Jahrelang begegnete mir vor dem Bahnhof Friedrichstraße das Denkmal Züge in das Leben – Züge in den Tod; trains to death – trains to life 1938–1945

Seit gestern nun wird die Geschichte der nach Großbritannien verschickten Kinder lebendig. Die Initiative zur Rettung von jüdischen Kindern und Jugendlichen vor nationalsozialistischer Verfolgung steht bis zum  23.02.24 im Mittelpunkt der Sonderausstellung der Berthold Leibinger Stiftung I said, ´Auf Wiedersehen´. Sie lädt im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags zu einem besonderen Einblick in die europäische Geschichte ein. 2024 jährt sich der Beginn dieses Kindertransports zum 85. Mal und gilt bis heute als eine der ambitioniertesten Aktionen, um Kinder vor dem sicheren Tod in der NS-Diktatur zu bewahren.

Das Ausstellungsprojekt wird von Ruth Ur, der Geschäftsführerin des Freundeskreises Yad Vashem, kuratiert und geleitet. Sie präsentiert in fünf Themenstationen anhand von fünf Familiengeschichten fünf unterschiedliche Aspekte der Geschichte dieses einzigartigen Rettungsprojektes. Dabei wurden die zentralen Informationsstelen in der äußeren Form von Briefen gestaltet, die unterschiedlich im Raum ausgerichtet sind.

Durch die Kindertransporte von Deutschland nach England, die auch als die „Rettung der Zehntausend“ bezeichnet werden, entkamen mehr als 10.000 jüdische Kinder vor Kriegsbeginn dem nationalsozialistischen Massenmord. Sie wurden vor dem Holocaust gerettet, doch ihre Eltern blieben zurück.

Fünf Originaldokumente, vier aus der Wiener Holocaust Library und eines aus der Internationalen Holocaust Gedenkstätte Yad Vashem, erzählen von der einzigartigen Geschichte dieser Rettungsinitiative. Sie machen die Tragödie der Trennung und des Verlusts von Familien sichtbar und würdigen ebenso die geretteten Leben.

unseren Zeitzeugen Hella Pick (94 Jahre jung) und Lord Dubs (91) begeistert. Ruth Ur, Lukas und Lina von Yad Vashem

u.a. die Zeitzeugen Hella Pick (94 Jahre jung) und Lord Dubs (91) begeistert. Ruth Ur, Lukas und Lina von Yad Vashem

Infobox:

Die Ausstellung der Berthold Leibinger Stiftung „ I said, Auf Wiedersehen “ steht unter der kuratorischen Leitung von Ruth Ur. Sie findet vom 31.01.24–23.02.24 im Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags statt und ist eine deutsch-britische Kooperation unter der Schirmherrschaft der britischen Botschafterin Jill Gallard und dem deutschen Botschafter in London Miguel Berger. Die aus fünf großen Thementafeln bestehende Ausstellung präsentiert die Historie des Kindertransports anhand von individuellen Geschichten, die sowohl von Zusammenhalt und Solidarität unter der nationalsozialistischen Herrschaft, als auch von schmerzlichen Trennungen erzählt.

Weitere Informationen unter: www.leibinger-stiftung.de/kindertransport

Danke an Thomas Spindler von CAB Artis