Rings,in den 30er Jahren des vergangenen Jahrhunderts hat den Lauf der Wublitz unterbrochen.
Hier lest ihr mehr zur Geschichte des Filmortes Uetz mit dem Fährhaus.
Und so findet man heute am Rande von Uetz neben der Autobahn einen nächsten idyllischen Filmort Potsdams: Ein Fährhaus – ohne Fluss. In dem Film „Zigeunerbaron“ (1935) von Karl Hartl steht das Haus noch am Wasser. Gerade noch, denn kurz nach den Dreharbeiten begann der Bau der Autobahn. Das Buch erklärt: “ Der flott inszenierte Streifen ist die erste Leinwandadaption der berühmten Operette von Johann Strauss und enthält einige amüsante Szenen, die am alten Fährhaus gedreht wurden. Die Geschichte spielt im ungarischen Grenzland von Siebenbürgen.“
Grube
Südlich von Uetz, die Wublitz flussabwärts, liegt der Potsdamer Ortsteil Grube mit seinen Ortschaften Schlänitzsee und Nattwerder. Die Nattwerder Dorfkirche ist die älteste Kirche auf Potsdamer Boden. Acker, Wiesen und Weideflächen – ländlicher geht es kaum. Ideal für Filmszenen auf der grünen Wiese. So für DEFA-Märchenfilme wie „Die Geschichte von der Gänseprinzessin und ihrem treuen Pferd Falada (1989) des Regisseurs Konrad Petzold.
Golm
Am Großen Zernsee treffen sich die Wublitz und die Havel. Direkt am Wasser liegt das Gut Schloss Golm. Der idyllische Garten mit Blick über dem See war Filmkulisse für Elementarteilchen (2006), der in einer italienischen Hippiekommune spielte. Oskar Roehlers Verfilmung des Bestsellers von Michel Houelebecp handelt von den beiden ungleichen Bürder Bruno (Moritz Bleibtreu) und Michael (Christian Ulmen). Auf dem Wissenschafts-Campus Golm war Ulrich Mühe als Stasihauptmann Wiesler in dem Drama „Das Leben der Anderen“ (2006) in Aktion, seinem wohl größten schauspielerischen Triumph, der in den 1980er Jahren in Ost-Berlin spielt. Der Film wurde mit Preisen überschüttet, als bester fremdsprachiger Film wurde er bei deer Oscarverleihung 2007 ausgezeichnet. Ein Erfolg, an dem Ulrich Mühes Darstellung einen entscheidenden Anteil hatte.
Alexander Vogel, Marcel Piethe: Filmstadt Potsdam. Drehorte und Geschichten. Hendrik Bäßler Verlag Berlin 2013. ISBN 978-3-930388-76-0.
www.baesslerverlag.de
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